Therapeutenwechsel...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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TimpeTe
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Beitrag Do., 20.05.2010, 09:30

Guten morgen messina
Und warum?
Weil ich kein Vertrauen zu haben scheine...
Vertrauen erfordert Zeit. Vielleicht wäre es gut, wenn du dir dafür genügend Zeit einräumen könntest.
Mein Bauch sagt: geh! Lauf! Sie ist nicht gut für Dich...
Mit dem Bauch ist das so eine Sache...Ist es der Bauch...oder die Angst vor der Beziehung und deren Begleiterscheinungen? Angst, einem wildfremden Menschen sein Innerstes anzuvertauen? Angst, dass das Gegenüber nicht genug behutsam sein könnte?....

Ich bin der Meinung, wenn man all diese Ängste ausschliessen kann, dann....
unbedingt auf den Bauch hören...!

Zwischen dem Therapeuten der - wie oben erwähnt- auf die rechte obere Zimmerecke geguckt hat und meinem Therapeuten bei dem ich dann 12 Jahre in Therapie war..habe ich etliche seiner Berufsgenossen "verbrätelt" weil mir mein Bauch - nein- sagte.

Messina- ich denke, dein Bauch wird dir eine Antwort auf deine Fragen geben. Wenn nicht heute, dann morgen. Unsere Bäuche sind oft weiser, als unser Verstand.

Ich wünsch dir einen schönen Tag...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Messina
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Beitrag Do., 20.05.2010, 20:26

Rilke hat geschrieben:
Messina hat geschrieben: Sie gibt sich bestimmt Mühe - das sagt mein Kopf.
Mein Bauch sagt: geh! Lauf! Sie ist nicht gut für Dich...

Und warum?
Weil ich kein Vertrauen zu haben scheine...
Guten Morgen, Messina

Hm, ist es so denn "richtig herum"? Oder ist es eher so, dass du kein Vertrauen aufbauen kannst, WEIL du das Gefühl hast, sie ist nicht gut für dich?
Hallo & Danke für Deine Antwort!
Gute Frage. Ich fürchte, dass das eine das andere bedingt.

Rilke hat geschrieben:
Messina hat geschrieben:Ich habe Angst davor, dass ich Ihr nicht vertrauen kann.
Nicht vertrauen sollte.

Und ich weiß auch, dass Sie nichts getan hat, was dafür Grund gäbe.
Alles nur mein Kopfkino
Kopfkino oder Intuition? Manche Menschen strahlen etwas aus, dass auf irgendeine Weise negativ bei uns ankommt, ohne dass wir uns erklären können, woran es liegt. Rationale Gründe gibt es nicht, also misstrauen wir lieber unserem Gefühl und dem, was es uns mitteilen will.
Nein, sie strahlt etwas sehr liebes, beschützendes aus.
Und sie gibt sich richtig Mühe.
Bsp.: Sie weiß, dass ich kein Grün mag - und seit dem trägt sie es nicht mehr zu unseren Stunden.
Oder dass ich den Kaffeedurft bei Ihr gern mag - und seit dem riecht es bei Ihr heimelig nach Kaffee.
Ich registriere Ihre Bemühungen.
Rilke hat geschrieben:
Messina hat geschrieben: Nicht vertrauen sollte.
Ehrlich gesagt habe ich bei diesem kleinen Satz eine Gänsehaut bekommen

Da ist eine Stimme in dir, die "Vorsicht!" zu sagen scheint. Und für diese Stimme gibt es immer einen Grund, meine ich.

Hör doch nochmal in dich hinein, was die Stimme dir sagen will. Erinnere dich an die Stunden bei ihr, in welchen Momenten hast du dich unwohl gefühlt? Vielleicht wird dein Gefühl dann doch deutlicher.

Es ist ja schön, dass sie sich offensichtlich Mühe gibt. Aber scheinbar gibt es da ja noch etwas, das nicht ganz so offensichtlich ist. Schau da nochmal hin.

Ich will dir keine Angst machen, aber ich finde immer, man sollte auf seine innere Stimme achten und sie ernst nehmen.

Ganz liebe Grüße,

Rilke
Im Grunde hat mir der Traum dieser Nacht nochmals gezeigt, dass ich so Probleme habe, Ihr zu trauen.
Ich brauche momentan dringend Ihre Hilfe - wer sollte sonst in Frage kommen?
Mein Arzt? Nein, für den bin ich nur ein wenig überarbeitet.
Aber ich weiß auch, dass meine Erwartungen an Sie überzogen sind.
Vielleicht sollte ich einfach "trauen"...?!?!

Sorry, wollte Dir keine Angst machen

LG
Me
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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Thread-EröffnerIn
Messina
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Beiträge: 375

Beitrag Do., 20.05.2010, 20:32

medusa52 hat geschrieben:Guten morgen messina
Und warum?
Weil ich kein Vertrauen zu haben scheine...
Vertrauen erfordert Zeit. Vielleicht wäre es gut, wenn du dir dafür genügend Zeit einräumen könntest.
Hallo Medusa!
Danke für Deinen Beitrag!
Ja, ich sollte Ihr und mir fairer Weise noch ein wenig Zeit und Vertrauen einräumen.
Ich frage mich nur, ob dieser Traum mir etwas bedeuten sollte bzw wieviel Gewicht ich ihm beimessen sollte. *seufz*
Medusa52 hat geschrieben:
Messina hat geschrieben: Mein Bauch sagt: geh! Lauf! Sie ist nicht gut für Dich...
Mit dem Bauch ist das so eine Sache...Ist es der Bauch...oder die Angst vor der Beziehung und deren Begleiterscheinungen? Angst, einem wildfremden Menschen sein Innerstes anzuvertauen? Angst, dass das Gegenüber nicht genug behutsam sein könnte?....
Ja. Angst vor Beziehungen und den Konsequenzen

Nunja, der Tag war - anders als erwartet gut.
Habe mir dann auch eine Kugel Eis gegönnt.

LG
Me
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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Christina1978
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 11:27

Hallo!

Ich habe schon einmal über mein Problem schreiben wollen, aber ich bekam ich leider keine großartige Hilfe. Also versuche ich es nun einfach einmal hier. Also ich heiße Christina, bin 36 Jahre alt und war bis vor kurzem wegen einer schweren Angststörung in psychotherapeutischer Behandlung bei einem Therapeuten, der nun aufgrund seines Alters in Pension ging. Das war für mich ziemlich schmerzhaft, weil ich den Therapeuten als sehr verständnisvoll, empathisch und sensibel erlebt habe. Er konnte mir gut zuhören. Ich habe mich ernst genommen gefühlt. Besonders schlimm wurde meine Angsterkrankung vor einem Jahr. Da verunglückte mein damaliger Freund tödlich bei einem Verkehrsunfall. Das hat mich sehr getroffen. Seitdem habe ich große Ängste, mich überhaupt nach draußen zu wagen. Zuerst konnte ich nicht mehr unter Bäumen hindurchgehen, aus Angst, ein poröser Ast könnte sich lösen. Danach wurde es immer schlimmer. Seit dieser Zeit bin ich auch arbeitsunfähig, da ich eben große Probleme habe, das Haus überhaupt erst länger zu verlassen. Der Supermarkt ist direkt um die Ecke, sodass ich selbigen noch einigermaßen erreichen kann, allerdings auch hier nicht ohne massive Ängste zu erleiden. Das gleiche galt für die Besuche beim Therapeuten.

Bevor der Therapeut in Pension ging, habe ich mich schon nach neuen Therapeuten umgehört. Leider waren die meisten belegt. Es gab Wartezeiten bis zu einem halben Jahr. Bei einer Psychotherapeutin hatte ich dann aber trotzdem Glück und ich konnte schon nach drei Wochen den ersten Gesprächstermin bekommen. Das wunderte mich zwar zuerst, aber ich war auch erleichert. Das Erstgespräch war für mich allerdings sehr irritierend und auch bedrückend. Von meinem bisherigen Therapeuten war ich eher gewohnt, dass man mir gegenüber zugewandt und aufgeschlossen ist. Diese neue Psychotherapeutin dürfte allerdings noch jünger sein als ich selber (was zuerst mal abschreckend auf mich gewirkt hat, da ich eben einen älteren Therapeuten gewohnt war, der einem irgendwie auch väterlich zur Seite steht) und war so ganz anders als der ehemalige Therapeut. Als ich ihr beispielsweise erzählte, dass ich nun seit fast einem Jahr arbeitsunfähig bin und noch nicht wieder bei der Arbeit anfangen kann wegen der Ängste, da meinte sie nur dem Sinne nach: "Sie gehen da wieder hin! Ganz einfach. Ängsten muss man sich stellen!" Und das klang doch ziemlich fordernd.

Ich weiß nun nicht, was ich machen soll. Ich habe nächste Woche wieder einen Termin bei ihr und ich habe schon etwas Angst, dass es Stress gibt, wenn ich es mit der Arbeit nun doch nicht schaffen sollte. Ich weiß, ich könnte da einfach abbrechen, aber dann müsste ich eben so lange auf einen neuen Therapeuten warten und ich habe Angst, dass es mit meiner psychischen Symptomatik dann noch schlimmer wird als aktuell.

Vielen Dank.

Christina

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leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 12:08

Wie lange bzw. wie viele Stunden warst du denn bei dem anderen Therapeuten? Wie ist er denn mit seinem Ruhestand umgegangen? Wie habt ihr das bearbeitet? Was hat er dir mit auf den Weg gegeben? Hat er dich nicht vorbereitet oder einen Kollegen empfohlen?

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Christina1978
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 12:41

leberblümchen hat geschrieben:Wie lange bzw. wie viele Stunden warst du denn bei dem anderen Therapeuten? Wie ist er denn mit seinem Ruhestand umgegangen? Wie habt ihr das bearbeitet? Was hat er dir mit auf den Weg gegeben? Hat er dich nicht vorbereitet oder einen Kollegen empfohlen?
Ich zwar über zwei Jahre bei dem Therapeuten in Behandlung. Meine Angststörung habe ich leider schon ziemlich lange. Doch vor einem Jahr nahm die Symptomatik erheblich zu. Ich hatte das Gefühl, dass er da für mich da war und ich in den psychotherapeutischen Gesprächen eine gute Hilf finden konnte. In dringenden Fällen war er sogar daheim telefonisch erreichbar.

Er hat mir empfohlen, einen neuen Therapeuten zu suchen. Leider brauchte ich relativ lange dafür, mich diesbezüglich umzuhören, weil ich mich dabei immer mit der sich anbahnenden Abschiednahme konfrontieren musste. Das fiel mir schwer. Ich fragte ihn, ob er mir jemand Speziellen empfehlen könne, doch er meinte nur, dass er es für besser halte, wenn ich da meine eigenen Erfahrungen machte. Eine Therapeutenliste habe ich erhalten. Das war dazu alles.

Er selbst sagte mir auch, dass er ein wenig traurig sei, dass die gemeinsame therapeutische Zeit nun ein Ende findet. Mir ging es recht ähnlich. Die neue Therapeutin ist so komplett anders als er. Viel direkter und fordernder und ja zumindest noch konnte ich keinen emotionalen Draht zu ihr aufbauen.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 12:59

Ich frage deshalb nach, weil ja auf Therapeutenseite immer auch so ein bisschen ein Überblick herrschen muss über den Therapieverlauf: Ziele, die erreicht wurden oder die noch nicht erreicht wurden. Oder auch die Frage, ob die Therapieform geeignet ist.

Hat er dir da so gar nichts mit auf den Weg gegeben?

Hast du die Therapie selbst finanziert? Ansonsten stellt sich die Frage nach den verbleibenden Stunden. Ich nehme mal an, dass es keine analytische Therapie war (sonst hätte er dich sicher nicht erst zwei Jahre vor dem Ende einfach so angenommen und dich dann einfach so verabschiedet?); da du aber schon sehr lange die Angststörung hast und sie sich in den zwei Jahren nicht gebessert hat, frag ich mich, ob du schon mal an eine Analyse gedacht hast?

Die eine Frage ist ja die, wie du den richtigen Therapeuten findest; die andere ist, was du jetzt überhaupt brauchst. Denn Eines ist sicher klar: Einen geklonten alten Therapeuten bloß 'in jung' wird es nicht geben. Daher könntest du überlegen, etwas Anderes zu suchen und anders an deine Problematik heranzugehen. Das hätte den Vorteil, dass du nicht so viel vergleichen müsstest

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Christina1978
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 13:06

leberblümchen hat geschrieben:
Hat er dir da so gar nichts mit auf den Weg gegeben?
Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich mich an nichts Konkretes erinnern. Also ich habe natürlich ein paar Strategien erlernt, wie ich mit bestimmten Ängsten umgehen kann, aber bezüglich des Therapeutenwechsels bekam ich lediglich die Liste mit Namen und Anschrift.
Hast du die Therapie selbst finanziert? Ansonsten stellt sich die Frage nach den verbleibenden Stunden. Ich nehme mal an, dass es keine analytische Therapie war
Nein, das war eine Gesprächspsychotherapie. Bei der neuen Therapeutin steht irgendetwas mit Transaktionsanalyse, was ja wohl schon mal etwas anderes sein wird. Bisher habe ich nichts selber finanziert.
Die eine Frage ist ja die, wie du den richtigen Therapeuten findest; die andere ist, was du jetzt überhaupt brauchst.
Ich hatte, bevor ich mich an die neue Therapeutin wandte, schon einmal einen Gesprächstermin bei einem anderen Therapeuten gehabt. Er sagte mir aber nur, dass er mich auf die Warteliste nehmen könne und dass es bis zu einem halben Jahr dauern könne, bis eine Therapie bei ihm möglich sei. Als ich äußerte, dass mich vor einer Zunahme der Ängste fürchte, meinte er nur, dass ich es bei anderen Therapeuten versuchen könne oder dass ich mich in dringenden Fällen auch an den sozialpsychiatrischen Dienst oder an die psychiatrische Ambulanz des Krankenhauses wenden könne. Ich habe Angst, dass es mir ohne baldige Therapie langfristig schlechter geht.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 14:53

Ob du weiterhin zu dieser neuen Therapeutin gehen sollst, kann dir hier natürlich so niemand sagen. Ich würde dir empfehlen, auf deine innere Stimme zu hören: Einerseits wird es nicht unbedingt leicht sein, jemanden zu finden, der genauso väterlich ist (ich kenne das, und es ist wunderschön!) wie er. Andererseits muss es ja vielleicht auch nicht das komplette Gegenteil sein: weiblich, jung, forsch. Ich kann verstehen, dass dich das umhaut. Ich würde wirklich einen passenden Therapeuten suchen, wenn du auch nach weiteren Stunden (du hast ja fünf probator. Sitzungen) noch fremd bist, und solange irgendwo eine Krisenintervention zwischenschalten.

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Wandelröschen
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Beitrag Fr., 28.03.2014, 16:53

Christina1978 hat geschrieben: Ich zwar über zwei Jahre bei dem Therapeuten in Behandlung. Meine Angststörung habe ich leider schon ziemlich lange. Doch vor einem Jahr nahm die Symptomatik erheblich zu.
Hm, ich weiß ja nicht, aber irgendwie liest sich das für mich schon so, als wenn´s nicht die geeignete Therapie bei einer Angststörung war, die mit dir gemacht wurde.

Angststörung ist ein klassisches Gebiet der VT, gibt Theras, die darauf spezialisiert sind.
Und diese neue Thera hat insofern schon recht, sich den Ängsten zu stellen – Konfrontationstherapie. Auch wenn sich das knallhart anhört/anfühlt. Ich weiß, wovon ich rede, hab da einiges schon hinter mir. Bin diverse massive Ängste los, in erheblich weniger als zwei Jahren.

Nur mit wohlwollenden Gesprächen seitens des Theras, mit zuhören, väterlichen Verständnis und Kuscheltherapie ist dem nicht beizukommen, da ist Handeln angesagt, konfrontieren, aushalten – man stirbt nicht daran.
Mich hatte mein Thera vorher genau aufgeklärt/unterrichtet, wie das so mit Ängsten ist, die Erregungskurve, die Symptome, wie die Konfrontation abläuft …
Allein die Vorstellung an die angstbesetzte Situation rief bei mir ja schon sämtliche Angstsymptome auf den Plan.

Mein Tipp ist wirklich, such dir einen VT`ler, der sich mit Angstkonfrontation auskennt, und nicht nur irgendeinen, der gerade einen freien Platz hat, wenn du wirklich deine Ängste loswerden willst.
Welche Richtung war dein Therapeut (auch wenn du sagst, dass es eine Gesprächstherapie war). Analyse denke ich mal nicht (aus dem, was ich bei dir entnehme), also TFP oder VT?
Wie viele Stunden hast du kassenfinanziert schon gemacht? Wenn dein Thera TFP war, ist ein Wechsel auf VT (seitens der Kasse) unproblematisch, da Verfahrenswechsel. War deiner VT, dann wird es mit dem Finden eines neuen VT´lers schwierig, denn dann hast du nicht mehr so viele Stunden zur Verfügung, die die Kasse zahlt.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Sausewind
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Beitrag Sa., 29.03.2014, 18:19

Wandelröschen hat geschrieben: Und diese neue Thera hat insofern schon recht, sich den Ängsten zu stellen – Konfrontationstherapie. Auch wenn sich das knallhart anhört/anfühlt. Ich weiß, wovon ich rede, hab da einiges schon hinter mir. Bin diverse massive Ängste los, in erheblich weniger als zwei Jahren.

Nur mit wohlwollenden Gesprächen seitens des Theras, mit zuhören, väterlichen Verständnis und Kuscheltherapie ist dem nicht beizukommen, da ist Handeln angesagt, konfrontieren, aushalten – man stirbt nicht daran.
Ich möchte Wandelröschen da absolut zustimmen. Natürlich ist es irgendwie nett, einen väterlichen, tröstenden Therapeuten an der Seite zu haben, der unterstützt und versteht. Aber: Was ändert sich dadurch konkret?? Das ist doch die alles entscheidende Frage. Für mich hört sich das eher so an, als ob diese forsche Therapeutin eine Riesenchance sein könnte.

Danke, Wandelröschen, für diesen Beitrag!

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Aisha40
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Beitrag Sa., 29.03.2014, 19:23

Wandelröschen,

ich muss dir leider widersprechen. Es gibt auch Ängste, die durch eine Konfrontationstherapie nicht abzubauen sind. Bei traumatischen Ängsten hilft eine Konfrontation nicht, sondern verstärkt die Ängste noch mehr. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

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Sausewind
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Beiträge: 231

Beitrag So., 30.03.2014, 12:35

Ich kapier' das echt nicht, dass hier Threads, nur weil es um grundsätzlich ähnliche Themen geht, einfach so zusammengefügt werden...die persönliche Situation der jetzigen Thread-Eröffnerin ist doch eine ganz andere als die der alten, und das wird völlig herabgewürdigt, m. E., indem ihr Thread einfach an den alten drangehängt wird. Zudem noch es in jenem hauptsächlich um Streitereien zwischen zwei Userinnen geht und noch nicht mal so viel um das Hauptthema....naja. Vielleicht muss ich das auch nicht verstehen

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Christina1978
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Beitrag So., 30.03.2014, 13:25

Sausewind hat geschrieben: Ich möchte Wandelröschen da absolut zustimmen. Natürlich ist es irgendwie nett, einen väterlichen, tröstenden Therapeuten an der Seite zu haben, der unterstützt und versteht. Aber: Was ändert sich dadurch konkret?? Das ist doch die alles entscheidende Frage. Für mich hört sich das eher so an, als ob diese forsche Therapeutin eine Riesenchance sein könnte.
So habe ich das selber noch nicht gesehen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin nun am Überleben, ob ich es in der nächsten Woche tatsächlich versuchen sollte, meine Arbeit wieder aufzunehmen. Immerhin hat die neue Therapeutin auch angeboten, dass ich sie jederzeit in der Praxis anrufen könne, wenn ich akut Angstzustände erleide. Dann würde ich wohl dieses Angebot nutzen. Ich hatte bisher nur die eine Psychotherapie bei dem alten Therapeuten und ich wusste nicht, dass therapeutische Verfahren so unterschiedlich sein können. Eventuell muss ich mich echt erst mal an die neue Situation gewöhnen.

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Sausewind
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Beiträge: 231

Beitrag So., 30.03.2014, 13:58

Christina1978 hat geschrieben:Immerhin hat die neue Therapeutin auch angeboten, dass ich sie jederzeit in der Praxis anrufen könne, wenn ich akut Angstzustände erleide. Dann würde ich wohl dieses Angebot nutzen.
Ich finde, dieses Angebot von ihr zeigt, dass sie dich durchaus ernst nimmt. Das finde ich schon mal wertvoll. Sie sagt offenbar nicht, "gehen Sie wieder arbeiten, Sie haben doch gar nichts", sondern "gehen Sie arbeiten, trotz Ihrer Ängste, und wenn die auftauchen, versuche ich Ihnen zu helfen" (sinngemäß).

Vielleicht müsstet ihr noch mal abklären, wie genau sie erreichbar ist? Unangemessene (es gibt ja auch angemessene, so wie die Angst vor dem Tiger ) Angst ist tatsächlich ein Gefühl, dass sich durch Konfrontation abbaut - und eigentlich nur dadurch. Man kann es auch Exposition nennen - ich stelle mich der Situation, vor der ich rasende Angst habe, und stelle dann fest, dass das Erregungsniveau erst steigt, dann aber zurück geht. Ich kriege wieder mehr Handlungsspielraum im Leben. Das ist wichtig - dein Aktionsradius schränkt sich ja immer mehr ein, auf alle möglichen Lebensbereiche - wie ein Virus, das um sich greift. Du kannst nicht mehr arbeiten gehen, kommst kaum zum Supermarkt - das hört sich nicht gut an!

Ich denke, es wäre schön, wenn du wieder zur Arbeit gehen könntest - das ist ja ein wesentlicher Bereich des Lebens, der total wichtig ist und gerade bei dir einfach so wegfällt. Da muss man schon was machen, denke ich. Dass diese Ängste durch noch mehr warten und noch mehr darüber reden einfach so weggehen, halte ich für unwahrscheinlich.

Wenn du mal in's Außen wieder einen Fuß bekommen kannst, ist es vielleicht auch möglich, dich anderen Dingen zu stellen. Dass dir der Unfall deines Freundes zugesetzt hat, ist ja völlig verständlich. Solche Dingen können auch vormals gesunde Menschen traumatisieren. Und da brauchst du auch ein bisschen Halt und Sicherheit, um das anzugucken, gerade auch im Außen.

Vielleicht noch mal mit der Thera den Plan bespreche, wie ihr genau vorgehen wollt mit der Arbeit?

Ich wünsch dir wirklich alles Gute.
Sausewind

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