Also,Wie sieht eure Nachbeelterung konkret aus?
Ach, ich hätte einfach gern ein paar Berichte..
im Moment passiert für mich gerade etwas anstrengendes aber schönes in der Therapie, ob es nun Nachbeelterung heißt oder emotionale korrigierende Erfahrung oder anders, ich weiß es nicht. Aber ich finde es passt doch ganz gut hier her.
Wen ich mich an meine Eltern erinnere waren die zwar da und wären sicher nicht weggerannt wenn ich mit Ihnen über ein Problem hätte reden wollen, aber ich hatte anscheinend oft das Gefühl, dass ich es aus verschiedenen Gründen nicht riskieren kann Ihnen Dinge zu sagen, was dazu führte, dass die Welt in der wir uns "trafen" als Schutz von mir aus immer kleiner wurde, ich mich allein fühlte.
Nun gab es seit meiner Teenagerzeit immer wieder Menschen die mir das Gefühl vermittelt haben mich so anzunehmen wie ich war. Was mir enorm geholfen hat. Doch ganz getraut habe ich mich nie. Es wurde immer besser aber komplettes Vertrauen fehlte. Ich blieb irgendwo in mir mit drängenden Fragen trotzdem allein, traute mich nicht, wegen div. Sorgen und teilweise auch, weil mir fast der Ausdruck für die Dinge fehlte.
Als ich in die Thera ging habe ich mir vorgenommen endlich da das nachzuholen, was noch drängt, weil ich es bereut hatte das bei meiner ersten Thera nicht ganz getan zu haben. Damals dachte ich zwar, dass es nicht nötig sei gewisse Dinge zu erwähnen - doch viel. war es auch nur eine Ausrede mich nicht der Angst und Scham, .. zu stellen. Nun habe ich mich aus einem akutem Anlass doch getraut und bin..hach, ganz überrascht was so passiert ist.
Ich wurde genauso wie immer empfangen, mit einem angenehmen Lächeln und guten Tag, meine Grenzen wurden gewahrt, ich wurde zu nichts gedrängt, es gab keine Vorwürfe und Schokreaktionen seitens der Thera.
Ich hatte das Gefühl das ich mich gefahrlos mit dem Thema bei Ihr bewegen kann, der auch eben nicht, wenn es nicht geht. Sie ist nicht wütend, enttäuscht oder unsicher sondern mein "Fels in der Brandung" an den ich mich lehnen kann, Sie verliert den Überblick nicht und geht wie ich in den Emotionen unter.
Ich muss die Dinge nicht vorher sortieren und anpassen, auf Sie Rücksicht nehmen und entschärfen, weil Sie es eben so aushält wie es ist, fast für mich mit und mich beruhigt, wen ich mal nicht reden oder sogar hören kann.
Ich habe das Gefühl, dass Sie stark ist für mich. Das sie mir durch ihre Ruhe und Geduld, etwas gibt, was ich bei meinen Eltern eben vermisst habe.
Ich kann so reagieren wie ich innerlich gerade bin und muss mich nicht "zusammenreisen". Etwas, was mir gar nicht so bewusst war, ich mir aber irgendwo immer gewünscht habe passiert, ich kann mit den Emotionsarmen unsicher wackeln und um mich schlagen, chaotisch schwanken oder ... Sie steht da und reicht mir die Hand, stabilisiert das.
Sie gibt mir Sicherheit.
Wenn man das hier so nennen mag ja, im Rahmen der Möglichkeit. Ein in den Arm nehmen o.ä. wird es sicher nicht geben.Vollziehen eure Theras eine Nachbeelterung, wenn das nötig ist?
Ich hoffe nicht. Ich befürchte jedoch eine große Abhängigkeit eben, weil es sich so gut anfühlt. Da ich Anschied jedoch aus der Ersten Therapie zwar mit Zweifel und Unsicherheit, aber letztendlich mit Selbstständigkeit und Freiheit, Sicherheit erlebt habe, bin ich da nicht überänglich glaube ich.Kann dies auch Nachteile haben? Wann wird es schädlich?
Das wäre toll, mein erstes wirklich tolles und ganz neues Ergebnis daraus ist, das ich mich nicht mehr total allein fühle mit meinen Gefühlen und Gedanken und ich hoffe das hält an.Steht am Ende des Nachbeelterungsprozesses tatsächlich eine Reifung?
Das erste woran ich bei der Frage denke ist erst mal überhaupt das mehrmalige direkte anbieten der Möglichkeit, dass "jmd da ist" und das auch immer wieder und in verschiedenen Formen, zB.: "Sind Sie sicher, das sie es nicht erzählen wollen, es ist ja oft so, dass es einem gut tut, wenn man seine Ängste mitteilt".Was macht/ sagt der Thera?
Das Teilen wird für mich zu der Erfahrung, dass es die Gefährlichkeit etwas auflöst, weil es eben doch erleichternd ist beängstigende Dinge mit jmd zu teilen, der darauf angemessen reagieren kann und sogar meine Unsicherheit aushält und nicht Unsicher reagiert.
Und hinzukomend, dass Sie mir erklärte (Es ging darum, dass Sie rel.zügig direkt wurde und präzise Fragen stellte, was mir zu schnell in die Materie ging), wenn Ich Ihr davon erzähle, dass ich irgendwo die extremen Ängste habe, gerade dann stärker den Impuls bekommt (so kam es bei mir an/ habe ich es verstanden) mir zu helfen (?).
Was bei mir natürlich als Unterstüzungswunsch positiv ankam und mich eher wieder dazu bewegt Dinge die mich beängstigen zu erzählen.