Hallo liebe Adriana,
Adriana hat geschrieben:Fühle mich dir sehr verbunden
Ja, es geht mir genauso, ich denke wir sind grundlegend in derselben Situation:
Wir hoffen beide, dass unsere Therapeuten am Ende der Therapie unsere Gefühle erwidern und dass es zu einer Fortführung der Beziehung kommt.
Die Unterschiede sind, dass es bei Dir um eine Frau-Mann-Beziehung geht und dass Du relativ locker mit der Situation umgehen kannst, während es bei mir um eine platonische Freundschaft auf der Ebene Tochter-Vater geht (und um eine Art intellektuelle Freundschaft, denn mein Therapeut und ich, wir haben viele schöngeistige Gemeinsamkeiten - Kunst, Literatur ) und dass ich leider sehr verkrampft bin in der Situation (ich versuche schon, mir an Dir ein Beispiel zu nehmen).
Adriana hat geschrieben:Ja, ich habe mir mittlerweile alles durchgelesen, und was mich echt erschreckt hat, war seine aggressive Reaktion. An eine Masche kann ich aber nicht so recht glauben, was würde ihm das denn bringen....
Na ja, ich denke schon, wenn es gar keine Zweideutigkeiten gegeben hätte, dann hätte ich die Therapie vielleicht beendet, denn ich hatte monatelang sehr gelitten durch die nicht erwiderten Liebesgefühle und die fehlende klare Aussicht auf einen privaten Kontakt nach der Therapie.
Vielleicht hat mein Therapeut gedacht, er beruhigt mich damit, so dass die Therapie weitergehen konnte und hat gehofft, dass mein Problem (meine Gefühle für ihn, der Wunsch nach privatem Kontakt) dann von alleine irgendwann verschwindet?
Du schreibst ja auch, dass Du erwartest, dass wenn Dein Therapeut für sich weiß, dass er keine private Beziehung mit Dir möchte, dass er dieses Thema (warum kein privater Kontakt, wie kommst Du damit klar, Abschiednehmen) dann mit Dir bearbeitet, oder?
Ich habe jedenfalls genaus diese Erwartung in meiner Situation, und ich habe noch 3 von 240 Stunden, und in dieser Richtung ist in meiner Therapie noch nichts passiert!
Ich meine, mag sein, dass ich völlig neben der Spur bin was meine Situation angeht ,
aber ich hatte das komplette Vermeiden des Themas Abschied durch meinen Therapeuten bis zu dieser Woche so gedeutet, dass er wie ich keinen richtigen Abschied will
und dass er diese 40 oder 60 weiteren möglichen Stunden deshalb zu viel findet (Er: "Ja, aber das wäre ja dann noch mal ein Jahr! "), weil er eben in Wirklichkeit auch nicht mehr so lange warten möchte (weil privater Kontakt nach dem Ende ).
Im Grunde bräuchte ich ja eine Verlängerung auch "nur" für das Thema Abschied, also könnte ich ja hoffen, er will mir das unterschwellig etwas ausreden (Ich: Ja, aber unsere Beziehung müssten wir ja auch noch mal klären, das gehört ja schon dazu, und dafür reichen uns ja 3 Stunden wohl nicht." Er: "Ja, aber 60 Stunden brauchen wir dafür auch nicht."), weil er für sich im Stillen weiß, dass das gar nicht nötig ist, extra Stunden für einen langwierigen Abschied ).
Ich hab ihn daran erinnert, dass ich ja von 60 neuen Stunden nicht alle nehmen müsste, aber auch dann wirkte er nicht gerade begeistert von dem Thema Verlängerung (ich ja auch nicht, denn möchte bald eine echte Freundschaft auf Augenhöhe mit ihm versuchen )
Hierzu - zum Thema Verlängerung - ist mir gestern noch eingefallen, dass er (wieder im besten Fall für mich gedacht) die Idee, von 60 neuen Stunden vielleicht nur 20 oder so zu nehmen, vielleicht deshalb nicht gut findet, weil das als Therapieabruch gewertet werden würde (und nicht als ordentlich abgschlossenen Therapie) und er sich dann nicht wohl fühlen könnte, einem privatem Kontakt zuzustimmen, nach solch einem formellen "Therapieabbruch".
Du siehst also, mir geling es nachwievor prima, viele Dinge zu meinen Gunsten zu interpretieren, falls Du mich da korrigieren möchtest, wäre vielleicht heilsam für mich?
Auf der anderen Seite - jetzt mal wieder nüchterner betrachtet - bei noch 3 Stunden, da hätte er in dieser Woche zu dem Thema privater Kontakt wieder "Mal sehen, mal gucken was kommt, wenn Sie 1 x im Monat (ohne Verlägerung) hierher kommen" oder so etwas Ähnliches sagen können.
Hat er aber nicht: Als ich nach seiner Entscheidung fragte (im Sommer sagte er ja dazu, das Thema privater Kontakt würde er dann entscheiden wann es passt, und ich fand 3 Stunden vor Schluss einen passenden Termin für eine Entscheidung ), da wurde er wieder sehr aufgebracht und hat deutlich verneint.
Also, ich hoffe Du kannst mein Dilemma etwas nachvollziehen (auf Dich wird ja ab Januar vielleicht ein ähnliches Spielchen zu kommen - hoffentlich nicht ):
Er verneint die Möglichkeit einer Weiterführung der Beziehung, wenn ich deutlich frage, gleichzeitig vermeidet er aber das Thema Abschied. Ich sehe echt nicht mehr durch!
Adriana hat geschrieben:
und schicke dir die allerliebsten Grüße
Ja, die schicke ich Dir auch Adriana!
Talula