Therapieende - Therapeut löst Abhängigkeit nicht auf

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Adriana
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 00:58

Talula hat geschrieben:dass der Therapeut mir gesagt hat, dass die Kollegin, mit der er die Praxis führt, seine Frau ist, da bekam ich dann ein realistisches Bild. Das ist auch so ein Beispiel, denke ich: Wenn der Therapeut, die annähernde Black box, sich etwas mehr darstellt, seine Sicht der therapeutischen Beziehung darstellt (das erhoffe ich mir noch) und im Extremfall einer privaten Beziehung im Anschluss an die Therapie zustimmt, dann entzaubert das ja auch und hilft Gefühle (der Abhängigkeit) zu normalisieren. Also, in einer privaten Freundschaft würde ich nicht so klammern!
Mir fällt gerade die Kinnlade runter, weil das so schlüssig ist, was du hier schreibst! Ungewöhnlich, aber total einleuchtend! Vielleicht ist gerade das oft das Problem, dass allgemein Therapeuten durch ihr persönlich sehr distanziertes Verhalten (meiner ist ja auch zum Glück anders) oder wie du sagst "Black Box" irgendwie zu einem Mysterium hochstilisiert werden, in das dumme verliebte Patientin alles mögliche reininterpretieren und hineinphantasieren kann und sich somit in ein Phantasiegebilde verliebt.
(Dies bitte nur in Bezug zu anderen Geschichten zu verstehen. Wie gesagt, mein Therapeut ist da anders, er erzählt viel von sich und ist somit keine Projektionsfläche!)

hungryheart hat geschrieben:den Abstinenzregeln entsprechendes Angebot einer privaten Beziehung machen
Welche private Beziehung würde denn den Abstinenzregeln entsprechen??? Habe ich nicht gerade in meinem Thread gelesen, dass das Abstinenzgebot keinerlei private Beziehung zulässt, nicht mal NACH Beendigung der Therapie? Also, darüber würde ich gern mehr erfahren!

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Talula
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 01:28

Hallo liebe Adriana,
wie schön, wir können beide (wegen unseres Therapeuten? ) nicht schlafen...
Adriana hat geschrieben:Mir fällt gerade die Kinnlade runter, weil das so schlüssig ist, was du hier schreibst! Ungewöhnlich, aber total einleuchtend! Vielleicht ist gerade das oft das Problem, dass allgemein Therapeuten durch ihr persönlich sehr distanziertes Verhalten (meiner ist ja auch zum Glück anders) oder wie du sagst "Black Box" irgendwie zu einem Mysterium hochstilisiert werden, in das dumme verliebte Patientin alles mögliche reininterpretieren und hineinphantasieren kann und sich somit in ein Phantasiegebilde verliebt.
(Dies bitte nur in Bezug zu anderen Geschichten zu verstehen. Wie gesagt, mein Therapeut ist da anders, er erzählt viel von sich und ist somit keine Projektionsfläche!)
Ja, ich denke, so sind die Mechanismen sehr häufig (zumindest in Analysen und tiefenpsychologischer Therapie). Ich denke, Dein Therapeut ist ganz sicher auch eine Projektionsfläche, vielleicht sieht Du es derzeit nicht, weil Dich Deine Liebesgefühle blenden (ging mir so, aber um eine Übertragungsliebe geht es bei Dir denke ich nicht, sondern schon um echte Liebe).
hungryheart hat geschrieben:den Abstinenzregeln entsprechendes Angebot einer privaten Beziehung machen
Adriana hat geschrieben:Welche private Beziehung würde denn den Abstinenzregeln entsprechen??? Habe ich nicht gerade in meinem Thread gelesen, dass das Abstinenzgebot keinerlei private Beziehung zulässt, nicht mal NACH Beendigung der Therapie? Also, darüber würde ich gern mehr erfahren!
Schau in der Berufsordnung Deines Bundeslandes, das ist wohl verschieden. In meinem heißt es jetzt, es darf keine Behandlungswürdigkeit und keine Abhängigkeit bestehen, dann ist eine private Beziehung möglich, wenn der Therapeut es verantworten kann (Behandlungswürdigkeit, Abhängigkeit, das muss natürlich er einschätzen). Manchmal gibt es zusätzlich eine zeitliche Frist der Kontaktpause. Ich finde wirklich, Schutz der Patienten vor Missbrauch muss natürlich sein, aber diese Überregulierung (zeitliche Kontaktpause usw.) führt doch auch echt nur zu Verkrampfungen...

In Deinem Thread habe ich gelesen, dass Du auch überlegst, ob Du von Deinem Therapeuten eine ehrliche Antwort auf Deine Frage nach einer privaten Beziehung erwarten kannst. Dieses Thema beschäftigt mich auch, seit ich den Wunsch erstmals hatte (seit 1.5 Jahren). Vielleicht hast Du Dir meine Seiten durchgelesen, in dieser Frage (Möglichkeit des privaten Kontakts) gab/gibt es zwischen mir und meinem Therapeuten so ein Hin und Her zwischen "Mal sehen was kommt, das entscheide ich dann wann es passt" und aggressivem "Nein, das gab es noch nie und das werde ich auch mit Ihnen nicht machen!", wenn ich zu fordernd nach einer klaren Antwort wurde. Ich habe dieses "Mal sehen" über die ganze lange Zeit so interpretiert, dass er sich einen privaten Kontakt wie ich vorstellen kann/wünscht, es aber nicht sagen will, weil die Therapie eben noch läuft. Na ja, das hat mir halt Hoffnung gegeben in dem unglücklichen Verliebtsein. Es kann natürlich auch einfach eine Masche von ihm gewesen sein, um mich bei Laune zu halten...

Was Dich angeht, so denke ich, dass Du kein Ja erwarten kannst während der Therapie, wenn Du einen seriösen Therapeuten hast (und das denke ich doch), sondern bestenfalls Andeutungen oder Zweideutigkeiten. Du scheinst ja aber ganz locker zu sein mit dem Thema, wenn Du schreibst, Du kannst Dir vorstellen, ihn nach der Therapie einfach mal deswegen anzumailen (diese Lockerheit in der Frage private Beziehung fehlt mir ganz und gar, darum geht es ja auch in meinem Thread).

Frag also nicht zu forsch und bleib so entspannt!

(Wie alt ist er und wieviele Stunden bist Du schon bei ihm in Therapie?)

LG,
Talula
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Adriana
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 02:50

Talula hat geschrieben:Ich denke, Dein Therapeut ist ganz sicher auch eine Projektionsfläche
Hm, weiß nicht. Ich meinte das so, dass er eigentlich schon so viel von sich erzählt, dass ich nicht irgendwas auf ihn projizieren kann, was da eben nicht ist. Ich WEISS, dass er privat nicht der megaverständnisvolle, supergeduldige Mann ist. Also kann ich mir auch nicht zurechtphantasieren, dass er so wäre! Verstehst du, was ich meine?
Talula hat geschrieben:aber um eine Übertragungsliebe geht es bei Dir denke ich nicht, sondern schon um echte Liebe
Ach, ist das schön, wenn einem mal geglaubt wird
Talula hat geschrieben:Schau in der Berufsordnung Deines Bundeslandes, das ist wohl verschieden. In meinem heißt es jetzt, es darf keine Behandlungswürdigkeit und keine Abhängigkeit bestehen, dann ist eine private Beziehung möglich, wenn der Therapeut es verantworten kann (Behandlungswürdigkeit, Abhängigkeit, das muss natürlich er einschätzen). Manchmal gibt es zusätzlich eine zeitliche Frist der Kontaktpause. Ich finde wirklich, Schutz der Patienten vor Missbrauch muss natürlich sein, aber diese Überregulierung (zeitliche Kontaktpause usw.) führt doch auch echt nur zu Verkrampfungen...
Ja, für Niedersachsen gilt das wohl auch, wobei da ein Abstinenzgebot bzw. eine zeitliche Frist NACH Beendigung der Therapie gar nicht thematisiert wird, somit auch nicht besteht

Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung: Ein Schutz vor Missbrauch muss unbedingt sein, daher kann ich auch diese Regelungen nur befürworten, weil da wohl ganz viel Mist (trotz der Regelungen ) passiert, das kann man sich gar nicht vorstellen! Interessant finde ich trotzdem die Diskussion über die Freiheitsrechte des/der Patienten/innen bei ZU langer Abstinenz-Zeit
Talula hat geschrieben:In Deinem Thread habe ich gelesen, dass Du auch überlegst, ob Du von Deinem Therapeuten eine ehrliche Antwort auf Deine Frage nach einer privaten Beziehung erwarten kannst. [...] Was Dich angeht, so denke ich, dass Du kein Ja erwarten kannst während der Therapie, wenn Du einen seriösen Therapeuten hast (und das denke ich doch), sondern bestenfalls Andeutungen oder Zweideutigkeiten.

Und Andeutungen und Zweideutigkeiten gibt es mehr als genug, auch wenn mir einige das absprechen wollen (ich weiß, dass sie es gut mit mir meinen, aber sie sitzen eben nicht dabei ).
Talula hat geschrieben:Du scheinst ja aber ganz locker zu sein mit dem Thema, wenn Du schreibst, Du kannst Dir vorstellen, ihn nach der Therapie einfach mal deswegen anzumailen
Naja, wenn er schon sagt (auf meinen Einwand, wir würden uns ja nach Therapie-Ende nicht mehr sehen) ich hätte ja seine Mail-Adresse und überhaupt sei das ja gar nicht gesagt, dann denke ich wirklich, ich kann das ganz entspannt sehen und ihn einfach mal anmailen. Jedenfalls kann ich mir dann sicher sein, eine EHRLICHE Antwort zu bekommen, keine STRATEGISCHE im Sinne der Therapie oder der Abstinenz
Talula hat geschrieben:Frag also nicht zu forsch und bleib so entspannt!
Genauso mache ich es Danke dir!
Talula hat geschrieben:Vielleicht hast Du Dir meine Seiten durchgelesen, in dieser Frage (Möglichkeit des privaten Kontakts) gab/gibt es zwischen mir und meinem Therapeuten so ein Hin und Her zwischen "Mal sehen was kommt, das entscheide ich dann wann es passt" und aggressivem "Nein, das gab es noch nie und das werde ich auch mit Ihnen nicht machen!", wenn ich zu fordernd nach einer klaren Antwort wurde. Ich habe dieses "Mal sehen" über die ganze lange Zeit so interpretiert, dass er sich einen privaten Kontakt wie ich vorstellen kann/wünscht, es aber nicht sagen will, weil die Therapie eben noch läuft. Na ja, das hat mir halt Hoffnung gegeben in dem unglücklichen Verliebtsein. Es kann natürlich auch einfach eine Masche von ihm gewesen sein, um mich bei Laune zu halten...
Ja, ich habe mir mittlerweile alles durchgelesen, und was mich echt erschreckt hat, war seine aggressive Reaktion. An eine Masche kann ich aber nicht so recht glauben, was würde ihm das denn bringen.

Ich kann dir nur raten, es jetzt so zu machen, wie du schon geplant hast (Verlängerung) und drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Sache so ausgeht, wie du es dir wünscht und wie es für dich das Beste ist

Fühle mich dir sehr verbunden und schicke dir die allerliebsten Grüße

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Talula
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 14:46

Hallo liebe Adriana,
Adriana hat geschrieben:Fühle mich dir sehr verbunden
Ja, es geht mir genauso, ich denke wir sind grundlegend in derselben Situation:
Wir hoffen beide, dass unsere Therapeuten am Ende der Therapie unsere Gefühle erwidern und dass es zu einer Fortführung der Beziehung kommt.

Die Unterschiede sind, dass es bei Dir um eine Frau-Mann-Beziehung geht und dass Du relativ locker mit der Situation umgehen kannst, während es bei mir um eine platonische Freundschaft auf der Ebene Tochter-Vater geht (und um eine Art intellektuelle Freundschaft, denn mein Therapeut und ich, wir haben viele schöngeistige Gemeinsamkeiten - Kunst, Literatur ) und dass ich leider sehr verkrampft bin in der Situation (ich versuche schon, mir an Dir ein Beispiel zu nehmen).
Adriana hat geschrieben:Ja, ich habe mir mittlerweile alles durchgelesen, und was mich echt erschreckt hat, war seine aggressive Reaktion. An eine Masche kann ich aber nicht so recht glauben, was würde ihm das denn bringen....
Na ja, ich denke schon, wenn es gar keine Zweideutigkeiten gegeben hätte, dann hätte ich die Therapie vielleicht beendet, denn ich hatte monatelang sehr gelitten durch die nicht erwiderten Liebesgefühle und die fehlende klare Aussicht auf einen privaten Kontakt nach der Therapie.
Vielleicht hat mein Therapeut gedacht, er beruhigt mich damit, so dass die Therapie weitergehen konnte und hat gehofft, dass mein Problem (meine Gefühle für ihn, der Wunsch nach privatem Kontakt) dann von alleine irgendwann verschwindet?

Du schreibst ja auch, dass Du erwartest, dass wenn Dein Therapeut für sich weiß, dass er keine private Beziehung mit Dir möchte, dass er dieses Thema (warum kein privater Kontakt, wie kommst Du damit klar, Abschiednehmen) dann mit Dir bearbeitet, oder?
Ich habe jedenfalls genaus diese Erwartung in meiner Situation, und ich habe noch 3 von 240 Stunden, und in dieser Richtung ist in meiner Therapie noch nichts passiert!

Ich meine, mag sein, dass ich völlig neben der Spur bin was meine Situation angeht ,
aber ich hatte das komplette Vermeiden des Themas Abschied durch meinen Therapeuten bis zu dieser Woche so gedeutet, dass er wie ich keinen richtigen Abschied will
und dass er diese 40 oder 60 weiteren möglichen Stunden deshalb zu viel findet (Er: "Ja, aber das wäre ja dann noch mal ein Jahr! "), weil er eben in Wirklichkeit auch nicht mehr so lange warten möchte (weil privater Kontakt nach dem Ende ).

Im Grunde bräuchte ich ja eine Verlängerung auch "nur" für das Thema Abschied, also könnte ich ja hoffen, er will mir das unterschwellig etwas ausreden (Ich: Ja, aber unsere Beziehung müssten wir ja auch noch mal klären, das gehört ja schon dazu, und dafür reichen uns ja 3 Stunden wohl nicht." Er: "Ja, aber 60 Stunden brauchen wir dafür auch nicht."), weil er für sich im Stillen weiß, dass das gar nicht nötig ist, extra Stunden für einen langwierigen Abschied ).

Ich hab ihn daran erinnert, dass ich ja von 60 neuen Stunden nicht alle nehmen müsste, aber auch dann wirkte er nicht gerade begeistert von dem Thema Verlängerung (ich ja auch nicht, denn möchte bald eine echte Freundschaft auf Augenhöhe mit ihm versuchen )

Hierzu - zum Thema Verlängerung - ist mir gestern noch eingefallen, dass er (wieder im besten Fall für mich gedacht) die Idee, von 60 neuen Stunden vielleicht nur 20 oder so zu nehmen, vielleicht deshalb nicht gut findet, weil das als Therapieabruch gewertet werden würde (und nicht als ordentlich abgschlossenen Therapie) und er sich dann nicht wohl fühlen könnte, einem privatem Kontakt zuzustimmen, nach solch einem formellen "Therapieabbruch".

Du siehst also, mir geling es nachwievor prima, viele Dinge zu meinen Gunsten zu interpretieren, falls Du mich da korrigieren möchtest, wäre vielleicht heilsam für mich?

Auf der anderen Seite - jetzt mal wieder nüchterner betrachtet - bei noch 3 Stunden, da hätte er in dieser Woche zu dem Thema privater Kontakt wieder "Mal sehen, mal gucken was kommt, wenn Sie 1 x im Monat (ohne Verlägerung) hierher kommen" oder so etwas Ähnliches sagen können.
Hat er aber nicht: Als ich nach seiner Entscheidung fragte (im Sommer sagte er ja dazu, das Thema privater Kontakt würde er dann entscheiden wann es passt, und ich fand 3 Stunden vor Schluss einen passenden Termin für eine Entscheidung ), da wurde er wieder sehr aufgebracht und hat deutlich verneint.

Also, ich hoffe Du kannst mein Dilemma etwas nachvollziehen (auf Dich wird ja ab Januar vielleicht ein ähnliches Spielchen zu kommen - hoffentlich nicht ):
Er verneint die Möglichkeit einer Weiterführung der Beziehung, wenn ich deutlich frage, gleichzeitig vermeidet er aber das Thema Abschied. Ich sehe echt nicht mehr durch!
Adriana hat geschrieben: und schicke dir die allerliebsten Grüße
Ja, die schicke ich Dir auch Adriana!
Talula
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candle
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 15:39

Talula hat geschrieben: und ich fand 3 Stunden vor Schluss einen passenden Termin für eine Entscheidung ), da wurde er wieder sehr aufgebracht und hat deutlich verneint.
Vielleicht gehst Du ihm einfach damit auf den Sender?

candle
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Elena
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 15:58

candle hat geschrieben:Vielleicht gehst Du ihm einfach damit auf den Sender?
Hört sich zwar hart an, aber ich glaube, seiner Reaktion nach zu urteilen, hat candle damit recht.
Er scheint wirklich für sich entschieden zu haben, dass er keinen privaten Kontakt möchte, sonst würde er anders reagieren .

LG Elena

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Talula
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 11:34

candle hat geschrieben:
Talula hat geschrieben: und ich fand 3 Stunden vor Schluss einen passenden Termin für eine Entscheidung ), da wurde er wieder sehr aufgebracht und hat deutlich verneint.
Vielleicht gehst Du ihm einfach damit auf den Sender?
Danke für die deutlichen Worte, ich denk schon nach in der Hinsicht über mich.
Leider habe ich es aber eben mit einem Sender zu tun, der seit langem unterschiedliche Programme sendet (zum Thema privater Kontakt abwechselnd - wörtlich!- "Nein" und "Mal sehen") und der null Signale zum Thema Abschied sendet.
Aber ich werde versuchen, da jetzt selber aktiver zu werden und mir zu helfen.

Zum nächsten Termin will ich einen etwas längeren Brief mitbringen. So was habe ich noch nie gemacht. Ich überlege, was am besten ist, den abgeben und wieder gehen, den Therapeuten den Brief in der Stunde lesen lassen, ihn selbst vorlesen? So rein theoretisch sollte ja alles möglich sein, ist ja meine Stunde, oder?

LG
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candle
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 11:45

Talula hat geschrieben:Leider habe ich es aber eben mit einem Sender zu tun, der seit langem unterschiedliche Programme sendet (zum Thema privater Kontakt abwechselnd - wörtlich!- "Nein" und "Mal sehen") und der null Signale zum Thema Abschied sendet.
Vielleicht hat doch eher Dein Empfänger eine Störung?
Beachte: "Mal sehen" kam lange vor dem "Nein". Irgendetwas kannst Du offenbar daran nicht akzeptieren. Bist Du bei anderen Menschen auch so "gehörlos"?
und der null Signale zum Thema Abschied sendet.
Ich vermute, dass Du auch da wieder etwas anderes meinst? Abschied habe ich auch genommen, in der vorletzten Stunde- einfach tschüß sagen als Ritual, kurz rekapituliert und gut war.

Was erwartest Du Dir da?

candle
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Quercus
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:16

Hallo candel,

ist ja prima, wenn bei dir alles so easy gelaufen ist.

An deinen Posts fällt mir auf, dass du Dinge nicht gerade differenziert betrachtest. Natürlich bekommen wir hier nur mit, wie der Patienten die Dinge wahrnimmt und die Wahrnehmung kann zum teil richtig, zum teil falsch, völlig irre oder 100 % korrekt sein.
Es ist aber so, dass in der Beziehung ja ein gewisses Machtgefälle ist: der kranke Patient und der hoch qualifizierte Therapeut. Und aus dieser Beziehung ergibt es sich zwangsläufig, dass Unstimmigkeiten auf die Neurose des Patienten zurückgeführt werden und bestimmt auch oft dort ihre Ursachen haben, aber eben nicht immer. Denn Therapeuten sind auch Menschen, machen Fehler und haben ihre eigenen Probleme.

candle hat geschrieben: Vielleicht hat doch eher Dein Empfänger eine Störung?
Beachte: "Mal sehen" kam lange vor dem "Nein". Irgendetwas kannst Du offenbar daran nicht akzeptieren. Bist Du bei anderen Menschen auch so "gehörlos"?
und der null Signale zum Thema Abschied sendet.
Ich vermute, dass Du auch da wieder etwas anderes meinst?
candle
Bei diesen Kommentaren frage ich mich halt, ob es für dich nur den allwissenden Therapeuten gibt.

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candle
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:19

Quercus hat geschrieben: Bei diesen Kommentaren frage ich mich halt, ob es für dich nur den allwissenden Therapeuten gibt.
Was hat das mit "allwissend" zu tun?

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Quercus
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:33

Der Thera, der schon weiß was er macht und der Patient, der das eben nicht richtig versteht und wahrnimmt.

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candle
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:37

Ja und??? Er hat "Nein" gesagt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

candle
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Quercus
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Beiträge: 69

Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:42

candle hat geschrieben:Ja und??? Er hat "Nein" gesagt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

candle
Das meine ich mit undifferentzierter Bedrachtungsweise !!! Schon mal was von Nonverbalen Botschaften gehört???

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Hamna
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 14:51

candle hat geschrieben:Ja und??? Er hat "Nein" gesagt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

candle
Vielleicht fällt es einfach schwer zu akzeptieren, dass aus dem "mal sehen" ein "Nein" wurde, da Talula ja große Hoffnungen auf einen privaten Kontakt hatte. Ist ja weder einfach noch schön, sich von seinen Hoffnungen verabschieden zu müssen. Ich glaube, an ihrer Stelle würde ich zumindest wissen wollen, wann und warum sich das "mal sehen" in ein "Nein" verwandelt hat.

Warum er allerdings so dagegen wehrt, die Abhängigkeit und den nahenden Abschied zu thematisiert, ist mir auch ein Rätsel.
candle hat geschrieben:Abschied habe ich auch genommen, in der vorletzten Stunde- einfach tschüß sagen als Ritual, kurz rekapituliert und gut war.
Ich nehme mal an, bei dir war keine Abhängigkeit aufzulösen, oder?


Talula, dein Thera weiß um deine Abhängigkeit, oder?

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candle
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 15:01

Quercus hat geschrieben: Das meine ich mit undifferentzierter Bedrachtungsweise !!! Schon mal was von Nonverbalen Botschaften gehört???
Genau das ist es doch, was man in der Therapie lernt: Auf Worte achten und nicht, was man sich selber dazu zusammenspinnt. Und vor allem auf seine eigenen Gefühle achten und nicht irgendwelchen Fehlinterpratationen unterliegen.

Wenn man das nicht lernt, erscheint mir eine Therapie in diesem Fall beinahe Zeitverschwendung.

candle
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