Privater Kontakt zum Therapeuten?
Wenn man ein solches Problem hat und offenbar sich an einzelnen Menschen wie an einen Strohalm klammert, dann kann das meiner Meinung nach nicht gut gehen. Ich kann mir das auch nicht so recht vorstellen wie es für Dich sein muß.
Es deutet für mich alles darauf hin, dass er zart versucht Dir die Grenzen der therapeutischen Beziehung aufzuzeigen. Du scheinst aber alles in Deinem Sinne und Möglichkeiten mißzuverstehen. Und da mißverstehe ich vielleicht auch eine reife Frau, die tatsächlich glaubt, dass irgendeine Beziehung möglich ist.
Nein, bei Dir sehe ich es als NICHT möglich an.
Hier wurde ja schon von "Traumfiguren" gesprochen. Könntest Du diesem Mann auf einer anderen Ebene begegnen?
Wie sollte denn diese Beziehung für DICH aussehen?
candle
Es deutet für mich alles darauf hin, dass er zart versucht Dir die Grenzen der therapeutischen Beziehung aufzuzeigen. Du scheinst aber alles in Deinem Sinne und Möglichkeiten mißzuverstehen. Und da mißverstehe ich vielleicht auch eine reife Frau, die tatsächlich glaubt, dass irgendeine Beziehung möglich ist.
Nein, bei Dir sehe ich es als NICHT möglich an.
Hier wurde ja schon von "Traumfiguren" gesprochen. Könntest Du diesem Mann auf einer anderen Ebene begegnen?
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Nein, als Liebeserklärung habe ich das auch nicht verstanden*AufdemWeg* hat geschrieben:
1. "Sie liegen mir ganz besonders am Herzen"
2. "Ich lieb Sie ja sowieso"
Ok, mag sein ich bin spitzfindig
mag, sein ich liege total daneben
aber ich lese in beiden Sätzen
"lediglich" eine Sympathiebekundung
und keine Liebeserklärung.
LG ADW
Wirklich, wie du schreibst, als Sympathiebekundungen, aber eben schon sehr deutliche. Ja, ich gebe zu, es ist natürlich schmeichelhaft, so etwas gesagt zu bekommen
Im übrigen finde ich es nicht ungewöhnlich, dass Therapeuten auch mal was von sich privat erzählen. Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten, weil dies meine erste Therapie ist, aber was ich hier so gelesen habe, dachte ich eher, dass dieses sich total über Privates ausschweigen eher Sache der Analytiker ist. Ebenso das Beispiel mit der weißen Leinwand und der Projektion - eine Verhaltenstherapie läuft da ja wohl ganz anders und hat auch weniger mit Übertragungen und Projetionen zu tun. Oder seht ihr das anders?
Es waren auch immer nur ganz kurze Gespräche, wenn ich z. B. mal erzählt habe, dass ich in einem klassischen Konzert war o. ä., dass er dann sagte, dass er auch viele CD's des Komponisten hat. Eben so in der Art, nur kurze Informationen. Als ich ihm erzählte, dass ich mein Haus neu einrichte und über den Stil der neuen Möbel erzählte, hat er anschließend auch erzählt, wie er in etwa eingerichtet ist, eben weil er einen ganz ähnlichen Stil bevorzugt. Also, ich habe nicht das Gefühl, dass meine Therapie deshalb zu kurz kommt. Solche Gespräche finden auch ausschließlich dann statt, wenn ich sowieso gut drauf bin, dann entstehen eben manchmal solche Plaudereien, ich erkenne darin nichts Unprofessionelles.
Du sprichst meine Suizidgedanken an? Nun ja, es war anfangs der Therapie so, dass ich oft keinen Sinn mehr in meinem Leben sah und durch die Depression stark beeinträchtigt war. Das änderte sich aber im Laufe der Zeit. Dass es jetzt noch mal so akut wurde, lag vielleicht an dem Suizid von Robert Enke, irgendwie hat das ganz schlimme Gedanken in mir ausgelöst. Ich habe auch hier gelesen, dass es mehreren Menschen mit Depressionen so ging. Ich fand irgendwie in meinem Leben, so wie es jetzt ist, nichts mehr, worauf ich mich freuen konnte.candle hat geschrieben:Wenn man ein solches Problem hat und offenbar sich an einzelnen Menschen wie an einen Strohalm klammert, dann kann das meiner Meinung nach nicht gut gehen. Ich kann mir das auch nicht so recht vorstellen wie es für Dich sein muß.
Als er sagte, es sei ja gar nicht gesagt, dass wir uns nach der Therapie nicht wiedersehen, hatte ich plötzlich wieder etwas, worauf ich mich freuen konnte, das wurde mir aber erst einige Stunden später bewusst. Das hat aber meine Stimmung allgemein gehoben, ich sehe nicht mehr alles so schwarz und konnte praktisch wieder "umschalten" auf Optimismus. Also, es ist jetzt nicht so, dass ich mich an ihn klammere, nur in ihm noch meinen Lebenssinn sehe oder dergleichen Nein, ganz so schlimm ist es nun doch nicht.
Da kannst du natürlich Recht haben. Besonders dass ich da seine Signale missverstehe.Es deutet für mich alles darauf hin, dass er zart versucht Dir die Grenzen der therapeutischen Beziehung aufzuzeigen. Du scheinst aber alles in Deinem Sinne und Möglichkeiten mißzuverstehen.
Puh, das ist hart! Weil du glaubst, dass ich in einem Abhängigkeitsgefühl zu ihm stehe. Vielleicht konnte ich das oben relativieren?Nein, bei Dir sehe ich es als NICHT möglich an.
Das muss ich, ehrlich gesagt, überlesen haben Aber eine Begegnung auf anderer Ebene ist das, was ich mir am meisten wünsche. Ich sehne mich nicht nach dem Therapeuten, der mir auch nach Ende der Therapie privat zur Verfügung steht. Nein, das wäre sogar eine ganz schreckliche Vorstellung, wenn er seinerseits nicht die Frau sondern weiterhin die Patientin in mir sehen würde (vorausgesetzt, es gäbe nach der Therapie privaten Kontakt). Nein, ich sehne mich nach dem Privatmenschen, nach dem Mann, der hinter der Therapeutenfassade (mal mehr, mal weniger) versteckt ist.Hier wurde ja schon von "Traumfiguren" gesprochen. Könntest Du diesem Mann auf einer anderen Ebene begegnen?
[quote)Wie sollte denn diese Beziehung für DICH aussehen?[/quote]
Ach, einfach wie eine ganz normale Beziehung. Also, an einem Liebesabenteuer, wie es anfänglich hier auch schon formuliert wurde, bin ich definitiv nicht interessiert. Es geht mir nicht darum, den Therapeuten rumzukriegen Wir sind z. B. beide an gehobener Küche interessiert und kochen beide gern, trinken beide gern guten Wein. Das wäre doch ein Anfang für ein entspanntes, privates Kennenlernen: ein gemeinsamer kulinarischer Abend.
Wir interessieren uns beide für historische Gebäude, Burgen und Schlösser, für Kunstausstellungen und klassische Musik, wir malen beide und spielen auch beide ein Instrument. Wir fahren beide Motorrad, lieben die Natur und lange Spaziergänge, wir haben beide einen Hund, sogar dieselbe Rasse
Ach ich höre lieber auf, fange schon wieder an zu träumen Aber man sieht, es würde alles so gut passen und hätte so viel Potential für schöne gemeinsame Unternehmungen und auch für interessante Gespräche (Politik und Naturwissenschaften faszinieren uns auch!).
Muss ich mir das wirklich alles abschminken, nur weil er gerade dummerweise mein Therapeut ist? Ich meine, auch er weiß ja um diese Gemeinsamkeiten..., und um meine Gefühle, ist selbst auch auf der Suche nach einer Partnerin. Da darf man doch ein bisschen hoffen... oder?
Sry, ich habe jetzt wg. der Uhrzeit nur überflogen. Was mich aber besonders interessiert ist die Aussage von candle bzgl. Abhängigkeit.
Die von dir (candle) angenommene Abhängigkeit steht im Gegensatz zu ... was? Verliebtsein?
Wie erkennt man bzw. unterscheidet man denn beides voneinander? Ich frage, weil ich erstens schon oft von (pauschal) vorausgesetzter Abhängigkeit gelesen habe, andererseits aber dann oft auf das Gefühl von Verliebtsein nicht eingegangen wird bzw. es nicht ernstgenommen wird in dem Sinne, dass Verliebtsein als Übertragungsgefühl abgetan wird.
@Adriana: hattest du den Eindruck, dass dein Thera deine Gefühle ernst genommen hat? Oder hat er dich auch auf die Möglichkeiten von Abhängigkeit bzw. Übertragung hingewiesen? (Übertragung: ein mir verhasstes Thema, mit dem ich noch immer nichts anfangen kann)
Wie hast du seine Erwiderung, dass er nicht in dich verliebt sei, aufgenomme? Stelle ich mir schon hart vor irgendwie
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie ihr jetzt miteinander umgeht. Du schreibst, ihr hättet danach nie wieder darüber gesprochen. Ist das im Sinne von Vermeidung zu verstehen? Würdest du dir wünschen, dass es mehr zum Thema gemacht wird und in der Therapie besprochen wird? Und was heißt das, du verhältst dich normal ihm gegenüber. Versuchst du, dir deine Verliebtheit nicht anmerken zu lassen? Ich kann mir euer Miteinander im Moment gar nicht richtig vorstellen bzw. stelle mir das etwas verkrampft vor. Spannend finde ich aber schon eure Gemeinsamkeiten.
lg, Rilke
Edit: mir fallen da gerade doch noch Fragen ein: Hast du Kinder? Wie lange warst du mit deinem Partner zusammen? Haben deine Depressionen mit der Trennung zu tun und ist die Trennung Thema der Therapie?
Sry für die vielen Fragen
Die von dir (candle) angenommene Abhängigkeit steht im Gegensatz zu ... was? Verliebtsein?
Wie erkennt man bzw. unterscheidet man denn beides voneinander? Ich frage, weil ich erstens schon oft von (pauschal) vorausgesetzter Abhängigkeit gelesen habe, andererseits aber dann oft auf das Gefühl von Verliebtsein nicht eingegangen wird bzw. es nicht ernstgenommen wird in dem Sinne, dass Verliebtsein als Übertragungsgefühl abgetan wird.
@Adriana: hattest du den Eindruck, dass dein Thera deine Gefühle ernst genommen hat? Oder hat er dich auch auf die Möglichkeiten von Abhängigkeit bzw. Übertragung hingewiesen? (Übertragung: ein mir verhasstes Thema, mit dem ich noch immer nichts anfangen kann)
Wie hast du seine Erwiderung, dass er nicht in dich verliebt sei, aufgenomme? Stelle ich mir schon hart vor irgendwie
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie ihr jetzt miteinander umgeht. Du schreibst, ihr hättet danach nie wieder darüber gesprochen. Ist das im Sinne von Vermeidung zu verstehen? Würdest du dir wünschen, dass es mehr zum Thema gemacht wird und in der Therapie besprochen wird? Und was heißt das, du verhältst dich normal ihm gegenüber. Versuchst du, dir deine Verliebtheit nicht anmerken zu lassen? Ich kann mir euer Miteinander im Moment gar nicht richtig vorstellen bzw. stelle mir das etwas verkrampft vor. Spannend finde ich aber schon eure Gemeinsamkeiten.
lg, Rilke
Edit: mir fallen da gerade doch noch Fragen ein: Hast du Kinder? Wie lange warst du mit deinem Partner zusammen? Haben deine Depressionen mit der Trennung zu tun und ist die Trennung Thema der Therapie?
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caro hat geschrieben:hallo,
aber ist denn so eine entzauberung schlecht?
Nein, meiner Meinung nach gar nicht. Eher die Voraussetzung, dass eine private Beziehung funktionieren kann.
Aber der Preis der Entzauberung kann die Feststellung, dass man den anderen nur in seiner Übertragungsfunktion so toll fand sein.
Ich hatte damals eine starke Vaterübertragung. Vielleicht war ich unbewusst auch verliebt, das kann man ja manchmal nicht so trennen?
Die Entzauberung hatte ganz viel mit meinem wachsenden Selbstbewusstsein und meiner Stabilität zu tun.
Ich brauchte irgendwann enfach keinen Papa mehr.
Und je klarer ich sehen konnte, desto mehr nahm ich die verschiedenen Entzauberungsdinge wahr.
Dass dieser gut 25 Jahre ältere Mann heftig mit mir flirtete (was mich total abtörnte, weil ich ihn als Ersatzpapa sah und das Flirten ein mieses Gefühl erzeugte. Etwa so, wie wenn mein eigener Vater mit mir geflirtet hätte).
Seine Unsicherheit und seinen Drang zur Selbstdarstellung mir gegenüber.
Die Tatsache, dass er oft ziemlichen Unsinn daherredete.
Außerdem war er als Mann null mein Typ und ich war ja auch immer in Beziehungen (die er mir jeweils auszureden versuchte -manchmal zu Recht...bei meinem jetzigen Mann aber definitiv zu Unrecht....)
Sprich: mir wurde klar, dass ich diesen Mann mit seinen unklaren Beziehungsangeboten, nur mit der rosa Übertragungsbrille auf der Nase toll gefunden hatte.
Hätte ich ihn privat kennen gelernt, hätte ich ihn gleich uninteressant und etwas skurril gefunden.
Ich glaube aber, die Entzauberung muss natürlich nicht automatisch dazu führen, dass man sich abwendet.
Ich bin sicher, hätte ich das Angebot meiner Thera, weiter in Kontakt zu bleiben (was immer sie sich darunter vorstellte?), angenommen, hätte ich sie auch nach stattgefundener Entzauberung sympathisch und interessant gefunden.
Nimm was du willst und zahl dafür.
Ich glaube auch, dass dein Therapeut meinte, dass er als Therapeut da sein wird und du dich auch nach Ende mal wieder an ihn wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst. Private Wünsche seinerseits würd ich da nicht rein interpretieren.
Klingt sehr sachlich, das ganze.
Eine andere Frage:
Wie ist, das, wenn man seinen Therapeuten nach Therapie Ende sehen muss - auch wenn man nicht will?
Bei mir ist das total doof, weil er auch in einer Therapieeinrichtung für Kinder-und Jugendliche arbeitet - da ich Sozialpädagogin bin, begleite ich immer wieder Jugendliche dort hin.
Mir ist das sehr unangenehm, hab immer Bammel, ihn dann dort zu sehen, und plötzlich steht man sich beruflich gegenüber.
Hab auch schon nach anderen Einrichtungen gesucht, aber wo er arbeitet, sind die Leute einfach super kompetent, hab leider mit anderen Einrichtungen nicht so gute Erfahrungen gemacht wenn es um Jugendlichentherapie geht.
Was würdet ihr tun?
LG Medea
Klingt sehr sachlich, das ganze.
Eine andere Frage:
Wie ist, das, wenn man seinen Therapeuten nach Therapie Ende sehen muss - auch wenn man nicht will?
Bei mir ist das total doof, weil er auch in einer Therapieeinrichtung für Kinder-und Jugendliche arbeitet - da ich Sozialpädagogin bin, begleite ich immer wieder Jugendliche dort hin.
Mir ist das sehr unangenehm, hab immer Bammel, ihn dann dort zu sehen, und plötzlich steht man sich beruflich gegenüber.
Hab auch schon nach anderen Einrichtungen gesucht, aber wo er arbeitet, sind die Leute einfach super kompetent, hab leider mit anderen Einrichtungen nicht so gute Erfahrungen gemacht wenn es um Jugendlichentherapie geht.
Was würdet ihr tun?
LG Medea
Hallo Rilke!
Nun, hier wird mir auch noch nicht klar, ob es "echtes" Verliebtsein ist oder doch eher so eine Übertragungssache.
Hallo Adriana!
Die Verliebtseinsspule hat Dich ja voll erwischt. Das siehst Du jetzt rosarot.
Ich weiß nicht wie Ihr das so seht in Therapie, aber ich habe auch "gesehen" wie der Mann privat tickt. Ich lese da immer beide Seiten ab. Das macht mich natürlich dann auch mißtrauisch. Wenn er muffélig ist auf eine bestimmte Weise, dann finde ich das abtörnend z. B.
Ich denke, Du klammerst sehr am Idealbild eines fürsorglichen mannes, der vielleicht für fehlende Väterlichkeit in Deiner Vergangenheit steht. Wenn man da die Realität nicht abgespalten bekommt von seinen "Tagträumen" wird die Bauchlandung sehr schmerzhaft.
Adriana wie ist denn nun Dein Leben? Wie sieht es mit beziehungen und deren Dauer aus?
candle
Nein, zu Autonomie.Rilke hat geschrieben: Die von dir (candle) angenommene Abhängigkeit steht im Gegensatz zu ... was? Verliebtsein?
Nun, hier wird mir auch noch nicht klar, ob es "echtes" Verliebtsein ist oder doch eher so eine Übertragungssache.
Hallo Adriana!
Die Verliebtseinsspule hat Dich ja voll erwischt. Das siehst Du jetzt rosarot.
Ich weiß nicht wie Ihr das so seht in Therapie, aber ich habe auch "gesehen" wie der Mann privat tickt. Ich lese da immer beide Seiten ab. Das macht mich natürlich dann auch mißtrauisch. Wenn er muffélig ist auf eine bestimmte Weise, dann finde ich das abtörnend z. B.
Ich denke, Du klammerst sehr am Idealbild eines fürsorglichen mannes, der vielleicht für fehlende Väterlichkeit in Deiner Vergangenheit steht. Wenn man da die Realität nicht abgespalten bekommt von seinen "Tagträumen" wird die Bauchlandung sehr schmerzhaft.
Adriana wie ist denn nun Dein Leben? Wie sieht es mit beziehungen und deren Dauer aus?
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Ich frage mich, ob Therapeuten im privaten Kontext auch alle Leute so annehmen, wie sie das in der Therapie machen (finde ich, ehrlich gesagt, schwer vorstellbar) oder ob das nicht auch sehr eng mit dem therapeutischen Setting verbunden ist. So geht man ja im "normalen Leben" in der Regel nicht ständig miteinander um. Das plötzlich in einem privaten Kontakt zu erfahren (also rein privat, wenn der Therapeut sich nicht oder nicht mehr in seiner Therapeutenrolle fühlt), besonders wenn man sich nach dem Angenommenwerden seht oder es so genießt, stelle ich mir ziemlich hart und ernüchternd vor.Elena hat geschrieben: aber es wäre natürlich schon schön, so jemanden in seinem Freundeskreis zu haben, der einen so gut kennt und annimmt.
Ich glaube, solange der Therapeut die Rolle des bedingungslos Annehmenden spielt, gibt es keinen rein privaten Kontakt, dann steht die Therapeutenrolle immer noch irgendwie dahinter. Und gerade wenn er weiß, wie wichtig das für einen (ehemaligen) Klienten ist, wird es wahrscheinlich auch dem Therapeuten schwerfallen, diese Rolle einfach abzulegen.
Alles hat seine Zeit.
Genau das wäre näher anzuschauen... und zwar zusammen mit ihm.Adriana hat geschrieben:Es geht mir nicht darum, den Therapeuten rumzukriegen
Hmm, Adriana, es klingt, als ob Dein Therapeut unversehens durch die vielen persönlichen Infos zum gewünschten Interessen- und Lebenspartner Nr. 1 geworden ist.
Und Deine Abkehr von den depressiven Gedanken kam nur von seinem Interesse und von seiner Fürsorge?
Was ist mir Dir während der Zeit der Therapie passiert?
Wenn du nun Deinen Traummann zum Kochen und Schlösser-Anschauen nicht bekommst, hast Du selbst genügend Stabilität, um es eines Tages nicht doch Robert Enke gleichzutun?
Besorgte Grüße
D.
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Verliebt sein ist etwas schönes!!! Es gibt einem Kraft, man hat Schmetterlinge im Bauch, alles fühlt sich gut an. Man tut wieder etwas für sich selbst!!! (auch wenn man nur jemand anderem gefallen möchte). Ich würde es einfach mal genießen egal was danach kommt. Nicht immer gleich schwarz sehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Obwohl ich mich lange gegen meine Gefühle gesträubt habe, sehe ich es jetzt ähnlich wie Schnuffi88: zulassen, Phantasien entdecken, neue Innenräume erschließen.
Interessanterweise, Adriana, erfahre ich meine Verliebtheitsphasen immer häufiger in Phasen der Depression. Geht es mir gut, dann denke ich kaum an meinen Therapeuten. Ich bin noch nicht ganz dahintergestiegen, was der Grund für dieses parallele Gefühlserleben ist. Er ist dann für mich wie ein kühles Nordlicht in dunkler Nacht. So etwa, falls ihr versteht, was ich meine:
Es erleichtert mich dann sehr, zu wissen, dass es ihn gibt. Auch wenn ich dann einem Wahn aufsitze, er hilft mir, die depressiven Phasen schneller hinter mich zu bringen. Dazu gehört dann halt auch das Ausmalen, wie es wäre, privaten Kontakt zu haben. Letztendlich beunruhigen mich diese Phantasien nicht, denn ich weiß, wie ich mich fühle, wenn die Depressionen vorbei sind.
LG
Sandy
Interessanterweise, Adriana, erfahre ich meine Verliebtheitsphasen immer häufiger in Phasen der Depression. Geht es mir gut, dann denke ich kaum an meinen Therapeuten. Ich bin noch nicht ganz dahintergestiegen, was der Grund für dieses parallele Gefühlserleben ist. Er ist dann für mich wie ein kühles Nordlicht in dunkler Nacht. So etwa, falls ihr versteht, was ich meine:
Es erleichtert mich dann sehr, zu wissen, dass es ihn gibt. Auch wenn ich dann einem Wahn aufsitze, er hilft mir, die depressiven Phasen schneller hinter mich zu bringen. Dazu gehört dann halt auch das Ausmalen, wie es wäre, privaten Kontakt zu haben. Letztendlich beunruhigen mich diese Phantasien nicht, denn ich weiß, wie ich mich fühle, wenn die Depressionen vorbei sind.
LG
Sandy
Huhu!
Ich glaube, dass Dein Thera Dich mag. Wobei die Frage ist: kann man als Thera auch mit Patienten arbeiten, die man nicht mag?
Aber ich sehe es auch so, dass es eher ein Versuch war, Dich erstmal vom Suizid auf andre Gedanken zu bringen und Dir anzubieten "ich bin da, wenn Du mich brauchst...auch nach Ende der Therapie"...
Überlege gerade, ob ich mit meinem Thera näheren Kontakt haben wollen würde...ich glaub eher nicht *g*...da sind wir zu unterschiedlich...er zu steiff, ich zu locker... ich glaub, er würd Panikanfälle mit mir bekommen *g*
Aber als Thera ist er klasse und das ist ja das, wofür ich ihn regelmässig "buche"...
Lg
Messina
Ich glaube, dass Dein Thera Dich mag. Wobei die Frage ist: kann man als Thera auch mit Patienten arbeiten, die man nicht mag?
Aber ich sehe es auch so, dass es eher ein Versuch war, Dich erstmal vom Suizid auf andre Gedanken zu bringen und Dir anzubieten "ich bin da, wenn Du mich brauchst...auch nach Ende der Therapie"...
Überlege gerade, ob ich mit meinem Thera näheren Kontakt haben wollen würde...ich glaub eher nicht *g*...da sind wir zu unterschiedlich...er zu steiff, ich zu locker... ich glaub, er würd Panikanfälle mit mir bekommen *g*
Aber als Thera ist er klasse und das ist ja das, wofür ich ihn regelmässig "buche"...
Lg
Messina
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.
Oh Hölle, warum muss ich immer erst so spät nach Hause kommen
Als ich betonte, dass es sich meiner Meinung nach schon um ein echtes Verliebtsein handelt, sagte er, dann wäre es ja sicher schwer für mich, z. B. mit dem Vermissen zwischen den Therapiestunden umzugehen etc. Ja, ist es auch teilweise. Aber das hängt auch immer ein bisschen davon ab, wie viel ich zu tun habe, wie abgelenkt ich bin. Ich versuche ja auch oft, mir das aus dem Kopf zu schlagen und versuche dann, nicht an ihn zu denken. Gelingt aber nur selten.
Naja, wir gehen jetzt ganz normal miteinander um... Vermeidung ist es vielleicht von meiner Seite aus, weil ich ihm einfach Zeit geben will, Gefühle zu entwickeln - vielleicht. Ich weiß, das klingt bestimmt für eine 39jährige total naiv. Ich will ihm aber jetzt auch nicht ständig mit meiner Verliebtheit auf die Nerven gehen, denn das ist ja eigentlich nicht Thema der Therapie, darum will ich nicht darauf rumreiten. Vielleicht denkt er mittlerweile auch, weil wir nie wieder darüber geredet haben, ich hätte mich "entliebt", und das es eben doch keine echten Gefühle waren sondern nur eine kurze Schwärmerei. Ja, irgendwie versuche ich schon, mir meine Verliebtheit nicht anmerken zu lassen bzw. sie nicht so sehr nach außen zu tragen, ohne mich allerdings zu verstellen. Ich sitze da also nicht und schmachte ihn an, aber manchmal gibt es schon so Blicke zwischen uns. Naja, ich sage mal so: überwiegend arbeiten wir sachlich miteinander, aber wenn die Themen vielleicht emotionaler werden oder er mal wieder irgendwas total süß findet, was ich sage oder wie ich es sage, dann sitzen wir uns da gegenüber, schauen uns mit leuchtenden Augen an, lächeln... oh Mann!!!! Also, verkrampft ist es nicht zwischen uns, nie!
Also, er hat das schon ernst genommen, hat aber auch erstmal von Übertragung gesprochen. Ich wüsste aber ehrlich gesagt nicht, was ich da auf ihn übertragen sollte. Höchstens... ach nee, er hat nicht sooo viel Ähnlichkeit mit meinem Ex! Das einzige, was ich auf ihn übertragen könnte, wären eben meine Wünsche nach einem Partner. Aber so gesehen wäre dieser Wunsch ja immer irgendwie Übertragung, egal auf wen. So richtig verstehe ich diesen Übertragungsgedanken auch noch nicht, wie gesagt, ist meine erste Therapie, ich bin mit diesem Fachjargon eh nicht so vertraut.Rilke hat geschrieben:@Adriana: hattest du den Eindruck, dass dein Thera deine Gefühle ernst genommen hat? Oder hat er dich auch auf die Möglichkeiten von Abhängigkeit bzw. Übertragung hingewiesen?
Als ich betonte, dass es sich meiner Meinung nach schon um ein echtes Verliebtsein handelt, sagte er, dann wäre es ja sicher schwer für mich, z. B. mit dem Vermissen zwischen den Therapiestunden umzugehen etc. Ja, ist es auch teilweise. Aber das hängt auch immer ein bisschen davon ab, wie viel ich zu tun habe, wie abgelenkt ich bin. Ich versuche ja auch oft, mir das aus dem Kopf zu schlagen und versuche dann, nicht an ihn zu denken. Gelingt aber nur selten.
Also, das so gesagt zu bekommen, war im ersten Moment schon hart, aber irgendwie habe ich auch damit gerechnet. Tatsächlich bin ich so blöd zu glauben: Was nicht ist, kann ja noch werden.Rilke hat geschrieben:Wie hast du seine Erwiderung, dass er nicht in dich verliebt sei, aufgenomme? Stelle ich mir schon hart vor irgendwie
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie ihr jetzt miteinander umgeht. Du schreibst, ihr hättet danach nie wieder darüber gesprochen. Ist das im Sinne von Vermeidung zu verstehen? Würdest du dir wünschen, dass es mehr zum Thema gemacht wird und in der Therapie besprochen wird? Und was heißt das, du verhältst dich normal ihm gegenüber. Versuchst du, dir deine Verliebtheit nicht anmerken zu lassen? Ich kann mir euer Miteinander im Moment gar nicht richtig vorstellen bzw. stelle mir das etwas verkrampft vor
Naja, wir gehen jetzt ganz normal miteinander um... Vermeidung ist es vielleicht von meiner Seite aus, weil ich ihm einfach Zeit geben will, Gefühle zu entwickeln - vielleicht. Ich weiß, das klingt bestimmt für eine 39jährige total naiv. Ich will ihm aber jetzt auch nicht ständig mit meiner Verliebtheit auf die Nerven gehen, denn das ist ja eigentlich nicht Thema der Therapie, darum will ich nicht darauf rumreiten. Vielleicht denkt er mittlerweile auch, weil wir nie wieder darüber geredet haben, ich hätte mich "entliebt", und das es eben doch keine echten Gefühle waren sondern nur eine kurze Schwärmerei. Ja, irgendwie versuche ich schon, mir meine Verliebtheit nicht anmerken zu lassen bzw. sie nicht so sehr nach außen zu tragen, ohne mich allerdings zu verstellen. Ich sitze da also nicht und schmachte ihn an, aber manchmal gibt es schon so Blicke zwischen uns. Naja, ich sage mal so: überwiegend arbeiten wir sachlich miteinander, aber wenn die Themen vielleicht emotionaler werden oder er mal wieder irgendwas total süß findet, was ich sage oder wie ich es sage, dann sitzen wir uns da gegenüber, schauen uns mit leuchtenden Augen an, lächeln... oh Mann!!!! Also, verkrampft ist es nicht zwischen uns, nie!
Also, ich habe keine Kinder, das war irgendwie nie ein Thema für mich und in der Beziehung, die immerhin 12 Jahre andauerte. Die Trennung ist teilweise Thema in der Therapie, aber sie war nicht ausschlaggebend für die Depression.Rilke hat geschrieben:Hast du Kinder? Wie lange warst du mit deinem Partner zusammen? Haben deine Depressionen mit der Trennung zu tun und ist die Trennung Thema der Therapie?
Ja, stimmt, es hat mich total erwischt...candle hat geschrieben:Die Verliebtseinsspule hat Dich ja voll erwischt. Das siehst Du jetzt rosarot.
Ich weiß nicht wie Ihr das so seht in Therapie, aber ich habe auch "gesehen" wie der Mann privat tickt. Ich lese da immer beide Seiten ab. Das macht mich natürlich dann auch mißtrauisch. Wenn er muffélig ist auf eine bestimmte Weise, dann finde ich das abtörnend z. B.
Sprichst du hier von deinem Therapeuten? Dass du gesehen hast, wie der Mann privat tickt? Hab ich jetzt was überlesen? Warum macht dich das misstrauisch, und wie bist du hinter sein privates Gesicht gekommen? Hat er auch von sich erzählt?
Also, fürsorglich ist er sicherlich, sowohl als Therapeut als auch privat. Aber über fehlende Vaterlichkeit kann ich mich z. B. nicht beklagen, ich wurde eher überbehütet von meinem Vater, um nicht zu sagen, eifersüchtig überwacht ab einem bestimmten Alter. Aber ich gebe dir uneingeschränkt recht, wenn man sich in Tagträumen verliert und sich eine Person zusammenspinnt, die so in der Realität nicht existiert, wäre das sicher sehr schmerzhaft. Ich versuche aber wirklich, nichts reinzuinterpretieren, was ihn angeht, sondern nur die Aussagen zu nehmen über sein Privatleben. Sicher bleibt mir da auch noch vieles verborgen, aber was er so von sich erzählt hat bisher, ergibt eben schon ein Bild, wenn auch mit Lücken. Ich versuche aber wirklich, diese auch offen zu lassen und nicht mit meiner Phantasie zu füllen.candle hat geschrieben:Ich denke, Du klammerst sehr am Idealbild eines fürsorglichen mannes, der vielleicht für fehlende Väterlichkeit in Deiner Vergangenheit steht. Wenn man da die Realität nicht abgespalten bekommt von seinen "Tagträumen" wird die Bauchlandung sehr schmerzhaft.
Adriana wie ist denn nun Dein Leben? Wie sieht es mit beziehungen und deren Dauer aus?
Ja, wie im vorigen Beitrag an Rilke schon geschrieben: meine letzte Beziehung ist 2,5 Jahre her und dauerte 12 Jahre. Davor gab es einige kurze Geschichten, also so ganz normales Ausprobieren im U20-Alter, nichts ernstes. Da ich von zu Hause aus auch nicht viele Freiheiten hatte, habe ich auch spät angefangen, mich für das andere Geschlecht zu interessieren, von 12 bis 16 Jahren war ich sowieso in einem Mädcheninternat, da war eh alles nur Phantasie. Nach der Trennung von meinem Ex habe ich schon irgendwann wieder angefangen, nach einer Partnerschaft zu suchen, auch schon mal über das Internet wie z. B. Elitepartner.de, aber wie schon geschrieben, ich habe bisher keinen Mann getroffen, der mich so sehr interessiert hätte, dass es über ein zweites Date hinausging.
[/quote]Dunkle hat geschrieben:Genau das wäre näher anzuschauen... und zwar zusammen mit ihm.Adriana hat geschrieben:Es geht mir nicht darum, den Therapeuten rumzukriegen
Hallo Dunkle, ich weiß nur nicht, ob das im Rahmen der Therapie wäre, jetzt diese Baustelle aufzumachen. Im übrigen frage ich mich gerade, warum denn meine Gefühle hinterfragt bzw. in Frage gestellt werden. Warum erscheint es offensichtlich unglaubwürdig, wenn ich sage, es ginge mir nicht um o. g.?
Ja, das ist sicherlich so. Aber im "normalen Leben" läuft es doch genauso: man findet jemanden attraktiv, unterhält sich mit ihm, stellt Gemeinsamkeiten fest... und entweder funkt es dann, oder auch nicht.Dunkle hat geschrieben:Hmm, Adriana, es klingt, als ob Dein Therapeut unversehens durch die vielen persönlichen Infos zum gewünschten Interessen- und Lebenspartner Nr. 1 geworden ist.
Ja, offen gestanden war das diesmal so. Wobei diese tiefdepressive Phase ja nur durch dieses aktuelle Ereignis, den Suizid von Robert Enke, ausgelöst wurde.Dunkle hat geschrieben:Und Deine Abkehr von den depressiven Gedanken kam nur von seinem Interesse und von seiner Fürsorge?
Während der Therapie kam ich schon an den Punkt sagen zu können: ich bin nicht mehr depressiv! Wir haben das bearbeitet, in Gesprächen und mit klaren Verhaltensänderungen, was mir auch gut getan hat.Dunkle hat geschrieben:Was ist mir Dir während der Zeit der Therapie passiert?
Irgendwie klingt das so herablassend, als würdest du dich über meine Interessen lustig machen wollen? Und ja, ich habe genug Stabilität, die nun leider kurz ins Wanken geriet, aber grundsätzlich habe und hatte ich keine Suizidgedanken mehr, über Monate nicht!Dunkle hat geschrieben:Wenn du nun Deinen Traummann zum Kochen und Schlösser-Anschauen nicht bekommst, hast Du selbst genügend Stabilität, um es eines Tages nicht doch Robert Enke gleichzutun?
Ich hoffe gerade, ich habe mich zu Unrecht von dir angegriffen gefühlt. Vielleicht können wir das noch aufklären.
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