Alkohol und Angehörige
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Noch ein Nachtrag:
Ich glaube, dass vielen hier dieser Hass so schwer fällt, weil er ein Zeichen dafür ist, dass man diese Personen endgültig abgehakt hat. Ich will von meinem Alten nichts, ich brauch' keine Liebe von ihm, keine Anerkennung. Es wäre mir nicht wichtig, was er von mir denken würde, was er sagen würde, wenn er noch da wäre. Es wäre mir egal, ob er stolz auf mich wäre oder sagen würde, ich wäre ein Nichtsnutz.
Seine Meinung, er spielt keine Rolle. Gar keine! So ist es auch bei meinen Geschwistern.
Wir haben diese gesunde Distanz. Keiner von uns knabbert noch an ihm. Wir sind damit fertig. Ich hatte viel Therapie, aber das war nie Thema. Die Therapeuten fragten sich, warum und ich sagte, weil es kein's ist.
Mein aktueller Therapeut ist ein Typ, der echt hyperclever ist. Und das Erste, was er mir gesagt hat, war, dass ich so beschissen sein kann, wie ich will, solange es mir damit gut geht. Und echt, so ist es! Das ist persönliche Freiheit, wenn man sich keinen eigenen Käfig aus Moral- und Anstandspflichten baut.
Frei ist man, wenn man wählen kann, was und wie man ist. Die meisten Menschen, die frei sind, wenden sich dann aber in aller Regel einem sehr produktiven und gemeinschaftlichen Lebensstil zu, weil das eigentlich die schönste Art ist, sein Leben zu verbringen.
Es gibt für den Einzelnen eigentlich gar keine Grundregel, als die, so glücklich, wie möglich zu leben. Und wenn dafür für mich Säuferhass was ist, womit es mir gut geht, dann ist alles ok. Ich denke gar nicht dran jemandem was zu vergeben. Warum sollte ich? Ich denke, über sowas wie Vergebung denkt man nur nach, wenn man noch Schmerz darüber verspürt, was war. Das hab' ich zumindest in dem Thema, was ihn betrifft, so selten, dass man es vergessen kann.
Ich hatte keinen liebenden Vater. Ja und? Ich hab' ihn auch nicht geliebt! Ätsch! Er ist einsam und allein krepiert, ich war da und hab' zugeschaut. Kein tröstendes Wort, nichts gab's zum Abschied. Selber schuld! Das hat er sich redlich verdient!
Ob ich deshalb ein schlechtes Gewissen habe? Nein, es ist in Ordnung, so wie es war. Ich würde es wieder so machen. Man tut nicht gut daran, sich zu verbiegen. Das ist das, was ich über's Gutgehen gelernt habe!
GLG
ausgefuchst
PS Ich muss nicht lieb, nicht nett, nicht toll sein! Ich kann's aber, wenn ich will und ich bin das fast immer , also nett meine ich, weil es schön ist.
Ich glaube, dass vielen hier dieser Hass so schwer fällt, weil er ein Zeichen dafür ist, dass man diese Personen endgültig abgehakt hat. Ich will von meinem Alten nichts, ich brauch' keine Liebe von ihm, keine Anerkennung. Es wäre mir nicht wichtig, was er von mir denken würde, was er sagen würde, wenn er noch da wäre. Es wäre mir egal, ob er stolz auf mich wäre oder sagen würde, ich wäre ein Nichtsnutz.
Seine Meinung, er spielt keine Rolle. Gar keine! So ist es auch bei meinen Geschwistern.
Wir haben diese gesunde Distanz. Keiner von uns knabbert noch an ihm. Wir sind damit fertig. Ich hatte viel Therapie, aber das war nie Thema. Die Therapeuten fragten sich, warum und ich sagte, weil es kein's ist.
Mein aktueller Therapeut ist ein Typ, der echt hyperclever ist. Und das Erste, was er mir gesagt hat, war, dass ich so beschissen sein kann, wie ich will, solange es mir damit gut geht. Und echt, so ist es! Das ist persönliche Freiheit, wenn man sich keinen eigenen Käfig aus Moral- und Anstandspflichten baut.
Frei ist man, wenn man wählen kann, was und wie man ist. Die meisten Menschen, die frei sind, wenden sich dann aber in aller Regel einem sehr produktiven und gemeinschaftlichen Lebensstil zu, weil das eigentlich die schönste Art ist, sein Leben zu verbringen.
Es gibt für den Einzelnen eigentlich gar keine Grundregel, als die, so glücklich, wie möglich zu leben. Und wenn dafür für mich Säuferhass was ist, womit es mir gut geht, dann ist alles ok. Ich denke gar nicht dran jemandem was zu vergeben. Warum sollte ich? Ich denke, über sowas wie Vergebung denkt man nur nach, wenn man noch Schmerz darüber verspürt, was war. Das hab' ich zumindest in dem Thema, was ihn betrifft, so selten, dass man es vergessen kann.
Ich hatte keinen liebenden Vater. Ja und? Ich hab' ihn auch nicht geliebt! Ätsch! Er ist einsam und allein krepiert, ich war da und hab' zugeschaut. Kein tröstendes Wort, nichts gab's zum Abschied. Selber schuld! Das hat er sich redlich verdient!
Ob ich deshalb ein schlechtes Gewissen habe? Nein, es ist in Ordnung, so wie es war. Ich würde es wieder so machen. Man tut nicht gut daran, sich zu verbiegen. Das ist das, was ich über's Gutgehen gelernt habe!
GLG
ausgefuchst
PS Ich muss nicht lieb, nicht nett, nicht toll sein! Ich kann's aber, wenn ich will und ich bin das fast immer , also nett meine ich, weil es schön ist.
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Das bleibt Dir unbenommen - für mich wäre es kaum auszuhalten und das hat nichts mit Harmoniesucht oder religiösen Motiven zu tun.ausgefuchst hat geschrieben:Warum soll ich nicht meinen Vater hassen, warum soll ich generell nicht hassen?
Es ist sicher angebracht! Klar! - Nur, würde mir dieses Stadium - und das meine ich ohne Abwertung oder überhaupt eine Wertung - nicht genügen.ausgefuchst hat geschrieben:Aber negative Gefühle zu haben, ist ok. Vielleicht ist nicht jeder dafür gemacht, sowas einfach stehen zu lassen. Ich fühl' mich damit nicht schlecht, sondern es ist angebracht, nach allem was war.
Dies
und diesausgefuchst hat geschrieben:Das sind alles persönliche Entscheidungen, die eigene Meinung. Und das ist ok, egal, wie andere das sehen. Das ist Selbstbewusstsein, wenn man seine Meinung nicht von anderen genehmigen lassen muss, nicht von der Masse oder dem Durchschnitt absegnen lassen muss.
bekomme ich nicht zusammen. Was ist denn jetzt, wenn (nur theoretisch) fast alle Menschen nicht mit Deiner Meinung einverstanden sind? Dann bist Du doch noch lange nicht dumm.....ausgefuchst hat geschrieben:Es ist einfach dumm, zu glauben, was ein Mensch sagt, wenn alle anderen das Gegenteil sagen.
Nein, empfinde nicht, dass Du in Ketten liegst, überhaupt nicht. Und auch viele andere trauen sich, solches zu sagen. Das einzige, was ich festgestellt habe, ist, dass dann irgendwann mal bei vielen ein weiterer Prozess in Gang kommt - aus unterschiedlichen Gründen.ausgefuchst hat geschrieben:Ihr tut so, als wenn ich in Ketten läge, weil ich bestimmte Gefühle habe oder Ansichten. Nein, ich bin frei, weil ich sie habe, weil ich mir erlaube, was vielleicht andere sich nicht trauen würden.
Ja, ganz sicher! Vor allem in Therapien ist dies in fokussierter Form zu erfahren (kann man kaum mit dem Verstand begreifen). Und: Glaube nicht, dass man blind ist für die Lerneffekte, sondern nur, dass es länger braucht, sich selbst diese Anerkennung zu geben, nach der man sich ein Leben oder viele Jahre lang gesehnt hat. - Und man braucht dafür keine Anerkennung mehr von Eltern etc.ausgefuchst hat geschrieben:Indem man neue Erfahrungen macht und lernt, bewertet man sich neu. (....= Aber ich denke, dass man - solange man von denen, die einen abgewertet wurde, Anerkennung sucht - ist man blind für diese Lerneffekte.
Ich glaube kaum, dass sich hier einer von uns hat irreführen lassen.ausgefuchst hat geschrieben:Mir hat mein Verstand einfach immer gesagt, was los ist und ich hab' mich nicht irreführen lassen. Das kann doch nicht sein, dass das so eine herausragende Leistung sein soll, das MUSS doch jeder können???
Für mich gibt es keine Versager, sondern ich beherrsche vielleicht ein bestimmtes Gebiet nicht gut, oder fühle in diesem Bereich wie ein Versager, weiß aber um Kompetenzen in anderen. Mein Vater war kein Versager - er hatte auch Kompetenzen, die ich auch in der Therapie wieder schätzen konnte, ohne ihn (und mich) von seiner (meiner) Verantwortung zu entbinden und mich sehr zu distanzieren.ausgefuchst hat geschrieben:Ich hab' auch als Kind schon sehr genau gewusst, wer der Versager war.
Die Realität an sich gibt es nur bedingt, man muss ich auf sie einigen. [Wenn ich verliebt bin, darf ich mal für Minuten und Stunden die Realität außen vor lassen....] - Auch in der Therapie konzentriert sich ein Therapeut mit seiner Realität auf meine, die teilweise abgestimmt werden, ... und erweitert dadurch meine Realität.ausgefuchst hat geschrieben:Wer die Realität nicht als Korrektur hinzuzieht, der verhält sich leider sehr dumm.
Ja klar, ist doch toll, dass es Dir damit gut geht!ausgefuchst hat geschrieben:Und das Erste, was er mir gesagt hat, war, dass ich so beschissen sein kann, wie ich will, solange es mir damit gut geht. Und echt, so ist es! Das ist persönliche Freiheit, wenn man sich keinen eigenen Käfig aus Moral- und Anstandspflichten baut.
Gut für Dich. Aber es war schon mal Thema. Mir ging es nie um Vergebung für meinen Vater, sondern es ging mir um mich und meine Beziehung zu meinem Vater.ausgefuchst hat geschrieben:Ich denke, über sowas wie Vergebung denkt man nur nach, wenn man noch Schmerz darüber verspürt, was war. Das hab' ich zumindest in dem Thema, was ihn betrifft, so selten, dass man es vergessen kann.
Und wenn Deine Beziehung für Dich zu Deinem Vater so stimmt, wird Dir das niemand nehmen wollen.
Es ist o.k. - und wenn es sich ändert, ist es auch o.k. Damit verbiegst Du Dich nicht. Verantwortung trägt jeder für sich selbst.
Irgendwie habe ich schon den Eindruck, dass Du mit all dem noch kämpfst, sonst hättest Du vielleicht nicht den zweiten Thread eröffnet. Und wenn das so sein sollte (kann mich auch irren), spür' ich da irgendwie eine Verbindung, die sich bei mir am besten mir dem Wort "ringen um" beschreiben lässt.
Herzliche Grüße und danke,
Anne
Zuletzt geändert von Anne1997 am Sa., 09.01.2010, 17:27, insgesamt 2-mal geändert.
Ganz kurz und knapp gesagt: Weil sich Hass und Verurteilung auf die Dauer gegen den Hassenden und Verurteilenden selbst kehren können!Warum soll ich nicht meinen Vater hassen, warum soll ich generell nicht hassen? ... Ebenso: Warum soll ich einen anderen Menschen für sein Handeln, Verhalten nicht verurteilen, wenn ich es eben verurteilenswert finde?!
Du findest, es geht Dir besser, indem Du den Hass und die Verurteilung in Dir spürst; das mag auch eine Weile der Fall sein. Du verspürst Überlegenheit und Selbstsicherheit, weil es Dir offenbar zur Zeit noch gelingt, Dich damit gut zu fühlen - was Dir auch niemand absprechen möchte.
Nur wenn Du darin verharrst (und noch in Selbstgerechtigkeit dazu), könnte Dein Inneres irgendwann in diesen Emotionen ein Stück erstarren. Es wirkt sich aus, auf ungute Art und Weise, ob Du es vordergründig wahrnimmst oder nicht.
Ich meine jetzt nicht Dich persönlich damit, aber es kann durchaus sein, dass jemand, der unversöhnlich hasst und ablehnt, genau aus diesen Gründen selbst mal zum Alkohol oder zu Drogen greift, weil er diese permanenten, negativen Gefühle nicht mehr aushält.
Das habe ich jetzt als "Gegengründe" aufgezählt, weil Du danach fragtest, nicht um Dich in irgendeiner Form zu provozieren, bitte also nicht falsch verstehen.
LG Eve
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Hi Anne,
sei mir nicht böse, ich kann da nicht so genau drauf eingehen, wie Du es vorgemacht hast. Ich kann das mit dem Zitieren nie...Bin halt ein Schussel..
Ich meinte aber z.B. dass es dumm ist, wenn ein Mensch, der ja vom Kind zum Erwachsenen heranwächst, glaubt, er wäre dumm, wenn das z.B. der ständig alkoholisierte Vater gesagt hat, und dieses Kind, dann im Laufe der Zeit von sehr vielen anderen Menschen in der Schule etca. die Reaktion bekommt, es ist nicht dumm.
Das meinte ich, dass es dumm ist, zu glauben, was ein Mensch sagt, wenn alle das Gegenteil sagen.
Ich denke, man lässt nur dann diese Gedanken und Gefühle nicht los, wenn man von dieser Person möchte, dass sie diese Aussage revidiert. Und das ist auch das, was ich hier bei allen spüre: Ambivalenzen: In Bezug auf die Alkoholsucht haben alle Antigefühle für diesen Menschen, aber dann kommt immer so in einem Nebensatz, was Positives zu diesem Menschen.
Z.B. Du schreibst, er hätte auch Kompetenzen gehabt.
Jemand anders schrieb so in etwa: " Es hat auch positive Folgen gehabt!".
Na ja, und das war bei mir nicht so. Mein Vater war für meine Familie und mich durch und durch negativ. Da gibt's nichts, was man Positives feststellen könnte und es hatte auch keine positiven Folgen. Gar keine!
Und deshalb bin ich nicht in einem Zwiespalt, nicht so dazwischenhängend wie die anderen hier. Ich wollte meinen Alten auch nie vom Saufen weghaben oder retten. Ich wollte, dass er sich endlich zu Tode säuft, nur, dass es möglichst schnell geht.
Ich hätte nie gewollt, dass er in den Entzug geht, weil er danach nüchtern gewesen wäre und von mir vielleicht irgendwas dafür gewollt hätte, Anerkennung, Verzeihen, was weiß ich...KONTAKT!!! Hätte ich nie gekonnt und nicht gewollt.
Mein Vater ist tot und das ist super. Ich habe gar keine Beziehung zu ihm, habe ich auch nie gehabt, zumindest keine freiwillige. Es ist einfach ein anderer Hintergrund als bei Euch, vermute ich mal.
Ich denke, dass alle hier, die geschrieben haben, von diesen Alkoholikern noch was wünschen, noch was bekommen möchten. Ich möchte das nicht und brauche das nicht.
Ich hab' andere Menschen, die mir das geben. Auf die lege ich Wert und auf ihn nicht.
Ich habe eine alte Nachbarin. Die ist jetzt so fast 80. Sie jammert, seit ich denken kann, weil ihr Vater über sie als Kind gesagt hat, sie würde nichts wert sein und weil er sie extrem geschlagen hat.
Diese Frau ist jetzt so alt, hat einen lieben Mann gehabt, der sie auf Händen getragen hat, hat vier Kinder, die sie lieb haben. Und sie hängt sich an das, was er gesagt hat. Da kann man einem Menschen dann auch nicht mehr helfen. Das muss sie schon selber leisten, dass sie sich das abschminkt, dass dieser miese Vater (der schon ewig tot ist), sie doch noch adelt.
Stattedessen vergrault sie alle mit ihrem Gejammer und ihren Minderwertigkeitskomplexen und ihrem Geheule. Bald ist sie so einsam, dass sie wohl in der Geriatrie landet. Alles nur, weil sie sich nicht selber endlich sagt, dass er nicht recht hatte, und dass er nicht recht hatte, beweist, dass ihr Mann und ihre Kinder so zu ihr stehen. Aber was die sagen, ist ihr nichts wert. Ja, so kann man sich selber irreführen, weil man die falschen Götter anbetet.
Man muss sich halt fragen, wessen Meinung für einen relevant ist:
Da wäre zunächst die eigene. Die ist die NR. 1. Und zweitens wäre da die Meinung derer, die einen lieben.
Aber die meisten Menschen rennen denen nach, die sie abgewertet haben, weil sie diese Kränkung aus der Welt schaffen wollen. Und fangen sich damit noch viel mehr Kränkung und Demütigung ein!
Und den Fehler hab' ich halt nicht gemacht und meine Geschwister auch nicht, weil er so ein Schwein war, dass wir von dem nicht geliebt oder anerkannt sein wollten. Wir hätten uns geschämt, wenn er vielleicht nach einem Entzug angekommen wäre und gemeint hätte, er hätte uns lieb. Wir wollten nicht, dass ein Monster uns lieb hat. Liebe und Anerkennung sind schön, aber nicht von dem!!
GLG
ausgefuchst
@ Eve:
Es muss nicht so sein. Man kann auch mit solchen Gefühlen gut leben. Ich hab's ja schon im Forum geschrieben, dass ich Juristin bin. Arbeite da nicht mehr in dem Job. Aber da lernt man viel. Man lernt, die negativen Dinge in der Welt zu akzeptieren. Man lernt den Umgang mit dem Abgrund, wenn man Strafrecht macht. Man lernt, Menschen untergehen zu sehen, Mitgefühl zu haben und trotzdem glücklich zu leben.
Man muss, nur weil man hart sein kann, nicht verhärten. Es ist eine Frage der Einstellung und der eigenen Prioritäten, dann kann man damit sehr gut leben. Es ist nicht zwangsläufig Gift für die eigenen Seele.
GLG
ausgefuchst
sei mir nicht böse, ich kann da nicht so genau drauf eingehen, wie Du es vorgemacht hast. Ich kann das mit dem Zitieren nie...Bin halt ein Schussel..
Ich meinte aber z.B. dass es dumm ist, wenn ein Mensch, der ja vom Kind zum Erwachsenen heranwächst, glaubt, er wäre dumm, wenn das z.B. der ständig alkoholisierte Vater gesagt hat, und dieses Kind, dann im Laufe der Zeit von sehr vielen anderen Menschen in der Schule etca. die Reaktion bekommt, es ist nicht dumm.
Das meinte ich, dass es dumm ist, zu glauben, was ein Mensch sagt, wenn alle das Gegenteil sagen.
Ich denke, man lässt nur dann diese Gedanken und Gefühle nicht los, wenn man von dieser Person möchte, dass sie diese Aussage revidiert. Und das ist auch das, was ich hier bei allen spüre: Ambivalenzen: In Bezug auf die Alkoholsucht haben alle Antigefühle für diesen Menschen, aber dann kommt immer so in einem Nebensatz, was Positives zu diesem Menschen.
Z.B. Du schreibst, er hätte auch Kompetenzen gehabt.
Jemand anders schrieb so in etwa: " Es hat auch positive Folgen gehabt!".
Na ja, und das war bei mir nicht so. Mein Vater war für meine Familie und mich durch und durch negativ. Da gibt's nichts, was man Positives feststellen könnte und es hatte auch keine positiven Folgen. Gar keine!
Und deshalb bin ich nicht in einem Zwiespalt, nicht so dazwischenhängend wie die anderen hier. Ich wollte meinen Alten auch nie vom Saufen weghaben oder retten. Ich wollte, dass er sich endlich zu Tode säuft, nur, dass es möglichst schnell geht.
Ich hätte nie gewollt, dass er in den Entzug geht, weil er danach nüchtern gewesen wäre und von mir vielleicht irgendwas dafür gewollt hätte, Anerkennung, Verzeihen, was weiß ich...KONTAKT!!! Hätte ich nie gekonnt und nicht gewollt.
Mein Vater ist tot und das ist super. Ich habe gar keine Beziehung zu ihm, habe ich auch nie gehabt, zumindest keine freiwillige. Es ist einfach ein anderer Hintergrund als bei Euch, vermute ich mal.
Ich denke, dass alle hier, die geschrieben haben, von diesen Alkoholikern noch was wünschen, noch was bekommen möchten. Ich möchte das nicht und brauche das nicht.
Ich hab' andere Menschen, die mir das geben. Auf die lege ich Wert und auf ihn nicht.
Ich habe eine alte Nachbarin. Die ist jetzt so fast 80. Sie jammert, seit ich denken kann, weil ihr Vater über sie als Kind gesagt hat, sie würde nichts wert sein und weil er sie extrem geschlagen hat.
Diese Frau ist jetzt so alt, hat einen lieben Mann gehabt, der sie auf Händen getragen hat, hat vier Kinder, die sie lieb haben. Und sie hängt sich an das, was er gesagt hat. Da kann man einem Menschen dann auch nicht mehr helfen. Das muss sie schon selber leisten, dass sie sich das abschminkt, dass dieser miese Vater (der schon ewig tot ist), sie doch noch adelt.
Stattedessen vergrault sie alle mit ihrem Gejammer und ihren Minderwertigkeitskomplexen und ihrem Geheule. Bald ist sie so einsam, dass sie wohl in der Geriatrie landet. Alles nur, weil sie sich nicht selber endlich sagt, dass er nicht recht hatte, und dass er nicht recht hatte, beweist, dass ihr Mann und ihre Kinder so zu ihr stehen. Aber was die sagen, ist ihr nichts wert. Ja, so kann man sich selber irreführen, weil man die falschen Götter anbetet.
Man muss sich halt fragen, wessen Meinung für einen relevant ist:
Da wäre zunächst die eigene. Die ist die NR. 1. Und zweitens wäre da die Meinung derer, die einen lieben.
Aber die meisten Menschen rennen denen nach, die sie abgewertet haben, weil sie diese Kränkung aus der Welt schaffen wollen. Und fangen sich damit noch viel mehr Kränkung und Demütigung ein!
Und den Fehler hab' ich halt nicht gemacht und meine Geschwister auch nicht, weil er so ein Schwein war, dass wir von dem nicht geliebt oder anerkannt sein wollten. Wir hätten uns geschämt, wenn er vielleicht nach einem Entzug angekommen wäre und gemeint hätte, er hätte uns lieb. Wir wollten nicht, dass ein Monster uns lieb hat. Liebe und Anerkennung sind schön, aber nicht von dem!!
GLG
ausgefuchst
@ Eve:
Es muss nicht so sein. Man kann auch mit solchen Gefühlen gut leben. Ich hab's ja schon im Forum geschrieben, dass ich Juristin bin. Arbeite da nicht mehr in dem Job. Aber da lernt man viel. Man lernt, die negativen Dinge in der Welt zu akzeptieren. Man lernt den Umgang mit dem Abgrund, wenn man Strafrecht macht. Man lernt, Menschen untergehen zu sehen, Mitgefühl zu haben und trotzdem glücklich zu leben.
Man muss, nur weil man hart sein kann, nicht verhärten. Es ist eine Frage der Einstellung und der eigenen Prioritäten, dann kann man damit sehr gut leben. Es ist nicht zwangsläufig Gift für die eigenen Seele.
GLG
ausgefuchst
Zuletzt geändert von Jesusechse am Sa., 09.01.2010, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Okay, ganz wie Du meinst. Für Dich mags so stimmen, für mich käme es nicht hin.Für andere ist es vielleicht schwer vorstellbar, aber die meisten Strafrichter können knüppelhart und auch butterweich sein. Je nach Bedarf. Man muss, nur weil man hart sein kann, nicht verhärten.
LG Eve
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Ja, Eve, das kann sein, man muss sicherlich auch so gestrickt sein. Menschen sind unterschiedlich. Ich denke, dass ich damit, wie Du mit allem umgehst, auch so meine Probleme hätte.
Man muss so leben und die Dinge einordnen, wie es für einen selbst richtig ist.
Ich denke, dass das hier gut klar geworden ist.
GLG
ausgefuchst
Man muss so leben und die Dinge einordnen, wie es für einen selbst richtig ist.
Ich denke, dass das hier gut klar geworden ist.
GLG
ausgefuchst
Na sicher, ausgefuchst. Mich wundert nur ein bisschen:Ich denke, dass ich damit, wie Du mit allem umgehst, auch so meine Probleme hätte.
Du hattest ja die oben zitierten Fragen gestellt, also: "Warum sollte ich ... nicht hassen ... nicht veruteilen ...?" und wir haben hier aus unserer Sicht geantwortet, aber jetzt klingt es, als seien diese Fragen doch eher rethorisch gemeint gewesen zu sein?
Du wolltest nicht wirklich eine andere Sicht dazu wissen, oder?
LG Eve
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Hi Du!
Ja, das hatte ich rehorisch gemeint. Aber Eure Antworten haben mich dann trotzdem interessiert, auch wenn ich eigentlich nicht danach gefragt hatte.
Aber ich denke, es ist einfach unterschiedlich, für jeden anders.
Mir macht meine Einstellung keine Probleme.
Warum die Threads? Weil viele in der Situation drin sind. Denen würde ich es gerne ersparen. Das ist meine ganze Verbindung, die ich zu der Thematik noch habe. Aber die bleibt wohl.
Ich bin jedenfalls nicht dafür, immer alles zu vergeben, es muss nicht mit allem eine Aussöhnung stattfinden.
Hass hat seine guten Seiten. Das werden viele hier nicht verstehen. Aber es ist so. Im Strafrecht ist man dauernd mit sowas konfrontiert. Man muss da auch seinen Weg finden, wenn man den Job macht.
Meine Erfahrung ist die, dass die, die zu tolerant und zu verständnisvoll mit ihren Mitmenschen und einfach mit jeder Art Konflikt umgehen, dann einfach handlungsunfähig sind, wenn sie andere schützen müssen.
Und das geht als Strafrichter nicht. Ein Richter, der zu milde wäre, zu viel nachsehen würde, würde den Opfern nicht mehr gerecht, könnte Leute nicht mehr aus'm Verkehr ziehen. Aber das ist sein Job.
Es ist nicht leicht, Urteile zu fällen und auszusprechen. Aber genau dazu muss man dann die nötige Härte und Stehvermögen haben.
Da hab' ich viel gelernt. Opfer brauchen starke Helfer, und welche, die sie verstehen, nicht welche, die alles verstehen. Ich will daher auch gar nicht für alles Verständnis aufbringen. Im schlimmsten Fall legt einen sowas nämlich lahm.
GLG
ausgefuchst
Ja, das hatte ich rehorisch gemeint. Aber Eure Antworten haben mich dann trotzdem interessiert, auch wenn ich eigentlich nicht danach gefragt hatte.
Aber ich denke, es ist einfach unterschiedlich, für jeden anders.
Mir macht meine Einstellung keine Probleme.
Warum die Threads? Weil viele in der Situation drin sind. Denen würde ich es gerne ersparen. Das ist meine ganze Verbindung, die ich zu der Thematik noch habe. Aber die bleibt wohl.
Ich bin jedenfalls nicht dafür, immer alles zu vergeben, es muss nicht mit allem eine Aussöhnung stattfinden.
Hass hat seine guten Seiten. Das werden viele hier nicht verstehen. Aber es ist so. Im Strafrecht ist man dauernd mit sowas konfrontiert. Man muss da auch seinen Weg finden, wenn man den Job macht.
Meine Erfahrung ist die, dass die, die zu tolerant und zu verständnisvoll mit ihren Mitmenschen und einfach mit jeder Art Konflikt umgehen, dann einfach handlungsunfähig sind, wenn sie andere schützen müssen.
Und das geht als Strafrichter nicht. Ein Richter, der zu milde wäre, zu viel nachsehen würde, würde den Opfern nicht mehr gerecht, könnte Leute nicht mehr aus'm Verkehr ziehen. Aber das ist sein Job.
Es ist nicht leicht, Urteile zu fällen und auszusprechen. Aber genau dazu muss man dann die nötige Härte und Stehvermögen haben.
Da hab' ich viel gelernt. Opfer brauchen starke Helfer, und welche, die sie verstehen, nicht welche, die alles verstehen. Ich will daher auch gar nicht für alles Verständnis aufbringen. Im schlimmsten Fall legt einen sowas nämlich lahm.
GLG
ausgefuchst
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ersteres sehe ich auch so.ausgefuchst hat geschrieben: Ich bin jedenfalls nicht dafür, immer alles zu vergeben, es muss nicht mit allem eine Aussöhnung stattfinden.
Hass hat seine guten Seiten.
das zweite mit den guten seiten des hasses: hass kann deine seele zerfressen.
und ein richter macht seinen job ohne solche gefühle. es gibt gesetze, die anwendung finden.
ich wäre nur gerne gleichgültig bezüglich meines alki ex freundes. vergeben muß nicht sein.
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- Forums-Gruftie
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Also, das steht hier jetzt wirklich nicht zur Debatte, was Strafrichter machen und mit welchen Gefühlen. Sondern es sind meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Job, für den ich mal ausgebildet wurde.
Dass Strafrichter aber durchaus emotional dabei sind, kann ich Dir bestätigen. Ich kenne keinen, der den Job gemacht hätte, der nicht gesagt hätte,, dass er manche Leute gerne verknackt, dann nämlich, wenn ihn die Tat besonders angekotzt hat oder wenn auch, wenn der Angeklagte so "sympathisch" war.
Gleichgültigkeit hab' ich längst erreicht. Und das ist was ziemlich Angenehmes.
GLG
ausgefuchst
Dass Strafrichter aber durchaus emotional dabei sind, kann ich Dir bestätigen. Ich kenne keinen, der den Job gemacht hätte, der nicht gesagt hätte,, dass er manche Leute gerne verknackt, dann nämlich, wenn ihn die Tat besonders angekotzt hat oder wenn auch, wenn der Angeklagte so "sympathisch" war.
Gleichgültigkeit hab' ich längst erreicht. Und das ist was ziemlich Angenehmes.
GLG
ausgefuchst
Hi ausgefuchst!
Wenn Hass bei Delikten im Spiel ist, wirkt das auch nicht strafmildernd, eher -fördernd ("aus niedrigen Motiven heraus"); deshalb verstehe ich nicht so recht Deine Erwähnung der Rolle der Justiz, die damit konfrontiert ist ... ?
Ich denke übrigens, man kann nicht Hass und Selbsthauptung in einen Topf werfen. Ist ja ein himmelweiter Unterschied.
LG Eve
Ich habe selbst einige Jahre im Justizbereich gearbeitet. Was ich DA an Hass gesehen habe bzw. an dessen Auswirkungen, war mehr als er- und abschreckend! Gerade dies ist für mich der schlagende Beweis dafür, dass Hass ausschließlich destruktiv ist.Hass hat seine guten Seiten. Das werden viele hier nicht verstehen. Aber es ist so. Im Strafrecht ist man dauernd mit sowas konfrontiert. Man muss da auch seinen Weg finden, wenn man den Job macht.
Wenn Hass bei Delikten im Spiel ist, wirkt das auch nicht strafmildernd, eher -fördernd ("aus niedrigen Motiven heraus"); deshalb verstehe ich nicht so recht Deine Erwähnung der Rolle der Justiz, die damit konfrontiert ist ... ?
Ich denke übrigens, man kann nicht Hass und Selbsthauptung in einen Topf werfen. Ist ja ein himmelweiter Unterschied.
LG Eve
Zuletzt geändert von Eve... am Sa., 09.01.2010, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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- Forums-Gruftie
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Kann alles sein, Eve, aber es bringt auch nichts mehr, sich hier noch mehr darüber zu unterhalten. Es geht doch letztlich eh jeder damit um, wie er das tut und für richtig hält.
Hass, kein Hass, Selbstbehauptung, Versöhnung, Vergebung, alles Begriffe, die dann jeder persönlich mit Leben ausfüllt. Ob da jeder immer das Gleiche drunter versteht?
Ohne einen bestimmten Hass, wäre ich sicher viel kaputter heute. Ich fühl' mich nach der ganzen Debatte hier nur noch schlecht, schäbig, so als wären meine Gefühle alle falsch und schlecht und unterentwickelt. Aber das sind sie nicht. Ich merke einfach, dass mich die anderen hier nicht verstehen.
Für mich waren es halt nicht 8 Jahre oder 10 Jahre, die mir von meinem Leben gestohlen wurden, sondern viel mehr. Und ich denke, da kann hier keiner letztlich nachfühlen, wie es für jemanden wie mich ist. Ich glaube, wenn ich die 30 verlorenen Jahre gegen 8 (!!!) eintauschen könnte, würde ich mir vorkommen wie der glücklichste Mensch von der ganzen Erde. Wie jung man da noch gewesen wäre, was man alles hätte machen können, was alles anders gelaufen wäre?! Nur 8 Jahre, das wäre für mich das Schlaraffenland gewesen. Vielleicht vergleichen wir Äpfel mit Birnen? Ich weiß es nicht.
Ich halte mich da lieber an meine Geschwister, die das Gleiche erlebt haben und wir sehen es alle so, wie ich geschrieben habe. Vielleicht ist es anders, wenn man gemeinschaftlich jemanden hasst und verabscheut?
Jetzt mag' ich jedenfalls nicht mehr, weil ich weder ein schlechter, noch ein verrohter Mensch bin, nur weil ich nicht für jeden Menschen da sein will und mitfühlend sein will. Mutter Teresa hat die Opfer neben die Vergewaltiger gelegt und hat beide aufopfernd gepflegt. Das kann man nobel finden. Ich tu's nicht und würde das auch nicht tun.
Ich mag hier nicht mehr weiter diskutieren, weil es auch nichts ändern würde und ich seh' nichts, was man ändern müsste. Hass kann destruktiv sein, er kann aber auch produktiv sein. Es ist immer noch besser zu hassen, als wenn man sich versöhnlich geben sollte, obwohl das nicht da ist.
Wenn man Euch hier so liest, dann kommt's mir vor, als würdet ihr alle mit dem erhobenen Zeigefinger da stehen und sagen:"Ausgefuchst, vergebe und hör' auf zu hassen, sonst wird's Dir schlecht ergehen!".
Sorry, aber ich hasse schon die ganze Zeit und trotzdem geht's mir gut. Man kann ja Hass auch einfach als Ablehnung von bestimmten Dingen sehen und nicht als total fanatische Fixierung auf irgendwas, was allem anderen keinen Raum mehr lässt.
Und selbst, wenn Ihr alle recht hättet, und mein Hass würde mich ins Verderben führen, dann könnte das daran auch nichts ändern.
Man sollte anderen Menschen Ihre Gefühle lassen, so wie sie sind. Gefühle kann man nicht vorschreiben. Und die negativen zu verpönnen ist nicht gut, die gehören auch zu uns. Und sie machen ihren Sinn. Mich hat mein Hass von diesem Vater, der keiner war, unabhängig gemacht und das hat meinem Leben sehr gut getan.
GLG
ausgefuchst
Hass, kein Hass, Selbstbehauptung, Versöhnung, Vergebung, alles Begriffe, die dann jeder persönlich mit Leben ausfüllt. Ob da jeder immer das Gleiche drunter versteht?
Ohne einen bestimmten Hass, wäre ich sicher viel kaputter heute. Ich fühl' mich nach der ganzen Debatte hier nur noch schlecht, schäbig, so als wären meine Gefühle alle falsch und schlecht und unterentwickelt. Aber das sind sie nicht. Ich merke einfach, dass mich die anderen hier nicht verstehen.
Für mich waren es halt nicht 8 Jahre oder 10 Jahre, die mir von meinem Leben gestohlen wurden, sondern viel mehr. Und ich denke, da kann hier keiner letztlich nachfühlen, wie es für jemanden wie mich ist. Ich glaube, wenn ich die 30 verlorenen Jahre gegen 8 (!!!) eintauschen könnte, würde ich mir vorkommen wie der glücklichste Mensch von der ganzen Erde. Wie jung man da noch gewesen wäre, was man alles hätte machen können, was alles anders gelaufen wäre?! Nur 8 Jahre, das wäre für mich das Schlaraffenland gewesen. Vielleicht vergleichen wir Äpfel mit Birnen? Ich weiß es nicht.
Ich halte mich da lieber an meine Geschwister, die das Gleiche erlebt haben und wir sehen es alle so, wie ich geschrieben habe. Vielleicht ist es anders, wenn man gemeinschaftlich jemanden hasst und verabscheut?
Jetzt mag' ich jedenfalls nicht mehr, weil ich weder ein schlechter, noch ein verrohter Mensch bin, nur weil ich nicht für jeden Menschen da sein will und mitfühlend sein will. Mutter Teresa hat die Opfer neben die Vergewaltiger gelegt und hat beide aufopfernd gepflegt. Das kann man nobel finden. Ich tu's nicht und würde das auch nicht tun.
Ich mag hier nicht mehr weiter diskutieren, weil es auch nichts ändern würde und ich seh' nichts, was man ändern müsste. Hass kann destruktiv sein, er kann aber auch produktiv sein. Es ist immer noch besser zu hassen, als wenn man sich versöhnlich geben sollte, obwohl das nicht da ist.
Wenn man Euch hier so liest, dann kommt's mir vor, als würdet ihr alle mit dem erhobenen Zeigefinger da stehen und sagen:"Ausgefuchst, vergebe und hör' auf zu hassen, sonst wird's Dir schlecht ergehen!".
Sorry, aber ich hasse schon die ganze Zeit und trotzdem geht's mir gut. Man kann ja Hass auch einfach als Ablehnung von bestimmten Dingen sehen und nicht als total fanatische Fixierung auf irgendwas, was allem anderen keinen Raum mehr lässt.
Und selbst, wenn Ihr alle recht hättet, und mein Hass würde mich ins Verderben führen, dann könnte das daran auch nichts ändern.
Man sollte anderen Menschen Ihre Gefühle lassen, so wie sie sind. Gefühle kann man nicht vorschreiben. Und die negativen zu verpönnen ist nicht gut, die gehören auch zu uns. Und sie machen ihren Sinn. Mich hat mein Hass von diesem Vater, der keiner war, unabhängig gemacht und das hat meinem Leben sehr gut getan.
GLG
ausgefuchst
Nein, ausgefuchst - hier hat Dich niemand als schlecht und verroht bezeichnet, lediglich wurde von mehreren aufgezeigt, dass der Hass, wenn er festgehalten wird, DIR schaden kann.
Deine Abgrenzung hab ich jedenfalls wahrgenommen, möchte mich dafür bei Dir entschuldigen, wenn ich dazu beigetragen habe, dass Du Dich jetzt schlecht fühlst - das war sicher nicht meine Absicht und tut mir leid - und schließe damit für mich hier ab.
LG Eve
Deine Abgrenzung hab ich jedenfalls wahrgenommen, möchte mich dafür bei Dir entschuldigen, wenn ich dazu beigetragen habe, dass Du Dich jetzt schlecht fühlst - das war sicher nicht meine Absicht und tut mir leid - und schließe damit für mich hier ab.
LG Eve
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Hi Eve!
Eine Entschuldigung ist nicht nötig; wofür den?! Jeder hat nur geschrieben, was er gedacht hat. Wenn mich das runterzieht, dann ist das halt blöde, aber es ist das Risiko, wenn man sich in Foren aufhält.
Mir ist zum Schluss einfach auch klar geworden, dass dieses Dagegen-Argumentieren dann nicht mehr viel Sinn macht, weil ja jeder seinen inneren Bedürfnissen folgt.
Es wäre für die anderen so unmöglich, einfach so zu fühlen wie ich, wenn sie sie nicht empfinden, wie es für mich unmöglich ist, es so zu erleben wie Anne. Es sind alles unterschiedliche Menschen und die Beziehungen waren auch unterschiedlich. Alles ist verschieden.
Mein Vater war nicht wie der von Anne erfolgreich und - ich rate mal - finanziell gut gestellt. Wir waren arm und im Dorf verrufen, Außenseiter, Abgestempelte, kein Kind wollte mit uns was zu tun haben, wir waren schlechter Umgang. Da kann ich keine positiven Folgen finden. Schön, wenn Anne wenigstens nicht nur gelitten hat. Bei mir war das nicht so. Mein Alter war Sch... und das total.
Jetzt geht's mir halt schlecht. Aber es ist nicht die Schuld derer, die hier geschrieben haben, es hat sich halt so entwickelt.
Aber mir geht's nicht lange schlecht deswegen. Ich hab' grade meinem Therapeuten gemailt. Dann ist es eh besser. Er holt mich immer zurück auf den Boden. Wir reden auch wenig über alte Sachen. Er kuckt immer, dass ich soviel Spaß wie möglich habe, und so wenig mit dem alten Ballast rummache, wie möglich. Ich hab' verloren, sehr viel, aber nicht alles. Da legt er immer Wert drauf. Deshalb sind bei mir auch Themen wie Vergebung nicht brisant. Die Vergangenheit hat bei mir nur einen recht kleinen Anteil bei der Therapie, wir reden hauptsächlich und bewusst über angenehmere Sachen, damit ich da nicht reinrutsche in die ganzen alten Sachen. Das täte nur weh.
Von manchen Dingen lässt man einfach besser die Finger. Die Büchse der Pandorra muss man nicht aufmachen. Und wenn ich anfangen würde, über Vergebung nachzudenken, dann müsste ich mich mit der Vergangenheit generell auseinandersetzen und genau das ist für mich nicht gut.
Daher: Es ist schon ok, was jetzt war, aber wenn ich ja merke, dass es mir nicht gut tut, dann tu' ich gut daran, es nicht weiter zu betreiben.
GLG
ausgefuchst
Eine Entschuldigung ist nicht nötig; wofür den?! Jeder hat nur geschrieben, was er gedacht hat. Wenn mich das runterzieht, dann ist das halt blöde, aber es ist das Risiko, wenn man sich in Foren aufhält.
Mir ist zum Schluss einfach auch klar geworden, dass dieses Dagegen-Argumentieren dann nicht mehr viel Sinn macht, weil ja jeder seinen inneren Bedürfnissen folgt.
Es wäre für die anderen so unmöglich, einfach so zu fühlen wie ich, wenn sie sie nicht empfinden, wie es für mich unmöglich ist, es so zu erleben wie Anne. Es sind alles unterschiedliche Menschen und die Beziehungen waren auch unterschiedlich. Alles ist verschieden.
Mein Vater war nicht wie der von Anne erfolgreich und - ich rate mal - finanziell gut gestellt. Wir waren arm und im Dorf verrufen, Außenseiter, Abgestempelte, kein Kind wollte mit uns was zu tun haben, wir waren schlechter Umgang. Da kann ich keine positiven Folgen finden. Schön, wenn Anne wenigstens nicht nur gelitten hat. Bei mir war das nicht so. Mein Alter war Sch... und das total.
Jetzt geht's mir halt schlecht. Aber es ist nicht die Schuld derer, die hier geschrieben haben, es hat sich halt so entwickelt.
Aber mir geht's nicht lange schlecht deswegen. Ich hab' grade meinem Therapeuten gemailt. Dann ist es eh besser. Er holt mich immer zurück auf den Boden. Wir reden auch wenig über alte Sachen. Er kuckt immer, dass ich soviel Spaß wie möglich habe, und so wenig mit dem alten Ballast rummache, wie möglich. Ich hab' verloren, sehr viel, aber nicht alles. Da legt er immer Wert drauf. Deshalb sind bei mir auch Themen wie Vergebung nicht brisant. Die Vergangenheit hat bei mir nur einen recht kleinen Anteil bei der Therapie, wir reden hauptsächlich und bewusst über angenehmere Sachen, damit ich da nicht reinrutsche in die ganzen alten Sachen. Das täte nur weh.
Von manchen Dingen lässt man einfach besser die Finger. Die Büchse der Pandorra muss man nicht aufmachen. Und wenn ich anfangen würde, über Vergebung nachzudenken, dann müsste ich mich mit der Vergangenheit generell auseinandersetzen und genau das ist für mich nicht gut.
Daher: Es ist schon ok, was jetzt war, aber wenn ich ja merke, dass es mir nicht gut tut, dann tu' ich gut daran, es nicht weiter zu betreiben.
GLG
ausgefuchst
Hallo ausgefuchst ,
nichts steht mir ferner, als Dir nicht Deine Gefühle zu lassen. Falls Dich mein Schreiben trotzdem unter Druck gesetzt hat, tut mir dies wirklich leid. Und natürlich gehören zu uns auch alle "negativen" Gefühle. Sie hatten / haben wohl ihren Sinn. Es ging mir nie um's Recht haben, ganz sicher nicht. Und danke, dass Du auch die Grenzen eines Forums siehst.
Wünsche Dir wirklich alles erdenklich Gute!
Herzliche Grüße
Anne
nichts steht mir ferner, als Dir nicht Deine Gefühle zu lassen. Falls Dich mein Schreiben trotzdem unter Druck gesetzt hat, tut mir dies wirklich leid. Und natürlich gehören zu uns auch alle "negativen" Gefühle. Sie hatten / haben wohl ihren Sinn. Es ging mir nie um's Recht haben, ganz sicher nicht. Und danke, dass Du auch die Grenzen eines Forums siehst.
Wünsche Dir wirklich alles erdenklich Gute!
Herzliche Grüße
Anne
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