Es gibt ja nun einige Patienten hier im Forum, die sich als verliebt bezeichnen würden (oder?) ohne dass sie mit dem Thera ins Bett wollen. Aber naja, Spitzfindigkeiten werden uns wohl nicht weiterbringen.
Wie auch immer dieses Gefühl heißen möge, es existiert.
Wie umgehen mit Idealisierung u. Gefühlen der Thera
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"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Oh...die Existenz des Gefühls will ich keineswegs bestreiten. Im Gegenteil. Vor lauter Grübelei hab ich doch glatt vergessen, worauf ich eigentlich hinauswollte. Ich wollte sagen, dass ich mir vorstellen kann, dass es nicht so sehr um den Therapeuten als Person geht, sondern viel mehr um das, was er vermittelt und was Emma in ihrem Leben vermisst. Ist es nicht ein Verliebtsein in das Gefühl, was dort transportiert wird? Mh...kann man das so ausdrücken?
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
aber keine Träne benetzte eine Blume.
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@Offy
ja, ich weiß, du bestreitest die Existenz des Gefühls nicht. Ich wollt nur sagen: Lass uns lieber nicht über Namen oder Begriffe diskutieren (*räusper* ich habe damit angefangen, ich weiß) Das Gefühl an sich ist einfach wichtiger.
ja, ich weiß, du bestreitest die Existenz des Gefühls nicht. Ich wollt nur sagen: Lass uns lieber nicht über Namen oder Begriffe diskutieren (*räusper* ich habe damit angefangen, ich weiß) Das Gefühl an sich ist einfach wichtiger.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Hallo Emma,
ich kann dich vielleicht nicht wirklich aufbauen, aber ich möchte dir sagen, dass es mir eimal sehr ähnlich ging und ich deine momentanen Gefühlswallungen mir gut vorstellen kann.
Ich habe genau wie du meiner Thera (ich bin nicht lesbisch) einmal einen solchen Brief geschrieben, nachdem ich Monate lang diese mir unerklärlichen Gefühle mit mir herumgeschleppt hatte. Ja, mir ging es genau wie dir, dass diese Gedanken und Gefühle, die ich nicht einordnen konnte, mich quälten und die anderen quasi wie in den Hintergrund gedrängt haben.
Habe irgendwann dann meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihr geschrieben, dass das "Therapie-Thema" und insbesondere aber auch Gedanken um "ihre Person" einen (in meinem Empfinden) viel zu großen Raum einnehmen und dass mir das große Angst macht.
Ich habe ihr gestanden, dass ich in Gedanken ganz oft mit ihr "rede", dass ich mich total nach ihrer Nähe sehne usw.... Das ging so weit, dass ich nach Autos Ausschau hielt, die im Kennzeichen ihre Anfangsbuchstaben hatten....Sah ich eins, fühlte ich mich ihr nah und irgendwie so geborgen....
Oder: Ich konnte lange Zeit ihre Terminzettel einfach nicht wegwerfen und habe sie fast wie Übergangsobjekte in meiner Nähe behalten... Ich bin oft mit dem Auto an der Praxis vorbeigefahren, obwohl das ein Umweg war.
Alles, um mich ihr nah zu fühlen. Und geborgen und sicher.
Manchmal hatte ich sogar so Gefühle, als würde ich mir ihre Identität ausborgen wollen. (Hab oft das Gefühl, keine eigene zu haben) Klingt jetzt sicher total bescheuert, aber ich habe versucht, Dinge mit ihren Augen zu sehen oder zu fühlen. Frage mich dann: Was würde sie in dieser Situation fühlen, was würde sie machen?
Manchmal habe ich mich ertappt, dass ich ihr auch ähnlich sein wollte, sei es in der Art und Weise, meine Gedanken auszudrücken, sei es, indem ich denselben Raumduft kaufte, der im Therapiezimmer so angenehm ist, sei es, dass ich beim Klamottenkauf machmal versuchte, ihren Stil nachzuempfinden.
Ich habe zu dieser Zeit nicht den Mut gehabt, auch offen mit ihr darüber zu reden, sondern ihr eben nur diesen Brief gegeben, den sie ohne mein Beisein in ihrem Schreibzimmer lesen sollte. Ich hätte es nicht ertragen, dass sie es in meinem Beisein gelesen hätte. So viele Schamgefühle waren in mir. Als sie dann wieder rauskam, hätte ich in den Erdboden versinken wollen. Sie war aber ganz ruhig und gelassen und hat mich angelächelt.
Ich habe in dem Brief neben diesen Offenbarungen geschrieben, dass ich diese Gedanken und Ängste zum Anlass nehme, die Therapie zu beenden. Das habe ich dann auch durchgezogen, was super hart war.
Ich konnte es in diesem Moment einfach nicht anders. Habe einfach nicht den Mut gehabt, darüber mit ihr in Ruhe zu reden und hinzuschauen, was will mir dieses "Verliebtheitsgefühl", diese Idealisierung sagen? Was ist das genau, wonach ich mich sehne, was ich in sie hineinprojiziere, weil ich DAS in mir bis heute selbst nicht finde, oder weil ich es mir nicht zutraue oder gestatte.
Vielleicht hätte sie damals in dieser Richtung nachfragen können. Vielleicht hatte sie aber auch gedacht, ich bin (noch) nicht offen genug oder ein Zulassen dieser Gedanken würde mich überfordern.
Liebe Emma, ich wünsche dir für deine nächste Stunde alles Liebe, du schaffst das!
Ich denke, unseren Theras sind diese Themen nicht neu. Einmal meinte meine Thera: "Das, was Sie hier in der Therapie fühlen, habe ich in meiner Lehrtherapie auch selbst durchgemacht. Ich weiß, wie Sie sich fühlen."
Ich hatte in dem Moment nicht den Mut nachzufragen, in welcher Hinsicht sie dies sagte, aber vielleicht sollte es sogar ein ganz vorsichtiger Versuch ihrerseits sein, Dinge anzusprechen, die ich mich nicht traue, wie eben diese Übertragungsdinge.
Tja, inzwischen sind fast 2 Jahre vergangen. Nun starte ich gerade einen neuen Anlauf bei meiner alten Thera und hoffe auf ganz viel Mut in mir, auch da hinzuschauen und mich einzulassen in alle Gefühle, die da hinter fetten Mauern in mir vergraben sind und etwas mit meiner "Black Box" zu tun haben.
Ich denk an dich und hoffe, deine Stunde war gut! LG. Rotkarierte
ich kann dich vielleicht nicht wirklich aufbauen, aber ich möchte dir sagen, dass es mir eimal sehr ähnlich ging und ich deine momentanen Gefühlswallungen mir gut vorstellen kann.
Ich habe genau wie du meiner Thera (ich bin nicht lesbisch) einmal einen solchen Brief geschrieben, nachdem ich Monate lang diese mir unerklärlichen Gefühle mit mir herumgeschleppt hatte. Ja, mir ging es genau wie dir, dass diese Gedanken und Gefühle, die ich nicht einordnen konnte, mich quälten und die anderen quasi wie in den Hintergrund gedrängt haben.
Habe irgendwann dann meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihr geschrieben, dass das "Therapie-Thema" und insbesondere aber auch Gedanken um "ihre Person" einen (in meinem Empfinden) viel zu großen Raum einnehmen und dass mir das große Angst macht.
Ich habe ihr gestanden, dass ich in Gedanken ganz oft mit ihr "rede", dass ich mich total nach ihrer Nähe sehne usw.... Das ging so weit, dass ich nach Autos Ausschau hielt, die im Kennzeichen ihre Anfangsbuchstaben hatten....Sah ich eins, fühlte ich mich ihr nah und irgendwie so geborgen....
Oder: Ich konnte lange Zeit ihre Terminzettel einfach nicht wegwerfen und habe sie fast wie Übergangsobjekte in meiner Nähe behalten... Ich bin oft mit dem Auto an der Praxis vorbeigefahren, obwohl das ein Umweg war.
Alles, um mich ihr nah zu fühlen. Und geborgen und sicher.
Manchmal hatte ich sogar so Gefühle, als würde ich mir ihre Identität ausborgen wollen. (Hab oft das Gefühl, keine eigene zu haben) Klingt jetzt sicher total bescheuert, aber ich habe versucht, Dinge mit ihren Augen zu sehen oder zu fühlen. Frage mich dann: Was würde sie in dieser Situation fühlen, was würde sie machen?
Manchmal habe ich mich ertappt, dass ich ihr auch ähnlich sein wollte, sei es in der Art und Weise, meine Gedanken auszudrücken, sei es, indem ich denselben Raumduft kaufte, der im Therapiezimmer so angenehm ist, sei es, dass ich beim Klamottenkauf machmal versuchte, ihren Stil nachzuempfinden.
Ich habe zu dieser Zeit nicht den Mut gehabt, auch offen mit ihr darüber zu reden, sondern ihr eben nur diesen Brief gegeben, den sie ohne mein Beisein in ihrem Schreibzimmer lesen sollte. Ich hätte es nicht ertragen, dass sie es in meinem Beisein gelesen hätte. So viele Schamgefühle waren in mir. Als sie dann wieder rauskam, hätte ich in den Erdboden versinken wollen. Sie war aber ganz ruhig und gelassen und hat mich angelächelt.
Ich habe in dem Brief neben diesen Offenbarungen geschrieben, dass ich diese Gedanken und Ängste zum Anlass nehme, die Therapie zu beenden. Das habe ich dann auch durchgezogen, was super hart war.
Ich konnte es in diesem Moment einfach nicht anders. Habe einfach nicht den Mut gehabt, darüber mit ihr in Ruhe zu reden und hinzuschauen, was will mir dieses "Verliebtheitsgefühl", diese Idealisierung sagen? Was ist das genau, wonach ich mich sehne, was ich in sie hineinprojiziere, weil ich DAS in mir bis heute selbst nicht finde, oder weil ich es mir nicht zutraue oder gestatte.
Vielleicht hätte sie damals in dieser Richtung nachfragen können. Vielleicht hatte sie aber auch gedacht, ich bin (noch) nicht offen genug oder ein Zulassen dieser Gedanken würde mich überfordern.
Liebe Emma, ich wünsche dir für deine nächste Stunde alles Liebe, du schaffst das!
Ich denke, unseren Theras sind diese Themen nicht neu. Einmal meinte meine Thera: "Das, was Sie hier in der Therapie fühlen, habe ich in meiner Lehrtherapie auch selbst durchgemacht. Ich weiß, wie Sie sich fühlen."
Ich hatte in dem Moment nicht den Mut nachzufragen, in welcher Hinsicht sie dies sagte, aber vielleicht sollte es sogar ein ganz vorsichtiger Versuch ihrerseits sein, Dinge anzusprechen, die ich mich nicht traue, wie eben diese Übertragungsdinge.
Tja, inzwischen sind fast 2 Jahre vergangen. Nun starte ich gerade einen neuen Anlauf bei meiner alten Thera und hoffe auf ganz viel Mut in mir, auch da hinzuschauen und mich einzulassen in alle Gefühle, die da hinter fetten Mauern in mir vergraben sind und etwas mit meiner "Black Box" zu tun haben.
Ich denk an dich und hoffe, deine Stunde war gut! LG. Rotkarierte
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard
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Hallo, Ihr Lieben!
Vielen, herzlichen Dank für Eure Antworten, das bedeutet mir sehr viel!
Gestern war ja meine Therapiestunde (die erste seit meinem schriftlichen "Outing"). Mein Therapeut hat ziemlich gelassen und entspannt darauf reagiert.
Aber ich hab mich ganz furchtbar gefühlt.
Mir geht`s leider immer noch ziemlich bescheiden, bin im Augenblick leider nicht in der Lage, auf Eure Beiträge einzugehen.
Bin voller Selbsthass und Zweifel...
Ich melde mich aber bald wieder. Und erzähle dann mehr.
Bis dahin ganz liebe Grüße,
Emma
Vielen, herzlichen Dank für Eure Antworten, das bedeutet mir sehr viel!
Gestern war ja meine Therapiestunde (die erste seit meinem schriftlichen "Outing"). Mein Therapeut hat ziemlich gelassen und entspannt darauf reagiert.
Aber ich hab mich ganz furchtbar gefühlt.
Mir geht`s leider immer noch ziemlich bescheiden, bin im Augenblick leider nicht in der Lage, auf Eure Beiträge einzugehen.
Bin voller Selbsthass und Zweifel...
Ich melde mich aber bald wieder. Und erzähle dann mehr.
Bis dahin ganz liebe Grüße,
Emma
Hallo,extrano hat geschrieben: ↑Mi., 11.11.2009, 20:36 hallo,
hat jemand eine idee wie man es schaffen kann, mit gefühlen die man für seine therapeutin entwickelt hat, umzugehen? welche art gefühle das sind, ist irgendwie schwer zu sagen. vor allem aber hängen diese mit starker idealisierung und emotionaler abhängigkeit zusammen.
sie weiß bereits bescheid und hat auch sehr positiv darauf reagiert. aber so wirkliche tipps wie damit nun umzugehen, habe ich nicht bekommen.
also habe ich mir selbst einige hilfreiche argumente zusammengestellt, um mich wieder auf den boden der tatsachen zu holen.
* sie begleitet und unterstützt mich nur ein stück auf meinem lebensweg. irgendwann ist es vorbei und ich muss wieder ohne sie klar kommen
* sie macht nur ihren job...hat eigene familie, freunde ect.
* ich habe die therapie begonnen, um meine probleme zu bewältigen und nicht um mir neue zu schaffen, in dem sie vergöttere
* ich kenne sie als person eigentlich gar nicht
* sie ist auch nur ein ganz normaler mensch, der für mich wahrscheinlich eher uninteressant gewesen wäre, wenn ich sie so irgendwo kennengelernt hätte
hat jemand weitere hilfreiche sätze für mich? oder tipps von seinem therapeuten, die er weitergeben möchte?
lg
extrano
Durch Zufall bin ich auf deinen Beitrag gestoßen. Du beschreibst eins zu eins, was in mir gerade los ist.
Wie geht es dir mittlerweile?
Und darf ich fragen, wie du deiner Therapeutin von deinen Gefühlen erzählt hast ?
Liebe Grüße
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