MrN hat geschrieben:comus hat geschrieben:dass einem Suizidimpuls eine narzisstische Kränkung vorausging
Oh ha - das macht
für mich Sinn.
Das hier nur noch mal als Klarstellung. Das "immer" in dem Text davor fand ich auch nicht ganz zutreffend, deshalb meine Rückfrage. Nach meinem Empfinden führt die Depression zu einem generellen Abstumpfen der Impulse, zu einer latenten Todessehnsucht, einem Nicht-mehr-weiter-machen-wollen. Das kann ich ganz gut akzeptieren, ohne deshalb gleich aktiv werden zu müssen. Das funktioniert bei mir aber nicht mehr richtig, wenn dann ein emotionaler Impuls entsteht, der mich fühlen läßt, das Beste für alle wäre, wenn es mich nicht gäbe. Und da ist die Frage des Abganges für mich dann plötzlich akut, weil das plötzlich einen Sinn macht, nicht mehr da zu sein, die eigene Existenz zu zerstören.
@Schneekugel
Das mit dem LKW habe ich vielleicht im letzten Jahr erlebt. Da sollte ich zur Beruhigung Tavor nehmen - nur bei Bedarf, hieß es. Also habe ich mal so ein Ding geschluckt, um es auszutesten. Nach ca. 2 Std. war mir dann alles egal, und ich hatte das dringende Bedürfnis mich irgendwo zu verkriechen. Auf dem Weg nach Hause mußte ich dann an einer Ampel warten. Aus irgendeinem Grunde hatte ich das dringende Bedürfnis, vorn an der Bordsteinkante zu balancieren. Tja, und da kam dann dieser Laster, der anscheinend das dringende Bedürfnis gehabt hat, an eben dieser Bordsteinkante entlang zu fahren. Einen Moment hatte ich da weiche Knie und den Gedanken (Wunsch?), es einfach zuzulassen. Ich wich dann aber zurück, wobei mich der Sog fast doch noch unter die Räder gezogen hat...
Erst hinterher habe ich mich gefragt, was das wohl war. Da kam mir in den Kopf, daß vor ein paar Jahren einmal ein Kollege die Sache mit dem Zug überlebt hat. Angeblich, wei er in Gedanken war, als er die Gleise unbefugt überquert hat. Er hat dabei einige Körperteile verloren und ist zum größten Teil gelähmt. Aber das für mich schockierendste daran war - seine Depression war danach erst einmal wie weggeblasen.
@Rilke
Bevor ich verheiratet war, da wollte ich auch irgendwann mal auf den Berg. Für mich war das dann aber eher so etwas wie eine Prüfung. Schaffe ich den Weg zurück, dann war es noch nicht meine Zeit. Aber falls ich dann dort bliebe, dann sollte mich auch niemand mehr finden...
Aber jetzt mal - ganz absurd - hab ich mir gedacht, wie das wohl wäre, wenn ich da oben ankäme, und Du wärst schon da, eine Seelenverwandte also. Ich denke, dann wäre ich wohl völlig aus dem Häuschen... Tut mir leid, aber das stelle ich mir einfach zu komisch vor...
@Eremit
Bei der Fragestellung habe ich übrigens auch zuerst einmal an Seppuko gedacht. Vor ein paar Jahren habe ich darüber mal in
einem Buch etwas gelesen, was mich sehr beeindruckt hat.
Oh je, ich versuche ja gerade, wieder einen vernünftigen Tagesrhythmus zu bekommen. Dann also vielleicht später noch ein paar Gedanken mehr dazu.
MrN