stern hat geschrieben:Ich finde daher auch, man sollte vorsichtig sein, nicht in jedes Geschenk eine Bedeutungsschwere hineinzudichten, die es vielleicht gar nicht hat. [...] Ein Geschenk, an das in irgendeiner Form eine Gegenleistung gekoppelt ist, würde ich zudem nicht mehr wirklich als Geschenk bezeichnen können.
Sehe ich auch so.
vallée hat geschrieben:Jedes geschenk hat einen Zweck, das ist einfach so. Es gibt kein vollkommen uneigennütziges Geschenk. Zumidnest erwartet man doch, mit dem geschenk Freude beim anderen zu erzeugen.
Ich hoffe es, aber wenn es nicht so ist, ist es auch ok.
Und das mit dem "uneigennützig": In vielem (allem?), was man gibt, steckt auch ein nehmen für sich selber drin. Aber ist das verwerflich (@vallée: Ich meine das gar nicht an Deine Adresse so gerichtet, fand Dein Zitat mit dem uneigennützig nur ganz passend, um auf diesen Aspekt einzugehen), so daß es den Gebenanteil schmälert? (also ist natürlich eine Frage des Ausmaßes, daher s. den Aspekt mit der Gegenleistung von stern)
Dann dürfte man im Forum Hilfesuchenden auch nichts mehr schreiben, das ist auch ein geben.
vallée hat geschrieben:Sympathie, Zuneigung, Dankbarkeit und Verbundenheit auszudrücken, Schenken gehört zum Repartoire eines gesunden Sozialverhaltens.
Eben, so sehe ich es auch.
hungryheart hat geschrieben:Willst Du denn Deine Therapeutin berühren?
Und wenn ja: Warum? Was ist Dein /euer Ziel?
Nicht unbedingt, ich schrieb das ja auf Notizzettelchen's Posting. Aber wenn es passiert, würde mich das freuen.
Also, ich will natürlich schon was positives auslösen (sonst könnt ich es mir ja sparen), aber es ist auch ok, wenn ich daneben liege (bei dem Tee, den ich ihr geschenkt habe, eher unwahrscheinlich, aber würde mich auch nicht stören, wenn sie ihn weiterverschenkt).
Aber hm, bei einem Tee würde ich auch nicht denken, daß dieses Geschenk einen berührt (weil berühren für mich schon was größeres ist). Sie schrieb es zwar, aber ich denke, wenn, dann kann es nur die Geste gewesen sein. Oder sie verwendet das Wort eben anders.
Also ein "Jein". Und warum würde mich das freuen, wenn ich sie berühre? Weil es eine Verbundenheit, einen Gleichklang zeigt. UNd es ist schön, wenn man weiß, daß es Menschen gibt, mit denen man sich verbunden fühlt.
hungryheart hat geschrieben:
Meine Thera meinte darauf, dass sie sich über unpersönliche Geschenke immer besonders freut, weil die unbelastet seien.
Aber da ist es eben das, was stern schrieb: DAs wesentliche ist doch, daß keine besonderen Erwartungen oder GEgenleistungen dran geknüpft sind und wenn das nicht ist, ist es doch egal, ob es was persönliches ist oder nicht.Also, dann sind auch persönliche Geschenke unbelastet.
metropolis hat geschrieben:Kann man medizinische Berufe in dem Fall mit Therapie vergleichen. Ich empfinde die therapeutische Beziehung als viel intimer, in der auch persönlichere Geschenke ihren Platz finden können, da die Ebene eine Andere ist. Oder sehe ich das zu engstirnig.
Ich hab mir beim lesen dasselbe gedacht.
candle hat geschrieben:
Wirkt eben auch nicht so gut, weil ich dann das Gefühl gehabt habe, denjenigen mit Vorzug behandeln zu "müssen". Manche Patienten kennen da nämlich keine Grenzen.
Das ist doch z.B. ein Unterschied zu einer Therapie: Falls dem so ist, kann man dort drüber reden.
Viele Grüße