Verbal gerne mal daneben greifen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
somesay
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Beitrag Mo., 07.09.2009, 20:39

nein, grüble zwar ständig über dieses und jenes, aber diese "Störung"(?) kam da eigentlich erst wieder im Rahmen dieses Threads ins Blickfeld. Wäre tatsächlich nichteinmal auf die Idee gekommen, deswegen einen Therapeuten aufzuzuschen.

Hab mir schon längst vorgenommen, zum Therapeuten zu gehen, um Dinge aus der Vergangenheit aufzuarbeiten, hab aber jedes mal kurz vor dem endlichen Durchringen, plötzlich dran gezweifelt, ob das jetzt echt sein muss bzw. einfach Bedenken gehabt, dass ich dem Thera dann nichts zu sagen hab.
Ich will ja auch endlich hingehen - wie gesagt, hab mir das zum festen Vorsatz gemacht, sobald mein ein anderes Projekt beendet ist, weil ich mir Sorgen machte, dass eine Therapie neben dem anderen Stress eine zu große emotionale Belastung wird und das nicht beides gleichzeitig geht. -Aber eigentlich fühl ich mich - seit die Arbeitsbelastung gestiegen ist - erst so richtig nicht-alltagstauglich und reif für die Therapie.
.... Kann mir trotzdem noch nicht so recht vorstellen, mich tatsächlich einem Therapeuten anzuvertrauen. - Hatte sogar schon mal an Hypnose oder an die esoterische Schiene usw. gedacht, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass ich wirklich produktive Gespräche über mein Seelenleben führen kann.

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 07.09.2009, 21:26

dass ich wirklich produktive Gespräche über mein Seelenleben führen kann.
Musst Du vielleicht gar nicht; ein klärendes Gespräch kann aber so verkehrt nicht sein, meine ich. Es scheint Dich doch sehr zu belasten; eventuell gibts ja im psychologischen Gespräch neue Erkenntnisse dazu.

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somesay
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Beitrag Di., 08.09.2009, 05:50

Guten Morgen, allerseits!
@ Eve...
Ja, das sehe ich längst ein bzw. ist es schon ein bisschen zu einer fixen Idee geworden, dass ich mir, sobal ich mich in einer Situation nicht mehr sicher fühle, selbst ständig sage, dass ich einen Psychiater/Psychotherapeuten brauche.
Nur auch bei einem klärenden Gespräch, werde ich ja irgendetwas sagen müssen "wo der Schuh drückt". Eventuell hab ich aber in der befremdlichen Situation, das jemandem sagen zu wollen/sollen, plötzlich das Gefühl, dass das ja alles nicht erwähnenswert, oder doch nicht so schlimm, oder jetzt zu peinlich, oder was auch immer ist. - Oder aber, dass ich was erkläre, und das wieder völlig falsch rüberkommt/verstanden wird? Oder ich nicht ernst genommen werde. - Aber diese hier aufgelisteten Sorgen wurden ja schon von anderen Seiten ähnlich in anderen Beiträgen geäußert. Zumindest damit scheine ich nicht ganz allein zu sein.
Könnte zwar einfach warten, bis ich wieder in einer über-selbstbewussten Phase bin, aber dann ist mir die Notwendigkeit natürlich grad nicht bewusst, und wenn ich mich dann schon so angeschlagen fühle, überfordert es mich.
Würde jedenfalls sehr von der Person des Therapeuten abhängen, wenn da nicht gleich das Gefühl da ist, demjenigen wirklich vertrauen zu können bzw. ein Minimum an Verständnis zurückzubekommen, bring ich vermutlich kein Wort raus.
Danke jedenfalls für deine Ermutigung. Ich muss mich dazu überwinden, ich weiß.
Wusste ich schon vor diesem Beitrag, aber es war einfach so akkut nachdem mir das rausgerutscht war, konnte ich einfach den ganzen restlichen Tag an nichts anderes mehr denken, da war das Forum der einzige Weg, den ich sah, das mal loszuwerden.

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lingaroni
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Beitrag Di., 08.09.2009, 06:00

@augusta
esoterische schiene und so bringt nichts. ist rausgeschmissenes geld. außer du braucht unbeding eine alibihandlung.

schau, entweder du stellst dich deinen problemen und gehst zu einem thera oder du läufst weiter vor deinen problemen davon und es bleibt wie es ist.

ich denke, du hast hier viele informationen bekommen. ob du nun wirklich was ändern willst oder nicht, können wir nicht mehr beeinflussen. vielleicht bist du ja auch einer der menschen, der erst was ändert, wenn der leidensdruck groß ist. ist ja auch okay.

übrigens: jeder mensch, der von sich glaubt, keine produktiven gespräche über das eigene seelenleben führen zu können, sollte das schleunigst lernen. denn ohne die fähigkeit über das seelenleben zu reden, werden befriedigende beziehungen zu anderen menschen unmöglich. mit dieser haltung hast du qasi zwischenmenschlich schon verloren. aber wie gesagt: es ist dein leben. du kannst versuchen es erfüllt leben oder im zwischenmenschlichen bereich so weiterwursteln wie bisher. es ist ganz alleine deine entscheidung

nur: von nichts kommt nichts.

LG

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 08.09.2009, 08:03

Hallo Augusta!
Eventuell hab ich aber in der befremdlichen Situation, das jemandem sagen zu wollen/sollen, plötzlich das Gefühl, dass das ja alles nicht erwähnenswert, oder doch nicht so schlimm, oder jetzt zu peinlich, oder was auch immer ist.
Ich nehm jetzt mal ein drastisches Beispiel, bitte nicht unmittelbar auf Dich beziehen - nur indirekt, ja?

Wenn jemand einen sogenannten "Tic" hat, also ein unwillkürliches Zucken der Augen o. ä., kann er sich allein kaum helfen; er hat ja keine Gewalt drüber. Er braucht einen Fachmann.

Deiine "Verbal-Attacken" sind für Dich im Grunde doch ebenso unkontrollierbar wie ein solcher "Tic", Du kannst Dir da allein ebenfalls nicht helfen, wenn ich Dich richtig verstehe. Also: Du brauchst dafür einen Fachmann.

Das ist zunächst einmal der Psychologe, oder? Alle Überlegungen drum herum halten Dich davon ab, etwas zu unternehmen, weiter nichts. So sehe ich es.

LG Eve

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somesay
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Beitrag Di., 08.09.2009, 20:00

Von den esoterischen Lösungsversuchen halte ich im Prinzip selbst nichts und hab auch nie Versuche in die Richtung unternommen. - Wär aber schön, wenns so einfach wär.
Vielen Dank für eure vielen Tipps und aufbauenden Worte auf jeden Fall.
Das mit dem zwischenmenschlichen Durchwursteln trifft es übrigens ziemlich genau und es ist schon längst an der Zeit etwas zu ändern.
Nur darüber mit jemandem reden zu müssen ist wohl leider die einzige - aber auf jeden Fall für mich persönlich eine ausgesprochen unangenehme - Variante.
Wie ich mich schon allein bei dem Gedanken daran fühle, könnten nur Worte beschreiben, die sicher unangebracht sind
Jedenfalls ein ganz herzliches Dankeschön für eure Geduld .... ich hoffe, ich hab sie nicht zu arg strapaziert.

Schönen Abend noch
Augusta

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