Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 11:44

Hallo Wandelröschen
Ich frage mich, warum es so schwer ist einfach zu sagen, wie es einem selbst geht,

Wenn wir das tun, wie jetzt gerade Mio, wird uns das ja auch vorgehalten!
Ja, da haste Recht. Ich erinnere mich, dass ein Disler am Anfang des Threads erzählen wollte wie es bei ihm ist und die sinngemäße Antwort kam, "es interessiert mich nicht wie es bei dir ist".
Ich denke, man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass keine Gruppe homogen ist, die DISler nicht und die Uno auch nicht.

Hallo mio,
hast Du eigentlich schon mal überlegt, dass die ganzen DISler auf die Du Dich so beziehst eventuell auch nur induzierte DISler sein könnten?
Ich habe mir diese Frage anfangs in der Tat gestellt. Doch welche der beiden Gruppen soll "falsch" sein, die, die ihre Kinder rein und rausschicken oder die, die ihre DIS nicht so öffentlich zeigen? Ich kam zu der Schlussfolgerung, dass DISler unterschiedlich sind. Die einen sind so, die anderen so, die einen sind offen, die anderen vorsichtig, die einen sind kontrolliert, die anderen unkontrolliert, ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 11:47

Hallo Candy,
Candykills hat geschrieben:Aber ich gehe auch davon aus, dass eine induzierte DIS weit entfernt von einer "echten" DIS oder wie man das nennen mag, ist
für meine Begriffe ist etwas "suggeriertes" niemals etwas "echtes". Wie könnte es auch? Wenn Du mir suggerierst, dass ich statt 1,70cm 1,90cm groß bin, dann wachse ich davon ja auch nicht wirklich. Ich bilde es mir dann halt vielleicht ein, weil Du es mir glaubhaft einredest und ich so doof bin Dir mehr zu vertrauen als dem Maßband.

Lieben Gruss,

mio


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Beitrag Do., 31.12.2015, 11:50

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben:Ich kam zu der Schlussfolgerung, dass DISler unterschiedlich sind. Die einen sind so, die anderen so, die einen sind offen, die anderen vorsichtig, die einen sind kontrolliert, die anderen unkontrolliert, ...
komisch, das sehe ich ganz genauso wie Du. Ich habe auch nie was anderes behauptet und ich musste noch nicht mal nachdenken, um zu dieser Erkenntnis zu kommen. Für mich eine Selbstverständlichkeit. Aber das scheint bei Dir irgendwie noch nicht so ganz angekommen zu sein, warum auch immer?

Lieben Gruss,

mio

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 11:57

Ach Mist, da ist die ganze Antwort weg - und hier geht es Schlag auf Schlag...
Also, noch mal kurz...

Ich habe NIREGNDWO geschrieben, dass Multis sich öfter streiten als Unos, ich habe geschrieben, dass sie sich öfter als Unos in der Situation wiederfinden, dass sie gestritten HABEN und sich nicht erinnern können, das getan zu haben... Ich habe an der Stelle verschiedene "Filmriss"-Situationen aufgezählt, genauer gesagt eigentlich verschiedene "sich wiederfinden in einer Situation und nicht wissen wie sie entstanden ist" -Situationen... Und DAS passiert, meiner bescheidenen Erfahrung nach, NUR Menschen mit DIS oder Alzheimer oder Psychose. Unos mit NPS oder Depression oder Borderline passiert das SO nicht (selbstverständlich: die Situation NACH einem Streit zu denken "wie konnte das nur so eskalieren, warum haben wir über so etwas nur gestritten - DIE kennt jeder. Aber das ist eben qualitativ ein Unterschied, ob man nicht mehr versteht, was geschehen ist, oder ob es auch gar nicht mehr erinnert werden kann)

Ich käme, selbst wenn ich geschrieben und gemeint hätte, dass Unos seltener streiten als Multis NICHT auf den Gedanken, darin eine Abwertung von Unos zu sehen... Ich frage mich ehrlich, welcher Wert-Begriff hier zugrunde liegen könnte? In welcher Welt ist es denn bitte "wertvoll" sich häufig zu streiten?
Irgendwie verstehen kann ich das überhaupt nur, wenn es um eine Wertung geht im Sinne von "du bist kränker als ich" - dann könnte man es also lesen als "Multis sind kränker als Unos, weil sie häufiger streiten" - und auch dann bleibe für mich die Frage, warum die Konflikthäufigkeit ein Krankheitsmerkmal ist. Aber ganz besonders auch DIESE Frage: Warum es eine Abwertung sein soll, wenn man weniger krank ist...

Hier läuft doch was schief.......

Da, wo ICH tatsächlich eine (persönliche!) Wertung hereingelegt habe ist an der Stelle, an der ich schrieb, ich wäre lieber Uno als Multi.... [etc] - das ist allerdings auch kein allgemeines Naturgesetz, es ist meine persönliche Meinung. Und: das blöde an Störungen und Krankheiten ist ja, dass man sie sich wünschen und weg-wünschen kann - aber nicht aussuchen... Also versteht mich doch an der Stelle mal so: Ich VERSTEH nicht, wie es eine ABWERTUNG für die "weniger kranken" sein kann, wenn ich sage "da geht's aber noch schlimmer"... Denn damit habe ich KEINESFALLS gesagt: Stell dich nicht an, verschwende keine wertvollen Therapieplätze, dir geht es gar nicht schlecht oder dein Schmerz tut ja gar nicht weh........! So eine "Objektivierung" von Leiden, das IMMER subjektiv ist MÖCHTE ich überhaupt nicht machen, und ich tue das auch nicht. Wenn irgendwer da eine WERTUNG hineinlesen möchte: ohne mich
Mir ging es um den Austausch, und da habe ich meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Meinung hineingebracht, und beides auch als solche erkennbar gemacht (mit etwas gutem Willen jedenfalls). Vielleicht auch in der Hoffnung, dass dieser Graben zwischen Multis auf der einen und Unos auf der anderen Seite NICHT sein muss. Dass es als Gruppe von Menschen mit "psychischen Problemen" genug Überschneidungen gibt... Eigentlich.
Hello darkness, my old friend...

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Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 11:57

Aber das scheint bei Dir irgendwie noch nicht so ganz angekommen zu sein, warum auch immer?
Ich sage das seit Threadbeginn
Zu dieser Schlussfolgerung bin ich schon in der 90er Jahren gekommen.
ich musste noch nicht mal nachdenken, um zu dieser Erkenntnis zu kommen
Ich musste schon nachdenken, da Disler mit großer Angst auf die andersartigen DISler reagiert haben, die kontrolliert waren und öffentlich keine Persönlichkeiten zeigten. Die Angst war so groß, dass deren Ausschluss aus der Gruppe gefordert wurde. Da habe ich mich gefragt, ob die ängstlichen DISler Recht haben, ob es sich um falsche Disler handeln könnte. Da ich die "Andersartigen" aber persönlich kennenlernte wurde für mich klar: Die sind halt einfach nur anders.
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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:04

Ach ja, wenn Kontrolle helfen würde die anderen Anteile unter Verschluss zu halten, dann wäre das ja wirklich schön. Ich unterliege inzwischen einem solchen Kontrollzwang, dass eigentlich demnach niemals ein anderer Anteil nach Vorne kommen dürfte. Ein DISler schickt auch im Normalfall keinen Anteil nach Vorne, weil das eben fern jeglicher Kontrolle stattfindet. Hört sich aber schön an zu entscheiden, wann wer mal nach Vorne kommt. Das ist für mich ein im Moment schier unmögliches Ideal und dahin zu kommen bedarf es wohl jahrelanger Therapie.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:05

Aber: So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, sie im Kleiderschrank Dinge finden, die sie nie gekauft haben, sie Freundschaften im Streit wiederfinden etc. - so oft kommt das eben bei Unos NICHT vor...
Das habe ich tatsächlich als gleichrangige Aufzählung verstanden, was bei Multis häufiger sein soll als beim Rest der Menschheit. Auch der Charakter der persönlichen Meinung war mir hier nicht so klar.
Zuletzt geändert von stern am Do., 31.12.2015, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:07

Jenny Doe hat geschrieben: Zu dieser Schlussfolgerung bin ich schon in der 90er Jahren gekommen.
Doch so früh? Bei mir dürfte es so 1974 gewesen sein, da war ich 3.


Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:15

Ich habe mit 3 noch keine DISler kennengelernt. Sorry für meine Spätentwicklung.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:18

Aha, das erklärt es natürlich. Für andere Menschen gilt diese natürliche Unterschiedlichkeit demnach Deiner Meinung nach nicht? Oder verstehe ich Dich da jetzt schon wieder falsch?

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:26

Widow hat geschrieben: Ich nehme hier wahr, dass man sich auf Kosten anderer Menschen abgrenzt, indem man ihnen (ich überspitze erneut, aber um was überspitzen zu können, muss was da sein, das sich auf die Spitze treiben lässt ...)
1. sagt: >dein Erleben muss sich von unserem ganz grundsätzlich unterscheiden, denn du bist ganz anders als wir<;
2. sagt, wie dieses Erleben des anderen funktioniert;
3. sagt, dass der andere aber unfähig sein muss (weil er ja ganz anders ist), sich das Erleben der 'eigenen Gruppe' vorzustellen;
4. sagt, dass die eigenen Probleme - die der andere sich per definitionem nicht vorstellen kann (im Gegensatz zum eigenen Vorstellungsvermögen) komplexer sind, größerer Hilfe bedürfen (Stichwort: "eine Therapie für jeden Inni !") und mithin - denn das ist der immer vorhandene, wenn auch vielleicht nicht immer ausgesprochene Umkehrschluss - schlimmer sind und schwerer wiegen;
5. sagt und zwar durch eine auch von mir als diffamierend bis verniedlichend empfundene Bezeichnung des anderen (über die schon andere hier ihr Mißbehagen zum Ausdruck gebracht haben, ohne dass das zu einem anderen Sprachgebrauch geführt hätte), dass der andere deutich >unterkomplexer< ist und allein deshalb schon nichts wissen kann von der 'eigenen Gruppe'.
Hallo Widow,
du schreibst hier von „man“
Wir sind hier nicht im Stilblüten-Thread, in dem man ohne Namensnennung zitiert, um den Erzeuger der Stilblüte zu Schützen/nicht vorzuführen.
Also verstecke dich nicht hinter einem „man“, um deine versteckten Giftpfeile zu versprühen, sondern nenne das Kind beim Namen, wen du meinst. Dass du namentlich zitieren kannst, sehe ich an diversen Postings. Einige der von dir genannten Aussagen sind auf mich gemünzt, und für denjenigen, der das wohl nicht registrieren könnte, gibst du dann noch ein Beispiel. Diese Aussage wurde nur ein einziges Mal bis zu deinem Posting geäußert, und zwar von mir.

Ich möchte, wenn du etwas zu mir zu sagen hast, dass du mich namentlich zitierst und nicht versteckt!
Jenny Doe hat geschrieben:[
... und ich sehe hier andere DISler, ich nenne jetzt des friedenswillen mal keine Namen,
Gilt für dich übrigens auch, Jenny.
Manchmal sprichst du denjenigen direkt an, aber halt nur manchmal.

Dich Leberblümchen, hatte ich ja schon drauf angesprochen, als du etwas von mir (ohne Namensnennung) anprangertest.

Ich empfinde dieses bei den oben angesprochenen als unterschwellige Stichelei.

Die Überschrift des Threads heißt „Austausch“. Es werden Infos hin und her gereicht, einer fragt was, ein andere beantwortet diese Frage.
Es wurde gefragt, wie ist dieses und jenes bei euch. Wurde darauf eine Antwort gegeben, kam gleich von den Nicht-Multis: ja, aber das gibt es bei uns auch, war praktisch bei allem so.
In letzter Konsequenz hieße das ja, Multis gibt es nicht!
Wurde versucht, ein Unterschied aufzuzeigen (z.B. von mir), um vielleiht zu zeigen, das es vielleicht doch anders ist,wurde mir es gleich vorgehalten (ohne Namensnennung, versteckt), oder uns (ja, verallgemeinernd uns Multis) wird unterstellt, wir machen das nur, um uns als etwas „besonderes“ darzustellen:
leberblümchen hat geschrieben:
dass sich einige (andere auch nicht!) Multis dadurch definieren, "besonders" zu sein, was z.B. Menschen, die von sich als "depressiv" oder "borderline" oder "narzisstisch" usw. schreiben, hier nicht tun (->das wage ich zu bezweifeln, ohne dass ich jetzt Quellen zur verfügung habe). Und dieses "Besonderssein" äußert sich darin, immer mehr oder weniger stark anzudeuten "ich weiß, was du fühlst" und "aber bei mir ist es schlimmer". Ich könnte dir hier wirklich viele Zitate bringen aus diesem Faden (mache es aber nicht).
Tue das aber bitte.
Widow hat geschrieben: Und genau das behaupten sehr viele sogenannte Unos von sich auch (vieleicht ein paar weniger, weil die es eventuell nicht mehr nötig haben, sich via "Ausgrenzung als Abwertung" definieren zu müssen als Individuum).
Widow hat geschrieben:
Klartext: Wie sehr brauchen es Menschen eigentlich wirklich, sich via Abgrenzung über andere zu erheben ?!
Wieso erhebt man sich durch „Abgrenzung“ über andere??? Das ist eine Bewertung und Empfindung von dir.
Wenn ich „Abgrenzung“ höre/lese, ist es bei mir eine Abgrenzung auf gleicher Höhe, wie ein Gartenzaun als Grenze zwischen zwei Nachbarn. Wenn ich mich von einem Menschen abgrenze, stelle ich mich nicht über ihn, sondern stelle höchstens klar, dass es da Unterschiede gibt.
Widow hat geschrieben: Ich habe meine Erfahrungen angedeutet: Zu drei sogenannten Multis hatte ich Kontakt (zu einem davon innigen Kontakt): Jeder von diesen Menschen suchte in mir etwas, was ich ihm nicht geben konnte. Sie suchten in mir eine "starke Frau/Mutter". Zwei von ihnen haben es am Ende explizt gesagt.
Mehr haben sie von mir nicht gewollt. Anders gesagt: An mir waren sie nicht interessiert.
Das ist sehr interessant und wusste ich noch nicht. Ist vielleicht eine Erklärung dafür, warum du dich hier im Forum auf Mio und mich (beides Multis) eingeschossen hast, so wie ich es beobachte. Ich kann natürlich total daneben liegen.
Gruß
Wandelröschen

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:28

Widow hat geschrieben:Eine Frage habe ich sogenannter Uno noch an die sogenannten Multis:

Ich habe hier von den sogenannten Multis gelesen, dass die meisten Abspaltungen in der Kindheit passieren (nur in Retraumatisierungsfällen könne es im Erwachsenenalter zu weiteren Abspaltungen kommen, so hieß es hier).
Und ich habe hier gelesen, dass die meisten von den hiesigen Menschen mit der Krankheit DIS mehrere Erwachsene in sich haben (als Innis, Abspaltungen, Persönlichkeiten, Anteile, Personen).
Meine Frage lautet: Habt Ihr diese Erwachsenen abgespalten, als Ihr Kinder wart, oder sind sie erst abgespalten worden, als Ihr erwachsen wart?
Die Abspaltungen bei uns waren alle in der Kindheit. Es gab dann abgespaltene Kinder, die aber auch älter wurden, so dass sie inzwischen auch erwachsen sind. Es gab Persönlichkeiten, die gleich als Erwachsen abgespalten wurden, weil es z.B. in einer entsprechenden Situation einen Beschützer bedurfte. Und es gab auch Persänlichkeiten, die nach ihrer Abspaltung sich altersmäßig nicht weiter entwickelten.
Gruß
Wandelröschen

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:28

@widow
Deine Erfahrungen mit Multis finde ich spannend - ich habe ähnliche Erfahrungen auch schon gemacht, allerdings eben auch mit Unos, namentlich zwei NPS-Patienten, die mich sehr deutlich nur in einer Funktion als etwas, also als Instrument, gesehen haben, nicht an mir als Menschen interessiert waren. Und auch ich habe - unabhängig von meiner persönlichen Situation - für mich den Vorsatz gefasst, von Menschen die eine Neigung zum "Instrumentalisieren" zu erkennen geben, Abstand zu halten. Borniert finde ich das nicht, höchstens klug. Borniert könnte es höchstens sein, wenn ich nun alle Menschen die Unos sind oder alle Menschen mit NPS (und die neigen dazu ja tatsächlich sogar vermehrt lt. Diagnosekriterien) meiden würde... Aber ach das darf man ja tun wenn man möchte.

was meine Formulierung zum "Zeug über rituellen Mb" angeht: ich finde beim erneuten Durchlesen meines Beitrags nicht, dass ich mich über die Erlebnisse der Menschen irgendwie abfällig geäußert habe, lediglich die Art und Weise der Beiträge ("Zeug") in DIESEM Thread dazu fand ich (meine persönliche Meinung) irritierend - das wollte ich ausdrücken. Dennoch wünsche ich heute, ich hätte das besser formuliert und nicht , das gebe ich zu, etwas "abfällig" von Zeug geschrieben in einem so ernsten Zusammenhang. Danke, dass du mich drauf aufmerksam machst - ich ENTSCHULDIGE mich hiermit aufrichtig bei allen, denen das sauer aufgestoßen ist. Das war blöd von mir.

Widow hat geschrieben:Übrigens, SoS, Du bist gerade dabei, die Diskriminierung (und das heißt erstmal nix anderes als ABGRENZUNG!), die hier betrieben wird, um eine weitere Kategorie zu erweitern:
Du bezeichnest Dich als DAS DRITTE:
SoundofSilence hat geschrieben: meinem eigene Erleben, dass irgendwie nicht Multi ist aber auch nicht Uno
Na klar, da ist man dann natürlich fein raus (obgleich das andere hier auch schon versucht haben und dann doch wieder von den sogenannten Multis als sogenannte Unos "geoutet" wurden - oder gar gemobbt?) und kann sich oberlocker bei allen bedanken:
Nein, Widow, das tue ich nicht! ICH stecke mich NICHT in eine dritte Kategorie, das tust du. Ich denke, dass es zwischen Multis und Unos, die ja MENSCHEN sind, Ähnlichkeiten und Unterschiede gibt, und eben so etwas wie einen Bereich, eine etwas verwaschene Grenze vielleicht, wo sie sich berühren und überschneiden in ihrem "Selbst-Erleben" . Mein persönliches Erleben von mir selbst, von meiner Innenwelt und meine (problematischen) Verhaltensweisen/Interaktionen liegen mal links, mal rechts von dieser Grenzen und daher kann ich mich mit meinen eigenen Problemen mal bei dem einen, mal bei dem anderen wiederfinden - nichts anderes habe ich damit sagen wollen.
Den Satz mit "obgleich das hier auch schon versucht wurde" - den finde ich wirklich schräg! Was versuche ich denn?? Muss man sich hier "für eine Seite" entscheiden und dann einen Grabenkrieg führen? Und wenn ich versuche mich bei den Multis einzuschleichen, weil ich die Unos nicht mag (haha), dann wird mir das schon noch leid tun, wenn mich die Multis dann als "falscher DISler" identifizieren und am Fahnenmast aufknüpfen...? Und da kommt noch die "gutgemeinte" Warnung "das ist schon ganz anderen hier passiert" obendrauf... Ja wo bin ich denn hier?
Ich weigere mich, hier eine Seite auszuwählen und mich dann in einem Schützengraben einzubuddeln und von dort scharf zu schießen - sorry, das mache ich nicht mit. Und insofern gibt es auch keine dritte Kategorie...
Hello darkness, my old friend...


Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:30

mio,
Für andere Menschen gilt diese natürliche Unterschiedlichkeit demnach Deiner Meinung nach nicht? Oder verstehe ich Dich da jetzt schon wieder falsch?
Ja, du verstehts nur falsch. Es ist zum Haareraufen mit dir. Ich habe doch schon erklärt, dass bei den DISler eine große Angst vor den Andersartigen bestand. Sie wussten nicht, ob diese wirklich Disler sind, da diese ihre Dis nicht zeigten. Es war absolut an nichts erkennbar, dass sie DIsler sind. Sie switchen nicht, .. nichts deutete auf eine Dis hin, im Gegensatz zu den anderen Gruppenmitgliedern, die dort mit dem Daumen im Mund saßen. Beide Gruppen gerieten aneinander. Die einen sagten: "Ihr könnt keine Disler sein, Disler gehen nicht so öffentlich mit ihren Innenkinder hausieren", die anderen sagten "Ihr könnt keine Disler sein, ihr switcht nicht". Das war die Situation, in der ich mich erstmalig fragte, woran man eine falsche und woran eine echt DIS erkennt.
Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, weil es um andere geht. Gib jetzt bitte einfach mal Ruhe und lass es mal so stehen. Danke. Du musst nicht alles wissen, man kann Dinge auch einfach mal stehen lassen und akzeptieren.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:32

@widow

... und ja - ich kann mich bei allen bedanken für die EINBLICKE die sie mir hier geben, wenn sie (auch du) von persönlichen Dingen, von ihrem persönlichen Erleben berichten. Und das meine ich ganz ernst, nicht weil ich hier auf der Suche nach Spannung oder "interessanten Tieren" wäre, sondern weil ich in meiner Kindheit und Jugend nur sehr selten in einer Umgebung war, in der es möglich war sich über seine Psyche, über sein INNEN auszutauschen. Deshalb (das habe ich im Rahmen meiner diversen Therapieerfahrungen festgestellt) hat sich IN MIR ein Bild davon ergeben, was "normal" ist in mir und was "krank". Und dieses Bild ist ziemlich verschoben oft - es war daher gelegentlich eine Erleichterung, wenn ich feststellen durfte, dass ich an der ein oder anderen Stelle gar nicht ganz so unnormal bin, wie ich dachte. Dass manches auch "pathologisiert" wurde, das gar nicht so ganz schlimm ist. Und andersrum gab es Momente, in denen ich Verhaltensweisen von mir dann doch auch als "unnormal" oder problematisch anerkennen musste. Auch das ist ja, wenigstens mittelfristig, durchaus hilfreich. Und ehrlich gesagt: auch der Gedanke "ich bin damit nicht alleine" war ab und an mal tröstlich für mich.
Übrigens: Dank hin, Interesse her: man kann mir kaum vorhalten, nicht empathisch zu sein oder in meinen Beiträgen nicht wohlwollend auf andere einzugehen. Und man kann mir nun wahrlich nicht vorhalten nicht auch ganz viel von mir selber "preiszugeben"...

Auf deine ironische Bedankung möchte ich denn also gerne antworten: Immer wieder gerne!
Hello darkness, my old friend...

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