Freundschaft mit Therapeutin möglich?
Liebe Elana,
du bist sehr einfühlsam. Danke.
Ich wollte nicht sagen, dass ich bei ihm nicht Nein sagen könnte, sondern dass es mir aus besagten Gründen besonders schwer fallen würde, vielleicht hätte ich dabei starke Schuldgefühle, ich würde ihm ungern wehtun. Aber ich würde mit Sicherheit Nein sagen, da das für mich nicht in Frage kommt. Ich bin gebunden, und er auch, hat sogar Kinder. Wie gesagt, ich bin da sehr prinzipientreu. Man hat Verantwortung. Außerdem würde das ja auch eine andere Art der Liebe voraussetzen, und das kann ich mir gar nicht richtig vorstellen mit ihm. Wir haben eher ein Verhältnis wie Bruder und Schwester, wenn ich mal in die Übertragung gehe. Klar kann ich nicht in die Zukunft sehen. Ich kann nur vom Hier und Jetzt ausgehen.
Andererseits hast du auch wieder recht: Ich sollte es mit einer gewissen Portion Gelassenheit auf mich zukommen lassen und dann sehen, was passiert. Aber das gehört nicht gerade zu meinen Stärken. Ich muss immer alle Eventualitäten x-mal durchdenken. Ein anderer würde sich vermutlich gar nicht so viele Gedanken machen.
Liebe Grüße
du bist sehr einfühlsam. Danke.
Ich wollte nicht sagen, dass ich bei ihm nicht Nein sagen könnte, sondern dass es mir aus besagten Gründen besonders schwer fallen würde, vielleicht hätte ich dabei starke Schuldgefühle, ich würde ihm ungern wehtun. Aber ich würde mit Sicherheit Nein sagen, da das für mich nicht in Frage kommt. Ich bin gebunden, und er auch, hat sogar Kinder. Wie gesagt, ich bin da sehr prinzipientreu. Man hat Verantwortung. Außerdem würde das ja auch eine andere Art der Liebe voraussetzen, und das kann ich mir gar nicht richtig vorstellen mit ihm. Wir haben eher ein Verhältnis wie Bruder und Schwester, wenn ich mal in die Übertragung gehe. Klar kann ich nicht in die Zukunft sehen. Ich kann nur vom Hier und Jetzt ausgehen.
Andererseits hast du auch wieder recht: Ich sollte es mit einer gewissen Portion Gelassenheit auf mich zukommen lassen und dann sehen, was passiert. Aber das gehört nicht gerade zu meinen Stärken. Ich muss immer alle Eventualitäten x-mal durchdenken. Ein anderer würde sich vermutlich gar nicht so viele Gedanken machen.
Liebe Grüße
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Musste gerade grinsen, du machst Dir wirklich viele Gedanken um die Beziehung zu deinem TherapeutenExVoto hat geschrieben: Ich muss immer alle Eventualitäten x-mal durchdenken. Ein anderer würde sich vermutlich gar nicht so viele Gedanken machen.
Wann hast du denn wieder Termin? Kannst du deine Gedanken und Gefühle bei ihm ansprechen? Das kann nämlich sehr
heilsam sein. Ich spreche da aus eigener Erfahrung
Wer im Gedächtnis seiner
Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant
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Immanuel Kant
Hallo Schutzengelchen,
ja, das ist leider mein "Handicap". Ich lasse mich ungern überraschen. Aber es ist schon viiiel besser geworden
Klar, ich mache mir im Moment sehr viele Gedanken, das ist ja auch wirklich eine heikle Sache, finde ich.
Ich habe nächste Woche wieder eine Sitzung und habe auch vor, das Thema auf den Tisch zu bringen.
Dir hat es auch geholfen, sagst du?
Liebe Grüße
ja, das ist leider mein "Handicap". Ich lasse mich ungern überraschen. Aber es ist schon viiiel besser geworden
Klar, ich mache mir im Moment sehr viele Gedanken, das ist ja auch wirklich eine heikle Sache, finde ich.
Ich habe nächste Woche wieder eine Sitzung und habe auch vor, das Thema auf den Tisch zu bringen.
Dir hat es auch geholfen, sagst du?
Liebe Grüße
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Du bist also auch ein Kontrollfreak kenne ich.
Ja mir hat es sehr geholfen mit meiner Thera über die ganzen Gedanken und Gefühle bzgl. meines Wunsches nach einem privaten Kontakt zu sprechen. Ich hatte lange um den heißen Brei geredet, bis sie dann meinte ich soll das Thema doch endlich mal auf den Tisch legen
Wir haben uns tief im Herzen berührt und das war beidseitig schon am Beginn der Therapie so, wie sich später rausstellte. Unsere freundschaftliche Beziehung gestaltet sich heute angenehm, natürlich ist sie privat etwas anders als in der Praxis, aber nix was mich abstossen würde. Ich mag die private nämlich lieber wie die Thera. Wir unternehmen alle paar Wochen mal was miteinander und telefonieren manchmal. Ich denke wir haben es beide gut geschafft uns aus der Thera Patient Rolle zu lösen. Ich hatte ohnehin nie das Gefühl das sie über mir steht. Anfangs wusste sie nur mehr über mich wie ich über sie. Dass hat sich aber schnell geändert.
Ja mir hat es sehr geholfen mit meiner Thera über die ganzen Gedanken und Gefühle bzgl. meines Wunsches nach einem privaten Kontakt zu sprechen. Ich hatte lange um den heißen Brei geredet, bis sie dann meinte ich soll das Thema doch endlich mal auf den Tisch legen
Wir haben uns tief im Herzen berührt und das war beidseitig schon am Beginn der Therapie so, wie sich später rausstellte. Unsere freundschaftliche Beziehung gestaltet sich heute angenehm, natürlich ist sie privat etwas anders als in der Praxis, aber nix was mich abstossen würde. Ich mag die private nämlich lieber wie die Thera. Wir unternehmen alle paar Wochen mal was miteinander und telefonieren manchmal. Ich denke wir haben es beide gut geschafft uns aus der Thera Patient Rolle zu lösen. Ich hatte ohnehin nie das Gefühl das sie über mir steht. Anfangs wusste sie nur mehr über mich wie ich über sie. Dass hat sich aber schnell geändert.
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Lieben lebt,
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Immanuel Kant
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Willkommen im Club!
Bei mir war es ja so, dass die Initiative von ihm ausging, wenn auch eher zart und vorsichtig. Das war für mich etwas verwirrend und trägt sicher dazu bei, dass ich jetzt so in der Luft hänge. Ich muss jetzt erst mal umdenken und begreifen, dass es auch ein Leben nach der Therapie gibt, in dem er eine Rolle spielen könnte. Das hatte ich ja bisher völlig ausgeschlossen, auch wenn unser Verhältnis so gut ist.
Das ist ja wirklich schön, wie es bei euch gelaufen ist. So ungezwungen und "natürlich". Freut mich sehr! Ich glaube, so etwas klappt eher selten, oder? Wenn das bei mir tatsächlich auf einen Kontakt nach der Therapie hinauslaufen sollte, würde ich es mir ähnlich wünschen wir bei dir.
Bei mir war es ja so, dass die Initiative von ihm ausging, wenn auch eher zart und vorsichtig. Das war für mich etwas verwirrend und trägt sicher dazu bei, dass ich jetzt so in der Luft hänge. Ich muss jetzt erst mal umdenken und begreifen, dass es auch ein Leben nach der Therapie gibt, in dem er eine Rolle spielen könnte. Das hatte ich ja bisher völlig ausgeschlossen, auch wenn unser Verhältnis so gut ist.
Das ist ja wirklich schön, wie es bei euch gelaufen ist. So ungezwungen und "natürlich". Freut mich sehr! Ich glaube, so etwas klappt eher selten, oder? Wenn das bei mir tatsächlich auf einen Kontakt nach der Therapie hinauslaufen sollte, würde ich es mir ähnlich wünschen wir bei dir.
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Hattest du selber nie über einen Kontakt zu ihm nach der Therapie nachgedacht? Dann ist das ganze natürlich sicher etwas verwirrend für Dich.
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Immanuel Kant
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Nein, ich hatte das total ausgeschlossen, ich bin, glaube ich, abstinenter als mein Thera
Huhu ExVoto
Wie lief es denn nun beim neuen Termin oder hattest Du noch keine neue Sitzung seither?
Wie lief es denn nun beim neuen Termin oder hattest Du noch keine neue Sitzung seither?
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Gute Morgen liebe Elana,
danke, dass du nachfragst!
Ich wollte heute sowieso schreiben.
Also: Die Sitzung hat stattgefunden und er hat wohl meine Überraschtheit und Verunsicherung, die die vorletzte Sitzung bei mir ausgelöst hat, deutlich gespürt. Er war dementsprechend recht zurückhaltend und vorsichtig, gleichzeitig aber auch sehr verbindlich. Was ein Novum für mich war: Diesmal hat ER die Sitzung begonnen, d. h. er hat ein Thema ausgesucht, und zwar eines, von dem er wusste, dass ich mich auf vertrautem Terrain befinde (Musik). Das war sonst nie der Fall, normalerweise beginne ich die Sitzungen immer selbst. Ich bin sicher, dass die Funktion darin bestand, mir die Angst und Verunsicherung zu nehmen, ich sollte mich wieder sicher fühlen. Hinzu kommt, dass wir beide einen ganz ähnlichen Musikgeschmack haben, daher war die Wahl dieses Themas nicht ungeschickt von ihm, es hat etwas Verbindendes, ohne dass es zu "direkt", zu persönlich wäre. Und über die Musik kann man natürlich auch auf psychische Vorgänge schließen, daher war es kein "untherapeutisches" Thema.
Im Lauf des Gespräches sind wir dann aber doch noch auf das eigentliche Thema gekommen: den Abschied. Er meinte, ich solle mir überlegen, wie ich die Abschiedsphase gestalten wolle, das sei wichtig für ihn zu wissen. Das Thema Kontakt nach der Therapie hat er zwar auch wieder angesprochen, aber sehr zurückhaltend und eher fragend, wohl wissend, dass das ein heißes Eisen ist, so meine Einschätzung. Kurzum: Er scheint mir jetzt in dieser Hinsicht den aktiven Part überlassen zu wollen.
Auch unsere persönliche Beziehung zueinander haben wir thematisiert, in ungewohnt offener Weise. Das heißt wir haben unsere gegenseitige Wertschätzung und auch Zuneigung zum Ausdruck gebracht. Das wussten wir zwar vorher auch schon, aber es auszusprechen, ist nochmal was ganz anderes.
Mein Fazit ist, dass er deutlich zurückgerudert ist und gespürt hat, dass ich letztes Mal etwas überfordert war bzw. dass er ein zu schnelles Tempo gewählt hatte. Ihm war offensichtlich daran gelegen, mir wieder Sicherheit zu vermitteln. Er möchte nun, dass ich sozusagen das Heft in die Hand nehme.
Ich bin jetzt sehr erleichtert und fühle mich wieder sicherer.
Liebe Grüße
danke, dass du nachfragst!
Ich wollte heute sowieso schreiben.
Also: Die Sitzung hat stattgefunden und er hat wohl meine Überraschtheit und Verunsicherung, die die vorletzte Sitzung bei mir ausgelöst hat, deutlich gespürt. Er war dementsprechend recht zurückhaltend und vorsichtig, gleichzeitig aber auch sehr verbindlich. Was ein Novum für mich war: Diesmal hat ER die Sitzung begonnen, d. h. er hat ein Thema ausgesucht, und zwar eines, von dem er wusste, dass ich mich auf vertrautem Terrain befinde (Musik). Das war sonst nie der Fall, normalerweise beginne ich die Sitzungen immer selbst. Ich bin sicher, dass die Funktion darin bestand, mir die Angst und Verunsicherung zu nehmen, ich sollte mich wieder sicher fühlen. Hinzu kommt, dass wir beide einen ganz ähnlichen Musikgeschmack haben, daher war die Wahl dieses Themas nicht ungeschickt von ihm, es hat etwas Verbindendes, ohne dass es zu "direkt", zu persönlich wäre. Und über die Musik kann man natürlich auch auf psychische Vorgänge schließen, daher war es kein "untherapeutisches" Thema.
Im Lauf des Gespräches sind wir dann aber doch noch auf das eigentliche Thema gekommen: den Abschied. Er meinte, ich solle mir überlegen, wie ich die Abschiedsphase gestalten wolle, das sei wichtig für ihn zu wissen. Das Thema Kontakt nach der Therapie hat er zwar auch wieder angesprochen, aber sehr zurückhaltend und eher fragend, wohl wissend, dass das ein heißes Eisen ist, so meine Einschätzung. Kurzum: Er scheint mir jetzt in dieser Hinsicht den aktiven Part überlassen zu wollen.
Auch unsere persönliche Beziehung zueinander haben wir thematisiert, in ungewohnt offener Weise. Das heißt wir haben unsere gegenseitige Wertschätzung und auch Zuneigung zum Ausdruck gebracht. Das wussten wir zwar vorher auch schon, aber es auszusprechen, ist nochmal was ganz anderes.
Mein Fazit ist, dass er deutlich zurückgerudert ist und gespürt hat, dass ich letztes Mal etwas überfordert war bzw. dass er ein zu schnelles Tempo gewählt hatte. Ihm war offensichtlich daran gelegen, mir wieder Sicherheit zu vermitteln. Er möchte nun, dass ich sozusagen das Heft in die Hand nehme.
Ich bin jetzt sehr erleichtert und fühle mich wieder sicherer.
Liebe Grüße
Liebe ExVoto
Das freut mich, dass ihr da zu einer so schönen, harmonischen Basis gekommen seid.
Ich frage mich gerade, wie ich reagieren würde, wäre ich mit meinem Thera in der gleichen Situation und er mir die Freundschaft nach der Therapie anbieten würde. Ohne zu zögern würde ich JA sagen, wenn wir uns an einem neutralen Ort treffen könnten, z. B. in einem Restaurant der Klinik oder in der Stadt, er könnte sogar meine Familie kennenlernen, das wär kein Problem, da ich eh alleinstehend bin und meine Familie von ihm weiß, aber ich hätte wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt (noch) keine Lust, seine Familie kennenzulernen.
Wär evtl. anders, wenn ich selbst vergeben wäre oder evtl. auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Therapie, wo ich ihn gut teilen kann mit seiner Familie, aber im Moment will ich noch in der Illusion leben, dass er nur für mich da ist. Dieses Als-ob brauche ich jetzt einfach noch. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich das ändern könnte, denn schon jetzt gibt es Anzeichen dafür. Ich bewege mich immer mehr von der Therapie weg, möchte irgendwo langsam zu einem Abschluss kommen, lese nicht mehr so viel Fachliteratur dazu, sondern jetzt auch in ganz anderen Fachbereichen.
Hätte ich nicht gedacht, aber ich fühle mich therapeutisch weniger abhängig. Es gibt zwar noch vieles zu bearbeiten, aber manche Bereiche in meinem Leben sind nun wirklich abgehakt für mich. Es grenzt sich immer mehr ein auf gewisse Punkte, wo mein Leidensdruck am größten ist. Auch wenn es natürlich auch noch ich-syntone Baustellen bei mir gibt, die ich selbst als Problem zu wenig erkenne, die er also noch zu bearbeiten versucht, spüre ich langsam eine gewisse Ablösung von ihm und allgemein von Therapie. Ich hab die Therapie auf einem sehr hohen Level wie ein Programm durchgepowert und fahre nun langsam runter auf einen natürlicheren Rhythmus, belasse es dann wirklich nur noch auf meine aktuellen Probleme, keine Vergangenheitsbewältigung mehr. Jedenfalls verstehe ich langsam, wenn einige, die das schon hinter sich haben, sich wieder ganz anderen Dingen zuwenden und die Therapie nicht mehr so extrem im Mittelpunkt steht.
Und dann, wenn jemand so weit ist, wäre die Bereitschaft wirklich da, sich voll auf eine Freundschaft einzulassen und auch die Familie des Theras kennenzulernen, also sich wirklich mit der Realität auseinanderzusetzen, den Thera nicht mehr isoliert zu sehen, sondern wirklich zu begreifen, dass da eine Frau zuhause sitzt, zu der er gehört, er eben nicht in erster Linie für mich da ist.
Das freut mich, dass ihr da zu einer so schönen, harmonischen Basis gekommen seid.
Ich frage mich gerade, wie ich reagieren würde, wäre ich mit meinem Thera in der gleichen Situation und er mir die Freundschaft nach der Therapie anbieten würde. Ohne zu zögern würde ich JA sagen, wenn wir uns an einem neutralen Ort treffen könnten, z. B. in einem Restaurant der Klinik oder in der Stadt, er könnte sogar meine Familie kennenlernen, das wär kein Problem, da ich eh alleinstehend bin und meine Familie von ihm weiß, aber ich hätte wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt (noch) keine Lust, seine Familie kennenzulernen.
Wär evtl. anders, wenn ich selbst vergeben wäre oder evtl. auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Therapie, wo ich ihn gut teilen kann mit seiner Familie, aber im Moment will ich noch in der Illusion leben, dass er nur für mich da ist. Dieses Als-ob brauche ich jetzt einfach noch. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich das ändern könnte, denn schon jetzt gibt es Anzeichen dafür. Ich bewege mich immer mehr von der Therapie weg, möchte irgendwo langsam zu einem Abschluss kommen, lese nicht mehr so viel Fachliteratur dazu, sondern jetzt auch in ganz anderen Fachbereichen.
Hätte ich nicht gedacht, aber ich fühle mich therapeutisch weniger abhängig. Es gibt zwar noch vieles zu bearbeiten, aber manche Bereiche in meinem Leben sind nun wirklich abgehakt für mich. Es grenzt sich immer mehr ein auf gewisse Punkte, wo mein Leidensdruck am größten ist. Auch wenn es natürlich auch noch ich-syntone Baustellen bei mir gibt, die ich selbst als Problem zu wenig erkenne, die er also noch zu bearbeiten versucht, spüre ich langsam eine gewisse Ablösung von ihm und allgemein von Therapie. Ich hab die Therapie auf einem sehr hohen Level wie ein Programm durchgepowert und fahre nun langsam runter auf einen natürlicheren Rhythmus, belasse es dann wirklich nur noch auf meine aktuellen Probleme, keine Vergangenheitsbewältigung mehr. Jedenfalls verstehe ich langsam, wenn einige, die das schon hinter sich haben, sich wieder ganz anderen Dingen zuwenden und die Therapie nicht mehr so extrem im Mittelpunkt steht.
Und dann, wenn jemand so weit ist, wäre die Bereitschaft wirklich da, sich voll auf eine Freundschaft einzulassen und auch die Familie des Theras kennenzulernen, also sich wirklich mit der Realität auseinanderzusetzen, den Thera nicht mehr isoliert zu sehen, sondern wirklich zu begreifen, dass da eine Frau zuhause sitzt, zu der er gehört, er eben nicht in erster Linie für mich da ist.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Liebe Elana,
danke. Ich bin auch froh, dass er das Tempo rausgenommen hat und die letzte Sitzung so harmonisch war. Jetzt kann ich mich viel besser auf alles einstellen.
Ob sich eine Freundschaft entwickelt, wage ich gar nicht vorherzusagen, So deutlich hat er sich ja auch nicht geäußert, es ging ja nur um Kontakt nach Abschluss der Therapie (jedoch nicht im Sinne von Notfallsitzungen). Allerdings bin ich immer sehr sehr vorsichtig mit meinen Einschätzungen, ich habe zwar oft sehr schnell ein klares Bauchgefühl, aber ich bin auch sehr selbstkritisch. Ich sollte meinem Bauch mehr vertrauen, das sagt mein Thera auch immer.
Interessant, was du beschreibst. Ich selbst habe das genauso gemacht wie du, habe die Therapie sehr intensiv betrieben, viel Literatur gelesen, um das Krankheitsbild, die Ätiologie und Psychodynamik besser zu verstehen. Wir sind auch sehr in die Tiefe gegangen, ich habe immer gerne mit Träumen gearbeitet, ein wahrer Schatz, wie ich finde. Und die Deutungen meines Theras waren für mich äußerst hilfreich. Über die Traumanalyse haben wir echte Durchbrüche in der Therapie geschafft. Irre.
Ich merke auch, wie ich in letzter Zeit das Zentrum meines Lebens etwas verlagert habe, auch ich habe aufgehört, so viel zu lesen. Das scheint eine typische Entwicklung zu sein, wenn man einen Schritt vorangekommen ist und etwas erreicht hat in der Therapie. Oder es könnte auch eine Auszeit für die Psyche sein, gerade wenn man einen großen Schritt vorangekommen ist. Ich will damit sagen, dass es das Therapieende sein kann, aber nicht sein muss.
Die Ablösung von deinem Therapeuten, die du beschreibst, habe ich auch gespürt, wobei sich das hauptsächlich auf seine Funktion als Therapeut bezieht. Als Person hat er natürlich nach wie vor einen festen Platz in meinem Leben. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass man den Therapeuten nicht mehr so braucht. Unsere Beziehung scheint sich im Moment sehr zu verändern, die therapeutische Beziehung gerät in den Hintergrund.
Ich bin gespannt, wie es bei dir verlaufen wird. Wenn du meinst, Anzeichen zu spüren, dass es bei euch ein "Nach der Therapie" gibt, dann solltest du das sicher ernst nehmen, dann ist da sicher was dran, v.a. da du ja ein sehr vernunftorientierter Mensch bist und vermutlich nicht dazu neigst, dich in Phantasien hineinzusteigern.
Liebe Grüße
ExVoto
danke. Ich bin auch froh, dass er das Tempo rausgenommen hat und die letzte Sitzung so harmonisch war. Jetzt kann ich mich viel besser auf alles einstellen.
Ob sich eine Freundschaft entwickelt, wage ich gar nicht vorherzusagen, So deutlich hat er sich ja auch nicht geäußert, es ging ja nur um Kontakt nach Abschluss der Therapie (jedoch nicht im Sinne von Notfallsitzungen). Allerdings bin ich immer sehr sehr vorsichtig mit meinen Einschätzungen, ich habe zwar oft sehr schnell ein klares Bauchgefühl, aber ich bin auch sehr selbstkritisch. Ich sollte meinem Bauch mehr vertrauen, das sagt mein Thera auch immer.
Interessant, was du beschreibst. Ich selbst habe das genauso gemacht wie du, habe die Therapie sehr intensiv betrieben, viel Literatur gelesen, um das Krankheitsbild, die Ätiologie und Psychodynamik besser zu verstehen. Wir sind auch sehr in die Tiefe gegangen, ich habe immer gerne mit Träumen gearbeitet, ein wahrer Schatz, wie ich finde. Und die Deutungen meines Theras waren für mich äußerst hilfreich. Über die Traumanalyse haben wir echte Durchbrüche in der Therapie geschafft. Irre.
Ich merke auch, wie ich in letzter Zeit das Zentrum meines Lebens etwas verlagert habe, auch ich habe aufgehört, so viel zu lesen. Das scheint eine typische Entwicklung zu sein, wenn man einen Schritt vorangekommen ist und etwas erreicht hat in der Therapie. Oder es könnte auch eine Auszeit für die Psyche sein, gerade wenn man einen großen Schritt vorangekommen ist. Ich will damit sagen, dass es das Therapieende sein kann, aber nicht sein muss.
Die Ablösung von deinem Therapeuten, die du beschreibst, habe ich auch gespürt, wobei sich das hauptsächlich auf seine Funktion als Therapeut bezieht. Als Person hat er natürlich nach wie vor einen festen Platz in meinem Leben. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass man den Therapeuten nicht mehr so braucht. Unsere Beziehung scheint sich im Moment sehr zu verändern, die therapeutische Beziehung gerät in den Hintergrund.
Ich bin gespannt, wie es bei dir verlaufen wird. Wenn du meinst, Anzeichen zu spüren, dass es bei euch ein "Nach der Therapie" gibt, dann solltest du das sicher ernst nehmen, dann ist da sicher was dran, v.a. da du ja ein sehr vernunftorientierter Mensch bist und vermutlich nicht dazu neigst, dich in Phantasien hineinzusteigern.
Liebe Grüße
ExVoto
Liebe ExVoto
Finde ich jetzt auch interessant, dass es bei Dir ähnlich ablief, zuerst volle Fahrt in Therapie und Fachliteratur und danach das Ausklingen, wenn die Antworten gefunden wurden im intensiven Selbstudium und in der Therapie. Ja, meine Träume sind mir auch wichtig und zeigen mir, wo ich stehe in der Therapie und welchen Verlauf sie nimmt. Ich kann meine Träume aber selbst gut deuten, erzähle jedoch trotzdem manche Träume meinem Thera, wenn sie in den Kontext passen. Ich führe schon seit Jahren ein Traumtagebuch, wo ich fast alle meine nächtlichen Träume aufschreibe. Da mein Thera auch tiefenpsychologisch ausgebildet ist, kann er da natürlich auch vieles ablesen. Trotzdem setzt er nicht den Fokus darauf, weil meine Träume meistens sehr realitätsnah und gut zu deuten sind, sich also selten archetypisch gestalten. Sie passen eher zu Freud, weshalb ich es auch schon mit Analytikern versuchte. Aber es sollte nicht sein. Trotzdem erkannte ich schon auch das "Innere Kind" in meinen Träumen, es hat sich von selbst entwickelt und wurde immer größer und stärker in meinen Träumen. In einem der ersten Träume dazu versorgte es mein Thera medizinisch in der Klinik, es atmete schwer. Danach nahm ich selbst das Baby in den Arm und ließ es stärker werden. In späteren Träumen wurde es immer duchsetzungsfähiger und half mir (dem erschöpften Erwachsenen). Aber diese Botschaften meiner Träume hatte ich auch schon vor der Therapie und sie auch immer verstanden. Diesbezüglich bin ich selbständig. Große Fortschritte habe ich gemacht, das sagt auch mein Thera, aber es gibt schon noch einige Baustellen, die ich selbst noch nicht so auktorial überblicken kann, weil ich noch zu tief drinhänge.
Als anankastische Persönlichkeit bin ich fähig, Menschen aus meinem Leben zu "tilgen", sogar dann, wenn ich sie mag und nichts gegen sie habe, allein nur aus Vernunftsgründen oder weil die Beziehung nicht realisierbar ist. Ich fühle mich danach irgendwie amputiert, aber ich schaffe es. Deshalb kann ich nicht sagen, ob es einmal eine lange Freundschaft nach der Therapie geben wird. Eine therapeutische Beziehung hat mehr Stabilität, weil es dann eine für mich sinnvolle Funktion hat, ein Rettungsnetz, ein Hilfsnetz, so wie mein Hausarzt. So gesehen werde ich versuchen, eher Notfall- und Standorttermine garantiert zu erhalten und diese zu nutzen. Außerdem lohnt es sich eigentlich gar nicht, auf die Freundschaftsschiene zu kommen, so viel würde sich nicht ändern, ich würde eher weniger Zuwendung erhalten. Also wenn er wirklich mal etwas von sich erzählen will, kann er das auch in der Therapie tun als therapeutisches Mittel, damit ich Vergleichswerte habe. Solche kleinen Infos erhalte ich manchmal schon jetzt. Letztes Mal z. B. nahm ich ihn hopps, weil er "nur" ein IPod habe und ich eben das IPhone5!
Eine freundschaftlich gestaltete Therapie wäre für mich das Richtige.
Finde ich jetzt auch interessant, dass es bei Dir ähnlich ablief, zuerst volle Fahrt in Therapie und Fachliteratur und danach das Ausklingen, wenn die Antworten gefunden wurden im intensiven Selbstudium und in der Therapie. Ja, meine Träume sind mir auch wichtig und zeigen mir, wo ich stehe in der Therapie und welchen Verlauf sie nimmt. Ich kann meine Träume aber selbst gut deuten, erzähle jedoch trotzdem manche Träume meinem Thera, wenn sie in den Kontext passen. Ich führe schon seit Jahren ein Traumtagebuch, wo ich fast alle meine nächtlichen Träume aufschreibe. Da mein Thera auch tiefenpsychologisch ausgebildet ist, kann er da natürlich auch vieles ablesen. Trotzdem setzt er nicht den Fokus darauf, weil meine Träume meistens sehr realitätsnah und gut zu deuten sind, sich also selten archetypisch gestalten. Sie passen eher zu Freud, weshalb ich es auch schon mit Analytikern versuchte. Aber es sollte nicht sein. Trotzdem erkannte ich schon auch das "Innere Kind" in meinen Träumen, es hat sich von selbst entwickelt und wurde immer größer und stärker in meinen Träumen. In einem der ersten Träume dazu versorgte es mein Thera medizinisch in der Klinik, es atmete schwer. Danach nahm ich selbst das Baby in den Arm und ließ es stärker werden. In späteren Träumen wurde es immer duchsetzungsfähiger und half mir (dem erschöpften Erwachsenen). Aber diese Botschaften meiner Träume hatte ich auch schon vor der Therapie und sie auch immer verstanden. Diesbezüglich bin ich selbständig. Große Fortschritte habe ich gemacht, das sagt auch mein Thera, aber es gibt schon noch einige Baustellen, die ich selbst noch nicht so auktorial überblicken kann, weil ich noch zu tief drinhänge.
Als anankastische Persönlichkeit bin ich fähig, Menschen aus meinem Leben zu "tilgen", sogar dann, wenn ich sie mag und nichts gegen sie habe, allein nur aus Vernunftsgründen oder weil die Beziehung nicht realisierbar ist. Ich fühle mich danach irgendwie amputiert, aber ich schaffe es. Deshalb kann ich nicht sagen, ob es einmal eine lange Freundschaft nach der Therapie geben wird. Eine therapeutische Beziehung hat mehr Stabilität, weil es dann eine für mich sinnvolle Funktion hat, ein Rettungsnetz, ein Hilfsnetz, so wie mein Hausarzt. So gesehen werde ich versuchen, eher Notfall- und Standorttermine garantiert zu erhalten und diese zu nutzen. Außerdem lohnt es sich eigentlich gar nicht, auf die Freundschaftsschiene zu kommen, so viel würde sich nicht ändern, ich würde eher weniger Zuwendung erhalten. Also wenn er wirklich mal etwas von sich erzählen will, kann er das auch in der Therapie tun als therapeutisches Mittel, damit ich Vergleichswerte habe. Solche kleinen Infos erhalte ich manchmal schon jetzt. Letztes Mal z. B. nahm ich ihn hopps, weil er "nur" ein IPod habe und ich eben das IPhone5!
Eine freundschaftlich gestaltete Therapie wäre für mich das Richtige.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Liebe Elana,
ich finde auch eine freundschaftlich gestaltete Therapie sehr passend für mich. So haben wir das ja auch gemacht. Ein zu hierarchisches Verhältnis würde mich eher abschrecken, was vermutlich daran liegt, dass ich die Kontrolle stärker abgeben und mehr in die Regression gehen müsste. Ich glaube nicht, dass mir das wirklich gut gelingen würde. Das würde mich eher verunsichern und bremsen. Mehr oder weniger auf Augenhöhe mit dem Thera zu sein, der mich natürlich gerne sanft führen darf und mir seine Expertise zur Verfügung stellt und mit mir in einen echten Dialog tritt, ist für mich gerade richtig. Ich brauche auch seinen Input, möglichst ehrlich, um Zusammenhänge und Muster zu sehen, die mir selbst nicht auffallen, oder wie du sagst, ichsynton sind.
Dass du fähig bist, dich von Menschen zu lösen, ist schon auch ein großer Vorteil. Bei mir ist das Gegenteil der Fall, als Depressive schaffe ich es nicht so gut, mich aus Beziehungen zu lösen, auch wenn sie mir schaden, ich bekomme dann schnell Schuldgefühle, ich muss ja immer für alles und jeden die Verantwortung übernehmen ) Durch die Therapie ist das aber schon viel besser geworden. Dennoch bleibt es eine Lebensaufgabe, die Therapie stellt ja nur die Weichen für Einsicht und Veränderung.
Ich habe auch einen guten Zugang zu meinen Träumen und kann viel mit ihnen anfangen. Allerdings hatte ich einen ganz bestimmten Traum, in dem es wirklich an meinen Grundkonflikt ging, und genau in diesem Fall war ich blind, konnte das Wesentliche nicht erkennen, fühlte mich ganz hilflos. Mein Thera hat ihn mir gedeutet und er hat ins Schwarze getroffen. Das war wirklich ein Aha-Erlebnis, auch wenn ich ziemlich geschockt war. Aber das war ein wichtiger Wendepunkt für mich. Ohne die Deutung meines Theras hätte ich nie begriffen, worum es geht. Und seit diesem Moment haben sich meine Depressionen verändert. Ich bin ihnen nicht mehr so ausgeliefert, sondern kann zunehmend besser mit ihnen umgehen.
Liebe Grüße
ich finde auch eine freundschaftlich gestaltete Therapie sehr passend für mich. So haben wir das ja auch gemacht. Ein zu hierarchisches Verhältnis würde mich eher abschrecken, was vermutlich daran liegt, dass ich die Kontrolle stärker abgeben und mehr in die Regression gehen müsste. Ich glaube nicht, dass mir das wirklich gut gelingen würde. Das würde mich eher verunsichern und bremsen. Mehr oder weniger auf Augenhöhe mit dem Thera zu sein, der mich natürlich gerne sanft führen darf und mir seine Expertise zur Verfügung stellt und mit mir in einen echten Dialog tritt, ist für mich gerade richtig. Ich brauche auch seinen Input, möglichst ehrlich, um Zusammenhänge und Muster zu sehen, die mir selbst nicht auffallen, oder wie du sagst, ichsynton sind.
Dass du fähig bist, dich von Menschen zu lösen, ist schon auch ein großer Vorteil. Bei mir ist das Gegenteil der Fall, als Depressive schaffe ich es nicht so gut, mich aus Beziehungen zu lösen, auch wenn sie mir schaden, ich bekomme dann schnell Schuldgefühle, ich muss ja immer für alles und jeden die Verantwortung übernehmen ) Durch die Therapie ist das aber schon viel besser geworden. Dennoch bleibt es eine Lebensaufgabe, die Therapie stellt ja nur die Weichen für Einsicht und Veränderung.
Ich habe auch einen guten Zugang zu meinen Träumen und kann viel mit ihnen anfangen. Allerdings hatte ich einen ganz bestimmten Traum, in dem es wirklich an meinen Grundkonflikt ging, und genau in diesem Fall war ich blind, konnte das Wesentliche nicht erkennen, fühlte mich ganz hilflos. Mein Thera hat ihn mir gedeutet und er hat ins Schwarze getroffen. Das war wirklich ein Aha-Erlebnis, auch wenn ich ziemlich geschockt war. Aber das war ein wichtiger Wendepunkt für mich. Ohne die Deutung meines Theras hätte ich nie begriffen, worum es geht. Und seit diesem Moment haben sich meine Depressionen verändert. Ich bin ihnen nicht mehr so ausgeliefert, sondern kann zunehmend besser mit ihnen umgehen.
Liebe Grüße
Liebe ExVoto
Ich will Dich ja jetzt nicht ausquetschen, aber es würde mich doch interessieren, wie Du Deine Depressionen in den Griff kriegst. Es ist nämlich so, dass ich mit Gefühlen nicht gut klarkomme. Sie bringen mich schnell mal aus dem Konzept, wenn sie ungefiltert auf mich einstürzen. Durch die Therapie hat sich die Schleuse zu den Gefühlen geöffnet, nun bin ich diesen Gefühlen aus meinem eigenen Innern und auch von anderen panzerlos ausgeliefert und finde mich nicht zurecht, als wäre ich in eine wogende Flut geworfen worden und müsste nun lernen, darauf zu surfen. Aber irgendwie sieht das im Film leichter aus!
Bei meiner Familie habe ich sehr enge Bindungen, die kann ich nicht "tilgen". Das geht nur mit Außenstehenden. Von daher bin ich sicher nicht vorbildlich. Irgendwo ahne ich schon ein bisschen, was mein Thera mit "gesunder" Bindung meint, aber ich stecke in einer Schicksalsgemeinschaft durch die gemeinsame traumatische Vergangenheit, das ist nicht vergleichbar. Aber ich versuche, die Bande wenigstens zu lockern, damit ich atmen kann. Aber es wird wahrscheinlich nie "normal" sein, ganz einfach weil unsere Familie keine normale Geschichte hat. Das lässt sich nicht ausradieren. Es hat uns geprägt und enger zusammengeführt. Ich möchte das auch gar nicht ändern, nicht so radikal, wie sich das mein Thera vorstellt.
Ja, die Kontrolle über alles ist mir auch sehr wichtig. Bei einer anankastischen Persönlichkeit mit zusätzlichen Zwängen ist das ja Pflichtprogramm.
Ich hänge schon an meinem Thera, möchte ihn nicht missen. Er weiß so viel von mir. Das kann doch nicht sein, dass er auf einmal aus meinem Leben verschwindet, nachdem er so viel von mir erfahren hat. Und er soll gefälligst auf sich aufpassen und keine Not-OP mehr nötig haben. Also manchmal befürchte ich eher, ihm passiert noch etwas und er stirbt mir einfach weg, weil er zu viele Risiken eingeht. Dabei ist er nur 3 Jahre älter als ich!
Ich will Dich ja jetzt nicht ausquetschen, aber es würde mich doch interessieren, wie Du Deine Depressionen in den Griff kriegst. Es ist nämlich so, dass ich mit Gefühlen nicht gut klarkomme. Sie bringen mich schnell mal aus dem Konzept, wenn sie ungefiltert auf mich einstürzen. Durch die Therapie hat sich die Schleuse zu den Gefühlen geöffnet, nun bin ich diesen Gefühlen aus meinem eigenen Innern und auch von anderen panzerlos ausgeliefert und finde mich nicht zurecht, als wäre ich in eine wogende Flut geworfen worden und müsste nun lernen, darauf zu surfen. Aber irgendwie sieht das im Film leichter aus!
Bei meiner Familie habe ich sehr enge Bindungen, die kann ich nicht "tilgen". Das geht nur mit Außenstehenden. Von daher bin ich sicher nicht vorbildlich. Irgendwo ahne ich schon ein bisschen, was mein Thera mit "gesunder" Bindung meint, aber ich stecke in einer Schicksalsgemeinschaft durch die gemeinsame traumatische Vergangenheit, das ist nicht vergleichbar. Aber ich versuche, die Bande wenigstens zu lockern, damit ich atmen kann. Aber es wird wahrscheinlich nie "normal" sein, ganz einfach weil unsere Familie keine normale Geschichte hat. Das lässt sich nicht ausradieren. Es hat uns geprägt und enger zusammengeführt. Ich möchte das auch gar nicht ändern, nicht so radikal, wie sich das mein Thera vorstellt.
Ja, die Kontrolle über alles ist mir auch sehr wichtig. Bei einer anankastischen Persönlichkeit mit zusätzlichen Zwängen ist das ja Pflichtprogramm.
Ich hänge schon an meinem Thera, möchte ihn nicht missen. Er weiß so viel von mir. Das kann doch nicht sein, dass er auf einmal aus meinem Leben verschwindet, nachdem er so viel von mir erfahren hat. Und er soll gefälligst auf sich aufpassen und keine Not-OP mehr nötig haben. Also manchmal befürchte ich eher, ihm passiert noch etwas und er stirbt mir einfach weg, weil er zu viele Risiken eingeht. Dabei ist er nur 3 Jahre älter als ich!
Lieben Gruß
elana
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Liebe Elana,
ich versuche sehr gerne, dir zu schildern, wie das bei mir inzwischen läuft. Komme jedoch erst gegen Abend dazu.
Liebe Grüße
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Liebe Grüße
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