Religion & Atheismus

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Blaubaum
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 19:47

Lilly111 hat geschrieben: Ich habe da schon dran geglaubt, weil selbst mal erfahren, wusste aber nicht, dass diese Meridiane tatsächlich nachweisbar sind.
ja, eine gute freundin von mir besitzt so ein nicht gerade billiges gerät. sie untersucht damit auch rote blutkörperchen auf ihren bionen/energiegehalt.

magst Du erzählen, was Du im zusammenhang mit den meridianen erlebt hast? wäre toll und interessiert mich sehr....
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Lilly111
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 20:25

Hallo Blaubaum,
Blaubaum hat geschrieben:ja, eine gute freundin von mir besitzt so ein nicht gerade billiges gerät. sie untersucht damit auch rote blutkörperchen auf ihren bionen/energiegehalt.
(PT-Forum) lesen bildet. Zweifellos. Und macht neugierig. Ich muss mich mal näher in das Thema einlesen.
Mit dem Nachweis meinst du in etwa das hier?
http://apmnachpenzel.ch.dd10318.kasserv ... idiane.pdf
magst Du erzählen, was Du im zusammenhang mit den meridianen erlebt hast? wäre toll und interessiert mich sehr....
Im Zusammenhang mit Massage. Ganz unspektakulär, aber für mich damals doch sehr überraschend. Eben die nachgefühlte Tatsache, dass es von bestimmten Punkten am Körper (vermutlich die Akkupressurpunkte) eine Verbindung zu bestimmten Organen gibt. Wenn einen diese Erkenntnis unvorbereitet trifft, kann sie schon leicht verwirren. Aber es zeugt auch von der offenbar guten Ausbildung des Personals. Deshalb mein Gedanke oben... sollte ich mir mal wieder gönnen.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Passat
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 21:02

@shouqici...
... ist wieder da!
shouqici hat geschrieben:Na, ich halte mich da eher zurück - einmal ist das ja nicht das Threadthema; [...] allerdings ist da ein sehr weiter Spielraum zwischen 'psychosomatische Krankheit' und "Ich sehe die Morgenröte einer neuen Zeit vor mir aufleuchten,[...]
Ja, eben - sehr weite Spielräume zulassen. Das Threadthema ist im Grunde so unendlich wie das Universum (und alles in ihm Vorkommende).
Weder Religion noch Atheismus lassen sich in ihrem Wesen durch Definition(en) begrenzen...


@Blaubaum
wenn Du davon ausgehen solltest, dass alle lehrer, die nicht mathematik oder französisch unterrichten, scharlatane sind, die ihre kunden mit blumigen settings an der nase herumführen, dann bist Du wahrscheinlich nur noch nicht den richtigen begegnet, denen, die Dich bis an Deine grenzen und darüber hinaus bringen können und Dir einen echten schatz vermitteln...
Nein, davon gehe ich keineswegs aus.
Ich habe immer wieder meine Lehrer. Ganz unerwartet entpuppen sie sich als solche; Menschen, denen ich begegne; Menschen, die nicht die Absichten haben zu lehren und dennoch in der Lage sind, meine Sichtweisen auf mich und das Leben zu verändern. Menschen, die wahrscheinlich in mein Leben treten, weil es an der Zeit ist.

Aber Schwamm drüber. Wie ich sehe, seid ihr schon wieder ganz woanders.
ethylhomologisch ganz sicher nicht, nein.
Oh, man scheut die Verwendung von Fremdwörtern?!?
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Lilly111
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 19:18

Passat hat geschrieben:Wie ich sehe, seid ihr schon wieder ganz woanders.
Join us.
Es war dein Link, woraus das hier entstanden ist.
Und auch deshalb...

"Die Menschen, mit denen wir oft zusammen sind, üben den stärksten Einfluß auf unser Leben aus. Wir alle sollten unser Bestes tun, all jenen gute Freunde zu sein, die mit uns verkehren. Gleichzeitig sollten wir darauf achten, unsere Zeit mit Menschen zu verbringen, die uns auf gesunde und bereichernde Weise beeinflussen. Das Leben ist zu kurz, um es damit zu verschwenden, in all die niedrigen Gefühle abzuschweifen, die uns die Welt ständig beschert."
Quelle wie oben.

Lilly
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Blaubaum
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 20:20

Lilly111 hat geschrieben: Mit dem Nachweis meinst du in etwa das hier?
es handelt sich hier um ein system mit dem namen polycontrast interference photography, das sich aus der seit langem bekannten kirlian-photographie entwickelt hat und u.a. auf die forschung von prof.dr. Popp zurückgeht (biophotonen-forschung).
mein ding ist es eigentlich nicht, mich um die verwendung technischer geräte zu kümmern. ich finde, dass ich nur eines kann: entweder technisch erforschen oder lebenswarm fühlen und körperlich (be)handeln. ich bin noch niemandem begegnet, der beides unter einen hut bekommen hat, jedenfalls nicht auf eine nachhaltig wirk-und heilsame art.

dennoch bin ich froh, dass es diese erforschung mit wissenschaftlich anerkannten ergebnissen gibt, denn damit enthebt sich dieser zweig gottseidank aus der "schmuddelecke des unwissenschaftlichen" (was mir persönlich reichlich egal wäre, da ich auf die ergebnisse schaue und nicht auf kleinkrämerische beweisführerei, aber vielen anderen ist es eben nicht egal).

ein arzt für akupunktur, der auch qigong unterrichtet, sagte mir, dass er und andere forscher folgendes festgestellt haben: akupunktur-schüler, die an ihren probanden ihre nadeln z.t. falsch setzen, weil ihnen noch die übung fehlt, die dabei aber mit eifer, konzentration und herzenswärme bei der sache sind, erzielen bessere ergebnisse als routinierte, vollausgebildete profis, die vordergründig gesehen alles richtig machen, dabei aber leider nicht mit herzblut bei der sache sind.

hab' ich schon mal geschrieben, glaub ich : wenn der richtige das falsche tut, ist es richtig getan, wenn aber der falsche das richtige tut, ist es dennoch falsch getan.

passt irgendwie ganz gut dazu, finde ich . womit wir wieder beim thema wären: religion/glaube/überzeugung (als grundlage psychischer wirkkraft), und wozu sie im "alltag" gut sein kann...
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Blaubaum
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 20:39

Passat hat geschrieben:Ich habe immer wieder meine Lehrer. Ganz unerwartet entpuppen sie sich als solche; Menschen, denen ich begegne; Menschen, die nicht die Absichten haben zu lehren und dennoch in der Lage sind, meine Sichtweisen auf mich und das Leben zu verändern. Menschen, die wahrscheinlich in mein Leben treten, weil es an der Zeit ist.
ich verstehe, was Du meinst. und ich stimme Dir zu. aaaaaaaaaaaaaber :

lernen kann man eine menge, auch das falsche und unpassende (vielleicht wirst Du einwenden, auch das unpassendste wäre passend, wenn es an der zeit ist, es zu lernen, und ich würde Dir wieder zustimmen). aaaaaaaaaaaaber :

auch alles, worunter wir (und andere) leiden, ist im lerntheoretischen sinne erlernt, und dabei keineswegs wünschenswert (wahrscheinlich wirst Du einwenden, dass sich alles im laufe des lebens oder vieler leben quasi von selbst reguliert, und ich würde Dir nochmal zustimmen). kein aber. DAS könnte religiosität sein.!?
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Passat
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 23:56

@Blaubaum
Ja, die beiden von dir "ge-aberten" Einwände hätte ich tatsächlich gebracht. Mein lieber Gott, wie konntest du das nur ahnen?

Ich wußte doch, dass ich religiös bin...

Noch eine Frage am Rande - vielleicht magst du sie mir ja beantworten: Ist es nicht schwierig, die Kleinschreibung konsequent beizubehalten, bis auf die Anreden? Oder ist das im lerntheoretischen Sinne bloß Gewöhnungssache?


@Lilly
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Thanx!

Genau das Zitat aus dem Link hätte ich zwar nicht unbedingt gewählt (da gab es [für mich] schönere!) - aber ihr könnt euch ja gerne daran austoben... (Ich lese gerne mit)
[...]Das Leben ist zu kurz, um es damit zu verschwenden, in all die niedrigen Gefühle abzuschweifen, die uns die Welt ständig beschert."
Eben diese "Forderung" halte ich für nicht richtig. Woran auch immer der Verfasser gedacht hat, wenn er von "niedrigen Gefühlen" spricht. Vermutlich meint er damit ein haltloses "Irren" durchs Leben. Aber das muß sein, finde ich. Bin halt kein Esoteriker, dessen wünschenswerter Gefühlszustand ein gleichförmig-gleichmütiger ist.


@MrN
Deine These hier finde ich spannend:
Also, ich möchte daraus jetzt mal die These in den virtuellen Raum hier stellen, daß möglicherweise die meisten (wenn nicht alle) religiösen Glaubensinhalte ihren Ursprung in solchen "unerklärlichen" (aber durchaus physiologisch begründeten) Wahrnehmungen haben könnten.
Du hattest sie ja angelehnt z. B. an Nahtoderlebnisse.

Es gibt so viele unterschiedliche Wahrnehmungsphänomene, die sich jeweils typischerweise aus bestimmten Bewußtseinszuständen ergeben: Ja, Nahtoderlebnisse als eine Art Koma-Erlebnis; Träume als Schlaferlebnis; Licht- oder Engelserscheinungen bei vollem Bewußtsein, aber in (Lebens-)Notlagen usw.
Zwar glaube ich nicht, dass gar alle "Glaubensinhalte" ihren Ursprung in diesen Phänomenen haben, aber sie haben sicherlich dazu beigetragen, ebenso wie Naturphänomene, die sich die Menschen anfangs noch nicht rational erklären konnten, wie Blitz, Donner, Feuer usw. Daraus wurden ebenfalls religiöse Gefühle gespeist.
Aber diese Erlebnisse, die manch ein Wissenschaftler schlicht mit Sauerstoffmangel im Gehirn erklärt - damit muß es mehr auf sich haben. Mir fällt da gerade etwas Verblüffendes ein, das ich neulich im Zusammenhang mit Nahtoderlebnissen gehört habe: Auch eine typische Erzählung ist ja der Blick von der Zimmerdecke auf das Geschehen (und auf sich selbst). Typisch ist aber auch, dass die, die an der Schwelle zum Jenseits standen, später in der Lage waren, z. B. den Nachbarraum bis ins Detail exakt zu beschreiben. Ist das nicht unglaublich!
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Lilly111
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Beitrag So., 19.02.2012, 00:17

Passat hat geschrieben:
[...]Das Leben ist zu kurz, um es damit zu verschwenden, in all die niedrigen Gefühle abzuschweifen, die uns die Welt ständig beschert."
Eben diese "Forderung" halte ich für nicht richtig. Woran auch immer der Verfasser gedacht hat, wenn er von "niedrigen Gefühlen" spricht.
Passat, wie du schon selbst schreibst, hängt es wohl in starkem Maße davon ab, woran man selbst konkret denkt bei "niedrigen Gefühle".
Ich verbinde damit, dass ich versuche mich weitestgehend mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun. Bedeutet im Umkehrschluss, von denen, die mir nicht gut tun, versuche ich mich fern zu halten. Beispiele: wenn eine vermeintliche Freundin ständig am jammern ist wie schlecht es ihr mit 3000 Netto monatlich doch geht und eine andere ausser ihre Eheprobleme nichts zu erzählen hat, dann löst das bei mir "niedrige Gefühle" aus. Die brauche ich nicht, die möchte ich nicht haben, dafür ist das Leben tatsächlich zu kurz. Entsprechend laufen diese "Freundschaften" auf Sparflamme.

So wie du es verstehst - den lieben langen Tag nur positive Gefühle zu haben - das wäre mir auch zu anstrengend. Wenn ich wütend bin, will ich auch wütend sein, und das richtig!
... oder alle anderen (vermeintlich) negativen Emotionen. Eigentlich ist diese Einteilung in positiv und negativ schon falsch.
Genau das Zitat aus dem Link hätte ich zwar nicht unbedingt gewählt (da gab es [für mich] schönere!)
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Blaubaum
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Beitrag So., 19.02.2012, 13:56

Passat hat geschrieben:@Blaubaum
Ja, die beiden von dir "ge-aberten" Einwände hätte ich tatsächlich gebracht. Mein lieber Gott, wie konntest du das nur ahnen?
Nun, Irgendwer Muss Sich Ja Um dich Kümmern...
Noch eine Frage am Rande - vielleicht magst du sie mir ja beantworten: Ist es nicht schwierig, die Kleinschreibung konsequent beizubehalten, bis auf die Anreden? Oder ist das im lerntheoretischen Sinne bloß Gewöhnungssache?
nein, es ist im verhaltenstheoretischen sinne knallharte arbeit, sich solch blöden fragen ausgesetzt zu sehen und trotzdem die contenance zu bewahren
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Passat
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Beitrag So., 19.02.2012, 16:30

Hallo Lilly,
Lilly hat geschrieben:Passat, wie du schon selbst schreibst, hängt es wohl in starkem Maße davon ab, woran man selbst konkret denkt bei "niedrigen Gefühle".
Ja, allerdings.
So wie du "niedrige Gefühle" für dich auslegst, geht für mich die Rechnung allerdings nicht auf: Kein Mensch kann immer nur gut tun/gut sein und bei anderen ausschließlich "klare" Gefühle (wie Wut, Freude, Traurigkeit usw.) hervorrufen. Aus meiner Sicht ist es völlig normal, dass durch andere Menschen diffuse Gefühle ausgelöst werden. Und diese Diffusitäten sind in einem selbst begründet.
Wenn eine Freundin von dir darüber klagt, dass sie zu wenig verdient (obwohl sie doch mehr als genug verdient) oder eine andere von ihren Eheproblemen erzählt, und dich das nervt, dann hat das im Grunde nichts mit denen zu tun, sondern nur mit dir selbst.
Lilly111 hat geschrieben:Welches (schönere)?
Zu viele von denen. Wir können ja hier nicht alle auseinandernehmen...


@Blaubaum
Nun, Irgendwer Muss Sich Ja Um dich Kümmern...
Da bin ich bei dir wohl in ganz guten Händen, was?!?
nein, es ist im verhaltenstheoretischen sinne knallharte arbeit, sich solch blöden fragen ausgesetzt zu sehen und trotzdem die contenance zu bewahren
Ich meine ja nur, weil du irgendwann von heute auf morgen plötzlich damit angefangen hast. War anfangs sicherlich eine kognitive Herausforderung.
Contenance bewahren? - immer schön gleichmütig bleiben, Zeitgenosse!
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Blaubaum
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 19:42

von heute auf morgen? am 1.7.11 hab ich jedenfalls auch schon klein geschrieben. davor musste ich das kleinschreiben üben und mich täglich mit einem user namens Saul herumschlagen, so einem forums-flegel .
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 19:57

Hat dich also der User Saul zur Kleinschreibung genötigt?!?

Forums-Flegel... das ist aber nicht nett. Scheint ja eine wahre Erleichterung zu sein, dass du dich mit dem jetzt nicht mehr herumschlagen mußt...
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Blaubaum
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Beitrag Di., 21.02.2012, 08:06

Passat hat geschrieben:Scheint ja eine wahre Erleichterung zu sein, dass du dich mit dem jetzt nicht mehr herumschlagen mußt...
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 17:16

was wollte Jesus Christus eigentlich?

hatte er sex, evtl. sogar nachwuchs?

hat er tatsächlich mit prostituierten verkehrt?

waren ihm alle menschen, auch prostituierte und "zöllner", gleich viel wert?

was bedeutet "lasset die kindlein zu mir kommen"? steht dieser satz für das gegenteil von "ich gehe zu den kindlein (wann es MIR passt)"?

was hat die aktuelle öffentliche thematik des sexuellen missbrauchs schutzbefohlener in den christlichen kirchen damit zu tun?

und was der sog. ödipuskomplex?

Bronislaw Malinowski beschreibt in seinem 1929 erschienenen sozialanthropologischen buch "das geschlechtsleben der wilden" den natürlichen umgang eines matriarchalisch geprägten südseevolkes (auf der insel Trobriand) mit (kindlicher) sexualität.

Wilhelm Reich griff diese berichte auf und zog aus ihnen seine sozial-und sexualrevolutionären schlüsse:
"die kinder der Trobriander kennen keine sexualverdrängung und kein sexualgeheimnis. das geschlechtsleben der ...kinder entwickelt sich natürlich, frei und ungehindert durch alle lebensstufen mit voller befriedigung.
die kinder betätigen sich sexuell jeweils entsprechend ihrem alter.
die Trobriander-gesellschaft kannte trotzdem, oder vielmehr gerade deshalb, ....keine sexuellen perversionen, keine funktionellen geisteskrankheiten (anm. Bb: gemeint sind sog. endogene psychosen, man./depr., schizo.), keine psychoneurosen, keinen lustmord;.....homosexualität und onanie erschienen in dieser gesellschaft als unvollkommene und unnatürliche mittel der sexuellen befriedigung.....
dem Trobrianderkind ist die strenge, zwangsneurotische reinlichkeitserziehung, die die zivilisation der weissen rasse untergräbt, unbekannt.
der Trobriander ist daher spontan reinlich, geordnet, ohne zwang sozial, intelligent und arbeitsam. als gesellschaftliche form des geschlechtslebens herrscht die zwanglose, freiwillige einehe, die jederzeit ohne schwierigkeiten gelöst werden kann, und keine promiskuität.

einige meilen von den Trobrianderinseln entfernt, auf den Amphlettinseln, lebte ein stamm mit vaterrechtlich autoritärer familie. die menschen auf dieser insel zeigten bereits alle züge des europäischen neurotikers, misstrauen, angst, neurosen, selbstmorde, perversionen etc."

und:

"nur die entbindung der natürlichen liebesfähigkeit der menschen kann ihre sadistische destruktivität meistern."
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Passat
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 23:57

@Blaubaum
So viele Fragen und Anregungen. Wo soll man da bloß anfangen?

Im Mittelpunkt deiner Gedanken steht offenbar allgemein die Sexualmoral bzw. das durch sie geprägte (soziale) Leben.

Übrigens waren es die Trobriander, denen wir den Namen für die Missionarsstellung "verdanken". Im Zuge der Christianisierungsversuche durch katholische Missionare versuchten nämlich dieselben, den Trobriandern die sexuelle Freizügigkeit zu verbieten. Diese bezeichneten die von den kirchlichen Vertretern einzig erlaubte "Paarungs-Stellung" abwertend als "Missionarsstellung".

Ja, Sexualmoral kann wohl viel Unheil bringen - für den Einzelnen als auch für eine ganze Gesellschaft. Nicht die Christen bzw. das Christliche an sich, aber das Selbstverständnis der Kirchen zu Kolonialzeiten, hat viele natürliche Lebenswirklichkeiten zerstört - sowohl im eigenen Kulturraum als auch im fremden. Das wirkt fast überall in der Welt bis heute nach.
was bedeutet "lasset die kindlein zu mir kommen"? steht dieser satz für das gegenteil von "ich gehe zu den kindlein (wann es MIR passt)"?

was hat die aktuelle öffentliche thematik des sexuellen missbrauchs schutzbefohlener in den christlichen kirchen damit zu tun?
Da würde ich eher keinen Zusammenhang vermuten.
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