Atheismus - wie steht ihr dazu ?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Schneekugel
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Beitrag Do., 08.07.2010, 14:12

Zu der These des Atheisten mit dem "Es ja einfach so leicht machen." Seit immer schon wird einfach alles was man nicht erklären kann Gott zugeschrieben. "Aber natürlich muss es Gott geben, woher sollen denn die Kinder entstehen, die Sonne strahlen, der Regen kommen, Erdbeben, Donner, Stürme, Jahreswechsel, Urknall, Erde als Zentrum des Universums, .......................................................................................................................... kommen." Jetzt erforschen wir langsam die Umwelt und die Natur um uns herum und seit Ewigkeiten kommt dann ständig: "Naja, ok das ... aber das hat ja nichts in Bezug auf die anderen Dinge zu bedeuten die wir uns noch nicht erklären können. Die MÜSSEN ja demnach Gottes Existenz beweisen, weil sie ja noch nicht bewiesen sind und ja nicht erwartet werden kann, dass wir in Zukunft so wie bisher weitere Erkenntnisse gewinnen werden. Aus irgendeinem Grund werden wir nämlich auf einmal alle gemeinsam beschliessen die Umwelt um uns herum nicht mehr erforschen zu wollen, daher wirds keine neuen Erkenntnisse mehr geben und demnach MUSS doch was jetzt als noch ungeklärt überbleibt für immer ungeklärt bleiben und demnach die Existenz von Gott beweisen."

Im Gegensatz zu den 2009 Jahren zuvor in denen wir das zwar auch immer gesagt haben, aber uns geirrt haben haben wir diesesmal Recht. Ganz sicher!

Wenn die ganze Geschichte hier anfangen würde, würde ich sagen ich bin Agnostiker. Keine Ahnung eigentlich. Klar kann ich nicht beweisen ob es ein mythisches überirdisches Wesen gibt oder nicht. So wie keiner. Was ich aber feststellen kann ist, dass die Personen die sagen "Es gibt keinen Gott." bisher in keiner ihrer Aussagen (bzw. ihrer einziger) bewiesen oder widerlegt wurden, wohingegen von den Gläubigen auch noch keine einzige Aussage bewiesen aber wortwörtlich unzählige widerlegt wurden.

Es ist ja schön, wenn jemand den netten Telefonwerbern auch nach dem 2009. mal glaubt, dass er diesmal wirklich kein finanzielles Interesse in irgendeiner Form hat, wenn er ihn um die Herausgabe seiner persönlichen Daten bittet. Aber jemandem der darauf keine Lust mehr hat mit dem Spruch "Aber den 2010. Anrufer kennst du doch noch gar nicht, du kannst doch noch gar nicht wissen ob der vielleicht diesmal wirklich kein finanzielles Interesse in irgendeiner Form hat, wenn er dich um die Herausgabe deiner Daten bittet!" zu kommen ist einfach nicht sehr überzeugend.

Wie ich schon geschrieben habe, ich würde mir wirklich wünschen ich könnte glauben, da ich durchaus nachvollziehen kann, inwiefern der Gedanke tröstlich oder lebensbereichernd sein kann. Ich glaube auch an Jesus, eine Weltreligion zaubert sich nicht mal eben selbst aus dem Hut... (Ich hab eher Maria im Verdacht da ein bisschen gezaubert zu haben...) und finde einfach die Art und Weise wie er gemäß Überlieferungen sein Leben lebte ein Vorbild für uns. (Ich seh da keinen Widerspruch, Ghandi ist auch ein Riesenvorbild gewesen, egal ob er Hindu war, dito Maria Theresia usw...) nur für mich ist es so als würde man mich vor eine rote Wand stellen, erklären die wäre blau und wenn ich sag das ist sie nicht wird mir gesagt: "Ich muss nur glauben, dass die blau ist, dann wird sie auch blau." Funktioniert einfach nicht bei mir.

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Zwackel
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Beitrag Do., 08.07.2010, 14:26

Schneekugel hat geschrieben:Ghandi ist auch ein Riesenvorbild gewesen, egal ob er Hindu war, dito Maria Theresia usw...
Ähm.. was für eine "Maria Theresia" ? (Meinst du nicht vielleicht eher "Mutter Theresa" ? )
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Emely
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Beitrag Do., 08.07.2010, 14:45

foobar hat geschrieben:
Eve... hat geschrieben: Ihr könnt Euch ja dann gemeinsam an Eurem Nichtglauben sowie Eurer überlegenen Intelligenz erfreuen.
Das ist erstmal keine Frage der Intelligenz. Ich werde Dir auf jeden Fall nicht die Intelligenz absprechen. Das ist eine Frage ob man sich mit scheinbar(!) einfachen / naheliegenden Antworten (Gott) vom weiteren Fragen abhalten lässt oder nicht. Ob man aufhört zu fragen weil man meint zu wissen und dabei dennoch nicht weiss.


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Beitrag Do., 08.07.2010, 14:59

Eve... hat geschrieben: Ihr könnt Euch ja dann gemeinsam an Eurem Nichtglauben sowie Eurer überlegenen Intelligenz erfreuen.
Konsens ist ja wohl, daß Glauben oder Nichtglauben nichts mit Intelligenz zu tun hat, vielleicht mit Emotionalität. Nur wenn gestritten wird, muß man ja eine gemeinsame Sprache suchen. Und das sollte dann schon die der Moderne sein.

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Eve...
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Beitrag Do., 08.07.2010, 15:10

Sir hat geschrieben: Nur wenn gestritten wird, muß man ja eine gemeinsame Sprache suchen.
Über Glauben lässt sich nicht streiten, ebenso wenig wie über Politik und über den Geschmack. Da kann man den anderen nur LASSEN.


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Beitrag Do., 08.07.2010, 15:19

Nicht über Politik und Geschmack streiten? Was bleibt dann noch?

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Schneekugel
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Beitrag Do., 08.07.2010, 15:38

Zwackel hat geschrieben:
Schneekugel hat geschrieben:Ghandi ist auch ein Riesenvorbild gewesen, egal ob er Hindu war, dito Maria Theresia usw...
Ähm.. was für eine "Maria Theresia" ? (Meinst du nicht vielleicht eher "Mutter Theresa" ? )
Yop, Tschuldigung. ^^ Die nette alte Frau mit den paar Dutzend Kinderheimen in Kalkutta der du nicht mal einen Pullover schenken konntest, ohne das sie daraus 10 Schals für andere gestrickt hat. Leute wie die müssten Papst werden und in der Kirche was zu sagen haben, dann können sie auch gerne wieder mein Geld kriegen, stattdessen ein fetter Haufen Klerikaler ohne jede Ahnung wie es abseits des Marmorbodens des Vatikans zugeht und die sich einreden Regeln bestimmen zu dürfen, mit denen sie das ihnen unbekannte Leben anderer unter Androhung von Seelenpein terrorisieren können.

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Zwackel
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Beitrag Do., 08.07.2010, 15:51

Sir hat geschrieben:Nicht über Politik und Geschmack streiten? Was bleibt dann noch?
Na, Friede, Freude, Eierkuchen, auf Kuschelparties gehen, gemeinsam fröhliche Liedchen singen und sowas alles. Ist doch auch viel schöner, wenn wir uns alle ganz fest liebhaben !
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Eve...
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Beitrag Do., 08.07.2010, 15:55

Zwackel hat geschrieben:
Sir hat geschrieben:Nicht über Politik und Geschmack streiten? Was bleibt dann noch?
Na, ... auf Kuschelparties gehen, gemeinsam fröhliche Liedchen singen und sowas alles. Ist doch auch viel schöner, wenn wir uns alle ganz fest liebhaben !
Also - ich finde noch genug anderes zum Streiten. Aber die Kuschelparties müssen unbedingt auch sein!

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debussy
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Beitrag Do., 08.07.2010, 16:23

ich wurde weder getauft, noch genoss ich irgendeine andere form der religösen erziehung.

kann sich ein gläubiger christ überhaupt vorstellen, wie schwachsinnig dieser glaube für mich klingt? es ist mir, als jemand, der sehr weltlich erzogen wurde, ein absolutes rätsel, wie erwachsene menschen sich aufführen wie kleine kinder, die in die kirche gehen und beten. allein das ritual des "beten" ist für mich so irre.

liebe gläubigen, zeigt mal ein wenig erwachsen-sein, zeigt mal ein wenig selbstreflexion und vor allem seid doch etwas kritscher.
steigt mal raus aus eurem kindheits-ich und betrachtet die welt. das ist der platz auf dem wir leben.
jeder gute psychologe kann euch sagen, woher dieser "tiefe glaube" kommt. der kommt nicht von oben.

das ist euch als kind eingetrichtert worden. und daher so fest verankert, dass nur wenige sich dem entziehen konnten. es ist schrecklich, was man den kindern antut. aber als erwachsner hat man meiner meinung schon die verantwortung darüber nachzudenken, ob das denn alles richtig war, was die eltern einen eingeflößt haben.

wozu braucht ihr diesen hokuspokus? wenn ich in eine kirche hineingehe, ist das einzige, was mich fasziniert der beichtstuhl, weil ich sofort schwer sexuelle phantasien entwickle. der rest ist für mich rätselhaft, abartig, abstoßend, menschenverachtend und vor allem total kindisch und dumm. was da teilweise für sachen stehen, da stehen einem die haare zu berge.

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foobar
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Beitrag Do., 08.07.2010, 16:43

Leute wie die müssten Papst werden und in der Kirche was zu sagen haben
” Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern ich will, dass sie sich in der Stille halte, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung. Sie wird aber durch das Kindergebären gerettet werden, wenn sie bleiben in Glauben und Liebe und Heiligkeit mit Sittsamkeit.” (Timotheus)

"Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen. Es ist ihnen nicht gestattet zu reden, vielmehr sollen sie sich unterordnen, wie es auch das Gesetz sagt.". (Brief an die Korinther)

Schöne Sätze für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung die mit mir das gleiche Geschlecht teilt. Ich wusste schon die ganze Zeit das Frauen besser mal den Mund halten und mich machen lassen sollten. Ich hab ja schon immer gesagt "Weib, Dein edelstes Wort sei: Ja natürlich, ganz wie Du meinst foobar!". Ich beginne so langsam gläubig zu werden …

Womit man wieder bei dem Thema wären das die Bibel alles aussagt. Man muss nur die Macht haben seine Interpretation durchzusetzen. Als loses Blattwerk tausender anonymer Autoren steht da ja alles und nichts drin. Teilweise widersprüchliche Aussagen. Verhaltensnormen die in unserer Zeit locker für eine Anklage vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag reichen würden. Ein bisschen Gilgamesch-Epos darf auch nicht fehlen. Glücklicherweise droht uns heutzutage nicht mehr der Tod wenn wir Sonntags Holz sammeln gehen aber wer weiss schon wer dieses Werk wann mal wieder neu interpretieren wird. Als Ungläubige verdammst und reif für die Hölle sind wir ja wohl immer noch …
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!


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Beitrag Do., 08.07.2010, 19:24

@ Deb, Niveauloser BeitragBild - kindisches Gekeife. Eve... z. B. kam erst als erwachsene Frau zum Glauben.

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Beitrag Do., 08.07.2010, 19:43

Persönlich engagiert/involviert gegen die Existenz einer göttlichen Instanz argumentierende Atheisten haben für mich mit missionierenden religiös Gläubigen gemeinsam, dass sie Mit-Gläubige brauchen und nicht in der Lage scheinen, entsprechend ihrem Glauben ohne groß Wind zu machen zu leben.

Gruß
Anastasius

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 08.07.2010, 20:37

Danke Anastasius,

dies ist noch eine gute Ergänzung zu dem, was ich heute Mittag über den Vergleich zwischen Theisten / Atheisten und Raucher / Nichtraucher schrieb!
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Hamna
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Beitrag Do., 08.07.2010, 21:08

Danke auch von mir, Anastasius!

Genau das ist der Grund, warum ich mich aus Threads raushalte, die mit Glauben/Unglauben zu tun haben.

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