Hallo Innere Freiheit!
Oder hättest du diese Abneigung auch gegen eine Höhere Macht, wenn es soetwas wie Sünde, Verurteilung, Strafe, usw. (außer in Menschenhirnen) garnicht gäbe?
Ja, das meinte ich. Deshalb schrieb ich auch:
Mir macht alleine dieser Gedanke ein wenig Angst, dass ein Gott "existiert", der dazu in der Lage wäre (zu strafen, zu beurteilen, zu verzeihen, zu lieben usf.)
Ich meine also nicht bloß die Angst vor einem strafenden, verurteilenden Gott. Genauso bedrückend finde ich den "liebenden, verzeihenden, ent-schuldigenden Gott", der mir, beispielsweise durch sein Verzeihen, damit meine Verantwortung nehmen würde. Was würde das für mein Mensch-Sein bedeuten?
Nicht dass du denkst, ich habe einen so naiven Glauben, dass ich mir Gott als übergroßen Anderen vorstelle, der irgendwo "oben" lebt und uns alle beobachtet.
Wenn es etwas "Göttliches" im Sinne des Wunderbaren, Schönen, Unglaublichen gibt, dann ist das für mich die Natur (incl.Mensch natürlich). Mich stört es, wenn Menschen "Gott" oder das Göttliche personifizieren. Um ehrlich zu sein, finde ich das auch ziemlich anmaßend.
Aber jenseits dessen, muss jeder das Recht auf sein eigenes Glaubenssystem haben. Ich glaube ja auch.
Und zwar an die unbedingte Verantwortung im Leben(im existenziellen Sinne), die das Mensch-Sein konstituiert. Ich glaube an Freiheit, auch an die Freiheit des eigenen Willens, Denkens.
Ich kann nicht daran glauben, dass ich getragen bin und letztlich alles gut wird. Diesen Gedanken benötige ich auch nicht. Manchmal geht es gut aus, manchmal eben nicht. Beides ist das Leben.
Wenn mich einer tragen kann, dann kann das -in meinen Augen- nur ich selbst sein.
Sicherlich können andere Menschen eine Hilfe/Stütze sein, aber wenn ich mich selbst nicht wirklich halten kann, dann wird auch der Halt anderer nie ausreichen, um mich sicher und wohl fühlen zu können.
Manchmal frage ich mich: Wozu ist Gott ein Thema? Wozu braucht man ihn? Wovon hält die Vorstellung von Gott möglicherweise auch ab?
Gruß
Pippi