Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 21:57

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 21:52
spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 21:42 warum sollten sie also in einem Selbsthilfeforum lesen? ;)
zum Beispiel, um zu wissen welche Vorurteile gegenüber Therapeuten oder welche Traumatisierungen und Symptome gerade "Trend" sind, damit sie sich nicht von den Identifikationen ihrer Patienten mit anderen Schicksalen aufs Glatteis führen lassen. Letzeres hab ich schon mal nebenbei gehört (ich war aber nicht gemeint)
Also um sich weiterzubilden, quasi?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:02

Anna-Luisa hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 21:57 Also um sich weiterzubilden, quasi?
Weil der Wahrheitsgehalt von Aussagen von Patienten grundsätzlich in Frage gestellt wird.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:04

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:02 Weil der Wahrheitsgehalt von Aussagen von Patienten grundsätzlich in Frage gestellt wird.
Bitte? Wie kommst du darauf? Stellst du dir das so vor?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:06

Das liegt in der Natur der Sache. Beziehungsweise wird er auch mit "abgeklopft".
Zuletzt geändert von tipsy am Fr., 03.01.2020, 22:10, insgesamt 2-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:07

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:02 Weil der Wahrheitsgehalt von Aussagen von Patienten grundsätzlich in Frage gestellt wird.
Das ist richtig!
Aber was ist daran auch falsch? Das tut doch jeder täglich im Umgang mit Menschen oder glaubst du jedem alles?

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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:08

Nochmals zum Artikel (ich kann es wieder nur teils lesen): Sie scheint zu beklagen, dass es in jeder Gruppe Leute gibt, die über das Establishment bzw. "die da oben" "herziehen" (sic!) - "fast wie Verschwörungstheoretiker".

Aha, sowas finde ich z.B.despektierlich Leuten gegenüber die z.B. in der Pflege arbeiten und bei idR niedriger Bezahlung oft widrigen Bedingungen ausgesetzt sind. Selbst, wenn es nur Gedanken sind. Sind solche Bedingungen auch Verschwörungstheorien? Patienten, die im Pflegebereich tätig sind, habe ich (sogar überproportional häufig) auch in der stationären Therapie kennengelernt, die ich aber nicht "jammerig" wahrnahm (wenn sie über die berufliche Situation sprachen). Eher im Gegenteil: dass das beruflich engagierte Leute waren, mit hartem Job. Denkt sie hier auch: Reißt euch mal zusammen! Wen ja, dann fehlt's an Empathie und man fragt sich beinahe, wer hier unter einem Burnout leidet.

Nun, es gibt auch Therapeuten, die schreiben Blogs oder veröffentlichen Videos. Manchmal wurde das im Forum verlinkt... (für mich) brauchbar fand ich das bis jetzt noch nie. Therapeuten, die sich bzw. (anonymisiert) Patienten publizieren würde ich ablehnen, wenn ich darum wüsste.

Als Patient ist eher maßgeblich, was man mir der Person anfangen kann, die einem gegenübersitzt als das, was andere sagen. Und hier schaue ich dann, wie auf das eingegangen wird, was ich einbringen.

(Noch nicht alle Beiträge gelesen)
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:08

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:06 Das liegt in der Natur der Sache. Beziehungsweise wird er auch mit "abgeklopft".
Quatsch!
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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:10

candle. hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:07 Das tut doch jeder täglich im Umgang mit Menschen oder glaubst du jedem alles?

candle
Ah ihr ward zu schnell. :lol: Hatte noch geschrieben: Das betrifft doch nicht nur Psychotherapie. Meine Mutter konnte das auch schon ganz gut, als es darum ging, ob ich den Mantel draußen auch zugeknöpft hatte.

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:13

Anna-Luisa hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:08 Quatsch!
Oh doch! Hast Du in Psychotherapie noch nie den Satz gehört, "das ist plausibel".?

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:15

stern hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:08 Aha, sowas finde ich z.B.despektierlich Leuten gegenüber (...) die z.B. in der Pflege arbeiten und bei idR niedriger Bezahlung oft widrigen Bedingungen ausgesetzt sind. (...) Sind solche Bedingungen auch Verschwörungstheorien? (...) man fragt sich beinahe, wer hier unter einem Burnout leidet.

Nun, es gibt auch Therapeuten, die schreiben Blogs oder veröffentlichen Videos. Manchmal wurde das im Forum verlinkt... (für mich) brauchbar fand ich das bis jetzt noch nie. Therapeuten, die sich bzw. (anonymisiert) Patienten publizieren würde ich ablehnen, wenn ich darum wüsste.
Danke stern für Deine Gedanken. Man kann in diesem Thread nicht genug immer wieder das Wesentliche hervorheben.
Und das ist jetzt natürlich ein nicht weniger großes Thema, aber auch Arbeitslosigkeit ist für die meisten eine sehr große Belastung und nicht erwünscht.
Zuletzt geändert von tipsy am Fr., 03.01.2020, 23:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:15

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:13 Oh doch! Hast Du in Psychotherapie noch nie den Satz gehört, "das ist plausibel".?
Nein.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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candle.
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:23

Also bei mir haben das alle Therapeuten angesprochen, dass das einfach dazu gehört. Wie soll man denn sonst einen fremden Menschen einschätzen lernen? Das muß schon sein, denn heutzutage wird auch gerne Mißbrauch mit Mißbrauch betrieben.

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tipsy
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 22:27

stern hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 22:08 die über das Establishment bzw. "die da oben" "herziehen" (sic!) -
Alleine diese Formulierung - spricht doch Bände.

Ich finde wirklich, dass diese gesellschaftlichen Themen aus einer medizinisch indizierten Therapie eines immerhin kranken! Menschen endlich ausgeklammert gehören.

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stern
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 23:10

tipsy hat geschrieben: Fr., 03.01.2020, 21:25
Wenn dann schreibe ich Gedankenanstöße für Psychotherapeuten (und sozial Arbeitende), die hier hoffentlich mal vorbeischauen. :lol:
Ich denke, soll schlecht stehen die Chancen nicht. :lol: Ich würde aber tendieren, dass das dann eher angehende Psychotherapeuten sind (Studenten oder in Ausbildung) oder Berufsanfänger, wahrscheinlich auch teils HP. Ist eben ein großes Forum. Auch für statistische Zwecke/Umfragen bzw. Arbeiten scheint das Forum bei manchen beliebt zu sein. Sicherlich wird sich auch nicht jeder Mit-Leser äußern. Das tun ja noch nicht einmal zahlreiche angemeldete User mit 0 Beiträgen. Insofern ist der Anteil schwer abschätzbar.
Ich finde wirklich, dass diese gesellschaftlichen Themen aus einer medizinisch indizierten Therapie eines immerhin kranken! Menschen endlich ausgeklammert gehören.
Meines Verständnisses nach besteht insofern eine Trennung, dass Psychotherapie zur Therapie psychischer Schwierigkeiten gedacht ist... und ungute soziale Umstände kein psychisches Problem sind (und somit einer anderen Lösung bedürfen). Aber es kann Schnittstellen geben, wenn psychische Probleme soziale Probleme verursachen oder soziale Umstände krank machen. Aber ein Therapeut, der nicht mit psychosozialen Problemen konfrontiert werden will, wäre so ähnlich wie ein Chirurg mit Aversion vor Blut. Patienten unter den Generalverdacht zu stellen, Jammerlappen zu sein, die alles mögliche verantwortlich machen und sich nur zusammenreißen müssten, finde ich ein starkes Stück. Mag es auch geben, aber dass so viele ihrer Patienten so ticken, glaube ich nicht. Und was soll ihre Botschaft sein? Dass es doch so ist, wie manche glauben, dass psychisch kranke Patienten (speziell Boomer) sich anstellen und sich nur zusammenreißen müssten?!?? Man kann im Grunde nur hoffen, dass es sich um eine fiktive Th handelt oder jemanden, die anders arbeitet als sie denkt. Bisher ging ich davon aus, dass Sprüche wie reiß dich endlich mal zusammen, nicht zu den besonders wertvollen gehören sollen. Jedoch gehe ich aufgrund meiner Erfahrungen davon aus, dass viele nicht so denken wie diese Dame. Hoffe ich zumindest. Aber sie schildert halt diese Erfahrungen. Wieso also sollte ich davon ausgehen, dass das anders gemeint sein könnte und zB nur der Provokation oder Auflage dient.
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Coriolan
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Beitrag Fr., 03.01.2020, 23:26

Ich bezweifle, dass allzu viele Menschen seitenlange pauschalisierende Abwertungen von Fremden in Internetforen über ihren Berufsstand ernsthaft als Gedankenanstoß sehen.

Wenn du einen (offenbar) nichtssagenden Zeitungsausschnitt für ein Erstgespräch brauchst, hast du ja offensichtlich nicht wirklich viele Probleme, die einer Therapie bedürfen. Ich hoffe, du verschonst sämtliche Therapeuten der Welt mit Diskussionen über ihren Berufsstand und kümmerst dich dort lieber um deine - wahren - Probleme, sofern vorhanden.
zum Beispiel, um zu wissen welche Vorurteile gegenüber Therapeuten oder welche Traumatisierungen und Symptome gerade "Trend" sind,
Ich denke mal, das ist den meisten Therapeuten völlig egal. Die Therapieplätze sind begehrt und warum sollten sie sich für Vorurteile fremder Menschen interessieren?

Trends? Jetzt wird's echt skurril. Was soll der Therapeut damit anfangen? Der interessiert sich für mich und meine Aussagen - und überprüft sicher nirgends, ob ich gerade einem Trend hinterherlaufe...

Komisch, der Wahrheitsgehalt meiner Aussagen wurde noch nie in Frage gestellt.

Vielleicht spitzt ab und an mal einer hier rein - allzu viel Zeit verbringen hier sicher die wenigsten. Dürfte doch das meiste, was hier gepostet wird, schon längst so oder ähnlich in der einen oder anderen Therapie erzählt worden sein.

Für so wichtig und weltbewegend spannend halte ich weder meine (noch andere) Beiträge hier als dass sich hier Therapeuten in ihrer Freizeit noch ewig rumtreiben würden.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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