schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 01:15

Also menschlich geschadet hat mir die Diagnose nicht...

...aber beruflich schon (mein Lebenslauf ist eine einzige Katastrophe), aber eigentlich bin ich auch nicht der Typ um Karriere zu machen und bin heilfroh, dass ich Aussicht auf eine geförderte Ausbildung habe...

Werbung

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 01:21

Ja, aber die Diagnose steht ja nicht im Lebenslauf, sprich: Datenschutz.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 01:30

***elana*** hat geschrieben:Ja, aber die Diagnose steht ja nicht im Lebenslauf, sprich: Datenschutz.
Das stimmt!

Ich habe mich zeitweise in Diagnosen rein gesteigert, ich dachte ich sei schwer gestört und habe mich dementsprechend auch so benommen...

...es war wirklich sehr schwer einen Abstand zu meiner psychischen Krankheit zu bekommen und sie zu aktzeptieren...

Ich habe mich so geschämt und verachtet! Ich hasste mich selbst...

Seit ich diesen Abstand habe, benehme ich mich ganz anders und habe viel mehr Variationen in meinem Verhalten! Ich strenge mich dafür auch nicht besonders an, es ist ein Zustand von Leichtigkeit...

Dann bekam ich immer wieder zu hören, ich hätte eigentlich keine psychischen Probleme!

Ich weiß auch nicht wie das passiert ist...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 01:43

Welche Diagnosen gaben Dir denn die klinischen Spezialisten-Theras nach dieser falschen Borderline-Diagnose?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 01:57

***elana*** hat geschrieben:Welche Diagnosen gaben Dir denn die klinischen Spezialisten-Theras nach dieser falschen Borderline-Diagnose?
Ich war in der stationären Klinik bei mehreren Psychologen bzw. ärztlichen Therapeuten...

...die erste Diagnose war ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung...

Dann kamen Zweifel auf in Richtung Asperger oder schizoide PS...

...dann haben die mich richtig in die Mangel genommen und geschaut, ob ich Gefühle empfinden kann, weil die eine Ärztin meinte da würde etwas nicht stimmen...

...und das würde auch die Fehldiagnose Borderline erklären und der Therapeut hätte das nicht erkennen können, weil er Psychologe ist und kein Arzt...

Dann ist rausgekommen, dass ich sehr viel fühle und dann bekam ich endgültig die Diagnose ängstlich-vermeidende PS!

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:06

Ich wurde entlassen mit den Hinweis dringend Therapie machen zu müssen...

...besonders die Arbeit am Ausdruck von Gefühlen wurde mir nahe gelegt...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:07

Ist doch gut so, mit dieser PS lässt sich leben. Hauptsache, Du bist jetzt glücklicher und stabiler. Ich kann mir schon vorstellen, dass da Parallelen zu Borderline gezogen werden können, da ja Borderline oft auch mit ängstlich-vermeidendem Verhalten einhergeht. Deshalb finde ich es gut, dass Du noch zu anderen klinischen Spezialisten gegangen bist, die auch großen Patientendurchlauf haben, weil ich denke, dass es dafür wirklich auch eine breitere Palette von Patientenbegutachtungen geben muss zum Vergleich. Dein Psychologe war dann wohl Therapeut mit weniger vielen Patienten und somit weniger Erfahrung.

Wegen dem Ausdruck von Gefühlen: Hat man Dir etwas von Alexithymie gesagt?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:15

@ ***elana***

Ja! Es ging ziemlich viel um Gefühle...

...in meiner Gruppe war noch eine Schizoide, einer mit Alexithymie, ein Narzisst und eine Depressive, die ihre Kinder nicht mehr lieben konnte...

Es war schrecklich! Aber auch schön...

Die Therapeutin war ein totaler Gefühlsmensch und sie hat gebohrt und gebohrt...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:23

Justus hat geschrieben:Ich wurde entlassen mit den Hinweis dringend Therapie machen zu müssen...

...besonders die Arbeit am Ausdruck von Gefühlen wurde mir nahe gelegt...
Könntest Du das dann noch näher erklären? Was hattest Du denn angestellt?

Hey, warum war das schön in dieser Gruppe?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:31

Ich behalte meine Gefühle gerne für mich...

...und wirke nach Außen dann oft etwas kalt und gehemmt...

Das hat den Therapeuten aber überhaupt nicht gefallen und die haben sich ständig miteinander abgesprochen um mich zu provozieren und aus der Reserve zu locken...

...und das hat bei vielen anderen Patienten auch prima funktioniert, nur bei mir nicht...

Also dachten sie an ein neurologisches Problem!

Das war mir dann aber auch alles zu blöd und dann habe ich halt ein paar mal meine Gefühle heraus gelassen und alle waren begeistert...

...sogar der Mann mit Alexithymie fand das so echt und erstaunlich, dass er mir noch tagelang damit in den Ohren lag...

Trotzdem habe ich dort gerne Therapie gemacht, ich habe die Leute auch sehr gemocht...
...nur das mit den Gefühlen zeigen ging mir auf die Nerven...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:34

Mann, Du bist ein Schlitzohr!

So, so, einfach diese Leute so zappeln zu lassen, "dat geht aber gar nich!"
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:37

***elana*** hat geschrieben:Mann, Du bist ein Schlitzohr!
Das war echt keine Absicht, keine Ahnung warum die mich Mr. Spock nannten...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:41

Jo, Mr. Spock, den mochte ich immer.

Aber dann muss ich ja noch viel schlimmer sein als Du, ängstlich-vermeidend PLUS Alexithymie. Ich beobachte meine Mimik und Gestik jetzt viel mehr, ob das auch rüberkommt, was ich ausdrücken will. Mein Psycho-Doc sagt immerhin, ich habe ein "liebes Pokerface".

Ich wette, Du hast Deine Mimik "vermieden".
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Justus
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:44

Ich wette das sieht man dir nicht an...

...zu dem Mann mit Alexithymie sagten die Therapeuten auch immer Pokerface und sie könnten ihn nicht einschätzen...

Der hat fast immer gelacht und war gut drauf! Viel Mimik und Gestik...

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 01.02.2012, 02:50

Stimmt, ich lache auch viel, eben weil ich alexithym bin. Hat viele Vorteile für den Preis, dass die Gefühle über den Körper gehen und somatoforme Schmerzen auslösen bei mir. Aber lieber so als Depressionen.

Laut Gutachten hab ich schon eine minimale Mimik, Gestik und Motorik, aber das wirkt auch beruhigend, gerade bei meiner Schwester mit Borderline-Eigenschaften.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag