Ja, man lebt jetzt oder hätte zumindest die Gelegenheit dazu. Wobei deine Frage die Art und Weise der Bestimmung des Lebens wie wir es kennen aufwirft: Vielleicht bedeutet irdisches Leben (Geistiges und Seelisches in einem Körper vereint) bis zum Ende (Körpertod) "Irrung". Und die meisten Menschen tun dies ja auch bis zum Ende ihres Lebens - sie irren. Sie sind durch die Alltagsgeschäfte notwendig so abgelenkt von sich (und damit von den Möglichkeiten auch schon der irdischen "Heilsidee", dass sie "dümmer" gehen als sie gekommen sind.Blaubaum hat geschrieben:aaaber...[...]was, wenn es kein nächstes leben gibt? lebt man denn nicht JETZT?
Vielleicht haben das Privileg nur wenige Menschen, zumindest zu ahnen, bereits jetzt im irdischen Leben, diese Idee zumindest zu verfolgen, wenn auch nicht zu erreichen. Aber jene, die diese "Erleuchtungs-Idee" verfolgen, leben vielleicht auch weniger (im Sinne der vorgesehenden Irrungen), weil sie möglicherweise dazu neigen, sich aus dem lebendigen Leben herauszunehmen, sich als höher berufen zu fühlen, und als Konsequenz daraus ihr Leben schlicht "ver-meditieren".
Die meisten Menschen kommen und gehen. Aber es ist immer wichtig, dass sie da waren. Sie bleiben so lange wie es "richtig" ist (manchmal auch länger, wenn es auf den ersten Blick schon schadet). Da braucht`s keine Experten. Da braucht`s ganz normale Menschen, die selbst auf der Suche sind, aber vielleicht schon das Ein oder Andere als Impulse weitergeben können, was dir oder mir jeweils wieder eine leichte andere Richtung gibt. Und im Gegenzug gibst du ihnen etwas von dir.Blaubaum hat geschrieben:und welcher "normale" mensch soll das leisten (können)? kann ein normaler mensch jemanden analysieren, dessen panzerungen/blockaden erkennen und auflösen, energie übertragen, übertragungsgefühle (und seine gegenübertragungen) erkennen und bewusst konstruktiv verwenden, zum erkennen und bearbeiten dessen, was da schlummert?
Im obigen Sinne wäre z. B. so ein tai chi-Lehrer aber jemand, zu dem man wohl nur "aufschaut". Dieses Geben und Nehmen wäre eine recht einseitige Sache. Denn der will ja nichts von dir; du willst nur etwas von ihm - und zwar seine vermeintliche Autorität in Sachen "Erleuchtung". Wenn dir so jemand ein allzu großes Vorbild wird, beginnt die Selbstdogmatisierung: du willst unbedingt dahin, wo er schon ist (bzw. zu sein scheint).Blaubaum hat geschrieben:ein guter tai chi-lehrer z.b. tut immer das gleiche, egal, wer vor ihm steht, und handelt gleichzeitig immer individuell und spontan. das ist kein widerspruch an sich. dieses scheinbare paradoxon ist der anfang der wirksamkeit überhaupt.
Auch ich habe immer wieder nach Lehrern gesucht; mußte für mich allerdings feststellen, dass es niemanden gibt, der vermeintlich schon "höher" ist als ich selbst, der mir helfen kann, sondern jeder Einzelne, der mir begegnet, seinen Beitrag zu meiner Erhöhung leistet.
Das Leben an sich kennt sich damit aus! Jeder Einzelne kann immer nur für sich sprechen. Diejenigen, die zuhören, werden aber nicht ebendiesen Weg gehen können, wie der, zu dem sie schon aufschauen.Blaubaum hat geschrieben:jede hilfe, die von jemandem kommt, der "sich damit auskennt", würde ich sagen,[...]