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Di., 02.08.2016, 10:42
Hallo! Meinen Dank an ALLE die, die mir geantwortet haben. Jetzt kann ich einiges besser verstehen. Ich greife nun nur einiges heraus, das was die Anderen schrieben, worauf ich nun nicht extra eingehe, hat mir aber auch zu einem besseren Verständnis verholfen, danke dafür!
Vermutlich liegt es an meiner Sichtweise, nämlich dass ich einen Thera immer in erster Linie als eine Art Arzt betrachtet habe, zu dem ich zwar im besten Falle ein vertrauensvolles Verhältnis pflege und der mich kompetent behandelt, der für mich jedoch in keinster Weise im Fokus meiner sozialen Kontaktsuche steht.
Für mich persönlich wäre das, was Du, Candykills, beschreibst, regelrecht ekelig in meinem Empfinden. Ein riechender Thera, das ginge gar nicht. Für mich waren Körperlichkeiten innerhalb der Therapie absolut tabu, dazu hatte ich bereits mit zu vielen schwitzenden, riechenden Körpern zu tun in meinem Leben, als dass ich das noch innerhalb meiner Therapie hätte hinnehmen wollen. Gut, Du assoziierst das damit, dass Du Deine Thera eben "mit allem was dazugehört" liebst, das kann ich schon durchaus nachvollziehen, für mich jedoch wäre das ein Alptraum.
Auch die Aussage, dass sie für Dich "soviel getan hat wie für keinen anderen Patienten" finde ich in diesem Zusammenhang bedenklich. Das suggeriert, dass Du ihr wichtiger bist als andere Patienten und fördert Deine Liebe zu ihr. Doch was wird aus Dir, wenn Du die Therapie beendet haben wirst, was, so las ich irgendwo von Dir, schon recht bald der Fall sein wird? Ich finde solche Äußerungen nicht gut, ich finde sie unprofessionell, weil sie in meinen Augen nicht im Sinne einer guten Ablösung des Patienten stehen. Natürlich wirst Du das anders sehen und vielleicht wieder annehmen, dass ich "genug von allem" bekommen hätte. Ich kann Dir guten Gewissens versichern, dass das nicht der Fall ist. Aber ich lege andere Maßstäbe für mich an, weil ich andere Bedürfnisse habe. Ich bin sexuell und körperlich extrem traumatisiert gewesen, da hätte Körperlichkeit mich eher in die Flucht geschlagen und mit Liebe wurde ich über Jahrzehnte erpresst und zu Dingen gezwungen, die man mit Fug und Recht als Folter bezeichnen könnte.
Ich kann lieben bis zur Selbstaufgabe und leider sogar darüber hinaus, Liebes- oder Bindungsfähigkeit ist also nicht mein Thema. Mein Thema ist, mich nicht selbst aufzugeben und gut für mich zu sorgen, Grenzen zu setzen und auf diese zu achten, dass sie von außen und von mir selbst geachtet werden.
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Broken Wing, was Du mir geschrieben hast, das klingt sehr traurig. So als würdest Du Dir so viel wünschen und stattdessen nur abgespeist werden mit wenig nahrhaften Floskeln. Wobei, Du scheinst Dir ja auch eine mehr auf der persönlichen Schiene liegende Kommunikation zu wünschen, mehr menschliche Wärme in der Stimme u. ä. m.. Mir kommt es vor, als würdest Du Dich nicht angenommen und aufgehoben fühlen. Warum bleibst Du bei dieser Therapeutin, wenn ich fragen darf?
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stern, das was Du beschreibst, das meinte ich damit, als ich sagte, dass ich immer nach meinem Gefühl gegangen wäre. Man spürt ja selbst auch ob es passt. Was nützt mir ein Thera, der mich zwar ganz toll findet und mich liebend gerne therapiert, den ich jedoch abstoßend empfinde? Richtig, gar nichts. Insofern denke ich, dass die wichtigste Komponente die ist, die man selbst einbringt. Ich habe nämlich - genau wie Du - ein besseres Gefühl, wenn mein Thera nicht so sehr sendet, sich eher zurückstellt und mich arbeiten lässt, nur dann und wann lenkend eingreifend. Ich muss selbst drauf kommen, dann verinnerliche ich es auch.
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mio, finde ich gut, wenn Deine Thera so sondiert und aussortiert. Das erspart ja auch den Patienten Enttäuschungen.
LG
Mondin