Die spinnen doch, die Analytiker! Oder doch nicht?
Am Sympathischsten waren mir immer die Menschen, die sich über sich selbst totlachen konnen.
liebe jesuseche - so sher ic den satz auch verstehen kann, aber es gibt doch auch menschen, die über sich selbst und ihren schmerz lachen, um damit distanz zu bekommen - sich, zu ihrer geschichte usw. (ich weiß, wovon ich rede aus jahrelanger praxis). das mag man tapfer nennen, aber das führt auch dazu, ass man so einem menschen niemals nah sein kann. das ist für ihn nicht gut und für den anderen auch nicht.
Es geht nicht drum, systemkonform zu sein, sondern darum in einem System auch glücklich sein zu können.
auch dem kann ich etwas abgewinnen. aber - ich lebe nicht in einem system, ich lebe in vielen systemen (ein hurra auf die differenzierte moderne). wll heißen, auf der arbeit, mit vielen bekannten kann ich auf spiel setzen, ist einfacer, weniger anstrengend usw. aber das alleine würde mich kreuzunglücklich machen. seit meiner t. brauche und finde ich menschen - mit denen ich mehr will, die ich tief verstehen möchte, von denen ich verstanden werden will. und da finde ich es auch schön und ganz zauberhaft, lange hin und her zureden, um sicher zu stellen, dass ich wirklich verstanden hab, was der andere sagt, fühlt pi pa po. noch mal, wenn man das mit allen menschen machen würde, wär das reine horror ud die totale überforderung, aber ganz ohne wär auch strunztraurig. und da ist übrigens meine erfahrung, dass man diese form von nähe beser mit anderen menschen herstellen kann, die t. gemacht haben - einfach deshalb, weil sie keine angst vor nähe mehr haben (oder zumindest nicht mehr so große) weil sie besser in sich und damit oft auch in andere reinhören können. keine ahnung gibt einfach oft echteres sprechen ....so zumindest meine erfahrung.
Jesusechse[/quote]
liebe jesuseche - so sher ic den satz auch verstehen kann, aber es gibt doch auch menschen, die über sich selbst und ihren schmerz lachen, um damit distanz zu bekommen - sich, zu ihrer geschichte usw. (ich weiß, wovon ich rede aus jahrelanger praxis). das mag man tapfer nennen, aber das führt auch dazu, ass man so einem menschen niemals nah sein kann. das ist für ihn nicht gut und für den anderen auch nicht.
Es geht nicht drum, systemkonform zu sein, sondern darum in einem System auch glücklich sein zu können.
auch dem kann ich etwas abgewinnen. aber - ich lebe nicht in einem system, ich lebe in vielen systemen (ein hurra auf die differenzierte moderne). wll heißen, auf der arbeit, mit vielen bekannten kann ich auf spiel setzen, ist einfacer, weniger anstrengend usw. aber das alleine würde mich kreuzunglücklich machen. seit meiner t. brauche und finde ich menschen - mit denen ich mehr will, die ich tief verstehen möchte, von denen ich verstanden werden will. und da finde ich es auch schön und ganz zauberhaft, lange hin und her zureden, um sicher zu stellen, dass ich wirklich verstanden hab, was der andere sagt, fühlt pi pa po. noch mal, wenn man das mit allen menschen machen würde, wär das reine horror ud die totale überforderung, aber ganz ohne wär auch strunztraurig. und da ist übrigens meine erfahrung, dass man diese form von nähe beser mit anderen menschen herstellen kann, die t. gemacht haben - einfach deshalb, weil sie keine angst vor nähe mehr haben (oder zumindest nicht mehr so große) weil sie besser in sich und damit oft auch in andere reinhören können. keine ahnung gibt einfach oft echteres sprechen ....so zumindest meine erfahrung.
Jesusechse[/quote]
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hallo moni,Moni. hat geschrieben:Trotzdem, es ist viel in Bewegung. Und ich sehe es Positiv, auch wenn es ein langsamer Fortschritt ist und noch immer Analysepatienten dem „alten Zopf“ mit seinen Gefährdungen augesetzt werden. Hinter jedem missglückten Einzellfall steht ein Mensch. Er wird dieses Scheitern in seine persönliche Biographie integrieren müssen.
Wenn ich hier im Forum lese, dass andere Analytiker den Mut haben, ihren Patienten mit seinem spezifischen Anliegen (nicht die Methode) in den Mittelpunkt der therapeutischen Arbeit zu stellen, freut es mich. Das hätte ich mir auch gewünscht.
deine beiträge empfinde ich als wohltuend, weil du eben nicht das kind mit dem bade ausschütten magst und anderen ihre erfahrungen lassen kannst. das schätze ich sehr. ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine analyse, die die regeln als wichtiger erachtet, als die bedürfnisse des jeweiligen menschen, nicht gut tut. vielleicht habe ich glück, ja. und dennoch glaube ich auch, dass es nicht so wenige sind inzwischen in dieser "neuen bewegung". ich habe auch sehr mit den regeln gehadert und gekämpft und meinem analytiker an den kopf geknallt, diese seien ihm wichtiger als mein befinden. es hat ne weile gedauert, bis mir klar wurde, welcher sinn dahinter liegt. ich meine im grunde auch nur das liegen als regel (sonst gibt es bei mir nichts, was ich nicht mittragen konnte bzw. muss ich mich auch zu nichts irgendwie zwingen oder sonst was - und wogegen ich opponiert habe, waren "regeln" als solche, stichwort: unterwerfung... das war faktisch nie erforderlich sondern eben mein empfinden). dagegen habe ich mich lange gewehrt, weil es sich nach unterwerfung angefühlt hat. das hat sich aber absolut verändert und ich schätze das liegen sehr.
ich habe zwei analytiker kennengelernt. der erste war für mich DA und zwar sofort. es war reine krisenintervention, weil ich einen totalzusammenbruch hatte. er hat mir durch seine anwesenheit und seine klugen und klaren gedanken dazu verholfen mich wieder zu stabilisieren. er hat mir termine eingeräumt am WE, weil es bei mir beruflich nicht anders ging. dafür und für seine unterstützung bin ich ihm dankbar.
er war/ist ein sehr kluger mensch und mir war klar, dass nur noch eine analyse (musste mir einen neuen analytiker suchen nach beruflich bedingten umzug) für mich in frage kommt, nach meiner enttäuschenden erfahrung mit VT. habe im rahmen von vorträgen und vorlesungen, die ich aus privatem interesse besucht habe, eine reihe analytiker "kennengelernt", die mich menschlich beeindruckt haben und denen ich zugetraut hätte für mich ein guter begleiter zu sein. will damit nur sagen, dass ich große hoffnung darin habe, dass sich die alten "sturköpfe" langsam in die rente verabschieden und viele analytiker heutzutage sehr wohl flexibel sind. ich bin auch nicht gut mit schweigen und co. klargekommen und habe durchaus erleben können, dass ich eben nicht ins nichts "fallengelassen" wurde, sondern nach meinen möglichkeiten begleitet wurde.
ich kann jedem nur mut machen, seine eigenen erfahrungen zu machen. ich halte das analytische setting für wichtig und für wirkungsvoll. allerdings muss dabei immer nach den möglichkeiten des patienten geschaut werden. und das habe ich persönlich nie anders erlebt. und es gibt viele geschichten hier im forum, die das ebenso positiv erleben. und: es ist EINE von vielen möglichkeiten, die sehr gut helfen können.
natürlich gibt es auch diejenigen menschen, die sehr schlechte erfahrungen mit PA gemacht haben und die verbitterung mag darüber sehr groß sein. über die gründe haben wir ja auch schon hier versucht nachzudenken.
ich bin jedenfalls betroffen über menschen, die persönliche erfahrungen anderer mit häme und zynismus kommentieren, wie ich zB manche beiträge von anastasius empfinde, erschrocken. und ich denke, dass das nicht beabsichtigt ist, jemandem so zu begegnen. ich nehme es nicht persönlich und denke, dass man mir "von angesicht zu angesicht" so nie begegnen würde, so hoffe ich doch. vielleicht fühlt "man" sich hier ja auch etwas enthemmt, so anonym im forum, ich weiss es nicht.
mag sein, dass ich "komisch" bin und als nicht kommunikationsfähig hier gesehen werde, was "man" ja hier generell analysepatienten so unterstellt... und dann darf "man" es sich aussuchen, ob "man" sich angesprochen fühlen mag oder nicht.
aber "man" könnte es sich dann auch sparen, sowas zu schreiben, wenn eh unklar ist, wer denn nun eigentlich gemeint ist oder angesprochen werden soll. damit kann ich persönlich nicht so recht was anfangen.
da mag sich doch jeder seine psychoanalyse basteln und mal draufhauen, wenns denn spass macht und zur persönlichen abreaktion beiträgt, warum nicht
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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@neko, carö
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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neko hat geschrieben:abei mir geht es darum, dass ich es an so einem tiefpunkt brauche - un zwar nur für kurze zeit - mich fallen zu lassen - und das in der gewissheit, dass mein gegenüber davon nicht überfordert ist, das aushalten kann und nicht meinem sog der hoffnungslosigkeit erliegt. ich glaub, das ist gerade in nahbeziehungen im rl ganz oft der fall. (...)das ist für mich ein großes geschenk. und genau das stärkt meine fähigkeit mich nach der beruhigung klarer und offener der frage zuwenden zu können, was da eigentlich gerade passiert, was für innere bilder in mir ihr destruktives unwesen reiben und und und. aber nochmal - ohne die beruhigung vorher, wär ich da nie hingekommen.
sehe ich auch so,
aber das ist ja nichts, was spezifisch für eine bestimmte therapieform ist.
bei meiner thera gabs stimme, beruhigung und noch viel mehr.
anleitung zum beispiel.
manchmal ergeben sich aus verhaltensänderungen viel größere einsichten, als durch bearbeiten der abgründe und der vergangenheit.
weil die symptome oft die gefühle zudecken.
wird man angeleitet -ganz konkret- auf die symptome zu verzichten, können die inneren konflikte an die oberfläche und werden spürbar.
und neue erfahrungen werden möglich.
Zuletzt geändert von hungryheart am Do., 13.05.2010, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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Da muss ich ja mal noch hinzufügen, dass sehr viele Analytiker über sich selbst lachen können. Meiner hat z.B. einen herrlichen, sehr selbstironischen Sinn für Humor, was ihn äußerst sympathisch macht. Wir lachen viel.
Humorlosigkeit ist nicht zwingend eine Analytikerkrankheit, auch wenn es sicherlich bierernste Exemplare gibt.
Humorlosigkeit ist nicht zwingend eine Analytikerkrankheit, auch wenn es sicherlich bierernste Exemplare gibt.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Ich streu mal einen anderen Gedanken ein, einen Meta-Gedanken sozusagen : Woran liegt es eigentlich, dass (z.B. auch im Forum) ausgerechnet die VT und die PA regelmäßig am stärksten polarisieren? Die TFP zum Bleistift bleibt regelmäßig eher außen vor. Oder vielleicht empfinde ich das ja auch nur so. Liegt das teils daran, dass beides Formen tatsächlich so konträr sind (wogegen allerdings spricht, dass ich aus dem Thread auch schon viel herausgelesen habe, das meines Empfindens nach weder PA- respektive VT-typisch ist, sondern übergreifender gilt bzw. gelten sollte bzw. mehr von der Person/Arbetsweise des Theras abhängt als von der Methode an sich)? Schlechte Erfahrungen mit einem Therapeuten, die dann zu stark auf die Methode übertragen werden? Halten sich manche Klischees zu hartnäckig? Einzelne User, die polarisieren?
Weiß nicht, ich finde das auch ein bisschen schade... denn vielleicht geht durch eine Polarisierung auch wertvolles Potenzial verloren. Anders als wenn man den Blick auch darauf lenkt, wo es Annährungen gibt bzw. wo die jeweils andere Methode auch ihre Stärken hat... die man (latent illusionär gedacht *g*) vielleicht auch ein bisschen zu best of different worlds synthetisieren kann. Oder wäre Synthese/Annährung dann nix halbes und nix ganzes mehr?
Einfach mal eingestreut, weil es mir gerade durch den Kopf ging *g*.
Weiß nicht, ich finde das auch ein bisschen schade... denn vielleicht geht durch eine Polarisierung auch wertvolles Potenzial verloren. Anders als wenn man den Blick auch darauf lenkt, wo es Annährungen gibt bzw. wo die jeweils andere Methode auch ihre Stärken hat... die man (latent illusionär gedacht *g*) vielleicht auch ein bisschen zu best of different worlds synthetisieren kann. Oder wäre Synthese/Annährung dann nix halbes und nix ganzes mehr?
Einfach mal eingestreut, weil es mir gerade durch den Kopf ging *g*.
Zuletzt geändert von stern am Do., 13.05.2010, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
HH - eine vielleicht doofe frage: wie sieht das denn aus mit der anleitung zur verhaltensänderung. ich kann mir das so schwer vorstellen - ich wusste eigentlich immer wie bekloppt mein verhalten ist, ich hatte auch muster im kopf, was ich hätte anders machen können (in krisen was gutes für sich tun, sport machen, wut eingestehen; hab auch mal so skills gelernt usw). aber ich bin irgendwie nie über den konjunktiv rausgekommen. bei svv war für mich die wende, dass ich ganz lange und ausführlich in der t. darüber gesprochen habe, so richtig im detail wann, wo, wie, warum wie usw. das war für mich ganz schwierig und unendlich peinlich. aber danach - und das ist jetzt über ein jahr her - konnte ich es nicht mehr machen - und das obwohl ich jahrlanges training hinter mir hatte. kann ich mir selber nicht erklären. aber ich glaub, wichtig war für mich dabei, was ich oben schon angedeutet habe - jemand, der zu hört, der sich für kleinigkeiten interesiert, der verstehen will, der irgendwo auch betroffen ist, der aber meine erzählung aushält, der weit weg ist von einfachem entsetzen, der genau hinschauen kann und will, ja und irgendwie erst mal nur verstehen will, auch so technische sachen ohne dabei kalt zu sein. ich glaub, das war für mich hilfreicher als anleitung. aber vielleicht weiß ich einfach nicht , was das ist.
hallo neko,
ich kenne das auch, was du beschreibst... habe auch in der VT anleitungen bekommen, damals ging es um meine massiven schlafstörungen und was ich konkret ändern könnte, damit das besser wird möglicherweise. ich konnte das aber auch nicht anwenden. konnte es auch nicht wirklich ernst nehmen. heute denke ich, dass ich von einer VT vermutlich weit mehr profitieren könnte, weil ich die verhaltensanleitungen oder wie immer man das nennen mag, ganz anders für mich aufnehmen könnte. das konnte ich damals nicht. und ich habe es auch nicht so erlebt, dass da groß danach geguckt wurde, warum ich es nicht kann, weil wir damit vermutlich sofort in die beziehungsproblematik gekommen wäre und das hatte zumindest in meiner VT keinen großen stellenwert.
ich musste erst langsam dahin kommen, mich selbst überhaupt wahrnehmen zu können, mich ernst zu nehmen.
ich erlebe es in der analyse so, dass ich die möglichkeit habe, selbst meine "skills" zu entwickeln. das, was mir gut tut, kommt aus mir.. dazu habe ich immer viel unterstützung bekommen in dem sinne, selbst genau hinzusehen, was es so schwer macht, gut mit sich selbst umzugehen. es konnte immer mehr ein teil von mir selbst werden.
ich habe einmal erlebt, dass mein analytiker mir einen konkreten vorschlag unterbreitet hat, wie ich mit einer situation umgehen könnte, die für mich unterträglich war. ich habe das damals als klare zurückweisung empfunden, habe gespürt (und er hat es dann auch zugegeben) dass er etwas überfordert war mit meinem "durchdrehen" und mich durch die klare "verhaltensanweisung" irgendwo innerlich auch auf distanz gebracht hat. "tu, mach, sei..."
ich habe tatsächlich wenig interesse an meiner person und meinen gefühlen, meinem leben und meinen wünschen erlebt bis dahin bzw. konnte ich das vorhandene interesse, dass da war ausserhalb meiner familie durch meine partner, durch freunde nie so ganz annehmen, dem nie wirklich trauen.. .. in meiner familie hat man mich solange als "ware" die zu funktionieren hat gesehen, bis ich mich selbst, meine wünsche, das, was mich antreibt... fast nicht mehr spüren konnte.
und es war unendlich wichtig und hilfreich für mich, bei jemandem wirklich mal dasein zu dürfen, so wie ich bin... wirklich landen zu können, jemand, der meine verzweiflung eben nicht durch gute ratschläge und "skills erlernen" schnell, schnell wegmachen musste...
ich weiss, damit können viele vermutlich nichts anfangen, aber ich habe es so erlebt, dass es das wichtigste ist (zumindest für mich), einen inneren bezug zu mir selbst (wieder) herzustellen - und das ging zunächst nur über die person meines analytikers... er hat mir ermöglicht, meine gefühle zu halten... sie zu erleben und damit umzugehen. daraus kann innere stärke und sicherheit erwachsen, die ganz natürlich auch verhaltensänderungen nach sich ziehen. ich habe mich sehr verändert auch im verhalten. das ist "von selbst" passiert. da brauchte ich keine anleitung. und ich will das nicht verallgemeinern - mir ist klar, dass andere was anderes brauchen.
wenn ich heutzutage eine VT machen würde.. oder wollen würde, dann könnte ich sicher ganz anders mit den vorschlägen umgehen und sie auch als hilfreich empfinden. ich denke, weil ich die grundlegende not, haltlos und alleingelassen zu sein, bei einem menschen, der mitgefühlt hat und mich getragen hat, bis ich soweit gewesen bin, mich selbst zu tragen... unterbringen konnte. da ist sowas wie ein bindung entstanden, etwas was ich nicht kannte.. eine bindung zunächst zu dieser person und langsam.. ein ganz zartes pflänzchen.. zu mir selbst. das ist viel mehr als jede anleitung mir je hätte geben können.
aber da muss jeder für sich selber schauen, was passt.
LG
carö
ich kenne das auch, was du beschreibst... habe auch in der VT anleitungen bekommen, damals ging es um meine massiven schlafstörungen und was ich konkret ändern könnte, damit das besser wird möglicherweise. ich konnte das aber auch nicht anwenden. konnte es auch nicht wirklich ernst nehmen. heute denke ich, dass ich von einer VT vermutlich weit mehr profitieren könnte, weil ich die verhaltensanleitungen oder wie immer man das nennen mag, ganz anders für mich aufnehmen könnte. das konnte ich damals nicht. und ich habe es auch nicht so erlebt, dass da groß danach geguckt wurde, warum ich es nicht kann, weil wir damit vermutlich sofort in die beziehungsproblematik gekommen wäre und das hatte zumindest in meiner VT keinen großen stellenwert.
ich musste erst langsam dahin kommen, mich selbst überhaupt wahrnehmen zu können, mich ernst zu nehmen.
ich erlebe es in der analyse so, dass ich die möglichkeit habe, selbst meine "skills" zu entwickeln. das, was mir gut tut, kommt aus mir.. dazu habe ich immer viel unterstützung bekommen in dem sinne, selbst genau hinzusehen, was es so schwer macht, gut mit sich selbst umzugehen. es konnte immer mehr ein teil von mir selbst werden.
ich habe einmal erlebt, dass mein analytiker mir einen konkreten vorschlag unterbreitet hat, wie ich mit einer situation umgehen könnte, die für mich unterträglich war. ich habe das damals als klare zurückweisung empfunden, habe gespürt (und er hat es dann auch zugegeben) dass er etwas überfordert war mit meinem "durchdrehen" und mich durch die klare "verhaltensanweisung" irgendwo innerlich auch auf distanz gebracht hat. "tu, mach, sei..."
ich habe tatsächlich wenig interesse an meiner person und meinen gefühlen, meinem leben und meinen wünschen erlebt bis dahin bzw. konnte ich das vorhandene interesse, dass da war ausserhalb meiner familie durch meine partner, durch freunde nie so ganz annehmen, dem nie wirklich trauen.. .. in meiner familie hat man mich solange als "ware" die zu funktionieren hat gesehen, bis ich mich selbst, meine wünsche, das, was mich antreibt... fast nicht mehr spüren konnte.
und es war unendlich wichtig und hilfreich für mich, bei jemandem wirklich mal dasein zu dürfen, so wie ich bin... wirklich landen zu können, jemand, der meine verzweiflung eben nicht durch gute ratschläge und "skills erlernen" schnell, schnell wegmachen musste...
ich weiss, damit können viele vermutlich nichts anfangen, aber ich habe es so erlebt, dass es das wichtigste ist (zumindest für mich), einen inneren bezug zu mir selbst (wieder) herzustellen - und das ging zunächst nur über die person meines analytikers... er hat mir ermöglicht, meine gefühle zu halten... sie zu erleben und damit umzugehen. daraus kann innere stärke und sicherheit erwachsen, die ganz natürlich auch verhaltensänderungen nach sich ziehen. ich habe mich sehr verändert auch im verhalten. das ist "von selbst" passiert. da brauchte ich keine anleitung. und ich will das nicht verallgemeinern - mir ist klar, dass andere was anderes brauchen.
wenn ich heutzutage eine VT machen würde.. oder wollen würde, dann könnte ich sicher ganz anders mit den vorschlägen umgehen und sie auch als hilfreich empfinden. ich denke, weil ich die grundlegende not, haltlos und alleingelassen zu sein, bei einem menschen, der mitgefühlt hat und mich getragen hat, bis ich soweit gewesen bin, mich selbst zu tragen... unterbringen konnte. da ist sowas wie ein bindung entstanden, etwas was ich nicht kannte.. eine bindung zunächst zu dieser person und langsam.. ein ganz zartes pflänzchen.. zu mir selbst. das ist viel mehr als jede anleitung mir je hätte geben können.
aber da muss jeder für sich selber schauen, was passt.
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Hallo neko und carö,
ich kann mich in dem, was ihr berichtet total wiederfinden, dass geht mir genauso in der Analyse. Ich bin ja sowas von resistent gegenüber Ratschlägen und Anweisungen zur Verhaltensänderung, deshalb kam eine VT für mich auch nie in Frage (vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung davon). Sicher gab es auch Situationen, wo ich mir gewünscht habe, dass meine Analytikerin mir sagt, was ich tun soll, aber meistens bin ich dann durch das viele Reden selber drauf gekommen, bzw. habe ich ein Stück weit gelernt herauszufinden, was ich wirklich will und dazu zu stehen. Dafür gibt es in der Analyse einfach so viel Raum, das kann ich mir woanders nicht vorstellen.
Vor ein paar Wochen stand ich vor einer Entscheidung und ich wollte, dass sie mir einfach sagt, ja machen sie das oder nein, das ist blöd. Stattdessen hat sie mir eindeutig gesagt, dass sie das nicht sagen wird und wir haben viel darüber gesprochen, warum mir ihre Meinung dazu so wichtig ist. Da haben sich so viele Türen zu meinen Ängsten geöffnet, dass war so wertvoll. Sie sagte mir, dass ich zu einer Entscheidung kommen soll, zu der ich stehen kann und bei der ich verstehe, warum ich mich so entschieden habe und egal wie ich mich entscheide, sie wird das mittragen und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass das doch nicht so klug war, wird sie da sein (das war meine Angst). Eine große Hilfe in Richtung Selbständigkeit.
Carö, du hast das wirklich gut beschrieben: lernen sich selbst wahrzunehmen, eigene Stärke entwickeln etc. das braucht eben einfach diese Zeit, die es in der Analyse dafür gibt.
Viele Grüße,
Daffodil
ich kann mich in dem, was ihr berichtet total wiederfinden, dass geht mir genauso in der Analyse. Ich bin ja sowas von resistent gegenüber Ratschlägen und Anweisungen zur Verhaltensänderung, deshalb kam eine VT für mich auch nie in Frage (vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung davon). Sicher gab es auch Situationen, wo ich mir gewünscht habe, dass meine Analytikerin mir sagt, was ich tun soll, aber meistens bin ich dann durch das viele Reden selber drauf gekommen, bzw. habe ich ein Stück weit gelernt herauszufinden, was ich wirklich will und dazu zu stehen. Dafür gibt es in der Analyse einfach so viel Raum, das kann ich mir woanders nicht vorstellen.
Vor ein paar Wochen stand ich vor einer Entscheidung und ich wollte, dass sie mir einfach sagt, ja machen sie das oder nein, das ist blöd. Stattdessen hat sie mir eindeutig gesagt, dass sie das nicht sagen wird und wir haben viel darüber gesprochen, warum mir ihre Meinung dazu so wichtig ist. Da haben sich so viele Türen zu meinen Ängsten geöffnet, dass war so wertvoll. Sie sagte mir, dass ich zu einer Entscheidung kommen soll, zu der ich stehen kann und bei der ich verstehe, warum ich mich so entschieden habe und egal wie ich mich entscheide, sie wird das mittragen und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass das doch nicht so klug war, wird sie da sein (das war meine Angst). Eine große Hilfe in Richtung Selbständigkeit.
Carö, du hast das wirklich gut beschrieben: lernen sich selbst wahrzunehmen, eigene Stärke entwickeln etc. das braucht eben einfach diese Zeit, die es in der Analyse dafür gibt.
Viele Grüße,
Daffodil
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@ Daffodil:
Ja, ich denke, Du hast 'ne völlig falsche Vorstellung von VT. Und das, was Du beschrieben hast, ist nichts, was der Analyse vorbehalten wäre, das lernt man so auch in jeder anderen Therapie auch, nur eben viel, viel schneller! Diese Zeit, die die Analyse braucht, braucht es eben nicht. Das braucht es nur, weil einen der Analytiker ewig im eigenen Labyrinth rumrennen lässt.
Auch ein VT macht keine Vorschriften und trifft nicht Entscheidungen über das Leben des Patienten. Das tut kein guter Therapeut. Aber er hilft einem da auf die Sprünge, wo man hängt.
Du kannst es quasi so sehen wie beim Sport:
In der PA lässt Dich der Coach alle Arten durchspielen bis Du z.B. Deinen eigenen Stil zu Boxen entwickelt hast. Das kann lange dauern bis es was wird.
Der VT stellt sich hin, kuckt Dir die ersten Runden zu und sagt Dir dann Deine Schwachstellen, wo Du was ändern musst, damit es opitimal wird. Das geht schnell und ist effektiv. Dann musst Du das umsetzen. Und der Boxring ist das Leben, dort muss man klar kommen.
Es ist logo, dass dort, wo Du selber als "Unwissender" erst alles Mögliche durchprobieren musst, um vielleicht zum passenden Ergebnis zu kommen, viel länger brauchen wirst, um gut in dieser Sportart zu werden, als dort, wo ein richtiger Profi Dir konzentriert die richtige Technik vermittelt, die gezielt konzentriert vermittelt und Deine Problemstellen aufarbeitet.
Viele, die PA machen, auch die Analytiker selbst, haben echt eine völlig falsche Auffassung, was da gemacht wird.
Ein guter VT ist doch kein Drill-Seargent vom Bootcamp, wo man nur seine Übungen und alles machen müsste und das war's. Da wird genauso an den Grundsatzthemen gearbeitet. Wie soll es denn anders möglich sein?! Meinst Du, ich wäre ein Hündchen, dass sich dressieren ließe? Das ließen doch die wenigsten Menschen mit sich machen. Es wird aber mehr gemacht, es wird auch am Verhalten gearbeitet.
Es geht auch in der VT ganz klar drum, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten, nicht nach denen des VTs. Er fragt gleich zu Anfang: Was wollen Sie für sich?
Und dann hilft er einem, diese Ziele zu erreichen. Aber sie sind und bleiben selbstbestimmt.
Ehrlich: Was hier über VT im Umlauf ist, sind Ammenmärchen bwz. eigentlich Erfahrungen aus VT, durchgeführt von inkommpetenten Therapeuten (die's überall gibt).
Deshalb ärgert mich dieser Thread auch immer so: Weil die PA-Leute die PA als so was Erhabenes hinstellen und VT als was Zweitklassiges runtergestuft wird. VT ist nicht Dressur, damit das mal ganz klar ist. Das ist nicht Bundeswehr oder Zirkeltraining.
Sondern das ist: WAS WILL ICH UND WIE KRIEGE ICH ES AM SCHNELLSTEN UND AM LEICHTESTEN?
Man kann es eigentlich Projektarbeit nennen. Und das Projekt heißt: Gutes Leben.
Und das ist machbar, auch glücklich sein ist machbar (Weiß man aus der modernen Glücksforschung, auch positive Psychologie genannt.).
Glücklich sein kann man lernen; man muss das üben, aber es ist erlernbar.
LG
Jesusechse
Ja, ich denke, Du hast 'ne völlig falsche Vorstellung von VT. Und das, was Du beschrieben hast, ist nichts, was der Analyse vorbehalten wäre, das lernt man so auch in jeder anderen Therapie auch, nur eben viel, viel schneller! Diese Zeit, die die Analyse braucht, braucht es eben nicht. Das braucht es nur, weil einen der Analytiker ewig im eigenen Labyrinth rumrennen lässt.
Auch ein VT macht keine Vorschriften und trifft nicht Entscheidungen über das Leben des Patienten. Das tut kein guter Therapeut. Aber er hilft einem da auf die Sprünge, wo man hängt.
Du kannst es quasi so sehen wie beim Sport:
In der PA lässt Dich der Coach alle Arten durchspielen bis Du z.B. Deinen eigenen Stil zu Boxen entwickelt hast. Das kann lange dauern bis es was wird.
Der VT stellt sich hin, kuckt Dir die ersten Runden zu und sagt Dir dann Deine Schwachstellen, wo Du was ändern musst, damit es opitimal wird. Das geht schnell und ist effektiv. Dann musst Du das umsetzen. Und der Boxring ist das Leben, dort muss man klar kommen.
Es ist logo, dass dort, wo Du selber als "Unwissender" erst alles Mögliche durchprobieren musst, um vielleicht zum passenden Ergebnis zu kommen, viel länger brauchen wirst, um gut in dieser Sportart zu werden, als dort, wo ein richtiger Profi Dir konzentriert die richtige Technik vermittelt, die gezielt konzentriert vermittelt und Deine Problemstellen aufarbeitet.
Viele, die PA machen, auch die Analytiker selbst, haben echt eine völlig falsche Auffassung, was da gemacht wird.
Ein guter VT ist doch kein Drill-Seargent vom Bootcamp, wo man nur seine Übungen und alles machen müsste und das war's. Da wird genauso an den Grundsatzthemen gearbeitet. Wie soll es denn anders möglich sein?! Meinst Du, ich wäre ein Hündchen, dass sich dressieren ließe? Das ließen doch die wenigsten Menschen mit sich machen. Es wird aber mehr gemacht, es wird auch am Verhalten gearbeitet.
Es geht auch in der VT ganz klar drum, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten, nicht nach denen des VTs. Er fragt gleich zu Anfang: Was wollen Sie für sich?
Und dann hilft er einem, diese Ziele zu erreichen. Aber sie sind und bleiben selbstbestimmt.
Ehrlich: Was hier über VT im Umlauf ist, sind Ammenmärchen bwz. eigentlich Erfahrungen aus VT, durchgeführt von inkommpetenten Therapeuten (die's überall gibt).
Deshalb ärgert mich dieser Thread auch immer so: Weil die PA-Leute die PA als so was Erhabenes hinstellen und VT als was Zweitklassiges runtergestuft wird. VT ist nicht Dressur, damit das mal ganz klar ist. Das ist nicht Bundeswehr oder Zirkeltraining.
Sondern das ist: WAS WILL ICH UND WIE KRIEGE ICH ES AM SCHNELLSTEN UND AM LEICHTESTEN?
Man kann es eigentlich Projektarbeit nennen. Und das Projekt heißt: Gutes Leben.
Und das ist machbar, auch glücklich sein ist machbar (Weiß man aus der modernen Glücksforschung, auch positive Psychologie genannt.).
Glücklich sein kann man lernen; man muss das üben, aber es ist erlernbar.
LG
Jesusechse
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@ Jesusechse,
ok, was ist aber
wenn du gar nicht weisst,
dass du überhaupt Sport machen möchtest?
LG *ADW* (in tiefenpsychologisch fundierter Therapie, falls das was zur Sache tut)
ok, was ist aber
wenn du gar nicht weisst,
dass du überhaupt Sport machen möchtest?
LG *ADW* (in tiefenpsychologisch fundierter Therapie, falls das was zur Sache tut)
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
Das wird sich kaum einer fragen bezüglich psychischen Beschwerden.Jesusechse hat geschrieben:
Sondern das ist: WAS WILL ICH UND WIE KRIEGE ICH ES AM SCHNELLSTEN UND AM LEICHTESTEN?
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
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@ neko:
Falls Dir auch eine Antwort von mir recht ist zur Anleitung (?), bitteschön:
ZB kann es ja durchaus sein, dass in der Therapie ein Thema zur Sprache kommt oder einfach sowieso schon dauernd im Kopf rumgeistert, dass dann psychische Schmerzen macht.
Dann kriegst Du z.B. vom Trauma-VT diese "Gebrauchsanweisung" für belastende Gedanken/Inhalte:
NICHT DRAN DENKEN! AUSBLENDEN! Wenn diese Gedanken kommen, sich selbst sagen:"Nee, damit will ich mich nicht beschäftigen, wenn ich mich damit beschäftige, tut mir das nur weh!". Das immer wieder versuchen, irgendwann klappt's automatisch. Es wird mit dem Üben immer besser und Sie bekommen immer mehr Kontrolle über Ihr Gefühlsleben zurück und sind ihm dann nicht mehr ausgeliefert.
So z.B. werden psychische Schmerzen in der VT unter Kontrolle gebracht. In der PA gibt's solche Instrumente nicht. Da soll der Therapieprozess ja frei fließen, auch zwischen den Stunden und dh dann aber auch:Belastungen haben.
Das oben Beschriebene wäre z.B. das Aufstellen eines inneren Stoppschildes, um die Patientin außerhalb der Therapie vor Überflutung und Dekompensation zu schützen. Sie soll nicht allein in diesem Sumpf rumstolpern, wenn keiner da ist, der ihr helfen könnte.
Oder in der Therapie holt einen der Thera auch anfangs raus, wenn man einbricht, zeigt einem dann aber auch sehr schnell, wie man das allein macht, wie man stabilbleiben und sein selber hinbekommt. Der Therapeut muss es ja auch bei sich selber machen. Sich Halt geben kann man sehr schnell lernen, wenn das jemand richtig erklärt und zeigt. Ich hab' das in ....keine Ahnung... innerhalb von zwei Wochen schon richtig gut gelernt. In 80 % der Fälle kann ich mich heute allein beruhigen und cool bleiben. In der PA hat das nach Jahren kein bisschen funktioniert, wurde immer abhängiger.
VT ist Dir beizubringen: "Do it yourself!!" oder "Don't dream it! Do it!!!" oder "Couch' Dich selbst!!".
Es hat z.B. auch sehr viel mit Psychohygiene zu tun: Nicht alles an sich ran lassen!
ODER
Kämpfe vermeiden, indem man Problemsituationen im Innern für sich allein löst und dadurch nicht in Konflikt mit anderen kommt, sich lässtiges Abgrenzen und Wehren gegenüber anderen erspart. Der Akku soll voll werden und es bleiben und nicht in Nebenschauplätzen vergeudet werden! Ganz wichtiges Ziel in der VT ist z.B. seine Dünnhäutigkeit dagegen einzutauschen, dass man sich ein ganz dickes Fell wachsen lässt (Stichwort: Nicht mein Problem! /Frage: Juckt mich das? Antwort: NÖ!! /Drüber stehen /Sachen mit Humor nehmen. Lächelnd die Zähne zeigen! ) Schlagfertig kontern, statt sich streiten und so Sympthien auf seine Seite ziehen, nicht muffelig durch die Gegend rennen und Achtung und Respekt verlangen, nicht die Umgebung erziehen wollen (Da beißt man sich sowieso die Zähne aus!! ).
LG
Jesusechse
@ candle: Ich versteh' Deine Beiträge der letzten Zeit nicht. Muss an mir liegen, vermutlich erste Anzeichen von Demenz? Man wird alt?
@ Adw:
Ich versteh' Deinen Beitrag auch nicht so ganz. Kann ja mal eine Antwort mit Rumraten versuchen:
Also tpT ist eine Fortentwicklung der PA und ist schon sehr ähnlich in vielem, würde es mit ähnlicher Kritik versehen, die ich auch an der PA äußere. VT ist sozusagen schon so ein bisschen als Gegenpol zu tpT und PA zu sehen. VT ist vom Kern her was anderes als tpT und PA. Häufig bieten auch Therapeuten PA und tpT an, aber es wird selten einen VT geben, der auch PA anbietet.
Wenn Deine Frage darauf abzielt, dass Du fragst, was der VT macht, wenn sich jemand nicht sicher ist, was er will oder was für ihn erfüllend ist, dann wird er sich sehr eingehend mit dieser Person auseinandersetzen und viele Fragen stellen, vielleicht z.B. auch eine Standort-Bestimmung machen und fragen, was bisher als absolut unbefriedigend erlebt wurde, was gestört hat. Man findet sowas schon raus, auch ohne 300-Stunden-Kontingent.
VTs sind übrigens auch studierte Menschen, Psychologen oder Ärzte, mit einer umfassenden Ausbildung und Selbsterfahrung, Supervision etca.pp. Die kennen sich sehr gut aus mit den Menschen und ihren Bedüfnissen und Wünschen.
Falls Dir auch eine Antwort von mir recht ist zur Anleitung (?), bitteschön:
ZB kann es ja durchaus sein, dass in der Therapie ein Thema zur Sprache kommt oder einfach sowieso schon dauernd im Kopf rumgeistert, dass dann psychische Schmerzen macht.
Dann kriegst Du z.B. vom Trauma-VT diese "Gebrauchsanweisung" für belastende Gedanken/Inhalte:
NICHT DRAN DENKEN! AUSBLENDEN! Wenn diese Gedanken kommen, sich selbst sagen:"Nee, damit will ich mich nicht beschäftigen, wenn ich mich damit beschäftige, tut mir das nur weh!". Das immer wieder versuchen, irgendwann klappt's automatisch. Es wird mit dem Üben immer besser und Sie bekommen immer mehr Kontrolle über Ihr Gefühlsleben zurück und sind ihm dann nicht mehr ausgeliefert.
So z.B. werden psychische Schmerzen in der VT unter Kontrolle gebracht. In der PA gibt's solche Instrumente nicht. Da soll der Therapieprozess ja frei fließen, auch zwischen den Stunden und dh dann aber auch:Belastungen haben.
Das oben Beschriebene wäre z.B. das Aufstellen eines inneren Stoppschildes, um die Patientin außerhalb der Therapie vor Überflutung und Dekompensation zu schützen. Sie soll nicht allein in diesem Sumpf rumstolpern, wenn keiner da ist, der ihr helfen könnte.
Oder in der Therapie holt einen der Thera auch anfangs raus, wenn man einbricht, zeigt einem dann aber auch sehr schnell, wie man das allein macht, wie man stabilbleiben und sein selber hinbekommt. Der Therapeut muss es ja auch bei sich selber machen. Sich Halt geben kann man sehr schnell lernen, wenn das jemand richtig erklärt und zeigt. Ich hab' das in ....keine Ahnung... innerhalb von zwei Wochen schon richtig gut gelernt. In 80 % der Fälle kann ich mich heute allein beruhigen und cool bleiben. In der PA hat das nach Jahren kein bisschen funktioniert, wurde immer abhängiger.
VT ist Dir beizubringen: "Do it yourself!!" oder "Don't dream it! Do it!!!" oder "Couch' Dich selbst!!".
Es hat z.B. auch sehr viel mit Psychohygiene zu tun: Nicht alles an sich ran lassen!
ODER
Kämpfe vermeiden, indem man Problemsituationen im Innern für sich allein löst und dadurch nicht in Konflikt mit anderen kommt, sich lässtiges Abgrenzen und Wehren gegenüber anderen erspart. Der Akku soll voll werden und es bleiben und nicht in Nebenschauplätzen vergeudet werden! Ganz wichtiges Ziel in der VT ist z.B. seine Dünnhäutigkeit dagegen einzutauschen, dass man sich ein ganz dickes Fell wachsen lässt (Stichwort: Nicht mein Problem! /Frage: Juckt mich das? Antwort: NÖ!! /Drüber stehen /Sachen mit Humor nehmen. Lächelnd die Zähne zeigen! ) Schlagfertig kontern, statt sich streiten und so Sympthien auf seine Seite ziehen, nicht muffelig durch die Gegend rennen und Achtung und Respekt verlangen, nicht die Umgebung erziehen wollen (Da beißt man sich sowieso die Zähne aus!! ).
LG
Jesusechse
@ candle: Ich versteh' Deine Beiträge der letzten Zeit nicht. Muss an mir liegen, vermutlich erste Anzeichen von Demenz? Man wird alt?
@ Adw:
Ich versteh' Deinen Beitrag auch nicht so ganz. Kann ja mal eine Antwort mit Rumraten versuchen:
Also tpT ist eine Fortentwicklung der PA und ist schon sehr ähnlich in vielem, würde es mit ähnlicher Kritik versehen, die ich auch an der PA äußere. VT ist sozusagen schon so ein bisschen als Gegenpol zu tpT und PA zu sehen. VT ist vom Kern her was anderes als tpT und PA. Häufig bieten auch Therapeuten PA und tpT an, aber es wird selten einen VT geben, der auch PA anbietet.
Wenn Deine Frage darauf abzielt, dass Du fragst, was der VT macht, wenn sich jemand nicht sicher ist, was er will oder was für ihn erfüllend ist, dann wird er sich sehr eingehend mit dieser Person auseinandersetzen und viele Fragen stellen, vielleicht z.B. auch eine Standort-Bestimmung machen und fragen, was bisher als absolut unbefriedigend erlebt wurde, was gestört hat. Man findet sowas schon raus, auch ohne 300-Stunden-Kontingent.
VTs sind übrigens auch studierte Menschen, Psychologen oder Ärzte, mit einer umfassenden Ausbildung und Selbsterfahrung, Supervision etca.pp. Die kennen sich sehr gut aus mit den Menschen und ihren Bedüfnissen und Wünschen.
Ich finde das Wort "Verhaltensanweisung" gerade ganz arg schrecklich/abschreckend... wahrscheinlich wegen der "-anweisung", womit ich was befehlhaftes verbinde, keine Ahnung. Und damit hätte ich vermutlich meine lieben Schwierigkeiten, wenn etwas sehr direktiv ankäme.carö hat geschrieben:ich habe einmal erlebt, dass mein analytiker mir einen konkreten vorschlag unterbreitet hat, wie ich mit einer situation umgehen könnte, die für mich unterträglich war. ich habe das damals als klare zurückweisung empfunden, habe gespürt (und er hat es dann auch zugegeben) dass er etwas überfordert war mit meinem "durchdrehen" und mich durch die klare "verhaltensanweisung" irgendwo innerlich auch auf distanz gebracht hat. "tu, mach, sei..."
Ein einziges mal vernahm ich von meinem (amb.) VT-Thera mal eine recht direktive Ansage, die (sinngem.) eingeleitet war mit "so jetzt verhalte ich mich mal ganz untherapeutisch, aber ich glaube, bei ihnen kann ich das machen. Meine persönliche Meinung ist: Ich rate ihnen, tun sie xy nicht. Stattdessen bla bla bla". (bereitet mir auch in der Tat keine Schwierigkeiten).
Mag sein, das es Theras gibt, die ihre Therapie stärker auf das Vermitteln "wie kann ich in Situation handeln" ausrichten... aber da behaupte ich auch: das kann zu kurz greifen... zumal Verhalten ja nicht nur die Handelnsebene umfasst, sondern auch Emotionen, Kognitionen, etc. Weiß nicht, vielleicht suggeriert auch der Name "Verhaltenstherapie", dass es vorwiegend darum geht, wie man in Situation xy konkret handeln kann=Handelnsanleitung und sonst nix. keine Ahnung. Klar, solche konkreten Techniken gibt es auch (weil du es angesprochen hast: ich denke da bei mir an eine Schlafbeschränkung, die ich wiederum als sehr wirksam erlebte... selbst chem. Schlafmittel steckte ich ja zum Unmut meines HA weg). Aber darauf (konkrete Hilfestellungen) beschränkt sich die VT ja nicht... edit: sollte sie zumindest nicht... und hat sie bei mir auch nicht ("sollte" schreibe ich, denn vielleicht gibt's theras, die hauptsächlich auf die schnelle symptome wegmachen wollen, nur kenne ich die nicht). Insofern kenne ich konkrete Hilfestellungen i.S.v Anleitung, die dann auch durchaus mal direktiver werden könne (auch jetzt in meiner TFP... z.B. auch dahingend, dass mir konkret gesagt wird, wie ich mich distanzieren kann, wenn ich gerade in zu starken Gefühlswallungen hänge) tendeziell eher als Krisenintervention bzw. zur Linderung einer akuten Notsituationen. aber ansonsten ging es bei mir durchaus darum, manche Schwierigkeiten ursächlicher anzugehen. Alles andere bringt ja nix... bzw. nur kurzfristig Und insofern und ganz echt:
i
Vermutlich sind die Zugänge etwas andere, aber so wie du das schreibst, könnte ich genau das von meiner VT schreiben (insbes. stat.... ambulant waren meine Ziele etwas anders gelagert, bzw. meine Befindlichkeit gab vor, woran erstmal anzusetzen ist), vertieft auch durch die TFP (wobei die noch einige andere Facetten hat, aber darum geht es auch). Zumal "zu funktionieren" ja auch so ein Thema von mir war....ch musste erst langsam dahin kommen, mich selbst überhaupt wahrnehmen zu können, mich ernst zu nehmen.
ich erlebe es in der analyse so, dass ich die möglichkeit habe, selbst meine "skills" zu entwickeln. das, was mir gut tut, kommt aus mir.. dazu habe ich immer viel unterstützung bekommen in dem sinne, selbst genau hinzusehen, was es so schwer macht, gut mit sich selbst umzugehen. es konnte immer mehr ein teil von mir selbst werden. ...
ich weiss, damit können viele vermutlich nichts anfangen, aber ich habe es so erlebt, dass es das wichtigste ist (zumindest für mich), einen inneren bezug zu mir selbst (wieder) herzustellen - ... er hat mir ermöglicht, meine gefühle zu halten... sie zu erleben und damit umzugehen. daraus kann innere stärke und sicherheit erwachsen, die ganz natürlich auch verhaltensänderungen nach sich ziehen. ich habe mich sehr verändert auch im verhalten. das ist "von selbst" passiert. da brauchte ich keine anleitung. und ich will das nicht verallgemeinern - mir ist klar, dass andere was anderes brauchen.
=>>
Zuletzt geändert von stern am Do., 13.05.2010, 22:36, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Und das was ich als bereichernd erleb(t)e, ist, dass das obige (wie Selbstwahrnehmung) ja das andere (konkretere "skills") ja nicht ausschließt, sondern zu ergänzen vermag. Was "skills" angeht lief das aber bei mir eher so ab, dass der Thera ein paar Ideen gab, aber ansonsten war das schon weitgehend mein Part, selbst herauszufinden, was hilft/gut tut. Aber rein darauf (auf "skills") abzustellen kann zu kurz greifen... und daher nochwas aus meiner stat. VT: Ich wollte ja unbedingt an einem best. Training teilnehmen... und war schon fast empört, weil mich mein Thera da erst nicht teilnehmen lassen wollte . Er versuchte mir das auch zu begründen... tja... aber ich musste es erst ausprobieren, um zu sehen, dass er mit seiner Begründung recht behalten sollte , die ungefähr die war (leider bringe ich das nicht mehr ganz zusammen, daher eher sinngem.): Wie sich verhalten können, das wissen Sie grundsätzlich. Da sehe ich nicht so den Bedarf bei Ihnen. Ich halte es vielmehr für wichtig, ein paar Ebenen vorgelagerter anzusetzen, die verhindern, dass sie so und so handeln zu können (z.B. emotional, selbstwahrnehmung, etc., leider kriege ich die verschiedenen Ebenen, die er sonst noch aufzeigte nicht mehr alle hin). Dann ergibt sich daraus auch die Verhaltensmöglichkeiten (automatisch). Jetzt ein reines Training würde nicht viel bringen, das wäre nur aufgedeckelt, solange es an der Wahrnehmung/emotional hängt. Insofern kann ich mit carös Posting durchaus viel anfangen, komme aber wieder an den Punkt, dass ich aus meinen Erfahrungen heraus auch das nicht als etwas PA-spezifisches aqusmachen kann:
ups der Thread rast wieder, habe noch nicht alles durch.
Sondern: Eine gute Therapie orientiert sich am Bedarf des Patienten. für manche ist das Erarbeiten konkreter Handlungsmöglichkeiten vielleicht auch genau das, was sie brauchen. Aber für manche greift's zu kurz, wenn nur daran angesetzt wird. und darauf (Selbstwahrnehmung, Entwicklung von Stärken, etc. pp.) kann sich die VT auch von der Methothik her ausrichten (wenn' der Thera denn kann ). Und darauf kommt es ja auch an: Dass ich aus mir selbst heraus, für eine von verschiedenen Verhaltensmöglichkeiten entscheiden kann, und dabei die Klippen/Hürden überwinden kann, woran es hängt (die bei mir z.B. u.a. best. Emotionen, Selbstwahrnehmung sind). Und es stimmt: Wenn man die Klippen überwinden kann, dann ergeben sich die Handlungsmöglichkeiten fast von selbst. Andernfalls hat man kaum Handlungsalternativen, und solange die Klippen bestehen, helfen konkrete Handlungsvorgaben nur bedingt. Und die Klippen können bei jedem andere sein... wichtig ist halt, diese herauszufinden, und diese nicht außer acht zu lassen. Und insofern sehe ich die VT auch nicht als reine Symptomtherapie.Daffodil hat geschrieben:Carö, du hast das wirklich gut beschrieben: lernen sich selbst wahrzunehmen, eigene Stärke entwickeln etc. das braucht eben einfach diese Zeit, die es in der Analyse dafür gibt.
ups der Thread rast wieder, habe noch nicht alles durch.
Zuletzt geändert von stern am Do., 13.05.2010, 22:41, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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