Phantasien über die Lebensumstände eures Therapeuten

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pik9
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 12:38

Hallo Mädels.

Ihr habt natürlich recht. Ich habe mich mißverständlich ausgedrückt.

Jeder Mensch hat erotische und sexualisierte und sexuelle Fantasien.

Was ich meine, ist, eure Fantasien haben nichts mit den Lebensumständen zu tun. Diese sollen ja Thema hier sein, oder?

Grenzwertig sind diese sexuellen, en detail geschilderten Fantasien.

Ein Aufschrei ginge durch das Land des Forums, würden Männer Einzelheiten ihrer sexuellen und oder erotischen Gedanken bezüglich Therapeutin oder Patientin schildern

Wäre es euch recht, wenn *er* schreibt

manoman, ob sie ihre Titten wohl mal mehr zeigt, im Sommer. Ihre Schamlippen sind bestimmt schön rosa. Am schönsten wäre es ja, wenn sie grade feucht ist und ich sie einfach flachlege, die geile Maus.
Unter ihrer Bluse kann man...
Die...ist ja schon ziemlich alt, ob die überhaupt noch...mit 35 flacht es ja....ob die Brüste schon immer hängen?
blablabla.



Gruß

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metropolis
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 13:39

pik9 hat geschrieben:
Grenzwertig sind diese sexuellen, en detail geschilderten Fantasien.
Warum? Gerade in der Psychoanalyse ist selbst für solche Inhalte Raum vorhanden.

Ein Aufschrei ginge durch das Land des Forums, würden Männer Einzelheiten ihrer sexuellen und oder erotischen Gedanken bezüglich Therapeutin oder Patientin schildern

Wäre es euch recht, wenn *er* schreibt


Bei diesem Thema bin ich äußerst neugierig und würde gern en detail wissen, was die Patienten beim Therapeuten auslösen. Die Literatur gibt da leider nicht viel her.
manoman, ob sie ihre Titten wohl mal mehr zeigt, im Sommer. Ihre Schamlippen sind bestimmt schön rosa. Am schönsten wäre es ja, wenn sie grade feucht ist und ich sie einfach flachlege, die geile Maus.
Unter ihrer Bluse kann man...
Die...ist ja schon ziemlich alt, ob die überhaupt noch...mit 35 flacht es ja....ob die Brüste schon immer hängen?
blablabla.
Also, wenn ein Therapeut erotische Phantasien hätte und sie (hier oder sonstwo) beschreiben würde, dann wohl kaum auf so plumpe Art und Weise. Die erotischen Phantasien von Patienten sind im Übrigen wohl auch ein bisschen vielschichtiger (z.B. zärtlicher oder leidenschaftlicher) als solche Gedanken der Geilheit wie: "Der hat aber nen geilen Arsch" "Hoffentlich trägt er mal eine engere Hose, damit ich sein bestes Stück genauer unter die Lupe nehmen kann." oder "Der ist bestimmt ein toller Stecher".


Doch dies hat in der Tat wenig mit den Lebensumständen des Therapeuten zu tun. Ist ein bisschen OT.


metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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pik9
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 14:34

Metropolis

tja, Fantasien und oft auch Sprachduktus von Männern und Frauen unterscheiden sich nunmal.

Was ist an den Beispielen denn nun plump? Das empfindest DU so. Man(n) kann auch sagen, das Geeiere von Frauen ist nicht zielführend.

Es geht (mir) im übrigen nicht um erotische Fantasien, die in einer Analyse mit Sicherheit Platz finden sollen, sondern um diesen (und andere) Beiträge betreffs Fantasien über einen Helfer.
Ich wiederhole: würden Männer so und detailliert ihren Fantasien betreff Therapeutin so schildern, ein Aufschrei der Empörung wäre sicher.

Was bewegt erwachsene (?) Frauen dazu, ihre Fantasien auf einen Helfer zu fokussieren? Keine realen Kontakte außerhalb des künstlichen Raums Therapie?

Meiner Ansicht nach handelt es sich dabei selbstverständlich um Fantasien (hier nur von Frauen), die als Ersatz für das echte Leben herhalten. Zudem noch meiner Einschätzung nach, vollkommen fehl am Platz in einem Beitrag mit Titel *Lebensumstände*.
Je mehr ich hier (im Forum) lese, desto klarer wird, dass die Mehrzahl der Viel userinnen kein Leben haben kann, denn sämtliche Realität wird mit Träumereien betreffs der Therapie ausgeblendet.
Fatal für den Erfolg einer Therapie.

Deine Frage betreffs Literatur zum Thema *Erotische Fantasien der Therapeuten* kann ich so beantworten, dass ein (männlicher) Therapeut sicher weder mehr noch groß andere Fantasien hat als ein Mann mit anderen Berufen.
Allerdings mit einem, wesentlichen Unterschied.
Ein Therapeut hat gelernt mit Fantasien umzugehen, sie zu hinterfragen und
in Supervision oder Interaktion mit Kollegen zu bearbeiten. Ein Therapeut würde sich niemals derart in dem künstlichen Raum so verlieren wie die Mädels hier.

Der Umgang mit Erotischer Gegenübertragung ist zwar in der Literatur (noch) nicht befriedigend (sic!) bearbeitet. Vorhanden ist sie dennoch, man muss nur wissen, wo man sucht

Heisterkamp
Schmidbauer
Kenneth Pope
David Mann
und weitere

Die Lektüre wird aber die Frauen, die sich hier derart verlieren nur mehr bestätigen im Gedanken, ihr Therapeut HAT Fantasien, die ERarbeitung des Umgangs wird ihnen fremd bleiben

Gruß

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Georgine
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 14:59

@pik9
du idealisierst meiner meinung nach therapeuten aber schon ziemlich.
es ist doch bekannt, dass es einen hohen prozentsatz von missbräuchen in der therapie gibt...
ich könnte mir vorstellen, dass viele t.´s nicht ohne grund ihren beruf ergriffen haben und auch "darauf stehen", helfer zu sein.
sie wissen natürlich ob der theorie der übertragungsliebe etc.... allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass sie auch gerne mal darüber hinwegsehen und nicht immer großen wert darauf legen, ihre sexuellen phantasien ihre patientinnen betreffend in einer supervision zu entkräften. vielleicht tun sie das eine zeitlang, z.b. zu beginn ihrer karriere, wenn sie professionell und voller ideale sind und berufsethos besitzen ...
im laufer ihrers beruflichen werdegangs mögen sie allerdings soundso oft patientinnen behandeln, die ihrerseits zu ihnen kommen, da sie sexuelle beziehungen zu kollegen des t.´s hatten..
irgendwann mag dann ein t. sich auch mal sagen, sei´s drum, wo lerne ich sonst so gut junge frauen kennen, die auch noch so sehr auf mich stehen (warum sie auf ihn stehen, blendet er dann einfach mal aus. wenn er die gelegenheit nicht ergreift, wird es ein anderer t. tun, mag er sich denken...)...
Zuletzt geändert von Georgine am Mi., 21.04.2010, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.

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carö
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 15:08

irgendwann mag dann ein t. sich auch mal sagen, sei´s drum, wo lerne ich s9onst so gut frauen kenn, die auch noch so sehr auf mich stehen...
georgine, das denkst du ernsthaft über die mehrzahl der männlichen therapeuten? oder habe ich dich missverstanden?
nicht das ich nicht wüsste, dass es missbrauch in der therapie gibt und wohl auch nicht zu knapp, aber ich wünsche mir doch eher, das was von pik geschildert wird und erlebe es auch nicht anders. finde das ist eine unterstellung all jenen, die wirklich "arbeiten" im besten sinne. und macht das thema "produktiver/konstruktiver umgang mit erotischen phantasien in der therapie" nicht gerade einfacher. ich kann piks meinung was die t.-phantasien betrifft bisher durchaus nachvollziehen.
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Georgine
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 15:18

@carö
natürlich wünsche ich mir auch das, was pik9 beschreibt. und ich glaube auch, dass das auch bei jedem einzelnene t. meistens so ist. allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass ein t. in ausnahmefällen mal schwach werden könnte im laufe seiner karriere.
aber z.b., wenn seine patientin in einer beziehung ist und ihm die ganze zeit von ihrem mann vorschwärmt wird es bei ihm sowieso auch nicht so schnell passieren.

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carö
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 15:27

viel wahrscheinlicher wird sein, dass die patientin den männlichen therapeuten ziemlich anhimmelt und toll findet und er wird - und das ist der job - alles dran setzen müssen, um diese positive schwärmerei für die weiterentwicklung der patientin zu nutzen. und "die guten" werden dies sicher auch tun. die, die dann denken, hey, wie genial, so komm ich leicht an die frauen, dass sind die, die den job verfehlt haben und am besten nie wieder praktizieren, denk ich. es sind vermutlich v.a. jene mit größenphantasien, die gefährlich sind, weil sie auch noch der meinung sein könnten, der patientin damit was gutes zutun.
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metropolis
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 15:43

pik9 hat geschrieben:
tja, Fantasien und oft auch Sprachduktus von Männern und Frauen unterscheiden sich nunmal.
Ok, aber meiner Frage bist du ausgewichen. Warum sind sexuelle Fantasien dem Thera gegenüber grenzüberschreitend? Und soll das heißen, dass du sexuelle Fantasien von Patienten verurteilst? Oder was ist die Moral von der Geschicht'?

Mir ist auch rätselhaft, wen oder welchen Thread du meinst, wenn du davon sprichst, dass hier sexuelle Fantasien detailliert geschildert werden. Da gibt es einen einschlägigen Thread. Und in diesem hier ein paar vereinzelte Beiträge. Ansonsten sind im Forum nicht wirklich Details zu finden.

Es geht (mir) im übrigen nicht um erotische Fantasien, die in einer Analyse mit Sicherheit Platz finden sollen, sondern um diesen (und andere) Beiträge betreffs Fantasien über einen Helfer.
Und?
Ich wiederhole: würden Männer so und detailliert ihren Fantasien betreff Therapeutin so schildern, ein Aufschrei der Empörung wäre sicher.
Was zu beweisen wäre...
Ich sehe das nicht so. Die Therapeutin muss genauso mit den Fantasien eines männlichen Patienten umgehen können wie der Therapeut mit denen der Patientinnen. Wie kommst du darauf, dass Frauen das nicht abkönnen?

Was bewegt erwachsene (?) Frauen dazu, ihre Fantasien auf einen Helfer zu fokussieren? Keine realen Kontakte außerhalb des künstlichen Raums Therapie?
Nein, bei mir nicht. Ich habe Job, Familie und ein erfülltes Sexualleben. Und damit stehe ich als Patientin mit erotischer Übertragung nicht allein.

Je mehr ich hier (im Forum) lese, desto klarer wird, dass die Mehrzahl der Viel userinnen kein Leben haben kann, denn sämtliche Realität wird mit Träumereien betreffs der Therapie ausgeblendet.
Fatal für den Erfolg einer Therapie.
Wer denn? Das kannst du doch gar nicht beurteilen. Viele Userinnen schreiben nicht so detailliert über ihren Alltag.

Allerdings mit einem, wesentlichen Unterschied.
Ein Therapeut hat gelernt mit Fantasien umzugehen, sie zu hinterfragen und
in Supervision oder Interaktion mit Kollegen zu bearbeiten. Ein Therapeut würde sich niemals derart in dem künstlichen Raum so verlieren wie die Mädels hier.
Ich habe auch nie Gegenteiliges behauptet. Im Übrigen müssen sich die "Mädels" auch nicht in Selbstkontrolle üben. Der Therapeut schon.


Wenn dir diese Literatur bekannt ist, wirst du auch wissen, dass die Autoren weit davon entfernt sind ihre Patienten für die Fantasien zu verurteilen. Sie wissen sowohl die eigenen als auch die Gefühle des Patienten für die Therapie zu nutzen.



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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:19

Georgine hat geschrieben:irgendwann mag dann ein t. sich auch mal sagen, sei´s drum, wo lerne ich sonst so gut junge frauen kennen, die auch noch so sehr auf mich stehen (warum sie auf ihn stehen, blendet er dann einfach mal aus. wenn er die gelegenheit nicht ergreift, wird es ein anderer t. tun, mag er sich denken...
@Georgine:
Kann es sein, dass da eine gehörige Portion Wunschdenken mit im Spiel ist ?
Ist nicht genau das eine Lieblingsphantasie von dir (genauso wie von vielen anderen Patientinnen auch !), dass der Therapeut doch endlich alle Hemmungen und alles Berufsethos fallen lassen möge und "die Gelegenheit ergreift" ?
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:25

@zwackerl
nö.
Zuletzt geändert von Georgine am Mi., 21.04.2010, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:30

@Zwackel

Nein, ich denke Georgine mag durchaus recht haben. Statistiken haben gezeigt, dass nicht unbedingt die jüngeren unerfahrenen Therapeuten übergriffig werden, sondern im Gegenteil eher die älteren, welche dazu neigen, weniger in Supervision zu gehen und ihr Handeln weniger zu hinterfragen. Und da scheint es nicht wenige zu geben, die in Umfragen eingestehen, irgendwann im Laufe ihrer Karriere die Grenzen überschritten zu haben. Die Dunkelziffer darf man natürlich auch nicht außer Acht lassen.

Ich vermute allerdings, dass solche Therapeuten nicht denken: "Wenn nicht ich wird es ein anderer tun. Carpe Diem." sondern er wird sein Verhalten im Sinne des Patienten auslegen wollen.
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:36

@Georgine: Nö ? Na, dann is ja gut !

@metropolis: Zu dem Thema gibt's übrigens ein herrliches Buch von Irvin Yalom: Die rote Couch
LG, Zwackel
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metropolis
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:41

@Zwackel
Das habe ich gelesen
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:49

edit......
Zuletzt geändert von carö am Mi., 21.04.2010, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 21.04.2010, 17:54

Ok, aber meiner Frage bist du ausgewichen. Warum sind sexuelle Fantasien dem Thera gegenüber grenzüberschreitend?
Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet ist, ein Einwurf: ob's als Grenzüberschreitung wahrgenommen wird, dazu sind die betroffenen Theras zu befragen. denn allein um deren Grenze geht es. Vielleicht (?) könnte dann folgendes als Antwort kommen: ein Thera grenzt sich vielleicht (?) innerlich (und für den Patienten unmerklich) ab, wenn eine Patient en detail über sein bestes Stück und dessen Aussehen fantasiert, und was der patient (m/w) am liebsten en detail damit machen würde, damit er seine Grenze - die ansonsten überschritten wäre - wahren kann, um diese Fantasien therapeutisch nutzbar zu machen. Der nächste sieht es vielleicht (?) als Übertragung und mithin vielleicht (?), dass es ihm gar nicht gilt/ihn gar nicht unmittelbar betrifft, und kann es so therapeutisch nutzbar machen. Diese Perspektive ist im Prinzip gleichzeitig auch eine Form der Distanzierung oder sogar Abgrenzung, wenn man so will. Ebenso wenn man das Geschehen aus Perspektive eines Anliegens des Patienten sieht, weswegen er in Therapie ist. Ein nächster sagt vielleicht (?), nö, ich hab' da eine ganze weite Grenze, die sicherlich noch nicht dadurch berührt wird, wenn in meiner Gegenwart jemand (und nicht nur meinE PartnerIn) en detail über mein bestes Stück und was er damit anstellen wird phantasiert. Ein anderer spricht vielleicht (?) seine Grenze an, z.B. wenn sich jemand vielleicht (?) zusätzlich verführerisch verhält. Fazit: Antwort gibt's bestenfalls durch fragen.
Und soll das heißen, dass du sexuelle Fantasien von Patienten verurteilst?
Also wenn ich akzeptiere(n kann), dass ich sicherlich die Grenze des einen oder anderen Mitmenschen schon überschritten habe und sicherlich auch noch weiterhin das eine oder andere mal überschreiten werde, impliziert das nicht zwingend dass ich mich be- oder gar verurteile (hoffe ich zumindest mal für mich, gelingt jedoch noch nicht immer)... sondern im Optimalfall kann ich wertneutral akzeptieren, dass die Grenze des Gegenübers überschritten wurde. Fazit: Die Schlussfolgerung Grenzüberschreitung = Verurteilung besteht also nicht zwingend.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 21.04.2010, 18:12, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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