Ist meine Therapeutin paranoid?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 05:48

Na ja, ich mochte sie damals anfangs gar nicht. Das wurde dann besser. Und offenbar hat sie zum Ende der ersten Therapie einen so positiven Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich wieder zu ihr wollte. Das Problem ist: ich weiß fast nichts mehr von unserer ersten Therapie. Worüber wir gesprochen haben, wie ich gefühlt habe - alles weg. Ich weiß nicht mal mehr, wie ihre damalige Praxis aussah. Das war der Grund, warum ich sie gebeten habe, mir Einblick in ihre Unterlagen von damals zu geben. Hat sie mir verweigert. Sie sagt, ich war damals sehr anstrengend und ziemlich arschig zu ihr.
Ja und warum sie immer wieder die Tatsachen verdreht... Ich weiß nicht genau. Sie sagte was von sie würde mich spiegeln. Aber so richtig ergibt das keinen Sinn für mich.

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BluePoint
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Beitrag Di., 23.01.2024, 06:30

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 05:48 Und offenbar hat sie zum Ende der ersten Therapie einen so positiven Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich wieder zu ihr wollte.
Vielleicht weil sie dich nicht fallengelassen hat, obwohl du arschig zu ihr warst. Warst du das wirklich? Also passt das eigentlich zu dir (auch wenn du dich nicht mehr konkret erinnern kannst?)


So etwas:
Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 05:48 Sie sagte was von sie würde mich spiegeln. Aber so richtig ergibt das keinen Sinn für mich.
destabilisiert eher. Ich meine, es könnte eine Taktik sein, wenn auch eine sehr merkwürdige.
Aber das dann auch noch in einen Bericht zu schreiben passt nicht zu der Erklärung sie würde "dich spiegeln".

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Shukria
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Beitrag Di., 23.01.2024, 07:22

Wieso kam nur sie für dich in Frage?

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 07:28

Ich kann mir schon vorstellen, dass ich ihr vielleicht unbedacht irgendwas an den Kopf geworfen habe, was sie verletzt hat. Ich glaube, sie ist da ziemlich empfindlich. Und ich bin manchmal etwas unsensibel, denke ich. Aber ich glaube nicht, dass ich sie absichtlich verletzen wollte. Auf jeden Fall glaube ich ihr, wenn sie sagt, dass ich sehr anstrengend war. Bin ich ja jetzt auch wieder. 😕 Sie sagt, sie musste sich damals vor unserer Sitzung immer erstmal auf die Couch legen, um Kraft zu sammeln. Ob sie das jetzt wieder tut, weiß ich nicht.

Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich eine Taktik dahinter hat. Ich vermute, sie hat es einfach falsch verstanden. Das fände ich nicht mal schlimm. Sie ist ja auch nur ein Mensch. Mich ärgert es nur, dass sie einfach nicht in der Lage ist, sowas zuzugeben. Sie will sich keine Schwäche eingestehen, denke ich. Dabei würde sie das so viel menschlicher machen. So wirkt es einfach nur arrogant. Dabei ist sie eigentlich ein ganz lieber Mensch. Ich weiß nicht, wovor sie Angst hat, dass sie sich nicht von ihrem hohen Ross runter wagt. Ob sie denkt, ich würde dann den Respekt vor ihr verlieren? Oder sie vor sich selbst? Hier wurde ein paar Mal mit dem Begriff "Abwehrmechanismen" rum geworfen. Vielleicht sind das ihre. Die Ironie ist nur: ihre Schwächen werden ja nicht unsichtbar, nur weil sie sie abstreitet. Mir kommt es manchmal ein bisschen vor, wie ein kleines Kind, das sagt "Wenn ich mir die Augen zu halten, siehst du mich nicht."

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 07:32

Shukria hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 07:22 Wieso kam nur sie für dich in Frage?
Ich bin da wie mein Hund: ich mag keine fremden Menschen. Außerdem wollte ich nicht wieder beim Urschleim anfangen. Sie kannte ich schon und sie kannte meine Geschichte.

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BluePoint
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Beitrag Di., 23.01.2024, 07:44

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 07:28

Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich eine Taktik dahinter hat. Ich vermute, sie hat es einfach falsch verstanden.
Ich habe nur versucht einen Sinn daran zu finden warum sie darauf antwortet sie würde dich damit spiegeln wollen.

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 07:50

BluePoint hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 07:44 Ich habe nur versucht einen Sinn daran zu finden warum sie darauf antwortet sie würde dich damit spiegeln wollen.
Ja, so habe ich dich auch verstanden. Aber ich denke es war einfach eine Ausrede. Irgendwas musste sie ja darauf antworten. Und das wirkt ja, oberflächlich betrachtet, erstmal sehr bedacht und kompetent. Kommt vielleicht auch bei manchen gut an. Mir wäre aber ein ehrliches "Oh, da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht" deutlich lieber gewesen. Kann ja mal passieren. Ich wäre ihr nicht böse gewesen.

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SinnIch
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Beitrag Di., 23.01.2024, 08:20

Hmm, ich lese hier bislang nur so mit. So ganz kann ich mir noch keinen Reim darauf machen.
Grundsätzlich find ich aber, dass sie dir nicht ständig einen Strick daraus drehen kann, schwierig zu sein. Dies wusste sie ja auch vorher schon anscheinend. Und entweder kann sie dich halten/aushalten oder eben nicht, dann sollte sie aber auch die Therapie beenden bzw gar nicht erst anfangen. Dass sie sich z.B. erst auf die Couch legen muss, ist alleine ihr Problem, nicht deins! Es ist dann auch kein Spiegel, wenn du es ja nicht konkret auf ein Verhalten bei dir beziehen kannst, sondern nur den Vorwurf siehst und was bei ihr da passiert.
Hilfreich wäre es nur dann, wenn sie dir ganz konkret sagt/zeigt, wo du übers Ziel hinaus schießt und dir aber auch zu Alternativen verhilft.

Vielleicht magst du aber mal ein Beispiel schildern, wo du findest, dass sie empfindlich reagiert hat, damit man das einordnen kann?

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Montana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 08:57

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 07:32 Außerdem wollte ich nicht wieder beim Urschleim anfangen. Sie kannte ich schon und sie kannte meine Geschichte.
Es kann nützlich sein, beim Urschleim anzufangen. In Wirklichkeit kanntest du sie nicht, hattest nur einen vagen Eindruck, aber keine Erinnerung an die frühere Therapie. Du weißt überhaupt nicht, was du damals über dich erzählt hast und schon gar nicht, ob sie damals schon einiges falsch verstanden hat. Und dann waren dazwischen zehn Jahre, und in dieser Zeit hast du dich weiterentwickelt, während sie ihr zehn altes Bild von dir mit in die Therapie bringt.

Du hättest unbelastet von vorn anfangen können und bist stattdessen mit einem fetten Minus gestartet. Mit einer Therapeutin, die dich schwierig findet. Nun ist schwierig nicht gleich schwierig, aber es kommt für mich so rüber, als sei es ein sehr negatives Schwierig von dem sie spricht. Sie muss ihre Kräfte sammeln? Ach je. Ich habe ebenfalls das Etikett schwierig, aber es ist anders gemeint. Die Aufgabe ist schwierig (auch für mich), aber nicht ich als Mensch. Das ist etwas anderes. Man muss sich nicht rüsten um mir gegenübertreten zu können.

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candle.
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Beitrag Di., 23.01.2024, 09:25

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 07:28 Hier wurde ein paar Mal mit dem Begriff "Abwehrmechanismen" rum geworfen. Vielleicht sind das ihre.
Aha, du therapierst jetzt also die Therapeutin?

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 09:56

@SinnIch
Dass ich schwierig bin, meint sie vielleicht nicht mal als Vorwurf. Ich habe sie gefragt und sie sagte, es ist nicht so, dass ihr jede Woche vor dem Donnerstag graut. Auch in der ersten Therapie scheine ich trotz allem nicht nur einen negativen Eindruck bei ihr hinterlassen zu haben. Sie sagte schon mehrfach, dass sie sich sehr gefreut hat, als ich letztes Jahr im April bei ihr anrief und nach einem Therapieplatz gefragt habe. Erst hatte sie mich nicht erkannt (inzwischen verheiratet, anderer Name) und sagte sie hätte nichts mehr frei. Als ich ihr dann sagte, wer ich bin, hatte sie plötzlich doch noch was frei. Also kann ich dann so schlimm wohl doch nicht gewesen sein.

Ja, Beispiele, wo sie empfindlich reagiert hat... Hm, sie ist halt im Allgemeinen immer schnell sehr schnippisch. Als ich ihr letzten Donnerstag meinen Text vorgelesen habe, sagte ich an einer für mich wichtigen Stelle "Schreiben Sie das ruhig mit" und sie batzte mich gleich an "Ich bin nicht Ihre Sekretärin!"
Oder als ich mit dem Gedanken gespielt habe, die Therapie zu beenden und sie mir sagte "Ich werde Ihnen nicht den Arsch lecken!"
Ich habe das Gefühl, sie muss ständig ihre Überlegenheit demonstrieren und geht bei allem was ich sage sofort in die Defensive. Dabei will ich sie ja gar nicht angreifen. Keine Ahnung, ob ich so provokant rüber komme, dass sie meint, sie muss sofort mit großen Geschützen zurück ballern. Ich bin dann oft etwas vor den Kopf geschlagen und frage mich "Was hab ich denn jetzt schon wieder so schlimmes gesagt?"
Aber das wäre halt auch sowas, wo es vielleicht hilfreich wäre, wenn ein neutraler Dritter sich so eine Situation anguckt und vielleicht feststellen kann, auf welcher Seite da die verschobene Wahrnehmung liegt. Das heißt ja nicht, dass ich einen Fürsprecher will, der sich auf meine Seite schlägt. Kann ja auch sein, dass er tatsächlich feststellt, dass ich provokant wirke und ihre Reaktion verständlich und berechtigt ist. Aber vielleicht ist es auch umgekehrt. Ich habe keine Ahnung.

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SinnIch
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Beitrag Di., 23.01.2024, 10:00

Naja, aber "Schreiben Sie das ruhig mit" klingt auch für mich schon ziemlich frech. Vielleicht hast du da wirklich eine andere Wahrnehmung, wie solche Dinge ankommen? Ihre Ausdrucksweise find ich aber auch unter aller K..., aber da sagtest du ja, dass das für dich okay geht.
Hast du ihr aber mal genau deinen Konflikt geschildert? Dass du es nicht verstehst und irritiert bist von ihren Reaktionen und wie diese bei dir ankommen?

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 10:04

Ehrlich gesagt tue ich mich zunehmend immer schwer ihr gegenüber Kritik zu äußern bzw. kritische Fragen zu stellen. Ist vielleicht wirklich so, dass ich zu blöd bin das anständig zu formulieren, so dass sie sich nicht auf den Schlips getreten fühlt. Also schlucke ich oft auch einiges einfach runter, weil ich nicht möchte, dass es schon wieder knallt.

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SinnIch
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Beitrag Di., 23.01.2024, 10:07

Dann macht das doch alles echt keinen Sinn dort. Klingt für mich als hätte das eine Eigendynamik angenommen, in der ihr euch festgefahren habt.

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candle.
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Beitrag Di., 23.01.2024, 10:11

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 10:04 Also schlucke ich oft auch einiges einfach runter, weil ich nicht möchte, dass es schon wieder knallt.
Ich habe den Eindruck, dass du es brauchst, dass es knallt. Was würde passieren, wenn es nur noch ruhig in Therapie zuginge?

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