Austausch mit chronisch Suizidalen

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mio
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 18:28

saffiatou hat geschrieben:Der Grund warum ich in der Therapie darüber reden möchte, aber eben nicht gleicht eingewiesen werden
möchte ist doch, daß ich eben eine Strategie brauche, daß es eben nicht dazu kommt, daß ich Hilfe brauche,
die mich auf andere Gedanken bringt, Ideen, warum ich weiterleben könnte.
Ein Therapeut kann und darf Dir keinen (seinen) "Lebenssinn" "beibringen", das kannst und darfst Du nur selbst tun. Alles andere würde die Abhängigkeit fördern. Von daher ist es für mich verständlich dass bei dieser Herangehensweise keine Reaktion kommt. Ein Therapeut kann mit Dir "Notfallpläne" entwickeln, "Verträge" mit Dir schließen, aber eine "Idee (einen Grund) zum weiterleben" wird er Dir so nicht geben (können und dürfen).

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Vincent
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 19:06

Quatsch hat geschrieben:Das darf doch so sein, gell.
Ja, gell - alles darf sein.
Auch dass man hier inzwischen wieder bei reiner Formalität angelangt ist.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Broken Wing
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 20:06

@ Blade: Es geht hier darum, dass jmd. über Selbstmord redet, also nicht versucht.
Da Fresse ich 10 Besen, dass durch das Reden allein keine pflichtbegründende Situation entstanden ist. Ganz davon abgesehen, dass ein aufrichtiger Mensch jederzeit für seine Taten geradestehen könnte und seine Hilfe nicht von juristischen Fragen abhinge.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Thread-EröffnerIn
Widow
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 20:53

Danke, saffiatou! Doch ich gebe auf.

Da es hier nun wieder seitenlang um Mitteilungs- und Austeilungsbedürfnisse ging, die nichts mit dem Threadthema zu tun haben, betrachte ich meinen Versuch hier mit diesem Thread als gescheitert.
Ich persönlich finde es zu mühselig, aus all den OTs die wenigen threadbezogenen Beiträge herauszusuchen.

Was die persönlichen Anwürfe angeht: blade, ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt besser - dann wäre dieser Thread wenigstens zu einer Sache gut gewesen!

Widow

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mio
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:01

Broken Wing hat geschrieben:Es geht hier darum, dass jmd. über Selbstmord redet, also nicht versucht.
Also ein Theorie-Praxis Problem? Sorry Broken Wing, aber warum sollte ich über was reden, was ich gar nicht in Betracht ziehe? Wovor ich keine Angst habe? Wo ist da der Sinn? Ausschlussprinzip? Paradoxe Hoffnung? Das Gefühl nur mittels eines "Verstärkers" gehört zu werden in meinem Leid? Die Hoffnung auf einen "Retter"? Oder geht es um den "sehenden Zeugen"?

Das erschließt sich mir echt nicht. Ist mir wahrscheinlich zu verklausuliert und zu indirekt.

Würde es ein simples: Mir geht es oft so scheiße, dass ich am liebsten nicht mehr leben möchte! dann nicht auch tun?

(Zwischen "am liebsten nicht mehr leben" (weil mir alles hoffnungslos erscheint) und "ich bringe mich eh um" (es ist eh alles hoffnungslos) liegen für mich zB. WELTEN und ich bin gerade sehr unsicher wie Du diese Aussage meinst.)

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Kathlea
Helferlein
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:03

Widow, mir war klar, dass dir vorhergehende Austausche nicht recht passen würden, aber eine deiner Fragen lautete dennoch: "Was macht Ihr chronisch Suizidalen, um gegen das Kippen ins Suizidale anzugehen?". Ich finde zu diesem Themenkomplex passt es sehr gut (wenn auch etwas zu sehr ins rechtliche Gebiet ausgeartet) über die Ängste und Befürchtungen zu sprechen, was, wann, warum passiert, wenn man sich jemandem bzgl. dieser Gedanken mitteilen möchte - eben gerade um ein Kippen ins Suizidale zu vermeiden.

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Broken Wing
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:15

@ Mio: War nicht an dich gerichtet.
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mio
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:18

Broken Wing hat geschrieben:@ Mio: War nicht an dich gerichtet.
Ich weiss, es würde mich aber trotzdem interessieren. Musst natürlich nicht antworten so Du nicht willst. Eh klar, oder .

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Broken Wing
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:27

Ich weiß leider nicht, was konkret deine Frage war. Ich hatte mich darauf bezogen, dass man sich angeblich strafbar machen könne, wenn man auf suizidale Gedanken nicht reagierte. Es gilt natürlich, dass man vor Gericht und auf hoher See allein in Gottes Hand ist, den Rest habe ich weiter oben ausgeführt und wiederhole es daher nicht.

Willst du den Sinn des Redens hinterfragen? Gute Idee, dann aber auch das ganze therapeutische Gelaber.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:32

Broken Wing hat geschrieben:Willst du den Sinn des Redens hinterfragen? Gute Idee, dann aber auch das ganze therapeutische Gelaber.
Nö, so allgemein nicht. Ich halte reden nicht für überflüssig. Ich wundere mich nur darüber, dass über was geredet wird, was scheinbar keinerlei individuelle (praktische/selbstwirksame) "Bedeutung" hat. Das ist für mich zB. "Gelaber".

Und das verstehe ich eben nicht. Dann kann ich in der Tat auch schweigen und würde es - persönlich - auch tun.

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saffiatou
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Beitrag Fr., 05.02.2016, 21:56

Hallo Widow,

wollte Dir eigentlich eine PN schicken, aber das geht nicht.

Ich finde es sehr schade, daß Du Dich hier zurückziehst, verstehe es aber.

Vielleicht magst Du zu dem einen oder anderen posting doch noch etwas sagen....

Alles Gute, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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blade
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Beitrag Sa., 06.02.2016, 08:44

Nein ich fühle mich nicht besser.
Ich bin betroffen.
Erkläre Ihnen auch gerne wieso Widow.

Wenn Sie rechts unter auf die Seitenzahl blicken, dann scheint dort die Zahl 28 auf, das ist überdurchschnittlich viel gemessen an der Zeitdauer dieses Threads.

Sie haben also mit Ihrem Thema sehr viel Interesse und Anteilnahme von sehr vielen verschiedenen Menschen erhalten und das in sehr kurzer Zeit.

Doch Sie reagieren andauernd mit Ablehnung, Geringschätzung und sogar Ausschlussversuchen gegenüber Menschen, welche nicht genau Ihre gewünschten Ansichten wiedergeben.

Was für ein Forum sollte das denn sein? Jemand sagt etwas und alle anderen sagen "Ja, hast recht."

Das macht mich betroffen und ich empfinde den völligen Mangel an Wertschätzung gegenüber den Bemühungen so vieler Menschen als verletzend.
abgemeldet

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hawi
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Beitrag Sa., 06.02.2016, 09:39

Bin gestern ja nur mal auf den aktuellen Austausch gestoßen, las nur die Seite, auf der ich dann selbst schrieb, und die darauf folgenden. Hab nun dein Eingangsposting gelesen. Wie erwartet, ich bin hier allenfalls Gast, hoffentlich nicht Voyeur.
Erst mal wendet sich „Austausch mit chronisch Suizidalen“ an die, denen selbst Suizidgedanken zumindest nicht fremd sind. Also eindeutig nicht an mich!
Das hier auf den letzten Seiten Geäußerte? Beschäftigt sich doch weitgehend mit dem „Umfeld“ der Gedankenträger.
Einerseits sicher gut/nützlich/sinnvoll, wenn dies Umfeld selbst eher die Klappe hält, hier mehr über das Umfeld als mit dem Umfeld direkt geredet wird.
Aber vielleicht dann doch nicht ganz. Oder?
Denn ohne all die?
Einerseits störend, andererseits störend!
So versteh ich jedenfalls gleich zu Beginn das fett Grüne „Zum Anker/Henker“.
Jemandem wie mir „gefällt“ grad das. Nicht allein das der Inhalt auch mein „Inhalt“ ist. Oder auch „In-Halt“?!

Die Überschrift hier jedenfalls? Auch grad das, was ich von Kathlea las, Austausch grad auch mit nicht Suizidalen, muss nicht der einzige „Anker“ sein, wird sicher auch auf die Art des Austausches, die „Qualität“ ankommen, ich meine aber, so was ist wichtig, ich glaub sogar notwendig.
Sogar unnotwendig ergibt sich sowas wohl automatisch. Wird sicher nicht gleich/immer etwas sein, das echter Austausch ist.
Genau an diesem Punkt bin ich grad. Suizidale(r) trifft auf Nichtsuizidale(n). Und dann?
Was dann bezogen auf hier thematisierte passiert? Den Unterschied macht da, finde ich nicht allein, nicht so sehr die Suizidalität, sondern wie sonst auch die Persönlichkeit, der Typ, die Überzeugungen, Prägungen etc.
Natürlich alles sehr abgedroschene Begriffe, aber es nun der mit den Suizidgedanken oder der ohne sie ist, beide sind ja mehr als das. Beide haben Grundvorstellungen, auch grad moralische. Was gehört sich, was nicht. Worüber darf geredet werden, worüber nicht. Ganz schön verschieden auf beiden „Seiten“.
Austausch? Was geht und was nicht? Ich glaub jedenfalls nicht, dass es allein die Nicht-Suizidalen sind, die Austausch scheitern lassen. Alle sowieso nicht. Aber da ich meine, auf beiden Seiten spielen dieselben Prägungen eine Rolle, hindern manch Prägungen halt auch den Suizidalen. Auch der, grad der? Wie viel erlaubt er sich denn erst mal selber? Oder umgekehrt wie viel oder wie wenig erwartet er von seinem Umfeld. Self fulfilling prophecy? Jedenfalls was in dieser Richtung? Sicher je nach eigener Prägung, aber wer nun mal aus den verschiedendsten Gründen Suizid als höchst verwerflich ansieht? Kann einerseits womöglich ein Anker sein. Kann aber andererseits auch verhindern, sich selbst überhaupt anderen mitzuteilen.


LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 06.02.2016, 09:50

@ Blade: Naja so falsch liegt Widow nicht. Das Interesse galt nicht ihr und ihrem Thema sondern sich selbst. Es ist wirklich faszinierend, mit welcher Hartnäckigkeit User im OffTopic schreiben, nur weil sie es dürfen. Zu einem Austausch gehören aber mindestens 2, die wollen. Alles andere fällt unter Threadschredderei und Zeitverschwendung.
Ich pers. bevorzuge solche Threads ohnehin nicht.

Und wenn mal Nico auftaucht, ist die Richtung absehbar, in die es geht.
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Fundevogel
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Beitrag Sa., 06.02.2016, 09:53

Als bislang stiller Mitleserin dieses Threads reicht es mir jetzt endgültig.

In diesem Thread geht es um Leben und Tod.
Um Menschen in existentieller Not.

Wie kann man es wagen, hier laut darüber nachzudenken, ob jemand ernsthaft sterben will oder nicht.
Wie kann man es wagen, betroffen zu sein von mangelnder Wertschätzung.

Wer hier schreibt und liest und nicht betroffen ist, muß diesen Austausch hier aushalten können.
Wer hier schreibt und liest und betroffen ist, braucht einen geschützten Raum, ohne alle diese Anwürfe von Ahnungslosen.

Und alle, die nicht wissen, wo sie hingehören, können vielleicht inzwischen vor ihrer eigenen Tür kehren.
Fundevogel

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