Ich habe hier irgendwo gelesen, dass es eine "Ausrede" sei, wenn sich jemand kindlich verhalte und das dann mit einer "kindlichen Persönlichkeit, die eben gerade vorne ist" erklärt, während andere genauso kindliche Bedürfnisse in sich spüren würden, diese aber "zurückstellen" müssten. Das mag ja sogar sein, dass einem DIS-Patienten "mehr durchgelassen" wird, als einem "Uno". Aber: So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, sie im Kleiderschrank Dinge finden, die sie nie gekauft haben, sie Freundschaften im Streit wiederfinden etc. - so oft kommt das eben bei Unos NICHT vor... Und wenn ich es mir aussuchen darf, lieber Gott, dann bin ich lieber Uno...
SoundofSilence, es sind genau die beiden von mir hervorgehobenen Sätze, die ich in dieser Kombination problematisch finde. Bzw. ich frage mich, wozu der letzte Satz von dir geschrieben wurde: Damit machst du all das "das mag ja sein" zunichte, indem du die Bedeutung, die das für den Betroffenen hat, negierst.
Analog: Stell dir zwei Schmerzpatienten vor: Der eine hat Fibromyalgie, der andere Rheuma. Wer subjektiv mehr leidet, lässt sich im Einzelfall nicht sagen; dennoch ist bekannt, dass Rheuma mit bestimmten Veränderungen einhergeht, die bei der Fibromyalgie fehlen. Dann sagt dir der Fibro-Patient: "Mir tut alles weh, ich kann nicht mehr arbeiten", und du antwortest ihm dann also analog: "Das mag ja sein, aber wenn ich mir eines von beiden aussuchen kann, dann hab ich doch lieber Fibro als Rheuma". Und der Fibropatient schaut dich an und denkt: "Sie hat überhaupt nichts begriffen". Wenn jemand so redet, dann redet er aus der Perspektive - und zwar NUR aus der Perspektive - eines Rheumatikers; die Perspektive des Fibropatienten wird dabei nur insofern angenommen, als sie dem Vergleich mit dem Rheumatiker dient - und natürlich wird dabei, ohne es auszusprechen, automatisch "festgestellt", was schlimmer ist. Derjenige, der dem - mehr oder weniger vorsichtig oder auch deutlicher - grundsätzlich widerspricht, weil er sich nicht gesehen fühlt, der wird dann automatisch zum "Ankläger", der dem Rheumakranken sein Leid abspricht (denn natürlich MÖCHTE NIEMAND Rheuma haben und es "sich aussuchen").
(Mir selbst geht es übrigens nicht um den Aspekt des "Durchgehenlassens", sondern um die Frage nach der Identifizierung und Benennung (womit ich nicht die Namen meine!) der inneren Anteile)