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Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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blade
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Beitrag Do., 25.02.2016, 07:03

Das mit dem Fühlen ist natürlich ein zweischneidiges Schwert und kann auch erhebliche Probleme verursachen (Vergleich Blinddarm und Blinddarmentzündung - genau genommen Wurmfortsatz).
Ich bin der Meinung, das Fühlen auch gelernt sein will und eine Entwicklungsaufgabe in der Individualentwicklung darstellen würde, welche aber seit vermutlich tausenden von Jahren verwaist zurückgelassen wurde und wir jetzt unter den wild wuchernden Tücken unkontrollierter und unkultivierter Bewusstseinsanteile zu leiden haben.

Eine vergessene Kunst. (da ich auf Grund des oben genannten Autodidakt bin, gezwungenermaßen, bin ich auch kein Meister in dieser Kunst, aber ich habe bisher zumindest eine Ahnung gewonnen von dem Potential und dem möglichen Wert dieser Kunst).

Grundsätzliche Fehler in der Betrachtung können sein:

-Je mehr Gefühl desto besser - das stimmt nicht, sondern führt mit Sicherheit zu großen Problemen zB Hysterie
-Es gibt nur die bisher in der Psychologie bekannten Grundgefühle - nein, da gibt es viel mehr
-Gefühle haben vor allem den Zweck das Verhalten des Einzelnen in Richtung Sozialverträglichkeit zu steuern.
Auch das ist falsch, möglicherweise ist das aber ein Teilaspekt.
- Gefühle haben immer recht. Stimmt auch nicht. Ebenso wie wir mental irren können wir das auch emotional
was unmittelbar zum nächsten Punkt führt
- Emotionen und Gefühle sind das Gleiche. Dreimal dürfen Sie raten, stimmt auch nicht.


Je leiser und exakter ein bestimmtes Gefühl ist, desto eher ist es richtig. Aber auch davon gibt es Ausnahmen. Manchmal kommt eine nicht rational erklärliche Gewissheit wie ein Glockenschlag, von dem sich dann Verstandes-mäßig erst nach und nach zeigt, daß es wahr ist.

wer in der Kunst bewandert ist, kann übrigens in höherem Maße über seine Gefühle und zT auch Emotionen verfügen, als in der zur Zeit herrschenden Meinung erlaubt ist. Er oder Sie kann dann zB für Freude offen sein und diese ganz tief empfinden, wenn es geht für immer und auf der anderen Seite bei Leid nicht zur Verfügung stehen (oder zumindest weniger zur Verfügung stehen)

weil es eben nicht stimmt man müsse offen für alles sein und könne nur Freuden UND Leiden gemeinsam haben
(daß das nicht stimmen kann, weiß jeder, der eine viel zu lange Zeit NUR gelitten hat OHNE jemals Freude zu spüren)
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blade
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Beitrag Do., 25.02.2016, 08:34

Ein weiteres Problem könnte sein: Wenn Gefühle aufgegeben werden, dann entsteht ein leerer Raum.
Siehe auch den Thread von Herrn Geheilter Typ (welcher verschoben wurde).
Diesen Raum können dann Dinge einnehmen/beanspruchen welche Zwangsgedanken genannt werden, welche alle eines gemeinsam zu haben scheinen: Immer mehr Angst zu erzeugen.
Angst macht einen noch enger und noch mehr Raum für noch mehr Zwangsgedanken wird "frei" (eigentlich wäre das korrektere Wort "unfrei").
Umgekehrt kann ich aus eigener Erfahrung berichten, daß echte Freude sofort alle Zwangsgedanken verschwinden lässt.

Meine Theorie: Das was Freude genannt wird ist das Ausdehnen vollständig in den eigenen Raum hinein.
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Beitrag Do., 25.02.2016, 09:49

Sehr gute Beiträge von Blade und krang2.
Kein Sarkasmus, das mein ich Aufrichtig.
Ich glaube nicht das mein Gefühl von Freude unbedingt viel schwächer sein muss als bei euch, ich freue mich nur einfach über andere Dinge.
Während ihr euch an Weihnachten auf eure Familien freut und auf die Besinnlichkeit , freu ich mich halt darauf mich den ganzen Tag bedienen zu lassen und bei meinen verwandten wieder den Entertainer zu geben.
Dabei muss ich noch nicht einmal Lügen, ich mag es generell wenn die Leute mich erwartungsvoll ansehen und darauf warten das ich den nächsten Scherz reiße oder dergleichen.
Wie viele Hochzeiten sind erst so richtig gut geworden weil ich dafür gesorgt habe dass die Leute nachher die sau raus lassen.
Eigentlich könnte man mich sogar als sozial verträglich bezeichnen.


Was die zwangsgedanken angeht, was kann man sich da bei ihnen konkret vorstellen , Blade ?

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Beitrag Do., 25.02.2016, 11:42

Nebenbei bemerkt, Pflege auch ich jahrelange Freundschaften und bin in meine Nachbarschaft voll integriert.

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Carpincha
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Beitrag Do., 25.02.2016, 14:59

Einen Grund, neidisch auf dich zu sein, sehe ich nicht, allerdings auch keinen für Mitleid. Keine Frage, deine psychopathischen Züge ersparen dir einiges an Leid, aber auf der anderen Seite verpasst du eben auch was. Liebe, Zuneigung, Verbundenheit, Vertrauen, Geborgenheit u.s.w. sind für mich etwas Schönes, mein Leben Bereicherndes, was ich nicht missen möchte. Vieles von dem, was du als für dich wichtig beschreibst (Respekt, Anerkennung, Macht, Überlegenheit...) bedeutet mir erheblich weniger oder gar nichts. Aus dem Grund würde ich mit dir genauso wenig tauschen wollen wie du mit mir.

Offenbar ist es ja nicht so, dass du keine Gefühle hast, sondern lediglich zu einem Teilbereich davon fehlt dir der Zugang. Aber du kennst doch zumindest Freude, Wut, Hass und vermutlich Stolz?

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Beitrag Do., 25.02.2016, 15:42

Ja diese Gefühle kenne ich

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Beitrag Fr., 26.02.2016, 01:16

Wobei ich sagen muss das ich mir manchmal gar nicht sicher bin ob ich das wirklich fühle, oder ob ich nur gelernt habe mich dementsprechend in einer solchen Situation zu verhalten.
Bei einem Großteil meiner schlägereien , war ich zwar sehr sehr aggressiv, aber ich bin mir nicht mal sicher ob ich das wirklich auch so gefühlt habe.
Einige Male habe ich absolut emotionslos zu geschlagen einfach weil ich wusste das jz Zeit zum handeln war.
Wenn mich jemand verbal angegriffen hatte, hab ich halt drauf gehauen- der öffentlichen Wahrnehmung wegen.
Mit stolz kann ich definitiv etwas anfangen.
Bei hass bin ich mir nicht sicher, ob es Hass ist oder einfach nur wut.
Für Hass bin ich eigentlich fast zu gleichgültig.

Einige Dinge kann man sich halt nicht bieten lassen wenn man sein Gesicht nicht verlieren will, insbesondere dann wenn man der Anführer seiner Clique ist.
Was freude angeht , so handelt es sich meist um Schadenfreude oder ich freu mich über mich selbst, wenn ich etwas geschafft habe.

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MannImMond
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 01:48

@2face

Ich kenn nichtmal das alles!
Eigentlich ist mir alles schnurz.
Wenn mich jemand beleidigt ist mir das auch egal, selbst wenn mir jemand auf die Fresse haut. Allerdings freu ich mich dann trotzdem über die Gelegenheit zurückzuschlagen, einfach weil mir das dann doch mal Spaß macht. Aber wie genau ich mich dabei fühle kann ich selber nichtmsl sagen. Seltsam ich weiß...
Knarm!

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2face
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 09:30

Naja die Beleidigung an sich ist mir auch egal.
Es geht dann ganz einfach nur darum, ihn damit nicht durch kommen zu lassen.

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MannImMond
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 10:23

Hmmm...
Ja das mit dem nicht durchkommen lassen stimmt schon. Oder einfach mal Bock jemanden eine reinzuhauen. (keine Angst, ich verprügel nicht wahllos Leute auf der Straße) Trotzdem ist mir alles irgendwie schnurz und das seit ich denken kann. Es stört mich zwar eigentlich nicht aber manchmal will ich echt einfach mal wissen wie es anders wäre einfach aus Neugier. Aber sowas lässt sich halt nicht ändern und es hat schon was Gutes an sich dass ich nicht so denke wie die meisten Leute...
Knarm!

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Beitrag Fr., 26.02.2016, 11:41

Das mit dem prügeln hat mir früher mehr Spaß gemacht, eigentlich ist es nur Mittel zum Zweck.
Heute Versuch ich das zu vermeiden, es lohnt sich meistens einfach nicht.
Da kann man im Job seine Aggressionen besser aus leben und bekommt das auch noch bezahlt.
Wenn ich mich prügeln will Steig ich ab und an nochmal in den Ring.
Allerdings außerhalb der Öffnungszeiten mit Freunden, habe dort eigentlich Hausverbot.

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Carpincha
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 12:26

Um Gefühle nicht wirklich zu spüren bzw. zuordnen zu können, muss man allerdings kein Psychopath sein, mir ging das auch lange so. Meistens habe ich einfach nur eine starke Anspannung wahrgenommen, hätte aber nicht sagen können, was da für Gefühle hinter stecken. Mittlerweile klappt es ganz gut.

Zum Unterschied zwischen Wut und Hass habe ich mal gehört, Wut ist heiß, Hass ist kalt.

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MannImMond
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 21:50

@2face
Was hast du denn für einen Job?
Und wieso hast du im Ring Hausverbot?
Knarm!

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Beitrag Sa., 27.02.2016, 00:26

Ich bin in der Industrie tätig, in höherer Position allerdings-kein Arbeiter, sehr grob gesagt.
Weiter geh ich darauf nicht ein.

Naja ich hab da paar Jahre trainiert und einige Leute wollten sich physisch halt verbessern und dabei hab ich Ihnen halt geholfen.

Aber wie in jedem Schwarm von Spatzen gibt's einen der von den Dächern pfeift.
Hab bis heute nie rausgefunden wer.

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blade
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 08:38

ist halt die Frage ob anabole Steroide wirklich eine echte Verbesserung darstellen - so wie die getarnten E-Bikes bei Profiradrennen.
wenn man seine Ziele welche man ursprünglich hatte dadurch erreicht dann ist es zumindest in dieser Hinsicht eine Verbesserung (diese Ziele dann zu hinterfragen wünscht natürlich nur, wer Grund dazu hätte).
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