Gewalt in Pornos

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Nico
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 15:11

@zilan
Ist dein Zweitnick " andere Postings" oder warum fühlst du dich angesprochen ?

Ooooch ich gehöre nicht dazu soll ich jetzt ?
Ja du hast den Thread eröffnet, ist er deshalb DEIN Thread ?
Dürfen deshalb nur dir genehme Postings geschrieben werden ?

Ich finde du bist ganz schön überheblich und vermute stark dass das mit deiner sexuellen Vorliebe zusammenhängen könnte.

@stern
Ach zwischen toll finden und jede integrität absprechen sollte für den normal denkfähigen Menschen aber schon noch ein Spielraum sein mit dem umzugehen lohnt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Zilan
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 15:29

yamaha1234 hat geschrieben: ... dass sehr viel "abgespalten" werden müsste um bspw. ernsthaft Mitgefühl für gefolterte, leidende Menschen empfinden zu können...
ich habe mich damit überhaupt nicht beschäftigt und mir keine eigenen gedanken dazu gemacht, weil ich denke, solange ich niemanden kenne, kann ich das nicht beurteilen.

so, nun bin ich gestern hier zufällig über einen beitrag von einem user gestoßen, und auch wenn ich ihn nicht kenne, er hat selbst geschreiben, dass er erst durch gespräche mit anderen verstehen konnte, dass das war er sich angeschaut hat iegentlich schlimm für die betroffenen war. ABER er sieht keinen anhaltspunkt dafür, dass er anderen indirekt damit geschadet hat.

[krang nochmal in aller deutlichkeit, ich beziehe mich hier nicht auf dich, das reine ansehn von kriegsbildern, etc... finde ich nicht schlimm, ich kenne es sogar von mir, bei mir hat es aber nichs sexuelles, ich möchte mir manchmal die gesamte grausamkeit der welt vor augen führen (oder sowas in der art). DU bist nicht der grund wieso so etwas passiert, also gibt es keinen zusammenhang zu dir und meinem obigen text.]

auf jeden fall lässt sich daraus schließen, dass man eine andere wahrnehmung bekommt wenn man vermehrt mit gewaltbildern konfrontiert wird. das ist auch nichts neues, man weiß, dass wir durch bilder die durch die medien gehen, auch stark abstumpfen.
als kind weint man auch, wenn man zum ersten mal direkt mit dem prozess der fleischbeschaffung konfrontiert wird, als erwachsene lachen manche nur müde darüber. dennoch könnten die wenigsten ein schwein eigenhändig abschlachten. also ist da schon auch nochmal ein großer schritt es auch in die realität umzusetzen.

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Zilan
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 15:34

es hat nichts mit überheblichkeit zu tun wenn man andere respektiert und das auch von den schreiberlingen hier erwartet einen gewissen ton beizubehalten. es ist vielmehr überhblich andere ständig zu beleidigen (oder es zumindest zu versuchen) und sich dabei sooo viel besser vorzukommen.

alle schreiben hier im netten ton miteinander, auch wenn ihre meinungen stark auseinadergehen. du halt nicht..ist eben leider so, da musst du auch nicht weinen drüber, das kann man ändern

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Nico
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 15:37

Das kannst du ganz sehen wie du möchtest zilan, es liegt mir nichts daran deine schlechte Menschenkenntnis gerade zu rücken. Mir ist völlig wurscht wie und was du über mich denkst.
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stern
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 15:48

Nico hat geschrieben:@stern
Ach zwischen toll finden und jede integrität absprechen sollte für den normal denkfähigen Menschen aber schon noch ein Spielraum sein mit dem umzugehen lohnt.
Ist halt eine Frage der individuellen Wertung... für andere kann ich daher schwer sprechen, wie etwas gesehen wird.

Für meinen Teil: Kommt halt darauf an: Wenn jemand mit einer Sexualpräferenz anderen (uneinvernehmlich) schadet bzw. Gesetze übertritt (manche Präferenzen sind nunmal grenzwertiger, was auch ein Grund ist, weswegen es Paraphilie-Diagnosen gibt), dann könnte auch nicht nicht mehr sagen, das ist toll bzw. integer... sondern das empände ich (auch) als nicht integer (erstmal die "Tat" an sich).

Spätestens wenn sich das dann häuft, neigen Menschen dann dazu, das stärker der Person zu zu schreiben à la: "das gehört halt zu dem"... "so ist er halt", usw. Und wenn jemand der felsenfesten Überzeugung ist, meine Vorliebe ist wichtiger als das Interesse anderer Menschen, vgl.
Hierbei empfinden sich die betroffenen Paraphilen nicht als krank, sondern betrachten ihre sexuellen Bedürfnisse als häufig wichtiger als die anderer Menschen, sodass es häufig zu Gesetzesbrüchen kommt (z. B. Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe auf Kinder, Diebstahl, Leichenschändung, Nötigung, Hausfriedensbruch etc.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraphilie

(man beachte: Das bezieht sich nur auf eine Gruppe, nicht alle) dann behaupte ich, das sehen dann in der Tat schon mehr Menschen nicht mehr als integer an. Oder platter formuliert: Wenn jemand eine anderen Menschen umbringt, um seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen würde ich persönlich das natürlich anders sehen als wenn jemand beim Anblick eines legal geschossen und veröffentlichen Zeitungsbildes sonstwas mit sich anstellt. Also die Neigung an sich sagt noch nichts darüber aus, wie sie ausgelebt wird. Wenn meinetwegen ein Pädophiler so verantwortungsbewusst damit umgeht, das andere nicht zu schaden kommen, sehe ich erstmal nichts unintegeres. Ob man ihm im Freundeskreis aufnimmt bzw. die Kinderbetreunung anvertraut, wäre nochmals eine andere Frage (z.B. des Vertrauens, das man aufbringen kann).

Also in anderen Worten: Spätestens wenn andere zu Schaden kommen, könnte ich Sexualpraktiken (wie auch immer sie dann auch heißen mögen) auch nichts mehr abgewinnen.
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Nico
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 16:06

Du da bin ich ganz bei dir, bei mir ist es noch viel differenzierter.
Ich bin ein Mensch der generell überhaupt nix mit Gewalt anfangen kann.
Ich mag weder brutale Pornos, noch gewalttätige Filme oder sonstige Gewaltanwendung. Was das anbelangt würde ich mich selbst als ausgesprochen friedliebenden und sanften Menschen bezeichnen, wie andere das sehen weiß ich nicht.
ABER
Ich weiß z.B. dass es Menschen gibt die Lust empfinden wenn ihnen Gewalt angetan wird.
Verstehen kann ich das nicht, aber diesen Menschen deshalb generell und pauschal jegliche positiven menschlichen Gefühle abzusprechen, käme mir nicht in den Sinn und dagegen trete ich auf.
Ich verstehe auch Menschen nicht die sich Horrorfilme ansehen, aber deshalb sind sie nicht gleich alle pervers für mich.

Ich habe es in diesem Thread schon einmal geschrieben, warum soll ein peitschenknallender Mann der seine Orientierung mit einer devoten Frau auslebt nicht ein liebender Vater sein können ??
Jemand in diesem Thread behauptet das wäre unmöglich, ich bin da anderer Meinung.
Sonst nix.
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 16:29

Zilan hat geschrieben:so, nun bin ich gestern hier zufällig über einen beitrag von einem user gestoßen, und auch wenn ich ihn nicht kenne, er hat selbst geschreiben, dass er erst durch gespräche mit anderen verstehen konnte, dass das war er sich angeschaut hat iegentlich schlimm für die betroffenen war. ABER er sieht keinen anhaltspunkt dafür, dass er anderen indirekt damit geschadet hat.
Weiß ich nicht, wer das geschrieben hat (brauche ich auch nicht zu wissen, da ich folgendes eh allgemein verstanden haben will, also ohne Bezug zu jemand bestimmten):

Wenn man von Paraphilien redet und andere nicht zu Schaden kommen, kann das daran liegen, dass sorgsam mit der Präferenz umgegangen wird. Kann aber auch Menschen geben, die behaupten das zwar (und sind auch der felsenfesten Überzeugung, dass es so ist), obwohl das Verhalten doch nicht so koscher ist), z.B. weil (als Persönlichkeitszug) Empathieschwächen vorhanden sind. Oder etwas wird schöngeredet à la xy wollte das ja auch so (ebenfalls in felsenfester Überzeugung).

Hängt halt, wie mittlerweile zum x-ten Mal gesagt, mMn stark davon ab, wie eine Neigung ausgelebt wird.
auf jeden fall lässt sich daraus schließen, dass man eine andere wahrnehmung bekommt wenn man vermehrt mit gewaltbildern konfrontiert wird. das ist auch nichts neues, man weiß, dass wir durch bilder die durch die medien gehen, auch stark abstumpfen.
Anhänger der Abstumpfungsthese (also das übermäßiger Konsum von whatever die Reizschwelle erhöht und stärkere Dosen erforderlich manchen kann) bin ich ebenfalls . Ich hab' das auch schon von manchen gelesen, dass exzessiver Pornokonsum bei manchen die Reizschwelle verändert haben soll... nun gut. Ob das zwangsläufig ist, weiß ich nicht. Ich möchte auch keinen Selbstversuch starten .

Allerdings gibt es (und ich bleiben noch bei Paraphilien) auch andere Gründe, wenn jemand "hemmungsloser" ist (i.d.S. das andere zu Schaden kommen): Z.B. bereits erwähnte und bereits originär vorhanden Empathieschwäche... oder jemand hat weniger Steuerungsfähigkeit über seine (sexuellen) Impulse (und gerät dann der Wahrscheinlichkeit nach häufiger mit Recht und Gesetz in Konflikt), usw. Solche Faktoren würde man in der Tat als Persönlichkeitsmerkmale beschreiben (die sich nicht erst durch das Ansehen von Gewaltbildchen herausgebildet haben). Man beachte: Damit sage ich nicht, dass das bei jedem der Fall ist. Aber das kann es geben.
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 16:44

stern hat geschrieben:. Aber das kann es geben.
Ja klar kann es das geben, es gibt nix dass es nicht gibt, aber soll man deshalb alle in einen Topf werfen ?

Soll man weltweit alle Schokolade verbieten weil irgendwo ein Kind an einem Stück erstickt ist ?

Übermäßiger Pornokonsum kann abstumpfen, so what !
Und daher sind Millionen Hin und Wieder - Pornokonsumenten zu verteufeln, eh klar.

Es kann alles im Übermaß oder mißbräuchlich verwendet werden und wenn es mißbräuchlich verwendet wird ist auch vieles abzulehnen.

Ich hab z.B. gelesen dass im Balkankrieg Vergewaltigungen gefilmt wurden und diese Filme ( an deren Ende meist die Frau ermordet wurde) reissenden Absatz fanden. Das ist der absolute Horror und kann gar nicht genug verurteilt werden, aber das mit einem Standardporno mit dem ( meist schlechte) Schauspieler ihr Geld verdienen gleichzusetzen ist Schwachsinn.
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stern
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 17:05

Nico hat geschrieben:Ja klar kann es das geben, es gibt nix dass es nicht gibt, aber soll man deshalb alle in einen Topf werfen ?
Das tat ich auch ausgesprochen nicht . Und auch von Verboten sprach ich nicht... bzw. so gesagt: Verbote gibt es ja teils. Das legt aber der Gesetzgeber fest, was er als schutzwürdig bzw. als zu bestrafen ansieht.

Und weil du Kinder erwähntest: Kritisch werden z.B. Bereiche angesehen, wenn Kinder im Internet ohne Alterbeschränkung an Pornos kommen (was im handelsüblichen Geschäft nicht an ein Kind/jungen Teenager verkauft werden würde).
Übermäßiger Pornokonsum kann abstumpfen, so what !
Und daher sind Millionen Hin und Wieder - Pornokonsumenten zu verteufeln, eh klar.
Das muss jeder selbst wissen... ich glaube ich schrieb es schon mal irgendwo: Mir wäre meine Sexualität zu schade, um sie abstumpfen zu wollen.

Und was heißt missbräuchliche Verwendung... Grenze würde ich da ziehen, wenn andere zu Schaden kommen. Es gibt m.W. auch krankhafte Ausprägungen wie Sexsucht oder Pornosucht, wo anzunehmen ist, dass das dann nicht mehr wirklich zum Vergnügen betrieben wird. Also als weitere Grenzen würde ich sowas wie Freiwilligkeit sehen (die in Notlagen schon eingeschränkt ist) bzw. Einvernehmlichkeit.

Ich denke auch, dass vieles gespielt ist... aber weiß man das immer? Kritisch wird es ja schon z.B. wenn Kinder/Jugendliche mitwirken: Schutzalter eingehalten... und wenn ja, wirklich freiwillig... sieht jemand nur älter/jünger aus als er ist, usw. Also ich behaupte: Man kann mitnichten sagen, jedes Filmchen ist ja nur eine Inszenzierung, sondern da gibt es auch einige Grenzbereiche... gerade was manche Paraphilien/Fetische und was es alles so gibt angeht... denn wie du sagst: es gibt nichts, was es nicht gibt.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 22.03.2013, 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
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yamaha1234
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 17:08

Zilan hat geschrieben: ich habe mich damit überhaupt nicht beschäftigt und mir keine eigenen gedanken dazu gemacht, weil ich denke, solange ich niemanden kenne, kann ich das nicht beurteilen.
kann ich nachvollziehen...jedoch muss ich heute, gottseidank, nicht mehr in jeden Abgrund blicken um danach festzustellen, dass das für mich nicht geht. Ich habe da sozusagen eine vorgefertigte Meinung, und auch kein Interesse daran einen Sadisten und seine genauen Beweggründe und Wesenszüge kennenzulernen. Gilt auch für Pornokonsumenten und Bordellbesucher und sowieso für alle Menschen die ein anderes Menschenbild haben als ich selbst. Es gibt so gewisse "Basics" die müssen einfach stimmen, und wenn die nicht stimmen, lehne ich den Menschen in meinem privaten Umfeld ab, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich diesen Menschen nicht als Mitmenschen "sein" lassen kann. Ich möchte niemanden bekehren oder verändern, funktioniert sowieso nicht und deshalb bin auch gegen Verbote. Also gegen das Verbot von Pornofilmen oder Gewaltfilme, ich persönlich setze mittlerweile mehr auf Aufklärung, Austausch und Diskussionen- so denn eine ernstgemeinte Bereitschaft besteht.....

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Nico
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 17:13

Hab da mal eine Doku gesehen, da ist es darum gegangen dass sich gar nicht so wenige Pärchen bei Pornoproduzenten melden um in so einem Filmchen mitzuwirken.
Oder Pornokonsumenten die mal in einem Porno mitspielen wollen und dann ob der " unromantischen " Zustände am Set ( der Beleuchter steht direkt am Ort des geschehens und ein Assistent liest das Drehbuch während der Action vor ) keinen hochbekommen.

Muss ehrlich gestehen dass das sehr unterhaltsam war.
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Beitrag Fr., 22.03.2013, 17:16

yamaha1234 hat geschrieben:...... und sowieso für alle Menschen die ein anderes Menschenbild haben als ich selbst. ....
Na wenn das nicht aussagekräftig genug ist, weiß ich echt nicht mehr....
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Krang2
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Beitrag Mi., 27.03.2013, 09:17

@stern,
Ich stimme dir zu, daß für das schädliche (ich schreibe absichtlich nicht „gesetzwidrige“, weil das nicht in jedem Fall identisch ist) Ausleben von Sexualität eher die Persönlichkeit als das Vorliegen einer Paraphilie verantwortlich ist. Die Paraphiliediagnose hat andere Bedingungen als die Strafbarkeit sexueller Handlungen, bitte sauber trennen.
Ich verstehe den Gebrauch des Begriffes „Integrität“ in diesem Zusammenhang aber nicht. Denn wenn jemand davon überzeugt ist, daß irgend eine Handlung „nicht schlimm“ ist (ob nun das Anschauen eines Pornos oder eine einvernehmliche Körperverletzung usw.), dann handelt dieser doch gemäß seinem Welt- und Selbstbild integer. Im Gegenteil, ich finde es sogar weniger integer, wenn jemand die Meinung der Gesellschaft verachtet, aber dies aus Angst vor Konsequenzen (v.a. soziale Ächtung) in einem Maße verleugnet, das über den Selbstschutz hinausgeht.
Die „Abstumpfung“ durch Pornographiekonsum betrifft eigentlich jeden Menschen in unterschiedlichem Maße, aber sie erzeugt weder Paraphilien noch Sexsucht. Sie kann höchstens die Toleranzgrenze verschieben, aber das trifft dann ebenso auf „Gesunde“ zu.

@yamaha,
Mein Problem liegt darin, daß sich alle deine Bewertungen eben nicht (im Gegensatz zu den Beiträgen von stern, die mir differenzierter erscheinen!) auf das Sexuelle beziehen, sondern auf den gesamten Menschen in seiner Persönlichkeit, seinen Werten und seinen Taten. Dein "Menschenbild" erschöpft sich darin, daß du andere nach ihren sexuellen Vorlieben bewertest. Dies zeigt sich sehr treffend in deinem Beispiel mit dem peitschenschwingenden Sadisten, der kein liebender Vater sein könne. Oder in der Formulierung „einen Sadisten...kennenzulernen“ – als wäre die Definition dieses Menschen, daß er auf sexuellen Sadismus steht, und nicht alles andere, was ihn ausmacht. Und es trifft mich deshalb, weil Menschen mit genau so einer Einstellung, wie du sie hast, mich psychisch mehr verletzt haben, als ich es mit meinen Neigungen einem anderen je antun könnte.

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 27.03.2013, 23:00

@krang, zunächst einmal, du weißt nicht was deine Neigung in einem anderen Menschen wirklich auslösen kann, oder in der Vergangenheit ausgelöst hat, denn du kannst weder hellsehen noch hast du einen exklusiven Zugang in die Köpfe deiner Mitmenschen.....also ist deine letzte Aussage nur eine Mutmaßung....
Es stimmt und es ist absolut treffend, dass sich mein Menschenbild auch an den sexuellen Interessen meines Gegenübers orientiert, und wenn diese mit meinen moralischen Vorstellungen, und dem was ich unter Sexualität verstehe nicht kompatibel sind, habe ich auch kein weiteres privates Interesse an diesem Menschen, warum auch?

weißt du Hitler, wird gemutmaßt, war Vegetarier, ich liebe Tiere und teile diese Lebensweise - und macht dieses Vegetariersein Hitler nun zu einem besseren Menschen? werden seine Taten dadurch relativiert? wenn der nette Pädophile von nebenan einem Kind ein Eis kauft und es dadurch für einen Moment glücklich macht, relativiert sich dadurch seine Absicht? - Natürlich weiß ich dass jeder Mensch nie nur eine Seite hat, dass jeder Sadist, jeder Pädophile, jeder Gewalttäter auch andere Seiten hat, dass diese Menschen auch von irgendjemanden geliebt werden, aber von mir??? Sorry, es muss gewisse "Basics", gewisse Sichtweisen geben die mit meinen übereinstimmen, sonst würde ich so jemanden nicht in mein privates Umfeld lassen, was aber nach wie vor immer noch nicht heißt, dass diese Menschen nicht existieren dürfen. Das dürfen sie durchaus, nur nehme ich Ihnen eben nicht ab, dass sie Menschen sein können die ICH jemals mögen könnte.....einfach, weil wir ein zu unterschiedliches Menschen/Weltbild hätten....

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Beitrag Mi., 27.03.2013, 23:12

Danke, es klingt für mich schon ein bißchen relativierter als vorher. Der Vergleich mit Hitler paßt in meinen Augen insofern nicht, als die politische Gesinnung und daraus folgende politische Taten eine bewußte Entscheidung sind. Diese bewußte Entscheidung kann man auch im Laufe seines Lebens ändern, wenn man neue Informationen bekommt oder etwas erlebt, das das bisherige Weltbild infrage stellt (ich denke z.B. heute anders über Erwerbslosigkeit als früher). Aber eine sexuelle Präferenz ist gerade etwas, das keine bewußte Entscheidung ist, ich meine die Gefühle und Phantasien. Es ist auch keine Sichtweise und keine Moral und keine Weltanschauung. Ich könnte mich tausendmal belesen, aufklären lassen, vernunftmäßig-rational begreifen, daß meine Neigungen unpassend und falsch sind, aber es ändert nichts daran. Daß du sie nicht hast, ist nicht dein Verdienst oder eine bessere Moral, sondern einfach nur GLÜCK. So wie es Glück ist, wenn man nicht behindert auf die Welt kommt und selten krank ist. Ich stimme dir natürlich zu, daß man für seine Handlungen trotzdem verantwortlich ist. Sonst müßte ich mich selbst in die Psychiatrie einweisen lassen, wenn ich diese Verantwortung nicht übernehmen wollen würde. Aber daß ich großes Leid...Schaden...angerichtet hätte...sehe ich jetzt nicht. Ich tu ja nichts gegen den Willen anderer Menschen. Und pädophil bin ich auch nicht.
Was ich traurig finde, ist, daß ich Menschen wie dich gekannt habe. Und vor denen mußte ich meine Neigungen immer verbergen, weil ich wußte, daß sie so reagiert hätten wie du. Nun habe ich von mir aus alle Brücken hinter mir abgebrochen, und es ist schade darum. Glaubst du wirklich, du kennst alle deine Freunde und Bekannten so gut? Das ist ziemlich naiv für jemanden in meinem Alter.

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