Traue mich nicht auf die Couch

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tellmewhy
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Beitrag Di., 17.07.2012, 08:36

Weiß deine Therapeutin davon, dass du dich einem Forum anvertraust?


tellmewhy

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leberblümchen
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Beitrag Di., 17.07.2012, 08:49

Huhu, nochmal

als damals bei mir dieselbe Frage im Raum stand, weil mein Therapeut von meiner Panik wohl auch etwas verwirrt war und er meinte, dass er nicht zusehen könne, wie es mir immer schlechter geht, hatte das den Effekt, dass ich mich gefragt hab, was ICH denn eigentlich will. Und ich hab ihm dann gesagt: "Ich kann und will das aushalten. Ich will da jetzt durch" - und das war es wohl, was ihn dann sozusagen überzeugt hat. Du müsstest dich also wohl wirklich fragen, was DU willst: Was willst du in der Analyse erreichen? Warum hast du damit angefangen? Hast du denn den Eindruck, dass du dort auch positive Dinge bisher für dich mitgenommen hast (nicht schönreden )?

Ich meine, wenn du ihr signalisierst: "Ich halte das nicht aus!", dann ist ja irgendwie klar, dass sie sich bzw. dich fragt, ob du sozusagen raus willst. Denn sie kann dir nicht das bieten, was du gerne hättest. Das ist so in der Analyse. Also liegt es, so hart es klingt, tatsächlich an dir, dich zu fragen, ob du damit klarkommst.

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Tellmewhy
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Beitrag Di., 17.07.2012, 09:09

Was muss sich denn verändern, damit du dich wieder besser fühlst mit dem, was die Therapie dir bedeutet?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 17.07.2012, 10:15

titus2 hat geschrieben: Ich meine, wenn du ihr signalisierst: "Ich halte das nicht aus!", dann ist ja irgendwie klar, dass sie sich bzw. dich fragt, ob du sozusagen raus willst. Denn sie kann dir nicht das bieten, was du gerne hättest. Das ist so in der Analyse. Also liegt es, so hart es klingt, tatsächlich an dir, dich zu fragen, ob du damit klarkommst.

Naja, aber eine extremere emotionale Abhängigkeit kann auch in einer anderen Therapieform auftreten. Klar forciert das 3 Stunden die Woche Setting eine Abhängigkeit wenn sie auftritt aber eine andere Therapieform ist keine Garantie daß das nicht passieren wird.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 17.07.2012, 10:29

Schon, aber ich denke halt, dass die aufdeckenden Therapien nicht umsonst so heißen. Es kommt halt viel hoch, und das sind vor allem Sachen, an die man gar nicht mehr rangekommen ist und an die man sich gar nicht mehr so erinnert. Also weiß man das vorher gar nicht, was einen da erwartet.

Ich stelle mir vor, dass in einer VT das Hauptinteresse darauf liegt, den Patienten fit zu machen.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 17.07.2012, 10:38

titus2 hat geschrieben:
Ich stelle mir vor, dass in einer VT das Hauptinteresse darauf liegt, den Patienten fit zu machen.
Was aber auch nicht funktioniert wenn der Klient mit seiner wahren Befindlichkeit nicht rausrückt (aus welchen Gründen auch immer)


pandas
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Beitrag Di., 17.07.2012, 10:40

Widow hat geschrieben: @ Wandelröschen: Ne, nicht wahr, das doch nun wirklich nicht ... - "ach gottchen, ich bin ja sooo viele ... Bedenkt das doch immer, bitt schön!" Sorry, aber ich und niemand hier ist Dein Thera, der das gefälligst zu bedenken hat (wenn er das denn stimmig findet).
Ich bin auch manchmal mehrere. Das ist jeder. Und klar, Ihr, Ihr "Multiplen", Ihr seid ja was ganz besonderes, und jederzeit für alles entschuldbar.

Danke übrigens für die Entschuldigung. Mal gucken, wer als nächste von Euch die wieder zurücknimmt.
Mir war es offenkundig, dass da eine andere Person von Wandelröschen schreibt, ich fand es für eine MPS sehr authentisch.

Ich finde es auch ziemlich überheblich, einer anderen Userin vorzuwerfen, sie glaube, sie sei aufgrund ihrer psychischen Erkrankung etwas besonderes -

gerade auch, weil hier ziemlich viele User_innen doch immer wieder die "Besonderheit" ihrer Problematik betonen, dann aber noch dies dadurch hinzubekommen, dass man ein anderer genau dies selbst vorwirft - ....

Und es erwartet hier doch jede User_in ein Mindestmaß an Einfühlsamkeit und Rücksicht, auch wenn es mal kontrovers zugeht -
dass hat doch nichts damit zu tuen, dass Wandelröschen erwartet, dass andere ihr Thera sind - es haben schon einge Posts geschrieben, wo auf Sachen hingewiesen wurde "die sie doch immer wieder geschrieben haben", welches die Erwartung impliziert, dass andere sie vorab mit berücksichtigen sollen, - ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Tellmewhy
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Beitrag Di., 17.07.2012, 11:37

Hey giraffenkind,

was hat deine Therapeutin falsch gemacht?


VG
tellmewhy

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candle.
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:23

Liebe Giraffenkind!

Ich hatte die letzte Nacht einen sehr langen Beitrag geschrieben was du alles zur Überbrückung tun kannst. Der ist leider weggelöscht worden. Kann man den wohl wieder herzaubern?

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Giraffenkind
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:33

Natürlich will ich da durch, es wäre doch das Allerschlimmste für mich, jetzt, wo ich so tief drin stecke, aufzuhören... das würde sich ja wieder total verlassen und abgelehnt anfühlen und mein ganzes Vertrauen, was ich zumindest im Kleinen aufgebaut habe, völlig zerstören. Ich wünsche mir, dass wir da irgendwie zusammen durch kommen, sie mich nicht aufgibt und ich irgendwann an den Punkt komme, sie gar nicht mehr zu brauchen. Und ja, ich will ihr gerne ein Zeichen geben, dass ich bereit bin. Mir fällt dazu aber nur ein, ihr morgen alles zu sagen und zu versuchen, darüber mit ihr zu diskutieren. Aufgrund meiner schon mal schlechten Erfahrung mir ihr in Zusammenhang mit einer Pause, ist die Angst vor morgen natürlich riesengroß, dass die Sitzung wieder so schräg ablaufen wird und sie mich so in die Pause entlässt.

Meine Angst ist noch mal sehr gestiegen, seitdem sie das mit dem Gutachter ins Spiel gebracht hat. Sie hat sich dafür entschuldigt und mir gesagt, dass das ein Fehler war, aber trotzdem sind diese Worte ausgesprochen worden und sie machen halt etwas mit mir, nämlich noch mehr Angst, sie zu verlieren und nicht zu schaffen, mich noch vorher so weit zu verändern, dass ich dann damit zurecht komme.
Und dann jetzt das mit der Therapieform... ich finde trotz aller Erklärungen ganz heftig, dass sie mit so etwas 2 Sitzungen vor so einer langen Pause kommt und sie weiß (wenn auch nicht genauer beschrieben), dass die Pause mir sehr viel Angst macht... ich begreife nicht, dass sie so etwas mit mir macht.
Ich verstehe auch ihre Erklärungen, was die Arbeit mit mir so schwer macht (und ich möchte mehr als gerne, dass ich mich da schaffe zu verändern) und trotzdem bin ich etwas fassungslos, dass ich sie anscheinend dermaßen in Stress bringe, dass sie mir kurz vor der Pause solche Dinge sagt.
Ich dachte nicht, dass ich ihr signalisiert habe, dass ich die Therapie grundsätzlich nicht aushalte, sondern dass das nur in Bezug auf diese lange Pause Thema war, also die Pause nicht aushalten zu können.
"ich tu alles, was du willst, aber verlass mich nicht" - das ist kein guter Ratgeber
Das weiß ich. Ich finde aber, sie trägt ihren Teil dazu bei, wenn sie mir wieder sagt, was mit mir alles nicht funktioniert und dann sagt, dass sie mir dann nicht helfen kann und sogar das Thema Therapieform kommt. Das bestärkt doch meine Angst sehr und macht doch Druck ohne Ende.

Ach, irgendwie kann ich das alles auch so schwer erklären.


leberblümchen
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:40

Aber wenn du sinngemäß sagst: "Natürlich will ich die Therapie nicht beenden, denn dann käme ich mir ja verlassen vor", dann ist das sozusagen kein POSITIVES Kriterium. Da spricht ja v.a. die Angst aus dir.

Mal ein krasses Beispiel: Wenn Frau Meier einen Partner hat, der sie schlägt, dann kann es sein, dass Frau Meier sagt: "Ich kann mich doch nicht trennen, denn dann stehe ich ja alleine da"; so was kommt allzu oft vor. Verständlich - aber auch: der Anfang vom Ende.

Das heißt nicht, dass du dich trennen solltest, aber es heißt, dass das keine positive Entscheidung FÜR die Analyse wäre.

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Giraffenkind
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:51

titus2 hat geschrieben:Aber wenn du sinngemäß sagst: "Natürlich will ich die Therapie nicht beenden, denn dann käme ich mir ja verlassen vor", dann ist das sozusagen kein POSITIVES Kriterium. Da spricht ja v.a. die Angst aus dir.
Ja, aber da ist nun mal ein Punkt, wieso ich sie nicht beenden möchte. Trotzdem möchte ich sie natürlich auch weiterfühen, weil ich möchte, dass es mir wieder besser geht und ich irgendwann wieder gut ohne sie leben kann... das eine schließt doch das andere nicht aus.
Ich dachte, ich darf die Erfahrung machen, eben nicht wieder verlassen zu werden, auch wenn es schwer ist mit mir.

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carö
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:54

hallo giraffenkind,

wenn sie dir aber sagen würde, dass sie dir ohne weiteres helfen kann, wäre das unaufrichtig von ihr, nicht?

ich glaube, es ist schwer da ne richtige balance zu finden zwischen keinen druck machen und einen fordern, so, dass es einen auch fördert... weisst, wie ich meine? - also das prinzip fördern und fordern... dir etwas zumuten und zutrauen, damit du wachsen kannst und nicht nur schonen... kinder werden nicht groß und selbständig, wenn ihnen nie was zugetraut wird. insofern könnte man auch sagen, dass sie dir ja auch zutraut mit dem konflikt vor einer pause umzugehen. auch wenn es verdammt schwer ist.

aber du hast auch einen ansprechpartner über die zeit... ganz alleine lässt sie dich also nicht.

und.. ich kann und will NUR von mir sprechen.... so groß die schmerzen und die angst gerade in pausen bei mir auch oft waren... es war aber gleichzeitig auch wichtig zu erleben, dass ich selbst kreativ werden konnte... die lücke war eine große motivation, mir selbst etwas auszudenken, um klar zu kommen.

ich hatte mal auch ne pause von 7 wochen, die war damals für mich auch extrem beängstigend... ich weiss noch genau, dass ich aus der traurigkeit und angst heraus plötzlich aber ne art eingebung hatte, wie ich die zeit produktiv verbringen könnte.. das war dann mein projekt und ich habe genau 7 wochen gebraucht, um es zu vollenden und dann ganz stolz in die erste stunde nach der langen zeit mit zu bringen.

vielleicht findest du ja auch etwas für dich ?

ansonsten möchte ich dir mut machen, ihr auch zu sagen, wie wütend du über sie bist, weil sie dir das jetzt zumutet. denn es IST in der tat eine zumutung und nicht leicht zu bewältigen.

LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


leberblümchen
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:58

Giraffenkind: Ich weiß, deshalb glaube ich auch nicht, dass deine Therapeutin dich 'verlässt', aber: Die Therapeuten sehen ja nicht nur uns als Menschen, sondern auch die Frage, ob die Therapie das hält, was sie mal versprochen hat. Und das ist das Dilemma: Die wollen einen nicht im Stich lassen, aber sie wollen natürlich auch, dass es einem langfristig besser geht. Manchmal kann es sein, dass das Ziel nicht erreicht wird.

Ich weiß, dass sich das grausam anhört, aber man darf das nicht aus den Augen verlieren.

All das heißt nicht, dass die Therapeutin die Therapie beenden wird, sondern es heißt lediglich, dass die Frage nach der Therapieform legitim oder gar sinnvoll ist. Das spricht halt dein Ich an, und das ist im Moment nicht auf Empfang, weil das kleine Kind immer hochkommt und sich nicht wegschicken lässt

Wie wäre es, wenn du jetzt einfach mal abwartest? Es gibt Situationen im Leben, die man einfach kommen lassen muss. Das könnte so eine sein... Und wenn es dir gelingt, abzuwarten, ohne zu weinen, ohne Panik zu haben usw., dann wäre das ein Riesenerfolg!

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Tristezza
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Beitrag Di., 17.07.2012, 13:05

Giraffenkind hat geschrieben:Ich dachte nicht, dass ich ihr signalisiert habe, dass ich die Therapie grundsätzlich nicht aushalte, sondern dass das nur in Bezug auf diese lange Pause Thema war, also die Pause nicht aushalten zu können.
Hier im Thread hast du schon signalisiert, dass die Zeit zwischen den Terminen auch schwer auszuhalten ist, und du hast ja wohl auch in der Therapie immer wieder angesprochen, wie sehr du sie vermisst.
Giraffenkind hat geschrieben:ich finde trotz aller Erklärungen ganz heftig, dass sie mit so etwas 2 Sitzungen vor so einer langen Pause kommt und sie weiß (wenn auch nicht genauer beschrieben), dass die Pause mir sehr viel Angst macht... ich begreife nicht, dass sie so etwas mit mir macht
Das finde ich allerdings auch sehr ungeschickt, sie hätte das besser timen sollen, andererseits ist ihr offenbar jetzt erst das Ausmaß deiner Problematik richtig bewusst geworden.

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