Hallo Lucia,
ich danke Dir dafür, daß Du weiterhin Kontakt zum Forum hältst und weiter berichtest.
Dies fällt Dir sicherlich nicht leicht, auch weil Du Angst davor hast deshalb verurteilt zu werden.
Ich finde dies jedoch sehr mutig und auch wichtig.
Bei dem was ich hier allerdings lese läuft mir regelrecht ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
Es tut mir so leid, daß Du es immer noch nicht geschafft hast Dich von ihm zu lösen und den Kontakt abzubrechen.
Du bist ihm nicht gewachsen, denn er weiß durch die vorangegangene Therapie ganz genau welche “Knöpfe“ er bei Dir drücken muß, damit Du Dich nicht lösen kannst.
Er manipuliert Dich fortwährend und wickelt Dich weiter ein.
Alleine darin besteht schon eine Missbrauchssituation.
Und dann noch sein “Verliebtheitsgeständnis“
Weißt Du, man kann sich natürlich jederzeit in irgendjemanden verlieben, jedoch ein “normaler“ Mensch reflektiert die Situation oder Konstellation und wenn es moralisch verwerflich, wider die guten Sitten, oder gar strafbar ist, schluckt man seine Gefühle einfach runter und sie flachen dann mit der Zeit von alleine wieder ab.
Er jedoch denkt überhaupt nicht nach, weder an irgendwelche Konsequenzen, noch wie es Dir oder auch seiner Frau dabei geht.
Sorry, wenn ich das jetzt so unverblümt schreibe...
Er denkt momentan nur mit seinem Schwanz und rechnet sich weiter Chancen aus, Dich ins Bett zu kriegen, solange er kein deutliches Zeichen von Dir bekommt.
Sehr wahrscheinlich wird er es erst begreifen, wenn Du wirklich zu 100% den Kontakt abbrichst und selbst dann besteht noch die Gefahr, daß er Dich noch eine ganze Weile nicht in Ruhe lässt.
So einen Menschen darfst Du auf keinen Fall in Deine Wohnung lassen oder in einem anderen Raum treffen, wo Du alleine mit ihm bist. Es wird sonst irgendwann zu dem befürchteten Übergriff kommen.
Das beste wäre wirklich, daß Du den Kontakt schnellstens abbrichst.
Ich glaube auch zu verstehen, warum Dir dies so schwer fällt...
Du trauerst verständlicherweise um das was vorher war, bevor die Grenzen überschritten wurden. Vielleicht hast Du auch noch ein wenig Hoffnung, daß dies wieder so sein könnte.
Doch das kann nie wieder so werden, dafür ist es schon viel zu weit gegangen und er sieht seine Fehler ja immer noch nicht ein.
Und das er momentan sexuell unbefriedigt ist, wenn er seit längerem schon seine schwer kranke Frau pflegt, ist nachvollziehbar. Aber es ist sein Problem und nicht Deines.
Ich hatte auch einen schwer erkrankten Lebenspartner, den ich dann auch länger gepflegt habe, aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, mich während er noch lebt mit irgendeinem anderen Mann zu treffen.
Und selbst jetzt wo er schon fast 3 Jahre tot ist, habe ich ein schlechtes Gewissen mich ggf. bald mit einem anderen Mann mal zu treffen.
Was mir in Deinen Beiträgen aber auch deutlich zu kurz kommt oder teilweise auch ganz fehlt...
Wo bleibst Du bei allem?
Wie geht es Dir und was brauchst Du aktuell?
Meiner Meinung solltest Du Dir neutrale Kontakte suchen, die Dir daß was Dir fehlt ein wenig geben können. Sei es das Gefühl von Geborgenheit oder Sicherheit.
Du schriebst ja, daß Du Deinen Vater verloren hast.
Aber was ist mit Deiner Mutter, wie ist das Verhältnis zu ihr?
Oder auch andere Familienmitglieder, die Dir die fehlende Geborgenheit vorübergehend etwas ersetzen können?
Bitte passe gut auf Dich auf
L.G. Tobe