Der Therapeut als Vaterfigur

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 16:47

Nutriaa hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 16:39
Nur, wieso möchtest du jemanden als Vaterersatz haben, von dem du annimmst, dass er all seine Zuwendung rein professionell ausgeübt hat?
Ich habe mal hier im Thema geantwortet, dass bei mir immer dann das Herz höher schlägt, wenn jemand (aus welchem Grund auch immer) unerreichbar ist.
Das hat mir mal der Therapeut erzählt. Hat wieder was mit der Kindheit zu tun
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 16:50

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 15:35t, ich spüre in mir leider (noch) keine Liebe, da ist immer noch ein Loch drin. Aber mit der Zeit wird es sicherlich besser

Das kann besser werden, aber das wird nicht von alleine passieren oder vom Himmel fallen. Das ist Arbeit, wie das Lernen einer neuen Fremdsprache.


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 16:51

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 16:46


Mal eine Frage, was ist deine Diagnose? Borderline?
Generalisierte Angststörung, mehr Diagnosen gab es nicht. Was ist denn überhaupt diese Borderline?
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Sydney-b
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:11

Selber googlen ist wohl zu schwierig für dich...
Hauptsache es bleibt hier am Rollen....
Egal wie...

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lisbeth
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:12

Was Borderline ist? Einfach mal google fragen ;)

Edit: High five @Sydney :anonym:
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:20

Sydney-b hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 17:11 Selber googlen ist wohl zu schwierig für dich...
Hauptsache es bleibt hier am Rollen....
Egal wie...
Kleiner Tipp: Wenn dich mein Thread stört, einfach ignorieren, dafür wäre ich schon mal sehr dankbar
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Zephyr
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:31

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 15:48 Schon, er war deshalb warmherzig, weil es seine Arbeit ist. Wie kann man denn sonst seine Seele öffnen, wenn dir ein nörgelnder Therapeut gegenüber sitzt?
Aber wenn irgendwer im Internet erzählt, dass ihre Therapeutin auf ihre Übertragung "reagiert" hätte, dann gehst du nicht davon aus, dass die Therapeutin da einfach ihren Job gemacht hat? Wieso nicht?


Mal angenommen, du hättest hier genau die Reaktionen bekommen, die du dir erhofft hattest, wie würde das ganze dann deiner Meinung nach weiter gehen? Also klar, du würdest dich in deiner Wut und Enttäuschung bestärkt fühlen. Und dann? (Das ist eine ernst gemeinte Frage, solche Gedankenexperiment helfen mir sehr häufig bei Übertragungen.) Fühl und denk dass mal richtig zuende. Du als Opfer und dein Therapeut als der Täter. Hast du dazu Bilder im Kopf? Käme da nach der Wut und Enttäuschung noch was?
Mir hilft es wirklich manchmal diese "gewünschten Reaktionen" eine lange Weile lang zu fantasieren. Oft erkenne ich dann irgendwann, was genau mir dieses Szenario gibt und damit beruhigt sich dann alles wieder ein wenig.

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:31

Kleiner Tipp zurück:

Wenn man feststellt, dass man von bestimmten Threaderstellerinnen nur benutzt und veräppelt wird, dann darf man das als User auch kundtun.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:41

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 16:51
münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 16:46


Mal eine Frage, was ist deine Diagnose? Borderline?
Generalisierte Angststörung, mehr Diagnosen gab es nicht. Was ist denn überhaupt diese Borderline?

https://de.wikipedia.org/wiki/Borderlin ... %C3%B6rung


Hier mal die Diagnosekriterien laut DSM 5
DSM-5 Alternativ-Modell

Das Alternativ-Modell des DSM-5 in Sektion III schlägt folgende diagnostische Kriterien vor:[12]

A. Mittelgradige oder stärkere Beeinträchtigung im Funktionsniveau der Persönlichkeit, die sich durch typische Schwierigkeiten in mindestens zwei der folgenden Bereiche manifestiert:

Identität: Deutlich verarmtes, wenig entwickeltes oder instabiles Selbstbild, oft mit exzessiver Selbstkritik; chronische Gefühle von innerer Leere; durch Belastung ausgelöste dissoziative Symptome.
Selbststeuerung: Instabilität in Zielsetzungen, Vorlieben, Wertvorstellungen und beruflichen Plänen.
Empathie: Eingeschränkte Fähigkeit, die Gefühle und Bedürfnisse anderer Personen zu erkennen, verbunden mit zwischenmenschlicher Überempfindlichkeit (beispielsweise eine Neigung, sich geringgeschätzt oder beleidigt zu fühlen); die Wahrnehmung anderer fokussiert auf negative Eigenschaften oder Vulnerabilitäten.
Nähe: Intensive, aber instabile und konfliktreiche enge zwischenmenschliche Beziehungen, die durch Misstrauen, Bedürftigkeit und ängstliche Beschäftigung mit tatsächlichem oder vermeintlichem Verlassenwerden gekennzeichnet sind; nahe Beziehungen werden oftmals in Extremen von Idealisierung und Abwertung erlebt und alternieren zwischen Überinvolviertheit und Rückzug.

B. Mindestens vier der folgenden sieben problematischen Persönlichkeitsmerkmale, wenigstens eines davon ist (5) Impulsivität, (6) Neigung zu riskantem Verhalten oder (7) Feindseligkeit.

Emotionale Labilität: Instabiles emotionales Erleben und häufige Stimmungswechsel; heftige Emotionen bzw. Affekte sind leicht stimulierbar, hochgradig intensiv und/oder unangemessen hinsichtlich situativer Auslöser und Umstände.
Ängstlichkeit: Intensive Gefühle von Nervosität, Anspannung oder Panik, oft ausgelöst durch zwischenmenschliche Spannungen; häufige Sorge über negative Auswirkungen vergangener unangenehmer Erlebnisse und über mögliche negative Entwicklungen in der Zukunft; ängstliche Gefühle, Besorgnis oder Bedrohungsgefühl bei Unsicherheit; Angst vor psychischem Zerfall oder Verlust der Kontrolle.
Trennungsangst: Angst vor Zurückweisung und/oder Trennung von wichtigen Bezugspersonen, begleitet von Furcht vor übermäßiger Abhängigkeit und komplettem Autonomieverlust.
Depressivität: Häufige Niedergeschlagenheit, Sich-elend-Fühlen und/oder Hoffnungslosigkeit; Schwierigkeit, sich von solchen Stimmungen zu erholen; Pessimismus hinsichtlich der Zukunft; tiefgreifende Schamgefühle; Gefühl der Minderwertigkeit; Suizidgedanken und suizidales Verhalten.
Impulsivität: Handlungen erfolgen Hals über Kopf als unmittelbare Reaktion auf einen Auslöser, sie sind vom Augenblick bestimmt, ohne Plan oder Berücksichtigung der Folgen; Schwierigkeiten, Pläne zu entwickeln und zu verfolgen; Druckgefühl und selbstschädigendes Verhalten unter emotionalem Stress.
Neigung zu riskantem Verhalten: Ausübung gefährlicher, risikoreicher und potenziell selbstschädigender Handlungen ohne äußere Notwendigkeit und ohne Rücksicht auf mögliche Folgen; Mangel an Bewusstsein für die eigenen Grenzen und Verleugnung realer persönlicher Gefahr.
Feindseligkeit: Anhaltende und häufige Gefühle von Ärger; Ärger oder Gereiztheit bereits bei geringfügigen Kränkungen oder Beleidigungen.


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 17:53

Münchnerkindl, danke für die Info. Und mich hast du gefragt, weil du diese Erkrankung bei mir vermutest?
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 18:02

Natusik hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 17:53 Münchnerkindl, danke für die Info. Und mich hast du gefragt, weil du diese Erkrankung bei mir vermutest?

Was heisst vermuten, es wäre zumindest eine Möglichkeit. Das kann nur eine ausführliche Diagnostik zeigen. Der nicht vorhandene Selbswert, das entweder etwas ist schwarz oder es ist weiß und das obsessive das du an der Beziehung mit dem Therapeuten erlebst wären Anzeichen die als Symptome in den Diagnosekrierien vorkommen und typisch dafür sind.

Und für diese Problematik gibt es speziell entwickelte Therapieformen, weil herkömmliche zu oft nicht wirklich helfen oder an bestimmten Punkten stecken bleiben.

Also WENN du was aus der Ecke der Persönlichkeitsstörungen haben solltest wäre es evtl sinnvoll gezielt nach einer genau dafür passenden Therapie zu suchen.

Es gibt da zB eine Weiterentwicklung aus der Psychoanalyse, die übertragungsfokussierte Psychotherapie, wo genau solche Übertraugungsphänomene und deren sinnvolle Lösung das Therapieziel sind, oder DBT, die stark in Richtung Ressourcenstärkung geht.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 18:14

Es muss nicht gleich jeder Borderline haben, der schwarzweiß denkt. Das machen so viele - selbst Normalos. Ich finds irgendwie auch nicht fair, Sydney, was du schreibst. Ich hab zwar auch den Eindruck, dass Natusik möchte, dass der Thread am Rollen bleibt, aber na und? Natusik hat selbst geschrieben, dass sie sich austauschen möchte. Sie kriegt hier ganz schön was m die Ohren oder besser um die Augen geknallt, aber sie schießt nicht andauernd beleidigt zurück, sondern denkt schon auch mal darüber nach. Was ist so schlimm daran, den Thread am Laufen zu halten? Du fragtest ja selbst, was du hier noch machst, Natusik, weißt du es? Was suchst du? Oder möchtest du gerade mit dem Unaushaltbaren (Realität) nicht alleine sein?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


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Natusik
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 18:39

Philosophia hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 18:14 Es muss nicht gleich jeder Borderline haben, der schwarzweiß denkt. Das machen so viele - selbst Normalos. Ich finds irgendwie auch nicht fair, Sydney, was du schreibst. Ich hab zwar auch den Eindruck, dass Natusik möchte, dass der Thread am Rollen bleibt, aber na und? Natusik hat selbst geschrieben, dass sie sich austauschen möchte. Sie kriegt hier ganz schön was m die Ohren oder besser um die Augen geknallt, aber sie schießt nicht andauernd beleidigt zurück, sondern denkt schon auch mal darüber nach. Was ist so schlimm daran, den Thread am Laufen zu halten? Du fragtest ja selbst, was du hier noch machst, Natusik, weißt du es? Was suchst du? Oder möchtest du gerade mit dem Unaushaltbaren (Realität) nicht alleine sein?
Liebe Philosophia,
ich will tatsächlich, dass der Thread weiter läuft, vielleicht meldet sich noch jemand mit ganz tollen Ideen oder jemand, der ungefähr genauso durchgeknallt ist wie ich 😅
Und, vor allem bin ich hier, weil ich sonst niemanden habe, der mich so gut verstehen könnte, wie die User hier, die auch in Therapie waren/sind. Und, wie gesagt, meine Familie kann mir in dieser Situation nicht weiterhelfen, da muss ich alleine durch, eventuell mit eurer (deiner) Hilfe
LG
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 18:40

Philosophia hat geschrieben: Mo., 19.09.2022, 18:14 Es muss nicht gleich jeder Borderline haben, der schwarzweiß denkt. Das machen so viele - selbst Normalos.

Deswegen sage ich ja auch dass es evtl möglich wäre, nicht dass ich glaube es wäre so. Wir sehen hier ja nur diesen einen Ausschnitt aus der Problematik, was sonst noch an Problemen und Symptomen da ist oder eben auch nicht da ist, wissen wir nicht. Und die Persönlichkeitsstörungen in Abgrenzung auch zB zu der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (auch eine Möglichkeit hier) ist ja auch für Fachleute oft erst nach ausführtlicher Diagnostik festzustellen.

Hier mal der Link mit Erklärung zur komplexen BTBS:

https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexe_ ... %C3%B6rung

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Philosophia
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Beitrag Mo., 19.09.2022, 18:43

@Natusik: Deine Familie hilft dir schon, indem sie dir zum Beispiel sagt, wenn du was in sie reinlegst ;-). Die scheinen sich also auch mit dir auseinanderzusetzen. Ich hab den Eindruck, dass du mitunter gar nicht merkst, wie sehr sich bestimmte Menschen mit dir auseinandersetzen und dir somit viel echte Wertschätzung entgegenbringen - das ist nämlich 100mal besser als ein 24/7jasageundzurverfügungstehVater.
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