mio hat geschrieben:Der Unterschied besteht sozusagen in der Akzeptanz der Gleichheit, in Bezug auf das Annähern.
mio, Du hast es vielleicht überlesen: Für mich besteht der Wahrnehmungsunterschied bezogen auf diesen Thread (bzw. viele seiner postings)
nicht in der "Akzeptanz der Gleichheit" (dass da ein Unterschied existiert, sehe ich genauso; und nochmals: Ich mag Grenzen und ich mag Abgrenzung.)
Ich nehme hier wahr, dass man sich
auf Kosten anderer Menschen abgrenzt, indem man ihnen (ich überspitze erneut, aber um was überspitzen zu können, muss was da sein, das sich auf die Spitze treiben lässt ...)
1. sagt: >dein Erleben muss sich von unserem ganz grundsätzlich unterscheiden, denn du bist ganz anders als wir<;
2. sagt,
wie dieses Erleben
des anderen funktioniert;
3. sagt, dass der andere aber unfähig sein muss (weil er ja ganz anders ist), sich das Erleben der 'eigenen Gruppe' vorzustellen;
4. sagt, dass die eigenen Probleme - die der andere sich per definitionem nicht vorstellen kann (im Gegensatz zum eigenen Vorstellungsvermögen) komplexer sind, größerer Hilfe bedürfen (Stichwort: "eine Therapie für jeden Inni !") und mithin - denn das ist der immer vorhandene, wenn auch vielleicht nicht immer ausgesprochene Umkehrschluss - schlimmer sind und schwerer wiegen;
5. sagt und zwar durch eine auch von mir als diffamierend bis verniedlichend empfundene Bezeichnung des anderen (über die schon andere hier ihr Mißbehagen zum Ausdruck gebracht haben, ohne dass das zu einem anderen Sprachgebrauch geführt hätte), dass der andere deutich >unterkomplexer< ist und allein deshalb schon nichts wissen kann von der 'eigenen Gruppe'.
Ritueller Missbrauch und ihn zu überleben ist etwas, das sich meinem Vorstellungsvermögen vollständig entzieht. Ich weiß, dass es das gibt. Doch ich bin nicht imstande, es mir vorzustellen - vielleicht noch weniger als den Sadismus selbst (denn der Mensch ist böse) die Tatsache, dass ein Mensch das überleben kann, da rausfinden kann und dennoch an das Gute im Menschen zu glauben vermag.
Doch DIS entsteht nicht allein durch diese Form von perversestem menschlichen Tun. Sie ensteht auch dort, wo andere Menschen andere Symptome für die psychische Beschädigung entwickeln. "Nur", weil die >Unos< sind, halte ich sie nicht für weniger hilfsbedürftig, weniger beschädigt und weniger komplex.
Dass manche hier aber genau
so denken, das ist der Eindruck, den ich beim Lesen gewonnen habe - und offenbar nicht ich allein.
Aber wie schon gesagt: Vermutlich kommt gleich der Hinweis auf den Splitter, der mir alle Sicht völlig verzerrt.
Das lässt sich nicht entkräften. (Selbst, wenn ich mir die Mühe machen und Belegstellen aus dem Thread zusammenstellen würde; habe ich in anderen Kontexten früher schon mal versucht: Das bringt nichts.)
Guten Rutsch allseits!
Widow