Mir wurde ein Psychoanalytiker empfohlen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Broken Wing
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Beitrag Di., 29.03.2016, 22:09

Haha. Bei dir vielleicht. Ich bin ein Nachtvogel. Tagsüber laufe ich hirnlos rum und erledige alles, wofür es nicht erforderlich ist: Schlafen, feiern, Therapie usw. Lernen und arbeiten muss ich aber in der Nacht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Solage
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Beitrag Mi., 30.03.2016, 20:09

Broken Wing hat geschrieben:@ Solage: Es liest sich nicht nur so, es ist tatsächlich auch so
Am liebsten würde ich die Therapie hier abbrechen, um den bisherigen Erfolg nicht durch die Therapie selbst zu gefährden. Aber davon würde sie mir sicher heftig abraten.Jetzt wird erst mal mit Freunden gefeiert und dann die Nacht durchgelernt. Danke für alle, die hier gelesen haben und sich mit mir freuen.
Doooch, ich kann das nachempfinden, wenn jetzt gerade alles so gut ist in der Therapie, dann kann das auch erschreckend sein und Du möchtest vielleicht das Gute festhalten, nicht gefährden. Vielleicht aus Angst, dass sich da was noch in`s Negative ändern könnte.
Aber ich glaube, dass genau dieses Negative eben auch dazu gehört: Die Ängste, das Misstrauen, die Abwertung....Da durchzugehen, dies abzuarbeiten und TROTZDEM heiler zu werden. Weil Deine Therapeutin sich dadurch nicht abschrecken lässt, sondern mit Dir mitgeht.

Hoffe, Du hattest eine schöne Feier liebe Broken Wing!

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Broken Wing
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Beitrag Do., 31.03.2016, 16:51

@ Solage: Lieb bin ich nun wirklich nicht. Gerade nicht im Pt-Forum. Eigentlich wundert es mich, nach den letzten Beiträgen nicht verwarnt worden zu sein. Ich möchte mich aber ohnehin aus dem Forum halten, es ist letzten Endes doch immer dasselbe Theater und am Ende schade um die Zeit.

Ja, ich hatte eine tolle Feier. Da gings nicht um die Therapie. Fluchtgedanken hatte ich schon mehrmals. Mir kommt das Kotzen bei der Vorstellung, stundenlang die alte anzuquatschen und dadurch schwerwiegende Probleme lösen zu wollen. Nun, ich glaube viel Mist aber bevor das passiert, kommt eher der Weihnachtsmann mit dem Rentierschlitten durch den Kamin.
Ach, ich darf gar nicht daran denken. Ich tu es einfach.
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Broken Wing
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Beitrag Fr., 27.05.2016, 10:48

Zeit zu reflektieren.
Nun bin ich bald 1 Jahr (Mit Pause) dabei. Und das Ende scheint noch nicht in Sichtweite.
Meine Studienergebnisse haben sich steil verbessert, ebenso verlängerten sich meine aktiven Phasen außerhalb meines Bettes. Ist ja wunderbar. Und ich nehme keine Medikamente.

Ein Arzt meinte mal, dass Scheinmedikamente töten könnten. Faszinierend. Erklärt, warum sie so teuer sind und warum PT, insbes PA wirkt.

Größere Krisen sind bisher ausgeblieben. Obwohl es Aussagen gab, für die ich sie am Liebsten an Ort und Stelle gesteinigt hätte. Naja, OK. Steinigen wäre zu brutal, ich würde mich auch aufs Erschießen runterhandeln lassen. Auch da scheint die Therapie gewirkt zu haben, dass ich nun nicht mehr so streng mit anderen bin.
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sandrin
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Beitrag Fr., 27.05.2016, 10:51

Suuuuuper! Finde ich toll. Kann ich mich nur anschließen, auch wenn das mit den größeren Krisen bei mir leider nicht stimmt. Aber trotzdem.

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Broken Wing
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Beitrag Do., 14.07.2016, 21:54

Ich bin noch immer dort. Aber langsam werde ich unruhig. Alles läuft so gut, ich bin stabil, mein Leben hat wieder Farbe intus.

Und wie eh und je will ich die verdammte Therapie abbrechen. Problem: Ich fange an, die alte zu vermissen. Wird sicher Thema. Echt krass. Dabei weiß ich von ihr nichts, fand sie und ihre Stimme eher abstoßend. Was sollte ich auch mit einer alten Dame besprechen, die nichts von sich sprach, der meine Gefühle wichtiger waren als Aktion und cole Ereignisse? Nun, ich habe wirklich interessante Einblicke gewinnen können und bin mir sicher, dass sie nach mir und Gott und ein wenig Respektabstand das Beste überhaupt ist.

Eine gewisse Unruhe, dass ihr alles entgleiten könnte, habe ich immer mehr. Bisher lief es gut, aber eben bisher und was, wenn ich abhängig werde?
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Solage
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Beitrag Do., 14.07.2016, 22:24

Hi Broken Wing,

Du hast mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert mit: Dass Deine Analytikerin nach Dir und Gott und ein wenig Restabstand das Beste überhaupt ist. Hey, erst kommst Du, dann Gott und dann die Analytikerin. Wow! Also an Minderwertigkeitsgefühlen leidest schon mal nicht.

Woher kommt denn die Unruhe, dass ihr alles entgleiten könnte? Gibt es da konkrete Hinweise, oder ist es nur die Angst davor?

Was ist, wenn Du abhängig wirst? Das passiert ja vielen gerade in analytischen Therapien. Eine leichte Abhängigkeit ist wohl auch gewünscht, um emotional an der Beziehung arbeiten/reifen zu können.
Ist es eine gesunde Abhängigkeit, die sich wieder auflösen lässt, weil Deine Therapeutin da achtsam damit umgeht, dann löst sich die Abhängigkeit auch wieder.
Eine ungesunde Abhängigkeit ist von Angst geprägt und kontraproduktiv. Gibt ja Therapeuten, die die Angst und die Abhängigkeit auch schüren. Da würdest Du Dich dann nicht wirklich bei ihr wohl fühlen.

Die Angst vor der Abhängigkeit kommt vielleicht auch dann, wenn man schon abhängig ist?


isabe
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 06:29

Broken Wing:
So wie ich deine Analytikerin und dich kenne (;)), ist deine Angst vor Abhängigkeit unbegründet. Ein bisschen abhängig bist du ja eh schon, denn du vermisst sie; das heißt, sie ist dir wichtig, und in einer Beziehung, die mit der Eltern-Kind-Bindung assoziiert ist, bedeutet das eben: abhängig zu sein (= du hängst an ihr).

Und ich glaube nicht, dass mehr Abhängigkeit entsteht, denn diese "böse" Form der Abhängigkeit entsteht - so vermute ich - eher am Anfang der Beziehung, das heißt: Dann werden die Weichen gelegt: Stürzt der Patient sich auf den Analytiker, weil er sonst nichts im Leben hat und weil er nun will, dass der Analytiker alle Probleme löst? Oder sieht er ihn AUCH als das, was er ist? Und: Abhängigkeit entsteht auch dann, wenn der Analytiker selbst Angst davor hat und der aufmerksame Patient das spürt und sich daran festkrallt.

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Broken Wing
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 10:29

@ Solage: Ich bin halt realistisch und vergöttere meine Thera nicht. ;-)

Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich nun schwer tut. Sie geht mir halt ab und ein größerer Urlaub steht bevor. Da war ich etwas beunruhigt.

Sie spricht die Dinge aber ohnehin von allein an und im Urlaub habe ich Notfalltermine bei ihrer Vertretung. Aber genau das beunruhigt ja, dass ich sowas zu brauchen scheine.
@ Isabe: Danke für deinen Beitrag. Ich hoffe stark, dass du recht hast. Und es ist nicht so, dass ich ständig darauf achte, nicht abhängig zu werden. Nur vor der Pause und der Vertretungsregelung ist mir das aufgefallen. Grundsätzlich ist schon das Gefühl da, dass sie weiß, was sie tut und außerdem ihrer Verantwortung bewusst ist.
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 15.10.2016, 11:18

Mich beginnt die alte zu nerven. Sie steht mir gerade im Weg. Manche Vorlesungen fallen in die Therapiezeit, bitten mag ich nicht. Am liebsten würde ich sie mit einem Handwisch beiseite schaffen.
Ja die Windows-User kennen das. Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Datei zu löschen. Ganz einfach mit entfernen oder mit Shift+Entfernen. Ich nutze mittlerweile aus Gewohnheit ausschließlich letzteres. Hat mir oft schon Probleme bereitet, aber ich kann es mir einfach nicht wieder abtrainieren. Und irgendwie würde ich meine Thera auch einfach nur ganz normal in den Papierkorb verschieben, aber es juckt mir in den Fingern, schnell einfach Shift+Delete zu drücken.
Bei großen Dateien hat der Einsatz von Recovery Tools nichts gefruchtet, kein Wunder. Einmal entfernt freut sich das OS und knallt sofort irgendein temporäres Glump auf die frei gewordenen Sektoren. Der alte Schuhbehälter ist echt groß.
Ich meine, dass es bei mir passt, ich klarkomme. Sie sieht das natürlich anders. Während sie so redet, denke ich öfter, dass keine Verlängerung stattfinden wird.
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Broken Wing
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Beitrag So., 16.10.2016, 10:02

Natürlich werde ich nicht gezwungen, da zu bleiben. Sie wird auch nicht fies, indem sie meinen Untergang im Falle meines Gehens prophezeit.
Außerdem wäre mir das egal, wenn nicht sogar erst Recht ein toller Grund zum Abhauen.

aber es ist unmissverständlich. Sie befürwortet das nicht.
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Jenny Doe
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Beitrag So., 16.10.2016, 10:22

Hi Broken

Schwierige Entscheidung. Wie wirst Du das Problem lösen? Für was wirst Du dich entscheiden?

Kenne ich selber das Problem. Ich habe es damals so gelöst, dass ich Mitstudenten gebeten habe, mir die Vorlesungen aufzunehmen. Habe ihnen einen MP3-Player gegeben. Würde ich - aus heutiger Sicht - nie wieder tun. Denn zum einen ist es nicht so einfach für eine Prüfung zu lernen, wenn man keine einzige Vorlesung besucht hat. Und zum anderen würde ich nicht nochmal meine Therapie so zum Mittelpunkt meines Lebens werden lassen, so dass mein eigenes Leben nicht (mehr) leben kann und am Leben, am Weiterkommen, ... gehindert werde.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Broken Wing
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Beitrag So., 16.10.2016, 11:04

Liebe JennyDoe!

So sehe ich das ja auch. Ich lasse mich nicht aufhalten. Allerdings ist ja genau der Haken der, dass ich ohne Therapie gar nicht in der Lage war zu studieren, Prüfungen zu absolvieren o.ä.

Das geht mittlerweile, wenn auch nur eingeschränkt.

Daher ist die Frage, wodurch ich mich eher aufhalten lasse. Werde ich das Level ohne Therapie wenigstens halten können?
Woher soll ich das wissen!
Wie ich mich kenne, springe werde ich wohl wieder ins kalte Wasser schwimmen und feststellen müssen, dass ich nicht schwimmen kann. Oder vielleicht jetzt doch ein bisschen, dass das nächste Ufer aber zu weit weg ist und ich mittendrin untergehen werde.

Tja, das Leben ist eine einzige Wiederholung, ein Hamsterrad ;-)
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lisbeth
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Beitrag So., 16.10.2016, 14:28

Broken Wing hat geschrieben:Mich beginnt die alte zu nerven. Sie steht mir gerade im Weg. Manche Vorlesungen fallen in die Therapiezeit, bitten mag ich nicht.
..und wenn du dir doch mal einen Ruck gibst und fragst, ob sie dir mit der Zeit entgegenkommen könnte?
Und wenn du nicht gerade heraus fragen kannst oder magst, dann kannst du ja mal thematisieren, *warum* du nicht fragen magst. Könnte spannend werden

Ich denke auch, dass es wichtig ist, das eigentliche Leben außerhalb der Therapie nicht zu kurz kommen zu lassen. Ist eher ungünstig, wenn sich alles nur noch um die Therapietermine dreht. Und alles andere in den Hintergrund treten muss. Von daher: Rede doch einfach mal über dein Dilemma, das du hier beschreibst. Irgendwie zu wissen, dass du momentan die Unterstützung brauchst, gerade auch für deinen Alltag. Dass du den Alltag aber auch nicht vernachlässigen willst, dass du mit deinem Studium vorankommen willst... Könnte sein, dass sich eine akzeptable Lösung finden lässt - ein Versuch ist es auf alle Fälle wert, oder was hast du dabei zu verlieren?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


Jenny Doe
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Beitrag So., 16.10.2016, 16:14

Hi Broken
Werde ich das Level ohne Therapie wenigstens halten können?
Klingt nach Entweder-Oder, entweder Therapie oder Studium.

Es gibt bestimmt Lösungen dazwischen, so dass Du beides machen kannst. Haste mal mit der Thera geredet? Mehr als umbringen kann sie Dich nicht Im besten Fall findet sich eine Lösung oder zumindest eine Kompromisslösung.

Neben Terminverschiebung gibt es noch die Nöglichkeit auf eine Sitzung pro Woche zu verzichten, vorausgesetzt natürlich, dass Du mehrere Sitzungen die Woche hast.
Oder du könntest Dich entscheiden die Vorlesung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und statt dieser Vorlesung etwas anderes an der Uni zu belegen, was zeitlich besser klappt. Dann weichst Du zwar vom vorstrukturierten Plan ab, kommst aber dennoch im Studium weiter.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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