Tränen-reich hat geschrieben:Meine Mutter, die vor dem Tod meines Bruders von dem Verlust anderer Mütter hörte, sagte mal, dass sie sich darin nie hineinversetzen könnte, sie sich das aber vorstellen kann, wie schrecklich das sein muss...und das Vorstellen geht mit Mitgefühl einher. So denke ich das.
.. ja, aber welcher eben? das ist ja eine der zentralfragen. meine mutter war "fertig", wollte gehen - ging auch und zwar eher ohne "schmerz". dafür bin ich eher dankbar, denn sie hätte auch unendlich drunter leiden können; sie wollte nie komplett abhängig sein und als es mit ihrer autarkie - ohnehin sehr "spät" - endgültig vorbei war, hat sie sich entschieden, nicht mehr zu wollen und hat abgeschaltet. so bin ich zwar einerseits traurig, weil sie eben nicht mehr "da" ist, andererseits aber "zufrieden", dass alles - in ihrem sinne - so lief, wie sie es letztlich gewünscht hat; sie hatte sogar bis zum schluss ein wesentlich "besseres" soziales umfeld als z.b. ich bereits jetzt. um SIE brauch ich mir also keine angst (mehr) zu machen, und wenn ich um mich angst haben sollte, dann steht das wieder ganz wo anders und hat mit ihr nix zu tun.
Tränen-reich hat geschrieben:Da ist nix familiäres mehr, dass mir mal beisteht, beistehen kann. Weißte, wie ich meine? Dass letztlich mein Sohn nicht für meine Befindlichkeiten zu stehen hat, im Gegenteil: ich eher für ihn. Ich werde einen Teufel tun, meinen Sohn dafür anzuhalten, meine Bedürfnisse mitzutragen, um mich zu halten. Ich stehe für ihn als Vorbildfunktion.
.. doch, dann bist DU die familie - mit deinem sohn - und jetzt ist es so herum, aber wenn kinder erwaxen werden steht nirgends, dass immer eltern dazu da sind, deren bedürfnisse zu befriedigen; das kommt auch mal auf augenhöhe.
Widow hat geschrieben:Das vertieft vielleicht manche Trauer.
.. ganz bestimmt - u.a. deshalb auch mein nicht-vergleich! dir hat es ja - bedauerlicherweise - fast momentan den boden - die ganze welt unter den füssen weggezogen; sowas steckt man nicht in fünf tagen und drei stunden weg; ginge nicht und wär auch nicht "gesund" oder gar anzuraten bzw. empfehlen. bleibt die - ganz unaufdringliche und rhetorische - frage, ob und wie du - aus diesem "draussen" - zu dir selbst zurückfindest, sofern du das für dich wirklich "willst".