Krimi u. Co

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stern
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 07:40

Die beiden Tatorte mit dem stillen Gast haben eigentlich die Bezeichnung als Krimi nicht wirklich verdient. Das waren Psychothriller mit Tendenz zum Horrorfilm, bei denen es wohl mehr darum ging, die Angst des Zuschauers aufrecht zu erhalten. Und wer der Täter ist, war eh klar. Die Frage war somit eher: Wird man ihn (dieses Mal) schnappen. Und in dieser Folge zusätzlich: Wird die Psychologin gerettet. Es war mal etwas anderes... die Spannung kann man ihm nicht nehmen, aber das brauche ich nicht öfters. Dann kann ich nämlich gleich einen Psychothriller anschauen. Ich habe überlegt, woher ich Blut kenne, dass von der Fahrstuhldecke tropft. Ich tippe auf Hannibal Lecter (Das Schweigen der Lämmer... ein guter Thriller und weniger gruselig als Tatort). Zurecht oder zu Unrecht: Beim Ende der ersten Folge als er aus dem Krankenwagen entkommen hatte ich auch eine Assoziation zu Hannibal Lecter, der - wenn ich das zutreffend in Erinnerung habe - ebenfalls aus einem Krankenwagen entkommen konnte. Auch das Abschlecken von Zahnbürsten: Das machte zwar Hannibal Lecter nicht, aber er hatte es dafür mit Gerüchen, wenn ich das zutreffend in Erinnerung habe. Oder auch die Szene, dass Borowski erzählen soll, wo das Kind ist, damit Kai sagt, wohin er die Psychologin entführt hat. Hannibal Lecter erzählte auch manches nur im Austausch... Quid pro quo - wie er zu sagen pflegte. Wenn ich noch etwas darüber nachdenke, fällt mir vielleicht noch mehr ein. Somit hat man sich vermutlich an dem ein oder anderen Psychothriller orientiert... aber ich fand es stellenweise künstlich überzogen, so dass es wirklich teilweise lächerlich wirkte. Gut, die Macher versuchten mal wieder etwas anderes...

Ehrlich gesagt, sind mir die Tatorte am liebsten, die mit wenig Angst, Nervenkitzel, Schaudern, Entsetzen, Gewalt usw. auskommen... Spannung langt und rätseln, wer der Täter ist z.B. à la englische Detektivkrimi. Gerne mit Lovestory, nur zu kitschig sollte sie nicht sein.
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pandas
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 12:19

stern hat geschrieben: Somit hat man sich vermutlich an dem ein oder anderen Psychothriller orientiert...
Ja, es waren einige Anleihen drinnen. Z.b. das mit der Gefriertruhe habe ich bereits in einem amerikanischen Psychothriller namens "Vampire" gesehen, über einen psychopathischen Mörder, der sich für einen Vampir hält (der Film aber deutlich macht, dass er keiner ist - er hält sich nur dafür und imitiert "moderne" Vampirmorde) und seine Opfer dann in Gefriertruhen deponiert.
stern hat geschrieben: aber ich fand es stellenweise künstlich überzogen, so dass es wirklich teilweise lächerlich wirkte. Gut, die Macher versuchten mal wieder etwas anderes...
Naja, so Hardcore-Psychothriller, die nicht 100 % Genre sein wollen, lassen die harten Szenen oft leicht ins Lächerliche kippen, vielleicht damit eben nicht nur Hardcore-Fans daran gefallen finden. Wenn´s ins Lächerliche kippt, hat man als Zuschauer ja leicht die Chance eher "über den Dingen" zu stehen als so in den Film gezogen zu werden, dass man in dem Moment "drinnen" ist (und es so manchen Tatortfan too much werden würde).

Bei Tarantino ist es doch auch oft so, dass es sehr brutal hergeht, aber die Szenen nicht megaernst herüberkommen, sondern das Genre sich sozusagen selbst ironisiert.

Ausserdem spielt Eidinger seine Rollen immer mit so´s spezifischen Ironietouch, auch wenn es keine Psychothriller sind. Ich finde, er spricht per se auch leicht künstlich überzogen.
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stern
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 13:14

In dem Tatort war es stellenweise eine Schippe zu viel von manchem. Auch was die anderen Charaktere angeht... das eine Opfer war so psycho. Der erste Teil war realistischer. Aber hier versuchte man wirklich, dass Psycho- und Horrorthrillergenre umzusetzen. Und davon kann ich nicht alles sehen... da bräuchte es mehr Überzeichnung. Ich hatte quasi 90 Min. "Nervenkitzel bis Angst" plus Nachwirkung Beim Münster-Tatort ist manches bewusst grotesk überzeichnet. Ob das hier auch gewollt war, weiß ich nicht. Aber bei "im Schmerz geboren" (habe ich nicht gesehen) soll es ja auch so gewesen sein, dass ein anderes Genre bedient wurde, was etwas "tatortfremd" wirkte. Aber Eidinger hat aber super gespielt. Vielleicht kommt er nochmals zum Einsatz:
"Lars Eidinger ist nicht nur einer der besten, sondern auch einer der wunderbarsten Schauspieler. Sofern es hier eine überzeugende Idee gibt, spricht überhaupt nichts dagegen, das weiterzuführen", sagte NDR-Spielfilmchef Christian Granderath der Deutschen Presse-Agentur. "Wir denken bereits über eine Fortsetzung 'Das Kabinett des Dr. Korthals' nach." "Tatort"-Autor und Grimme-Preisträger Sascha Arango recherchiere dafür in der Psychiatrie, so Granderath weiter.
http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/ ... nger-.html
Aber es waren ein paar gute Effekte dabei: Z.B. das Wechselspiel zwischen "böse" und "gut" (der Psychopath, der ein guter Mensch sein will. Im ersten Teil hatte er noch mehr von unscheinbarem Postbote). Oder die Szene mit Borowski und Korthals im Transporter vor dem Unfall... wo man kurz den Eindruck hatte, Borowski wechselt auf die Seite des Bösen (zumal er ja früher eh Verbrecher werden wollte). Ein bisschen weniger Überzeichnung und Gruselfaktor, dann ist das gut.
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stern
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Beitrag So., 06.12.2015, 10:30

Der ist hoffentlich nicht ganz so psycho wie der letzte... dürfte aber realisierbar sein:

20:15 ARD

Tatort - Einmal wirklich sterben
Batic und Leitmayr | Tatort München | 2015
Der München-Tatort „Einmal wirklich sterben“ mit Batic und Leitmayr dreht sich um die Frage, ob ein seelisches Trauma abschließend verarbeitet werden kann.
http://tatort-fans.de/tatort-folge-965- ... h-sterben/
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**AufdemWeg**
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Beitrag So., 06.12.2015, 10:50

oha, mit Kind...weiss nicht ob ich mir den anschaue.

Vielleicht doch eher eine Weihnachtskomödie auf youtube.

LG ADW
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Mia Wallace
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Beitrag So., 06.12.2015, 11:36

stern hat geschrieben:Der ist hoffentlich nicht ganz so psycho wie der letzte... dürfte aber realisierbar sein


Tatorte haben ja ein Abo auf "politisch korrekte" aktuelle Themen der Gesellschaft

Traumata (gerne in Zusammenhang mit Afghanistan- Heimkehrern), Pharma- oder Organspendeskandale, Umgang mit Kinderschändern oder Selbstjustiz im Allgemeinen, Rechtsextreme, Schlepper/Asylbewerber/Illegale/Migranten, Korruption, Drogen, Prostitution, Obdachlose.
Die Drehbuchautoren überbieten sich da.


Stern, weißt Du eigentlich, dass es in der ARD Mediathek viele Tatorte zum angucken gibt?
ich glaube, immer so an die 50.

stern hat geschrieben:
Ehrlich gesagt, sind mir die Tatorte am liebsten, die mit wenig Angst, Nervenkitzel, Schaudern, Entsetzen, Gewalt usw. auskommen... Spannung langt und rätseln, wer der Täter ist z.B. à la englische Detektivkrimi. Gerne mit Lovestory, nur zu kitschig sollte sie nicht sein.
die sind mir auch am liebsten

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stern
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Beitrag So., 06.12.2015, 12:28

Mia Wallace hat geschrieben:

Tatorte haben ja ein Abo auf "politisch korrekte" aktuelle Themen der Gesellschaft
??? Hast du den letzten gesehen... das war kein Krimi mehr im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Psychothriller, den ich persönlich schon recht heftig fand. Und ja, ich hoffe, dass diese Folge nicht ganz so krass ist. Denn er war recht eindeutig auch mit Sequenzen angereichtert, die diesem Genre entnommen waren... so wie "im Schmerz geboren", der so hoch gelobt wurde (den ich aber auch nicht gesehen habe) auch an Drama- und Filmvorlagen angelehnt sein soll.
Stern, weißt Du eigentlich, dass es in der ARD Mediathek viele Tatorte zum angucken gibt?
ich glaube, immer so an die 50.
In der Mediathek sind die Filme nur 1 Woche drin... das hat man aber kürzlich auf 30 Tage ausgedehnt, habe ich irgendwo aufgeschnappt. Daher ist es jetzt vielleicht etwas mehr... als ich vor einer Weile mal schaute, habe ich immer höchstens so 2-3 Folgen gefunden. Hat aber einen Nachteil: Kann ich nicht am Fernseher ansehen... und am PC Filme anzusehen, finde ich nicht so passend. Daher sehe ich mir eher das an, was im Fernsehen (neu oder als Wiederholung) aktuell läuft, wenn ich Lust oder Zeit habe... oder nehme mir evtl. auch mal was auf. Geringster Aufwand für mich.
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kaja
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Beitrag So., 06.12.2015, 12:34

Also wenn euch der Tatort vom letzten Mal zu "krass" war, dann dürfte das heutige Thema aus München doch erst recht zu viel sein ?

Dann vielleicht eher den direkt nachfolgenden Tatort ansehen.
After all this time ? Always.

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stern
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Beitrag So., 06.12.2015, 12:49

Das kann ich vorher nicht unbedingt sagen... manche Filme, bei denen ich Bedenken hatte, konnte ich schon ganz gut sehen (ohne Nachwirkung)... dafür war ich bei "harmloser" anmutenden Thematiken im Kino nicht sicher, ob ich den Saal besser verlassen sollte und kann. Der letzte hat eine deutliche Spannung den ganzen Film über aufrecht gehalten. Kommt halt auch auf die Umsetzung an...
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Beitrag So., 06.12.2015, 13:32

An "Die fette Hoppe", der danach kommt, erinnere ich mich dunkel... denn habe ich wegen Nora Tschirner damals angesehen. Stimmt, der war nicht so schwer, glaube ich. Den kann ich dann anschließen, wenn der 20.15 Tatort aufregender ist *g*.
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Mia Wallace
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Beitrag So., 06.12.2015, 17:01

stern hat geschrieben: ??? Hast du den letzten gesehen... das war kein Krimi mehr im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Psychothriller.

Ja, da stimme ich Dir zu.

Soo heftig fand ich ihn allerdings nicht. Dafür gespickt mit vielen Ungereimtheiten und Klischees.

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stern
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Beitrag So., 06.12.2015, 17:29

Der war recht gruselig irgendwie... ich habe es, glaube ich, auch noch nie geschafft, einen Horrorfilm ganz zu sehen. Das ist dann zwar so überzeichnet, dass es klar ist, dass es irreal ist, aber zu gruselig ist auch nicht meins. Dann schlafe ich evtl. nicht mehr so gut ein bzw. muss erst noch etwas seichtes ansehen.

Neulich wurde auch ein Film über eine Amokläuferin im Forum vorgeschlagen. Den habe ich mir wiederum nicht getraut zu sehen. Na gut, ich könnte es noch nachholen. Er scheint noch in der Mediathek zu sein. Und vorhin habe ich mal auf den ersten Seiten in diesem Faden gestöbert... und will mal schauen, ob ich noch einen Tatort von einem Videoportal irgendwie auf den Fernseher bringe.

Vielleicht lockern es heute ein paar Szenen aus dem Tierpark (Hellabrunn) auf... oder auch nicht.
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Mia Wallace
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Beitrag So., 06.12.2015, 18:07

stern hat geschrieben: und will mal schauen, ob ich noch einen Tatort von einem Videoportal irgendwie auf den Fernseher bringe.

.

dass Du die Folgen nicht gern auf dem PC schaust, verstehe ich gut- mag ich auch nicht.

Aber unser TV hat WLAN und eine Streaming Funktion.
Wir können so ganz leicht u.a. die Sachen aus den Mediatheken direkt auf dem TV ansehen.

Vielleicht solltest Du Dir zu Weihnachten ein neues Gerät schenken.
Diese Funktionen haben, soweit ich weiß, fast alle neuen Geräte.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 06.12.2015, 18:09

stern hat geschrieben:Der war recht gruselig irgendwie... ich habe es, glaube ich, auch noch nie geschafft, einen Horrorfilm ganz zu sehen. Das ist dann zwar so überzeichnet, dass es klar ist, dass es irreal ist, aber zu gruselig ist auch nicht meins. Dann schlafe ich evtl. nicht mehr so gut ein bzw. muss erst noch etwas seichtes ansehen.

Ich mag es auch nicht zu aufregend und gruselig.
(diese beiden Tatorte hatten aber fast etwas Surreales, weshalb ich sie nicht soo gruselig fand.)

am liebsten sind mir deshalb auch die ja eher komödiantischen Münsteraner Tatorte


kaja
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Beitrag So., 06.12.2015, 18:12

Oh, ja.
Das ist eine Funktion die ich an meinem Fernseher liebe.
Es ist viel schöner als mir die Sachen auf dem kleinen Netbook oder dem Handy ansehen zu müssen. Natürlich geht das auch, aber seit ich die Möglichkeit habe, rufe ich die Mediatheken bevorzugt über den Fernseher auf (Youtube, Clipfish etc, ebenfalls - vorallem Clipfish hat sehr viele Serien und Filme zur Auswahl)
After all this time ? Always.

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