Manche denken, Therapeuten seien Götter. Und Götter sind nicht anzugreifen Vor allem, wenn man in Aussicht hat, selbst aufzusteigen.
Um dem zu widersprechen, wird gerne darauf hingewiesen, dass schon Freud sehr kritisch gegen Religion eingestellt gewesen sei.
Klar ist man das, wenn man selbst den Platz der Religion anzustreben trachtet.
Es geht durchaus darum, es in Verbindung zu setzen mit bereits in Beziehung erlebten. Und genau da liegt die Chance, aus der Ohnmachtsspirale auszusteigen, indem man selbstbewusst die Patientenrechte einfordert.
Als abhängiges Kind konnte man das oftmals nicht, sich gegen Sich-Bemächtigende erheben, da man von diesen real abhängig war. Auch der Kinderschutz greift leider viel zu selten und ist für das Kind selbst nicht erreichbar.
Die Krux liegt ja darin, dass man dann zunächst unbewusste Muster entwickelt, dem Anderen in Beziehungen zu viel Macht zu geben, es schwillt eine unbewusste Angst als auch Verlassenheitsängste, wenn man den Machtsitzer vom Thron schubst.
Daraus entwickeln sich oft auch schlechte Partnerbeziehungen.
So kann in Therapie gelernt werden, sich zu behaupten, und zwar auch in dem man den Anderen hinterfragt und nicht blind glaubt, wenn dieser behauptet, er habe dies und das nicht gesagt, nicht gemeint, "wolle doch nur das Beste" etc. Und wenn man merkt, das führt ja zu nichts. Und sich dann Hilfe holt. Bei der Göttin Justizia
Ansonsten wäre ja die Aussage des Rückbezuges von Therapiekonflikten auf frühere Konflikte: Der Fehler war, dass man als Kind die Eltern nicht bedingungslos liebte, auch wenn sie ihren Willen aufzwangen, Entscheidungen über den Kopf trafen, das Kind quälten etc.
Bedingungslos glauben, was der Andere behauptet, auch wenn es die psychischen Symptome verstärkt? Das kann doch nicht der Auftrag der Leistungsträger sein.