Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sonnenschein007
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Beitrag Do., 22.08.2013, 06:55

@biber

danke für Deine Unterstützung. Es ist echt eine Last, wenn man mit Blödheiten zugepflastert wird. Dabei liegt ihre Praxis in einem ultimativen Kaff. Wenn sie wenigstens einfach nur den Schnabel gehalten hätte...

Ich hätte fragen sollen, ob es bei ihrem letzten Channeling zu Störungen gekommen ist, ob nun die Seele des Großinquisitors in ihrem zarten Frauenkörper steckt. Man sollte echt sehr schlagfertig reagieren, so dass die nach der Sitzung mindestens genauso verwirrt ist, wie man selber.

Es war ja schon kurz vor Beginn der Sitzung klar, dass die Wegbeschreibung ein Fake war (echt weit vom Provinzbahnhof entfernt). Deshalb war wohl beiden klar, dass wir jetzt 45 Minuten runterbiegen müssen.
Sie hat auch gefragt, warum ich keine Thera in meiner Wohnstadt gesucht habe. Soll froh sein, dass ich ihr 70 Euro ins Haus liefere. (Ich hätte behaupten sollen, dass ich auf dem Weg zu ihrem Knusperhäuschen überfallen und ausgeraubt worden bin.)


Wie lange vor dem Erstgespräch darf man absagen ?
Sonnenschein

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 13:44

Mal zurück zu meiner Suche und dem Threadursprung.

Gerade habe ich die Gelegenheit nutzen können bzw. bin noch dabei 5 kostenlose Schnuppersitzungen in Gestalttherapie machen zu können. Sei es durch meine Vorerfahrungen, die sich von mehreren Seiten nun klar vor mir abzeichnen - sei es durch diese spezielle Form der Therapie in der vor allem menschliche gefühlte Begegnung weitaus mehr im Vordergrund steht als besprechen und aufdecken von Vergangenem und 'da müssen wir noch näher hingucken', weil gucken und analysieren - ja, darin bin ich inzwischen selber recht gut - oder durch diese Frau im Besonderen, zugleich zurückhaltend und doch sehr zugewandt - da gerate ich sehr schnell sehr tief hinein. Und die Ahnung, ach was, das deutliche Gefühl, dass dies weitaus mehr mir bringt als tiefenpsychologische Therapie oder Verhaltenstherapie. Wenngleich diese sicherlich nicht sinnlos waren, das nicht. Erkannt habe ich dadurch sehr vieles, inzwischen auch immer klarer und weitaus benennbarer von Anfang an als es mir noch vor drei vier Jahren möglich war. Jetzt ist aber eher der Wandel dran. Genauer: die Beziehung. Und das (er)Füllen von Bedürfnissen. Ich DARF mir erlauben diese zu haben. Püh. Ich weiß wie ich oft noch dagegen ankämpfe. Es mir eben NICHT erlaube. Weil sie ja nicht erfüllt werden. Und das AUCH weh tut. Und wenn ich mich darum bemühe, es oft AUCH weh tut. Pest (Bedürfnis in der Tiefe spüren und es sich erlauben tut weh) oder Cholera (Bedürfnisse umsetzen zu versuchen und scheitern tut auch weh und deshalb tunlichst versuchen selbiges abzuschneiden oder rationell zu erklären und via Analyse psycho-logisch zu erklären, dass es ja zuviel ist usw. usw.) Thema. Die Art und Weise wie das jene Therapeutin in Ausbildung mit mir angegangen ist, hat mich sogar trotz des ernsten Themas zum Lachen gebracht. Aufrichtig und herzlich. Sehr schade, dass es bei diesen wenigen Sitzungen bleiben muss/wird. Aber es war ja auch nicht das Ziel eine neue Therapeutin zu finden, sondern zu schauen, inwieweit Gestalt etwas sein kann für mich. Und ja, ja, das kann ich bejahen. Bliebe dann die Herausforderung jemand zu finden, die mit dieser Haltung arbeitet und über Erstattungsverfahren abrechnen kann.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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ENA
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 14:44

Ich finde das gut, diese Erkenntnis! Es ist sicher zwar auch immer eine Sache des Typs (also auch des Therapeutens), aber wenn Du grundsätzlich den Eindruck hast, dass diese Arbeitsweise gut für Dich ist, dann hast Du aus diesen Sitzungen schon viel gewonnen. Das Andere ist natürlich die Finanzierung bzw. jemanden zu finden, bei dem Du "trotzdem" sein kann. Ich wünsche Dir auf dieser Suche viel Erfolg!!!

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 02.09.2013, 16:50

Suchmüde. Und deshalb kaue ich grad wieder an der Frage ... wieviel Passung brauche ich wirklich von Anfang an?

Wenn man doch, also ich - offensichtlich erleben kann, dass die noch so beste gefühlte Passung zu Beginn (mit der VT-lerin) nichts darüber aussagt wie es weitergeht/endet ...

bzw. worauf ich NOCH Wert legen muss, soll, damit DAS nicht nochmal geschieht.

Und, bei biber wars Thema grad auch wieder, inwieweit man Vereinbarungen akzeptiert/akzeptieren muss, monotherapiemethodisch unterwegs sein zu müssen.
biber hat geschrieben:
Miss_Understood hat geschrieben: JA! Und wie ist das mit deinem Analytiker? Du hast nichts dahingehend unterschreiben müssen, dass du nebenbei nichts anderes machen darfst?
Nö. Ich hatte bei ihm keinerlei solche Vereinbarungen unterschreiben müssen.(...)
Ich "breche" also nichts in Bezug auf meine PA.

Nichtsdestotrotz gehört es zur klassischen PA mitunter, dass solche Vereinbarungen getroffen werden.

Ich persönlich halte aber eine solche Vereinbarung für übergriffig; prinzipielle Therapiemonogamie sozusagen ...
... ohne zu wissen, wo die Therapie überhaupt hinführt ... aber auch das ist nicht der Grund, dass ich solche Vereinbarungen für mich nicht in Frage kommend halte ...
SONDERN: Ich bin ein freier Mensch.
Absolut d'accord. Ich auch.
biber hat geschrieben:Wenn solche Vereinbarungen zutreffen würden, würde sich der Analytiker doch als "Therapiegott" darstellen ...
Ganz genau. Das war sehr lustig, denn als ich die Fakten berichtete und ins Gesicht meiner Hausärztin sah, sagten wir beide wie aus einem Mund. "Ja - 'Du sollst keine anderen Götter neben mir haben' - oder wie?" und mussten da trotz allem lachen. Also: nein, geht nicht.

Ist trotzdem doof. Weil der Rest - also sagen wir mal - 70% doch passend waren. Bei ihr selbst. Und da es ja Gruppe werden würde - wieviel gefühlte Passung muss es sein zwischen KLientin (mir) und Therapeutin, wenn da noch so eine große Unbekannte wie Umgang mit Gruppe hinzukommt? GIBT es diese Passung, die ich brauche (oder nur vermeine zu brauchen?) überhaupt und sollte ich nicht einfach mal die größtmögliche wählen, wenn ich schon zu erschöpft bin vom Weitersuchen?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 29.04.2015, 21:13

... den Faden führe ich dann mal weiter ...

inzwischen noch klarer darüber, was ich will. Gleichzeitig ein wenig die Befürchtung hegend, dass es DAS nicht gibt - und wenn, diese Therapeuten dann KEINE oder einjährige Wartelisten haben.

Mein zunächstiges Aufatmen als ich von der Möglichkeit des Kostenerstattungsverfahrens erfahren habe, weicht einem Seufzen. DAS ist ungleich schwieriger, wenn man wie ich sich nicht so ad hoc entscheiden kann.

Dann war ich, da mir eine dieser so genial gut und passend für mich kleingenden Therapeutinnen, die noch dazu in Fußweite von mir ihre Praxis hat, an deren Schild ich vorbeilief und wie sofort es 'klick' machte als ich ihre website sah - aber nun, sie habe keine Warteliste und absehbar sollte ich in 1 Jahr nochmal nachfragen ... empfahl mir aber supernett einen Kollegen. Den ich dann aufsuchte.

Herr O. scheint nicht sehr viel älter als ich - und kann seine eigene Therapierichtung nicht wirklich greifbar erklären. Hm.
Er stellte eine wie ich fand sehr gute Frage und zwar die, was denn in der Therapie bloss GAR NICHT verändert werden müsse und hat eine für einen tiefenpsychologisch ausgewiesenen Mann, der laut eigener Aussage auch noch in Richtung analytische Therapie gehe, doch recht lösungsorientiert kommuniziert, das gefiel mir und ich merkte es auch sofort daran, dass ich mich MIT ihm dann auch in diese Richtung orientierte. Überraschend stellte ich fest, dass ich dann gegen Ende auf die Frage nach meinen persönlichen Eigenschaften (wenngleich - ach je -war das nicht doch so ein wenig eine platte Frage, nicht?) erst mal bestimmt mehr als eine Handvoll POSITIVE Eigenschaften aufzählte. Huch. Bis es mir dann selber auffiel. Und natürlich konnte ich dann noch eine ganze Reihe negative hinterher aufzählen, unterbrach mich dann aber selbst. Bzw. er mich. Zweite Stunde, bei der ersten kam ich wegen Missverständnis meinerseits 30 min zu spät (*augenroll) und so war die ohnehin viel zu kurz und von einem akuten Erzählen eines Vorfalle smit meinem Exfreund bestimmt.

Was mich dann allerdings ziemlich irritierte - neben der Tatsache, dass er nur sehr schwammig darüber sich äußerte, was denn seine Methode sei, eigentlich nur ein Überbegriff, so er - für psychoanalytische und tiefenpsychologische Therapien, ihm gefiele das WORT besser ... (hm ... okay, es IST vielleicht auch eine diffizile Frage an einen Therapeuten, weil er ja nicht weiß, was er voraussetzen kann, was da so ein neuer Klient weiss oder auch nicht) - dass er mir 3 min vor Ende der Sitzung zwei mitteilte, dass wir in der nächsten uns entscheiden müssten, miteinander zu arbeiten oder nicht. Ergo: dass er offenbar nur 3 probatorische Sitzungen mache. Verflixt. Ich erinnerte mich, dass ich bereits bei der vorherigen Suche (siehe dieser Thread) ja herauskristallisiert hatte für mich, dass es wichtig ist direkt zu fragen wie der Therapeut die Probatorik organisiert. Ich habe einfach für mich das Gefühl, eben auch weil ich so langsam bin in Entscheidungen, dass ich auch diese 5 Sitzungen BRAUCHE. Zumindest das Gefühl brauche, sie auch brauchen zu dürfen. Wenns früher klar ist, okay - ....

Wenn ich mir den jetzt nochmal so durch Kopf und Herz gehen lasse ... hm ... nicht Fisch, nicht Fleisch.
Er fragte, nachdem ich erzählte, was ich bereits alles versucht habe und womit ich mich beschäftige - was denn mein 'Ideal'-Therapeut sei. Mir fiel dann im Nachhinein auf, dass ich dann nur von Methoden sprach, mich aber von seinen Seitenblicken auf die Uhr gehetzt fühlte und dann NICHT mehr davon wie wichtig mir bestimmte Therapeuten-Eigenschaften sind, jenseits der Methoden. Die ich mir dann auch selbst quasi zusammenstellen gedenke. Systemische Therapie und oder Energetische Psychologie oder auch Schematherapie vielleicht - die hat er nun mal nicht im Repertoire. Oh-oh - ich glaube, DAS sollte ich tunlichst verschweigen ... oder gerade NICHT? Wenn ich doch glaube, dass mir DAS helfen kann? Nicht nur, das ist mir klar. Okay, ich glaube ich möchte mich das nächste Mal nochmal präzisieren und nicht Gründe suchen weswegen etwas NICHT gehen könnte, sondern vielleicht welche finden, weswegen es mit IHM gehen könnte. UND auch seinen empfohlenen Kollegen mal kontaktieren. Leider 45 km weit weg ... allerdings SEHR passend sich anhörend auf der website!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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montagne
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Beitrag Do., 30.04.2015, 11:00

Hey Miss,
Okay, ich glaube ich möchte mich das nächste Mal nochmal präzisieren und nicht Gründe suchen weswegen etwas NICHT gehen könnte, sondern vielleicht welche finden, weswegen es mit IHM gehen könnte.
Geht es nicht auch darum, zu akzeptieren, dass es den idealtherapeuten im Grunde nicht gubt? das es "Ideal" nur in unserer Vorstellung gibt, aber nicht in der Realität?
Ich denke das halt, eigentlich weiß man es, aber es ist schwer das zu verinnerlichen. Ich frage mich auch immer wieder, wo ist die Grenze zwischen idealvorstellungen aufgeben und Dinge runterschluken, die man nicht runterschlucken muss und nicht sollte?

Und auch denke ich manchmal, mich kann eh niemand mehr "heil" machen, dass wird nie pasieren. Aber ein bisschen heiler, dass geht....

Kam mir nur so in den Sinn, als ich von deiner Suche las...
amor fati

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CrazyChild
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Beitrag Do., 30.04.2015, 11:18

Miss_Understood hat geschrieben:Ergo: dass er offenbar nur 3 probatorische Sitzungen mache.
Das ist eine weit verbreitete Unsitte nur 3 statt 5 probatorischen Sitzungen zu machen. Es stehen Dir 5 probatorische Sitzungen zu um Dich zu entscheiden.

Für mich immer ein Alarmsignal, dem Therapeuten geht's mal wieder nur um die Kohle, und offensichtlich braucht er die ganz dringend wenn er den Umsatzverlust von lächerlichen zusätzlichen 2 probatorischen Sitzungen nicht verkraften kann, oder er kriegt den Hals nicht voll.

Noch nicht mal in der Psychotherapie geht es ehrlich um den Menschen. Schade.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 30.04.2015, 12:49

Oh Montagne, das stimmt! Sehr gut. Das kam sogar auch zur Sprache. Er meinte, dass IMMER Themen offen bleiben, mit denen dann selbst weiterzuarbeiten sei. Darin stimme ich ihm schon zu. Es hatte für mich dann den Eindruck, zusammen mit meiner (zugegeben etwas unglücklichen Auflistung - aber ER hatte ja gefragt ) - als hörte er bei mir raus, dass ich in einen normalen Supermarkt gehe, dort aber ganz dringend ein exotisches Gewürz, noch dazu in Bioqualität suchte.

Ich hatte den Eindruck, er wollte heraushören bzw. mich darauf hinweisen, dass ich nicht allzu hohe Erwartungen (mehr?) hegen dürfe (bei SO viel Therapie-Erfahrung) - und er wollte sicherlich auch Enttäuschungen vermeiden. Nun finde ich ja Realismus durchaus besser als ich zb bei einem früheren Erstgespräch erlebt habe, wie sich eine Analytikerin sofort und auf der Stelle festbiss an meinem Krankenhausaufenthalt als Baby ("DAS erklärt natürlich ALLES!, DA müssen wir ansetzen" usw.usf) - aber mir fehlte da doch irgendwie die enthusiastische Zuversicht. Meine Zweifel kamen dann auch ein wenig durch. Daraufhin er, recht lapidar: "Also ich bin SCHON der Überzeugung, dass Therapie helfen kann ... ", worauf ich etwas lakonisch-grinsend erwiderte: "Wäre schlimm, wenn SIE als Therapeut das anders sehen würden, oder?"

Schöne Grüße von der Miss, gerade mal wieder sehr genervt wie sich so eine Suche auch hinzieht. Wenn Therapeuten gerade mal EINE halbe Stunde in der Woche telefonische Sprechzeit haben ("Anfragen für ein Erstgespräch stellen Sie bitte ausschliesslich zu meinen Sprechzeiten, diesbezüglich kann ich Sie leider nicht zurückrufen" auf dem AB) und man dann nicht kann (oder es vergisst) oder man die Krankenkasse anfragt, diese an die Verbände verweist, die Verbände zurück an die KK verweisen oder schreiben, sie DÜRFTEN keine Therapeuten empfehlen. Ach ja, richtig, NOCHMAL GEMAILT mit der Betonung nun politisch korrekt nach einer LISTE Ihrer Mitglieder zu fragen, die einen Kassensitz haben (fucking hell, warum muss ICH aus 350 Menschen, die an diesem oder jenem Institut eine Fortbildung gemacht haben, jeden einzelnen googlen? Darunter Festangestellte Therapeuten, Sozialpädagogen etc.) JA; mir ist es ERNST, aber ich finde das Spielchen echt übertrieben.

Und ja, CrazyChild, das 3 min vor Schluss dann gesagte: "Wir müssen dann nach der nächsten Stunde zu einem Schluss kommen, ob und wie wir zusammen weiter verfahren werden." hat mich schon etwas überfahren und unbefriedigt aus der Stunde gehen lassen. Soweit mir bekannt ist, ist das Ermessenssache des Therapeuten. Sie 'stehen einem nicht zu', es heißt 'es können bis zu 5 / 8 (Psychoanalytische Therapie) probatorische Sitzungen vereinbart werden'. Sie werden geringer bezahlt, that's the point.

Schauen wir mal wie es weitergeht.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mio
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Beitrag Do., 30.04.2015, 17:27

Liebe Miss Understood,

nur kurz dazu, weil es mir beim Lesen auffiel:
Miss_Understood hat geschrieben:- dass er mir 3 min vor Ende der Sitzung zwei mitteilte, dass wir in der nächsten uns entscheiden müssten, miteinander zu arbeiten oder nicht. Ergo: dass er offenbar nur 3 probatorische Sitzungen mache.
Dass er nur 3 probatorische Sitzungen zu machen bereit ist, ist ja erst einmal nur eine Interpretation Deinerseits.
Ich würde mich von dem Gedanken zumindest erst einmal nicht all zu sehr ins Boxhorn jagen lassen.

Es ist auch durchaus möglich, dass es dabei um eine organisatorische Frage geht und er das einfach nicht klar genug kommuniziert hat.

Wenn ihr Euch für eine gemeinsame Therapie entscheidet, muss er ja bei der KK einen Antrag für diese stellen. Je nach Art und Dauer der Therapie dauert die Bewilligung dieses Antrags eine gewisse Zeit. Bei mir dauerte das, so ich mich richtig erinnere, 2-3 Wochen, was aber wohl recht zügig war.

Vorher musst Du noch einen Konsilarbericht vom Arzt organisieren, der organische Ursachen ausschließt und wenn ein Thera von Anfang an auf Langzeittherapie - 1. Bewilligungsschritt 50h bei TPO - gehen will, muss er eine ausführliche Begründung für die KK schreibe,n die dann anonymisiert einem Gutachter vorgelegt wird. Kurzzeit - 25h - geht schneller und einfach ohne Antrag soweit ich weiss, muss dann aber im Nachhinein umgewandelt werden, was komplizierter sein kann, als gleich auf Langzeit zu gehen laut, meiner Thera. All das kostet natürlich Zeit.

Wenn der Therapeut also einen unnötigen "Leerlauf" (was für die Kontinuitätswirkung ungünstig sein könnte) der Therapie zwischen Prob. Sitzungen und genehmigten Sitzungen vermeiden will, macht es Sinn bereits nach 3 Sitzungen den Therapieantrag zu stellen, da man die entstehende Wartezeit mit den verbleibenden Prob. Sitzungen dann überbrücken kann.

Desweitern kannst Du den Therapeuten - so Du im Laufe der Thera merkst, upss, dass ist es doch nicht... - auch wechseln.
Die genehmigten Stunden bleiben Dir dabei bei gleichem Verfahren erhalten, Du machst Sie nur bei jemandem anders.
Ist für den 1.beantragenden Thera dann ein bisschen blöd wegen der Beantragungsarbeit, aber das ist ja nicht Dein Problem.

Wenn also alles andere gepasst hat, würde ich mich an Deiner Stelle einfach entscheiden und zusagen.

Viele Grüße,

mio


mio
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Beitrag Do., 30.04.2015, 17:35

Sorry, ich meinte ohne Gutachten, nicht ohne Antrag, bei Kurzzeit. Beantragt werden muss natürlich auch, aber der Thera muss keine ausführliche Antragsbegründung schreiben die dann begutachtet wird...und es gilt für Deutschland.

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 30.04.2015, 18:44

Ich danke dir sehr, liebe mio für die nochmal sehr dezidierten Informationen.
Auch mit dem Hinweis auf meinen möglichen Fehlschluss.

Ich hatte mir ohnehin schon für das nächste Mal als erstes die Frage zuerechtgelegt, ob ich aus seinem Hinweis, denn schliessen müsse, dass er lediglich 3 Sitzungen als Probatorik abrechnet oder wie das bei ihm so sei.

Ja, das OB es passt ... eben, das möchte ich noch erst herausfinden.
Ich bin eigentlich bei sehr vielem selten jemand bei dem es leicht 'auf den ersten Blick/Klick' passt, ich brauche meine Zeit.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mio
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Beitrag Do., 30.04.2015, 20:57

Hallo liebe Miss Understood,

klingt für mich ein bisschen nach "no fun - no risk".
Miss_Understood hat geschrieben:. Ich hatte mir ohnehin schon für das nächste Mal als erstes die Frage zuerechtgelegt, ob ich aus seinem Hinweis, denn schliessen müsse, dass er lediglich 3 Sitzungen als Probatorik abrechnet oder wie das bei ihm so sei.

Ich würde sagen, im besten Falle steigt ihr über diese Frage dann gleich direkt in die therapeutische Arbeit ein und im schlechtesten verweist er Dich an einen Kollegen.



Ich drücke Dir die Daumen, bisher scheint er ja ganz gute Nerven und Stärke bewiesen zu haben.

Viele Grüße,

mio

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 30.04.2015, 21:47

Was möchten diese Smilies sagen, mio?

Was 'Kollege' anbelangt, da HAT er mir bereits einen empfohlen - der tatsächlich zwei meiner gesuchten Methoden gleichzeitig sogar kann UND kassenzugelassen ist. Das lief auch ganz normal ab, ich kannte es durchaus auch von einer früheren Suche, dass mir die Therapeutinnen sagten, ich solle mich ruhig mit verschiedenen Theras treffen und mich dann in Ruhe entscheiden. ABER 45 km entfernt praktiziert ... und da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, ist es fraglich, ob das a) finanziell und b) zeitlich auch DANN machbar ist, wenn ich so wie geplant bald wieder arbeite/umschule/einen geregelten Tagesablauf habe ... Ich werde ihn trotzdem mal kontaktieren, es ist ja nicht gesagt, ob er überhaupt einen Platz frei hat.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mio
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Beitrag Do., 30.04.2015, 22:20

Entschuldige bitte die Verwirrung wegen der Smilies Miss Unterstood,

sie sollten einfach nur ein bisschen Abbilden, wie die Frage die Du dem Thera stellen möchtest auf mich emotional gewirkt hat und welche Reaktion Du Dir vielleicht darauf wünschst - Du der kleine angreifende Teufel, er der unerschütterte lächelnde Liebende. Aber vielleicht liege ich damit auch völlig daneben, es war nur das was emotional bei mir so ankam weshalb ich die Smilies da hingepackt habe um das ein bisschen humorvoll zu illustrieren.

Sorry, falls ich damit total danebenlag. Bitte vergiss es dann einfach.

Und ich meinte nicht, dass er Dir die freiwillige Möglichkeit auch noch mal einen empfohlenen Kollegen aufzusuchen offeriert, sondern dass er eine Therapie mit Dir ablehnen könnte, weil er zuwenig gemeinsame Erfolgschancen sieht aufgrund Deines doch sehr ausgeprägten Misstrauens ihm gegenüber.

Manche Theras packen sowas gut und haben sogar Spaß dran, andere lehnen von vorne herein ab, weil sie keine Lust auf allzu große Machtkämpfe in der Therapie haben. Wobei der von dem Du schreibst eher nach ersterem klingt.

Das Ding ist einfach, wenn Du wirklich ne Therapie machen willst, wirst Du Dich irgendwann entscheiden müssen.
Ob nun nach der dritten oder nach der fünften Prob-Stunde und dann schauen was passiert.

Alternativ kannst Du natürlich auch ewig weitersuchen, aber das hat ein bisschen was von der Suche nach dem "Prinzen auf dem weißen Pferd".

Oder anders gefragt:

Was bringt Dir für sich allein genommen wenn Du reiten lernen möchtest mehr? Das Pferd oder der Prinz?

Lieben Gruss,

mio

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 01.05.2015, 01:03

mio, da liegst du allerdings ziemlich verkehrt. Und es zeigt mir auf, welch immense Grenzen der fehlende Tonfall hat! Heiwei. Sowohl meiner als auch seiner. Kleiner Teufel? Unerschütterlich Liebender? Ausgeprägtes Misstrauen? Nun, kann passieren. Das Medium, das sich noch überhaupt nicht kennen. ... Okay, dann vergesse ich das dann mal. Gar nicht so einfach sich lautlos zu artikulieren.

'Reiten' ist jetzt auch nicht so ganz meine Lieblingsmetapher aber selbstverständlich würde hier wohl jeder sagen: das Pferd. Nur: WAS IST das Pferd (die Methode? der Therapeutische Prozess? MEIN persönliches Weiterkommen? neee, das dürfte die Reistunde sein .... *denk ...), wenn Therapeut=Prinz ist, nehm ich an, oder doch nicht? ... verwirrend

Und ewig suchen möchte ich einerseits nicht, andererseits gibt es ein paar faktische Parameter (Job/Umschulung? Umzug gar?) - die dazwischengrätschen könnten.

Und für mich ist ein idealer Therapeut auf jeden Fall ein Mensch, der eine gute Mischung mitbringt aus schnellem, flexiblen Denken, leichte Provokationen bevorzuge ich vor einem Überfluss an Mitgefühl ("Oh jeeee, Sie haben ja wirklich, wirklich viel durchgemacht!" finde ich eher gruselig und lähmend) - wenngleich zu wenig Empathie (wie vor Jahren bei zwei Therapeutinnen, die beide auch Psychiaterinnen waren erlebt) und zu frostig-analytisch damit komme ich auch schwer klar.

Was mir an Herrn O. gefallen hat, war, dass er gleich ansprach, dass es ihm sehr wichtig ist, dran zu bleiben, dass es in der Therapie Situationen geben kann, wo man gerne 'noch was anderes und noch was anderes' probieren möchte und es dann wichtig ist, einfach da mal durchzugehen. OH. JA! An so einer Stelle hätte ich mir das von meiner Ex-Thera gewünscht. *seufz. Und das sagte ich ihm auch schon ganz klar: Ich möchte NICHT erst nach 40 Stunden erfahren, dass ich 'ein schwerer Fall' bin (wie SIE da ja zu mir sagte und mich NICHT mehr verlängerte obwohl wir wie ich fand eben eher so 2/3 oder die Hälfte hinter uns hatten und ich da SEHR geschockt war von und in der Luft hing ... In der Hinsicht fände ich es auch durchaus okay, wenn ER mir dann nach der nächsten Stunde sagt, dass er nicht will/kann oder ich sonstwo besser aufgehoben wäre. ICH habe mir jedenfalls JETZT auch noch nicht hinreichend eine Meinung bilden können.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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