Gottsuche: Reizthema und Möglichkeit

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Nitrat
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 04:47

krabath hat geschrieben:"Jo mei, da pfoarra hod heid wieda sche predigt, goi?" "Hob eam ned zuaghorcht,
Predigt?
Eine Form von Gewaltanwendung durch einen scheinbar
affektlosen, blutleeren und "ätherischen" Menschen.
Abraham a Sancta Clara hat wenigstens keinen Hehl aus seinem Zorn gemacht.

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StefanM
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 09:54

"Jede echte Form von Erleuchtung führt zurück in den Alltag."

Pater Willigis Jäger
The whole man must move at once!

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Nitrat
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 10:31

StefanM
Yep!
Und dann?
(Sehen wir weiter)
Erkenne Dich selbst
und dann?
wären wir wieder beim Thema Gemeinsamkeit

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Nitrat
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 20:01

Hab ich was Falsches gesagt?
Hab ich Euch vergrault?
Fast wäre es mir lieber, dass es so wäre.
Denn ansonsten fallen mir nur mehr 2 Möglichkeiten ein.
Der Frühlingsbeginn hat alle nach draußen gelockt
oder......

Aber es kann doch nicht wirklich so sein, dass 6 Milliarden (oder sind's 7) Menschen auf diesem überbevölkerten Planeten in existentieller Abgetrenntheit voneinander leben.
Das wäre aber schon ne ziemliche Verschwendung
Und als Endergebnis dieses Threads inakzeptabel

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 20:30

Nitrat hat geschrieben:Aber es kann doch nicht wirklich so sein, dass 6 Milliarden (oder sind's 7) Menschen auf diesem überbevölkerten Planeten in existentieller Abgetrenntheit voneinander leben.
Das wäre aber schon ne ziemliche Verschwendung
Und als Endergebnis dieses Threads inakzeptabel
Sei unbesorgt, lieber Nitrat. Immerhin gibt's noch Reihenhaussiedlungen.
Aber im Moment suchen alle Gott im Biergarten, scheint mir. Und da IST er ja auch.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Saul
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:49

Hier ist es ja "bedrohlich" still geworden ...
Blaubaum hat geschrieben:Wie gesagt---alles ist in allem, und die Verbindungslinien aller Teile können ebenso, wenn man will, mathematisch ausgedrückt und definiert werden. Deswegen sagen manche Mathefreaks (ob Autisten oder nicht), Mathematik sei für sie die Harmonie schlechthin.
Mathematik (oder Statistik) definiert die Struktur, nach der getanzt wird im Leben.
Ja ja - das sagen die ... Aber für wen Mathematik Harmonie bedeutet, der gibt den Dingen kein Wesen mehr. Ähnlich das Bild des Vogelflugs: Man kann dort mehr als nur die funktionalen Abläufe, die Mechanik also, erkennen - nämlich eben das Wesen dahinter. Die Mathematik bzw. das auf Funktionalität gerichtete Auge erkennt die Schönheit nicht, sondern lediglich das Auf und Ab der Flügel, das den Vogel in der Luft hält - eine rein mechanische/physikalische Beobachtung. Metaphysische Betrachtungen sind der Mathematik fremd und ebenso so manchem Beobachter.

So macht auch erst die Summe aller Töne die Melodie. Ein Ton für sich bleibt eben "nur" Ton. Viele verschiedene Töne lassen Musik und also Schönheit werden.

Und der Mensch an sich: Mal angenommen, wir würden dich in alle Einzelteile zerlegen (nicht mit der Kettensäge, sondern Zelle für Zelle), um dich danach wieder ganz genau so zusammenzusetzen. Jede einzelne Köperzelle käme wieder an ihren ursprünglichen Platz. Glaubst du etwa, dass damit auch gleich dein Wesen wieder da wäre, wie es vorher da war? Oder wäre dort nur ein funktionstüchtiger menschlicher Körper ... anatomisch lebensfähig?


Im Übrigen hat StefanM wohl ein wahres Wort zitiert: Das Leben will gelebt werden!

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Blaubaum
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Beitrag Do., 31.03.2011, 15:47

Saul hat geschrieben: Die Mathematik bzw. das auf Funktionalität gerichtete Auge erkennt die Schönheit nicht, sondern lediglich das Auf und Ab der Flügel, das den Vogel in der Luft hält - eine rein mechanische/physikalische Beobachtung. Metaphysische Betrachtungen sind der Mathematik fremd und ebenso so manchem Beobachter.
Methaphysische Betrachtungen sind der Mathematik fremd?

Die Mathematik betrachtet gar nichts. Sie ist.

Vielen Mathematikern ist eine metaphysische Betrachtung fremd, nicht wesenseigen, das glauben sie jedenfalls. Solange sie noch nicht so weit fortgeschritten sind. Sie mögen keine "Esoteriker", berechnen lieber die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Versicherungsfalles. Na und? Ändert das etwas am (inneren) Wesen und Ausdrucksgehalt der Mathematik an sich?
So macht auch erst die Summe aller Töne die Melodie. Ein Ton für sich bleibt eben "nur" Ton. Viele verschiedene Töne lassen Musik und also Schönheit werden.
Hier beginnst Du Dir mE selbst zu widersprechen. Du empfindest selbst, dass erst die Struktur der verschiedenen Töne die Qualität der Musik ausmacht.

Genauso ist es z.B. im Feng Shui. Erst die Struktur der verschiedenen Landschafts-und Gebäudebestandteile machen Harmonie oder Disharmonie aus.
Oder nimm die Lieblingsfarbe eines Menschen. Einerseits steht die Farbempfindung für sich selbst (wobei die Lichtwellen wiederum eine bestimmte Struktur aufweisen), andererseits ist es entscheidend, welcher Gegenstand diese Farbe trägt und in Kombination mit welchen anderen Farben.
Mathematik ist Struktur pur. Musik, ein Bild, eine Statue, eine Landschaft, ein Denk/Fühlprozess, ein gesellschaftliches Ereignis, Thesen, Gegenthesen, logische und weniger logische Argumente.....alles drückt sich durch Strukturen aus. Sie bestimmen die Empfindungen und die kognitiven Prozesse der Menschen.
Was ist eine Double-Bind-Information? Eine widersprüchliche Struktur, unrein, verwirrend, krank machend.

Was hast Du eigentlich gegen die Mathematik?
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Saul
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Beitrag Do., 31.03.2011, 16:39

Blaubaum hat geschrieben:Hier beginnst Du Dir mE selbst zu widersprechen. Du empfindest selbst, dass erst die Struktur der verschiedenen Töne die Qualität der Musik ausmacht.
Verschiedene, aneinandergereihte Töne mögen - mathematisch betrachtet - eine Struktur ergeben. Aber wenn du dann Musik hörst, die in dein Empfinden eindringt, deine Phantasie anregt, dich eventuell mit einem "Höheren" verbindet, dann erlebst du unmittelbar die Wirkung des Wesens der Musik auf dich und denkst nicht mehr über die Struktur nach. Es hat das Wesen Wirkung, nicht seine Struktur.
Blaubaum hat geschrieben:Genauso ist es z.B. im Feng Shui. Erst die Struktur der verschiedenen Landschafts-und Gebäudebestandteile machen Harmonie oder Disharmonie aus.
Das ist ja auch ein gutes Beispiel. Ein Baum, eine Blume, ein Brunnen, eine Skulptur machen noch nicht die Harmonie aus, wenn sie nicht aufeinander abgestimmt in ein und demselben wahrnehmbaren Raum vorkommen. Ein Baum mag wie ein einzelner Ton beeindrucken - jedoch wirkt eben erst die Harmonie durch unterschiedliche Elemente.

Statische Übungen einer Kampfsportart ergeben auch erst im Zusammenspiel, also als Figur, eine harmonische Wirkung.
Blaubaum hat geschrieben:Mathematik ist Struktur pur. Musik, ein Bild, eine Statue, eine Landschaft, ein Denk/Fühlprozess, ein gesellschaftliches Ereignis, Thesen, Gegenthesen, logische und weniger logische Argumente.....alles drückt sich durch Strukturen aus. Sie bestimmen die Empfindungen und die kognitiven Prozesse der Menschen.
Das sehe ich anders. Jedes Subjekt gibt einer wahrgenommenen Struktur stets eine andere Bedeutung, einen anderen Sinn und ein anderes Wesen, als es ein anderes Subjekt tut. Eine Struktur allein kann keine eigene Bestimmung haben, wenn kein Bewusstsein da ist, das ihr eine Bestimmung gibt.
Blaubaum hat geschrieben:Was hast Du eigentlich gegen die Mathematik?
Mathematik ist für mein Leben im Grunde irrelevant. Mir zeigen sich Bedeutungen, Bestimmungen - die Sinn ergeben. Die Mathematik war und ist mir dabei nicht behilflich.

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Blaubaum
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Beitrag Do., 31.03.2011, 18:11

Ich denke, bevor wir hier soetwas wie Schattenkämpfe veranstalten, schlage ich vor, festzustellen, dass wir es eigentlich gleich oder sehr ähnlich empfinden oder betrachten.

Dass erst der Wahrnehmende darüber entscheidet, was "harmonisch" oder "disharmonisch" (für ihn) ist, ist eh klar, und dass Geschmack individuell und ausserdem dem Wandel (des Subjekts, der Mode etc.) unterworfen ist, ist uns beiden auch klar. Immerhin ist der Wahrnehmende aber ebenso auch ein Teil des Übersystems, und seine (innere) Struktur oder Wahrnehmungsweise ist ebenso nicht losgelöst von äusseren, ihn prägenden Strukturen zu sehen. Denn von Nichts kommt Nichts .

Deshalb halte ich diesen Exkurs auch nicht für OT in diesem Thread, denn es geht ja auch um die Strukturen von (religiösen) Glaubenssystemen und um die Frage, wie sie auf den Menschen wirken.

Ich beschäftige mich auch höchst ungern mit Mathematik, habe auch keinerlei Talent in dieser Hinsicht. Aber ich musste mich mal recht intensiv mit Statistik beschäftigen, was meiner Seele nicht gut getan hat, mich aber zu der Erkenntnis gebracht hat, dass man das Leben und Empfinden der Menschen auf mannigfaltige Art und Weise erkunden und ausdrücken kann. Und dass in jeder Disziplin jede andere Disziplin auf irgendeine Art enthalten ist. Alles ist eben in Allem.
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Nitrat
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Beitrag Do., 31.03.2011, 19:29

Es gab übrigens einen regelrechten, in Mathematikerkreisen hochangesehenen, Mathematikpilger.
Paul Erdös
Der Mann der die Zahlen liebte.
Lebte ausgesprochen genügsam und wie eine Art Mathe-KungFu Priester.
Mathematiker klassifizieren sich oft selbst mit der sog.
Erdöszahl, wobei jemand, der oder die selbst mit Erdös himself etwas publiziert hat die Zahl 1 zugeordnet bekommt, jemand der mit einem "1er" publiziert hat die 2 usw.....
Die Erdöszahl ist entweder sehr niedrig oder sehr hoch
als Verteilungshäufigkeit.
Im Laufe der Zeit wird sich diese Verteilung natürlich ändern bis nur mehr astronomisch hohe Zahlen existieren

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Blaubaum
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Beitrag Do., 31.03.2011, 21:02

Jetzt brauchen wir nur noch den Zinseszinsrechner für gute Taten und eine radikale Währungsreform für schlechte, dann klappt's garantiert mit dem Paradies...
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Saul
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Beitrag Do., 31.03.2011, 23:41

Blaubaum hat geschrieben:schlage ich vor, festzustellen, dass wir es eigentlich gleich oder sehr ähnlich empfinden oder betrachten.
Ja, den Eindruck habe ich wohl auch.
Blaubaum hat geschrieben:Deshalb halte ich diesen Exkurs auch nicht für OT in diesem Thread,
Hattest du etwa schon befürchtet, OT zu sein?
Was ist schon OT? Alles ist eben in Allem, gell?!
Blaubaum hat geschrieben:Aber ich musste mich mal recht intensiv mit Statistik beschäftigen, was meiner Seele nicht gut getan hat,
Habe ich auch schon müssen - und Ähnliches bemerkt. Anderen wiederum schien die Beschäftigung damit ein Segen zu sein ...
Blaubaum hat geschrieben:mich aber zu der Erkenntnis gebracht hat, dass man das Leben und Empfinden der Menschen auf mannigfaltige Art und Weise erkunden und ausdrücken kann. Und dass in jeder Disziplin jede andere Disziplin auf irgendeine Art enthalten ist. Alles ist eben in Allem.
Dennoch sind die Disziplinen heute relativ getrennt voneinander und haben "intra-systemische" Mechanismen entwickelt, die dafür sorgen, dass das vorerst auch so bleibt.

Ich stelle mir immer so gerne vergangene Zeiten der Universalgelehrten, z. B. mittelalterlicher, vor. Der Mensch war schonmal höher als wir es heute sind, da die Wissenschaft damals noch kein Wissen schaffte, sondern erkannte, was wesentlich da war. Mittlerweile erklären wir uns bevorzugt die Konstrukte, die wir selbst geschaffen haben und nicht mehr verstehen. Für mich ein deutliches Anzeichen für Degeneration.

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krabath
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Beitrag Do., 31.03.2011, 23:56

Die Mathematik ist der verzweifelte Versuch, das Nichts erträglich zu machen.

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MrN
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Beitrag Fr., 01.04.2011, 01:46

"Alles ist Zahl" (Pythagoras)

Saul hat geschrieben: Mittlerweile erklären wir uns bevorzugt die Konstrukte, die wir selbst geschaffen haben und nicht mehr verstehen. Für mich ein deutliches Anzeichen für Degeneration.

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Nitrat
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Beitrag Fr., 01.04.2011, 08:08

Degeneration.
Ich habe mit gelindem Erschrecken bemerken müssen, dass ich entsetzlich verweichlicht und unfähig bin die Errungenschaften unserer Kultur in einem für mich wünschenswerten Mass zu leben und erleben.

Weiss ich wie man Erz gewinnt?
Theoretisch ja, praktisch nein.
Könnte ich Nägel und Schrauben herstellen?
Solche aus Holz vielleicht, aber sonst.....
Könnte ich Brot backen? Wüsste ich wie man ein Wild anpirscht und es so erlegt, dass seine Agonie auf ein Mindestmass beschränkt bleibt?
Wenn ich auf einer Wiese gehe, weiss ich was da wächst abgesehen davon dass es grün ist (oder auch nicht)?; weiss ich was ich davon essen könnte und was nicht?; könnte ich aus der Natur meine Medizin gewinnen?
Weiss ich dass Rodins Denker das Tor zur Hölle betrachtet?
Könnte ich ein Gedicht rezitieren, eine Geschichte erzählen oder auch nur richtig zuhören?

sehr geehrter Herr Blaubaum

In einer Art "Paradies" bin ich schon gewesen und ich kann sagen: Außerhalb der Hauptsaison ist es dort echt die Hölle.

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