Kiana hat geschrieben: Wäre es dann nicht sogar gut, wenn ich bei ihr trainieren kann, das auszuhalten bzw. mich dagegen zur Wehr zu setzen?
Ziel einer Therapie sollte nicht sein, dass man lernt auszuhalten, sondern lernt mit einem Problem umzugehen.
Ob Dir dabei ausgerechnet eine Therapeutin helfen kann, die Du aushalten "musst" erscheint mir fragwürdig.
Du erwartest von einer Therapeutin, die du aushalten "musst", dass sie Dir erklärt, wie man Menschen wie sie aushalten kann.
Sicherlich könnte Dir eine solche Therapeutin ein Übungsfeld bieten, in dem Du dich zu wehren kannst.
Sich endlos zu wehren ist eine Möglichkeit. Das kostet aber Kraft, raubt Dir die Zeit, die Du für anderen Dinge bräuchtest, ... und macht krank.
Eine andere Möglichkeit wäre sich zu überlegen, was man tun kann, damit man nicht endlos kämpfen muss, nicht seine Kraft vergeuden muss, sich nicht selber schaden muss, ... So eine Möglichkeit wäre z.B. aus dem Machtspielchen auszusteigen, den anderen einfach zu lassen, wie er ist, damit aufzuhören, den anderen ändern zu wollen, einander einfach aus dem Weg zu gehen, sich Menschen suchen, gegen die man nicht ankämpfen muss, ...
Auch in einer Therapie bei einem Therapeuten, gegen den Du dich nicht wehren musst, kannst Du lernen dich gegen solche Menschen zu wehren.
In einer solchen Therapie würdest du Methoden lernen, die Du dann im Alltag an solchen Menschen anwenden kannst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.