stern hat geschrieben: ↑So., 17.05.2020, 13:27
Im März erläuterte das RKI, dass für die Modellierung Deutschland als einheitlicher Raum berücksichtigt wird und geografische Besonderheiten nicht berücksichtigt werden. Insofern stimme ich Mansmann (Link Hawi) zu, dass noch etwas feiner differenziert werden könnte. Aber Berechnungen von Reproduktionszahlen getrennt nach sozialer Schicht kenne zumindest ich nicht ... machen das manche Länder tatsächlich? Nach meinem Verständnis dürfte bei unterschiedlichen Schichten auch die Dichte oder Anzahl von Kontakten wesentlicher sein (als die soziale Schicht an sich). Bzw. eine Differenzierung je nach Land bzw. Regionen (innerhalb eines Landes) ist gängig.
Hallo stern,
obwohl Herr Mansmann es auf den R-Wert bezieht, habe ich ihn eher so verstanden, dass er sich allgemein wünscht, es gäbe auch Zahlen, die die sozialen Unterschiede in der Pandemie darstellen, aufzeigen. Das könnte R sein, könnten auch andere Zahlen sein.
Ich habe selbst auch nachgesehen und erst mal nichts brauchbares gefunden. Gleicht grad aber aber auch der Suche der Nadel im Heuhaufen.
R gibts vor allem regional, genauso wie die Fallzahlen.
In den Berichten des RKI gibt es daneben dann noch die Aufschlüsselung nach Geschlecht und nach Lebensalter. Bitte mich korrigieren, wenn ich irre, aber da dafür die Daten vorliegen, könnte man für D wohl auch einen R-Wert für Männer und einen für Frauen (sorry, keinen für divers) errechnen. Oder auch einen R-Wert pro Altersstufe.
Für die USA und auch für das UK weiß ich, dass dort auch oft über die Betroffenheitsunterschiede je nach Herkunft, Ethnien diskutiert wird. R-Werte fand ich nicht. Ich habe aber z.B. in den Presseterminen des Gouverneurs vom US-Bundesstaat New York Darstellungen von Fallzahlen differenziert nach Ethnien gesehen (weiß, schwarz, lateinamerikanisch, asiatisch).
Dazu passend auch Presseartikel, z.B.
Race disparities
The coronavirus is also laying bare health-care disparities that have long simmered in the U.S., predominantly those involving race.
Blacks, in particular, are seeing unequal impacts from COVID-19. Not all state and local governments are reporting racial data linked to COVID-19 cases and related deaths. But the Washington Post did an analysis of areas where data is available, finding that counties that are majority black, or African American, have three times the rate of infections and nearly six times the death rate for COVID-19 cases than counties that are majority whites.
https://www.livescience.com/why-covid19 ... -york.html
Differenzieren geht. Aussagefähig wohl nur, wenn es genug Fälle gibt.
Gibt es genug, lässt sich sicher sehr lang darüber diskutieren, welche Differenzierung Erkenntnisgewinn verspricht und welche eher nicht.
In den USA könnte es vielleicht sogar was bringen, den R-Wert mal nach Republikanern und Demokraten zu differenzieren. Gut, da zählt vielleicht mehr meine Neugier als mein Interesse an der Gesundheit aller.
LG hawi