Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 12:09

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 10:34 Ging es dir vor der Therapie eigentlich besser oder schlechter als in dem Jahr seit der Therapie (es war, glaube ich, 1 jahr)?
Wenn man von dem aktuellen Chaos mal absieht. Also: bringt es denn etwas? Ich meine, so, dass sich etwas ganz handfest in deinem Leben verbessert? Oder geht es dir insgesamt eher schlechter?
Ja, es bringt mir was. Ich habe schon einiges über mich gelernt.
Was handfestes verbessert hat sich in dem Sinne etwas, das ich beginne zu schauen, was meine eigenen Bedürfnisse sind.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Mi., 11.04.2018, 12:14

Schlendrian hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 10:50 Es hört sich ja sehr stark nach Zwangsgedanken an. Bist du bei einem Psychiater in Behandlung?
Eventuell könntest du mal vorübergehend eine geringe Dosis Seroquel oder ein anderes Neuroleptikum nehmen, so dass diese Zwangsgedanken medikamentös etwas ausgeschaltet werden. Es muss ja keine dauerhafte medikamentöse Unterstützung sein.

Ja, meine Gedanken sind oft wie ein Zwang und haben mich im Würgegriff.
Nein, ich bin nicht bei einem Psychiater in Behandlung. Diesen Weg möchte ich für mich auch nicht.
Medikamente würde ich nur im aller äußersten Notfall nehmen und der ist für mich hier nicht gegeben. Zumal meine Therapeutin nichts von Medis in dieser Richtung hält und das finde ich sehr angenehm.
Ich brauche die Kontrolle, sogar über meine Gedanken, die mich zeitweise einschränken.

Trotzdem danke für deinen Rat und Überlegung
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 12:20

Philosophia hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 10:54 Da möchte jetzt etwas Beruhigung reinbringen, Schlendi. Ich hatte auch eine krasse Gedankenkreiserei während der Hardcoreanalysezeit. Ich bin froh, keine Medis genommen zu haben und das alles hab spüren können.
Da bin ich ganz bei dir Philosophia.
Obwohl mich meine Gefühle schier überfluten und meine Gedanken sich bekriegen, bin ich trotzdem dankbar all das zu spüren.
Es gibt mir trotzdem die Sicherheit einer gewissen Kontrolle.
Medis ziehe ich nicht in Betracht. Auch meine Therapeutin ist der Ansicht das Medis als allerletzte Lösung erhalten sollte. Wenn quasi wirklich nichts mehr anderes geht.
Ich glaube schon das es helfen kann, ich kann aber bisher gut drauf verzichten.
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sandrin
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 15:46

Nimmst du denn auch keine Antidepressiva?

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Beitrag Mi., 11.04.2018, 17:31

sandrin hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 15:46 Nimmst du denn auch keine Antidepressiva?
Interessante Frage, wie kommt es dazu? Wirke ich Depressiv?
Nein, habe ich nie und hoffe brauch ich auch nie.
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sandrin
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 17:44

Oh, ich dachte schon, dass du depressiv seist, aber vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden. Welche Diagnose hast du denn? Sorry, wenn ich nochmal frage.

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Beitrag Mi., 11.04.2018, 19:03

sandrin hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 17:44 Oh, ich dachte schon, dass du depressiv seist, aber vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden. Welche Diagnose hast du denn? Sorry, wenn ich nochmal frage.
Zumindest ist es eine Diagnose, selber empfinde ich mich so nicht. Heißt aber nicht das ich es nicht bin?
Bin da wohl auf die Beurteilung meiner Therapeutin angewiesen.
Es geht bei mir um Traumabeweltigung, wobei ich mich anfangs auch nicht für traumatisiert hielt. Aber so langsam macht das Wort Trauma in Verbindung zu mir langsam für mich Sinn.
Musste feststellen das meine, für mich normale, Vergangenheit nicht normal war... War wohl meinem Selbstschutz geschuldet. Ich tue mich immer noch schwer damit, es als schlimm zu sehen.
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sandrin
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 20:03

Okay, verstehe. Aber eine Diagnose wie die einer Depression oder einer Persönlichkeitsstörung hast du nicht?

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Beitrag Mi., 11.04.2018, 20:17

sandrin hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 20:03 Okay, verstehe. Aber eine Diagnose wie die einer Depression oder einer Persönlichkeitsstörung hast du nicht?
Doch habe die Diagnose mittelschwere Depressive Episode. Aber das Bedarf bei mir keine Antidepressiva.

Nimmst du welche? Welche Diagnose hast du?
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candle.
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 20:43

Gedankentanz hat geschrieben: Mi., 11.04.2018, 20:17 Doch habe die Diagnose mittelschwere Depressive Episode. Aber das Bedarf bei mir keine Antidepressiva.
Ich würde mich da schon bei einem Psychiater vorstellen. Stell dir mal vor wie das ohne Gedankentanz wäre- womöglich schon mal eine große Entlastung.

Ich glaube, ich hatte das vor längerer Zeit schon mal gefragt. Und ich kann dir sagen, dass das Gefühle nicht dämmt wie du denkst.

LG candle
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Neo_Psy
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 21:44

Hallo Gedankentanz,
ich finde es ist offensichtlich, dass deine Therapeutin Schwierigkeiten hat, ihren Job zu machen. Natürlich verstehe ich, dass ihre Reaktion dich traurig machen kann, aber ihre Kommentare finde ich als Therapeut vollkommen unangebracht, also bin ich mir sicher, dass es nicht deine Schuld ist. Mein Tipp wäre, einfach den Therapeuten zu wechseln. Vielleicht kannst du bei einem anderen Therapeuten erstmal genau das Thema ansprechen. Da es Aufgabe des Therapeuten ist, dir zu Helfen und deine Therapeutin wissen sollte, was ihre Kommentare auslösen kannst du auch versuchen, sie direkt damit zu konfrontieren.
Viele Grüße Neo_Psy

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sandrin
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Beitrag Do., 12.04.2018, 04:45

Meine Diagnose ist "schwere depressive Episode".

Naja... ich sehe das etwas anders mit den Medikamenten, weil ich davon überzeugt bin, dass eine Depression immer auch einen biologisch-chemischen Anteil (sowohl in der Entstehung als auch als Folge der Depression) hat. Das zeigt ja auch die Forschung inzwischen. Aber damit tun sich (nicht ärztliche) Therapeuten oft schwer, das anzuerkennen.

Naja, wie auch immer. Ich kann mich candle nur anschließen: Antidepressiva betäuben nicht, meines Erachtens sind sie oft überhaupt erst die Voraussetzung, dass man mal zur Ruhe kommt und sich selbst anschauen kann. Ohne Medikamente wäre ich da kognitiv gar nicht in der Lage dazu.

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Philosophia
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Beitrag Do., 12.04.2018, 05:11

Dazu möchte ich dann wieder Folgendes sagen: mir hat man auch die Diagnose schwere Depression verpasst und wollte mich mit Medikamenten zubomben, in der Klinik freilich sogar die Behandlung verweigern, wenn ich mich weigere, die zu nehmen.
Das Ende vom Lied, nicht ein Antidepressivum ist in meinen Körper gewandert. Mir gehts jetzt gut. Und ich bin auch selbst der Meinung, dass ich nie depressiv war. Ich war fertig mit der Welt aus gutem Grund, aber nicht depressiv. Ich finde, jeder sollte, so weit er/sie kann, selbst entscheiden, ob das Antidepressivum passt oder nicht.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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candle.
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Beitrag Do., 12.04.2018, 05:36

Philosophia hat geschrieben: Do., 12.04.2018, 05:11 Ich finde, jeder sollte, so weit er/sie kann, selbst entscheiden, ob das Antidepressivum passt oder nicht.
Ja, aber nur eine Antihaltung ist auch nicht immer von Vorteil. Schließlich will man ja selber doch geholfen werden.

candle
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Philosophia
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Beitrag Do., 12.04.2018, 06:26

Da hast du vollkommen recht, candle. Ich habe das damals bei mir selbst auch gründlich hinterfragt. Und ich habe mich z.B. auch entschlossen, bei Bedarf ein beruhigendes Medikament zu nehmen. Ich glaube halt auch ein Stück weit, dass eine Antihaltung die Medikamentenwirkung beeinflussen kann - und zwar negativ. Und darum gucke ich immer, wie groß dieses Anti ist, und entscheide dann.
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