Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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LovisTochter
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Beitrag Di., 03.08.2021, 16:35

Wir machen inzwischen immer Doppelstunden, denn 50 Minuten haben gar nicht mehr funktioniert. Zudem schreibe ich über die Woche auf was so los ist und maile das vor der Stunde an die Therapeutin. Sie hat da ein ganz gutes Gespür rauszupicken was grad am meisten drängt. Zwar fallen manche Dinge dann immer noch hintenrüber, aber wenn es wirklich wichtig ist, dann taucht das Thema auch wieder auf und dann wird es besprochen.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 11:50

geht nicht zu entscheiden, ich habe immer Zettel mit Punkten drauf, aber es hilft halt bei mir nix, wenn ich hingehe, die Punkte aber eigentlich von wem anders kommen. Einfach machen und wenn was hilfreiches bei rum kommt auch okay oder Zeit begrenzen und besser strukturieren.
Die Diskussionen im Nachgang sind eigentlich ein Zeichen von reger Kommunikation und senken der dissoziativen Barrieren, was eigentlich gut ist und ein Schritt auf dem Weg, aber es schlaucht ungemein, ja. Vielleicht immer eine Stunde als Pause nehmen, also ggf eine Stunde für alltägliches und die nächste dann wieder punkte abarbeiten.
..:..

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 09:02

Danke für eure Antworten.

Heute hätte ich eigentlich einen Termin gehabt, den er mir schriftlich nach dem letzten Termin per Mail genannt hatte. Gerade kam eine mail, dass er sich Versehen hat und ich heute nicht drin stehe und er nun auch vier Wochen Urlaub hat.

So kriege ich es einfach nicht hin mit Vertrauen usw.
Irgendwie... Ach... Keine Ahnung. Auch egal.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

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Sydney-b
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Beitrag Do., 05.08.2021, 09:25

Irgendwie wolltest du bei ihm doch eh keine Therapie?
Dann ist doch jetzt der richtige Zeitpunkt, um dir darüber klar zu werden.

Ob du überhaupt eine Therapie möchtest, oder nur bei ihm nicht.

Vielleicht ist zur Zeit noch nicht der richtige Zeitpunkt, deine Kinder noch zu klein und fordernd....
Manchmal gibt es Zeiten, da braucht man seine ganze Kraft für den Alltag und die Familie .
Da würde eine Therapie alles verschärfen.

Wenn du seinen Urlaub nutzen kannst, um dir darüber klar zu werden, dann wäre das ein erleichterndes Wissen für dich.

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 10:07

Ich hatte früher bei ihm Therapie. War aber wieder schwanger und es war mir alles zu viel usw.

Das ist drei Jahre her.
Ich hätte jetzt gern wieder Therapie. Ich hatte aber einen Haufen Absagen, hab auch bei Beratungsstellen um Hilfe gefragt, bei der Krankenkasse, Ausbildungsintitute usw.
Kostenerstattung macht die AOK auch nicht. Letztendlich hatte ich irgendwann aufgegeben und doch bei dem alten Therapeuten nachgefragt, obwohl es dort für uns sehr schwierig ist. Aus verschiedenen Gründen.

War jetzt zwei mal da. Beim letzten Mal hatte er gesagt, ich solle etwas meinem Mann nicht sagen. Der Satz hat mich sehr getriggert, weil etwas nicht sagen dürfen, halt ein sehr bekannter Satz ist bei uns.
Ja.. Naja.. Etwas beruhigt, nachdem es innerlich wieder mal chaotisch war.. Und heute wäre der nächste Termin gewesen, aber nun ist abgesagt. Nächster Termin wäre Mitte September.
Und da der Therapeut schon in der Vergangenheit so paar Sachen hatte, die mit meinem Inneren schwer auszuhalten sind (, sich wochenlang nicht melden, obwohl er schrieb, dass er noch antworten wird. Mir die Diagnose damals per Mail direkt vor seinem 8 Wochen langen Reha - Aufenthalt geschrieben, sodass ich mit dem "Schock" allein war usw), bin ich gerade wieder so weit, dass ich denke, er ist nicht der Richtige.
Weil nicht nur ich da dran hänge, sondern eben auch kindliche Anteile, die jetzt gerade zb die ganze Zeit heulen und das ist nicht das erste Mal so was. Ach, ich weiß auch nicht. Ich versuche gerade nicht zu heulen, weil das auch nicht erlaubt ist. Und ich versuche nicht zu glauben, dass er es extra macht, um zu sehen, wie wir nach und nach kaputt gehen.

Ich hab zum Glück die nächsten Tage eh viel zu tun. Und werde versuchen, erstmal nicht so viel dran zu denken.. Ja..
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Sadako
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Beitrag Do., 05.08.2021, 16:50

Unecht hat geschrieben: Do., 05.08.2021, 09:02
Heute hätte ich eigentlich einen Termin gehabt, den er mir schriftlich nach dem letzten Termin per Mail genannt hatte. Gerade kam eine mail, dass er sich Versehen hat und ich heute nicht drin stehe und er nun auch vier Wochen Urlaub hat.
So kriege ich es einfach nicht hin mit Vertrauen usw.
Ich finde diese Unzuverlässigkeit nicht ok. Das du da kein Vertrauen aufbauen kannst, ist doch nur logisch. Wie willst du da schwierige Themen angehen, wenn du nicht weißt, ob er zuverlässig für dich da ist?

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 16:51

Sagt bitte, übertreibe ich wieder, dass ich 7 Wochen Pause zwischen zwei Terminen nicht gut finde, vor allem ohne Vorankündigung?

Wegen eines Satzes keinen Antrag zu stellen, hat mich zum umdenken gebracht.
Aber das jetzt.. Bin ich da auch wieder fern ab der Realität?
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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 16:53

@Sadako : Deine Antwort hatte ich noch nicht gelesen, als ich meins gerade abgeschickt habe.
Ich übertreibe also nicht?
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Candykills
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Beitrag Do., 05.08.2021, 16:59

Unecht, so hätten wir damals auch in keiner Therapie arbeiten können. Zuverlässigkeit war mit - wenn nicht - das Wichtigste an der ganzen Therapie. Ein sicherer Rahmen, der 100 % eingehalten wird.
Damit meine ich nicht jetzt, dass Thera rund um die Uhr über alle Kanäle erreichbar hätte sein müssen oder so. Sondern eben Ausfälle, Ferien etc. früh genug und klar kommuniziert werden, damit wir uns darauf einstellen konnten. Sobald es kleine Abweichungen gab und mal der Rahmen nicht 100% eingehalten wurde, ist unser System eskaliert. Ich kann dich also total verstehen.
Hoffnung gibt vielleicht, dass das besser wird. Heute darf es auch Abweichungen geben, ohne dass alle ausflippen. Aber das geht erst, nachdem wir so viel Zuverlässigkeit und Hingabe erleben durften.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 17:17

Ach danke, das gibt mir gerade irgendwie das Gefühl, etwas verstanden zu werden.

Als heute die Kinder Mittagspause gemacht haben, hab ich mich doch erstmal ins Bett gelegt und geheult und hyperventiliert 🙄Als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt, als einen Therapeuten. Aber rational kam ich da heute Mittag nicht weiter. 😒
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Arakakadu
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Beitrag Do., 05.08.2021, 17:35

Unecht wie war denn der Abstand der ersten beiden Sitzungen? Offiziell habt ihr noch nicht begonnen oder?

Ich fühle das aber so wie candy ich finde das auch furchtbar.
Meiner verschiebt recht oft, dafür kann auch auch innerhalb 1 Tages einen Termin haben. Aber ideal ist es für mich nicht, aber solange ich immer gleich viele Stunden habe und er mir einen Ersatz gibt passt es.

Würde mich auch nicht so wohl fühlen. Hat er dich angerufen?

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 17:54

Im Juni schrieb er, als ich fragte, wann ich denn mit der Therapie starten könne, dass er mir im Juli einen Termin geben könne, aber im August hat er 2 Wochen Urlaub und im September eine Woche.

Hatte dann Mitte Juli einen Termin bekommen und dann noch 2 Wochen später am 29.07.ten.

Ich ging mit der Einstellung hin, dass es doch nichts wird mit Therapie, mir zu viel Gedankenchaos ist in der Zeit zwischen den Terminen usw.
Hatten uns dann mit dem Ziel Suizid und so unterhalten, also dass es ihm durchaus bewusst sei, dass es auch solche Wünsche in mir gibt und dass das okay sei, auch wenn das gesellschaftlich natürlich nicht so gut kommt.
Er fragte dann, ob Antrag ja oder nein, denn das müsse er ja auch wissen.
Ich sagte Ja. Ich möchte den Antrag stellen.

Daraufhin sagte er, das ich das mit dem Suizid nicht meinem Mann sagen darf. Woraufhin es war, als würde mir der Hals zugedrückt werden.
Dann ist bei mir schwarz.
Aber in einer gesendeten Mail von mir steht, dass er sagte, ich müsse aber irgendwann mit reden anfangen, sonst wird das nichts. Und da bin "ich" raus gerannt.
Letztendlich haben wir dann zusammen draußen auf meinen Mann gewartet, der mich ja abholen soll, damit ich sicher nach Hause komme.

Nachdem es mir besser ging, schrieb ich ihm, dass ich anscheinend sehr empfindlich auf ein "Schweigegebot" reagiere.
Er schrieb, jetzt würde er verstehen, was los war und dass das so nicht gemeint war usw. Und dass er einen Termin am 5.8.ten um 12 Uhr anbieten könne. Ob wir den Termin wollen.

Joar.
Und heute morgen schrieb er, dass ihm ein Fehler unterlaufen sei und er um Entschuldigung bittet. Er hatte den Termin nicht im Kalender eingetragen und nun ist er erstmal vier Wochen weg. Er könne uns am 16.09.ten einen Termin anbieten.
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Arakakadu
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Beitrag Do., 05.08.2021, 18:04

Puh das ist schon schwierig. Was hast du geantwortet? Ich hätte gesagt dass das zulange ist, obs nicht einen Termin dazwischen gibt, aber ich vermute eben, dass er jetzt genau 3 Wochen frei hat und der nächste Termin für die wäre dann der 16. Aber schon blöd. :(

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Unecht
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Beitrag Do., 05.08.2021, 19:04

Drei Wochen frei erklärt aber nicht, warum der nächste Termin erst am 16.09.ten wäre. Das sind noch 6 Wochen 😞

Ist wohl auch egal. Er hatte im Februar geschrieben, dass er für uns keine Kapazitäten hat. Und ich glaube, ich habe so lang genervt, weil ich keinen anderen Therapeuten gefunden habe, bis er ja gesagt hat.
Ich denke, ich hätte seine gesetzte Grenze mehr akzeptieren müssen. Er ist nämlich wirklich immer sehr beschäftigt. Da ist vielleicht einfach kein Platz momentan für jemanden wie mich.

Er schrieb vorhin, dass er Mailkontakt am 24.08.ten anbieten kann.
Das hilft mir jetzt aber auch nicht wirklich weiter.
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Sadako
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Beitrag Do., 05.08.2021, 19:24

Du übertreibst nicht, Unecht.

Ich weiß nicht, wie es bei euch früher war, aber ich bin im völligen Chaos aufgewachsen. Nie sicher und nichts war sicher. Grenzen gab es nicht bzw wurden nonstop überschritten.
Deshalb ist ein klarer Rahmen und eine große Zuverlässigkeit so wichtig, auch um zu realisieren wo Möglichkeiten und Grenzen sind und in diesem Rahmen Sicherheit zu spüren.
Es wird jetzt, wie Candy es auch beschreibt langsam besser, aber langsam.
Ich habe immer noch Mühe mit relativ plötzlichen Umplanungen /Absagen wegen Krankheit etc. Da gibt es nach wie vor Chaos im Inneren. Kinder, die glauben, dass meiner Therapeutin was passiert ist und sie sie nie wiedersehen. Gemeine fiese Anteile, die das nutzen und die Absage als „Angriff“ uminterpretieren.
Und all das, obwohl es eine gute stabile Arbeitsbasis zur Therapeutin gibt.
In einer Situation so wie du bist, stelle ich mir das sehr sehr schwierig vor.

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