Definitionsmacht und Psychotherapie / @EinTherapeut

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(e)
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:28

Das Ganze erinnert mich an meine Berufskollegen im Verlagsbereich: Die lachen immer über die Neuen, welche gleich von der Uni weg bei ihnen anfangen und noch absolut die Idealisten sind. Das wird ihnen aber dann bald genommen in der Praxis. Ich denke, das ist bei allen Studenten so, wenn sie mal in die Praxis kommen. Sehr viel Theorie, keine jahrelange Praxis. Mit der Zeit legt sich das. Gerade lese ich Ähnliches über Juristen in Interviews, wie grün sie noch zu Beginn ihrer Laufbahn nach der Uni waren, wie sich das änderte etc.
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elana

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:38

Du weißt ja sicher ziemlich gut, dass man sich nicht unbedingt in die Person des Therapeuten verliebt, sondern dass man dabei überträgt.
Ja ja, ich weiß, das hatten mir Analytiker schon alles erklärt, ... ich verliebe mich nur deshalb in sie und will mit ihnen schlafen, weil ich als Kind wollte, dass mein Vater (bzw. meine Mutter bei einer weiblichen Analytikerin) mit mir schläft. Und da ich mein Bedürfnis danach, sexuell missbraucht zu werden, verdrängt habe, verliebe ich mich jetzt in Analytiker. Ist doch logisch, oder?
Danke, mein Bedarf an Übertragungstheorien ist gedeckt. Ich bleibe lieber in der Realität.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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(e)
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:45

@Jenny: Willst Du jetzt allen Ernstes EinTherapeut darauf ansetzen, den ganzen Stress durchzustehen, weil er danach das Mekka auf Erden findet als Macho-Mann mit tausend ihn anschmachtenden Frauen? Ist doch absoluter Unsinn, was Du da erzählst. Stern hat es schon angedeutet, wie viel Ärger er sich da auch durch unzufriedene Patienten einhandeln kann bis zu Stalking. Außerdem sagt es rein gar nichts über den Therapeuten und seine Anhimmelqualitäten aus, wenn Patienten ihre dysfunktionalen Muster innerhalb der Therapie ausleben und in Abhängigkeit geraten, das müsste wie schon von Sunny erwähnt sowieso aufgelöst bzw. von vornherein abgefangen werden, und zwar in jeder Therapieform. Das müsstest Du eigentlich wissen als angebliche Diplom-Psychologin. Ich bin wirklich erstaunt über Deinen unreflektierten Beitrag. DAS hätte ich jetzt echt nicht von Dir erwartet.
Zuletzt geändert von (e) am Di., 01.10.2013, 07:48, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:47

Tja, Jenny, das ist eben genau das Problem: dass du von 'Realität' sprichst, wenn du sagst, dass ein Patient mit seinem Therapeuten schlafen will und ihn anhimmelt. Stell dir bitte mal vor, jemand, der tatsächlich therapeutisch arbeitet, verkennt das, so wie du das tust. So entstehen dann die retraumatisierenden Fälle.

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:51

Willst Du jetzt allen Ernstes EinTherapeut darauf ansetzen, den ganzen Stress durchzustehen, weil er danach das Mekka auf Erden findet als Macho-Mann mit tausend ihn anschmachtenden Frauen?
Man beachte den ironischen Unterton in dem Posting.

Um es Ernst zu formulieren: Ich wollte damit sagen, wie sich die Wahrnehmung vom Therapeuten ändern kann, wenn man etwas Persönliches über ihn erfährt.
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:54

Da muss ich Dir Recht geben, auch in Bezug auf Dich. Wie desillusionierend es doch sein kann, wenn man sieht, wie angebliche Psychologen denken. - Ich hoffe, in der Wirtschaft läuft das realistischer ab bei Dir, sonst wirst Du damit wohl kaum Geld verdienen.
Zuletzt geändert von (e) am Di., 01.10.2013, 07:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:54

Tja, Jenny, das ist eben genau das Problem: dass du von 'Realität' sprichst, wenn du sagst, dass ein Patient mit seinem Therapeuten schlafen will und ihn anhimmelt. Stell dir bitte mal vor, jemand, der tatsächlich therapeutisch arbeitet, verkennt das, so wie du das tust. So entstehen dann die retraumatisierenden Fälle.
Na, dann ist ja alles gut. Dann kann man ja weiterhin verbreiten, dass ein Kind sexuell missbraucht werden möchte.
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Sunny75
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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:54

Na dann hoff ich mal, deine "Erklärung" des Werkzeuges Übertragungsliebe, war auch nur ironisch gemeint?! Denn sonst müsste ich ernsthaft an deiner Ausbildung zur dipl. Psychologin zweifeln....

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Beitrag Di., 01.10.2013, 07:59

@Sunny: Wie ich schon sagte, digitales Papier ist geduldig. Ich könnte hier jetzt lauter Geschichten erzählen, was ich angeblich sei, z. B. Tierpfleger, wär doch spannend, gerade gestern den Pranken eines Tigers entsprungen. Ohne Nachweis glaube ich hier sowieso nichts, was geschützte Titel betrifft. Aber dieser Aspekt wurde ja in den Fake-Thread ausgelagert.
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elana

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:00

Denn sonst müsste ich ernsthaft an deiner Ausbildung zur dipl. Psychologin zweifeln....
An meiner? Ich habe diesen Blödsinn nicht von mir gegeben, sondern Analytiker zitiert.
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leberblümchen
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:09

Und die ethischen Leitlinien der Psychologen sind dir nicht bekannt? Noch nie was davon gehört, dass Psychologen einander achten sollen? Das bezieht sich nicht nur auf Therapeuten, sondern auf alle 'fertigen' Psychologen.

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hawi
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:12

Neuer Tag, neuer Blickwinkel!

Bislang hab ich versucht, die Richtung quasi zu übernehmen, die du, EinTherapeut, nicht genau, aber so ungefähr selbst hier geschrieben, vorgegeben, suggeriert hast.
An die du denke ich, auch selber glaubst.

EinTherapeut, dessen Moral, Gerechtigkeitssinn sich ob realer Erfahrungen in seinem Fachgebiet wehren. Jemand, der System ändern möchte, um System besser zu machen.
Dazu passte zwar nicht, dass solch Empörung über Missstände, die ich dann konkret zu lesen erwarte, gar nicht kamen. Nicht so, wie jemand sie artikuliert, der echt sauer ist.
Aber dass vieles diffus ist, erst mal, ganz zu Beginn, das würde z.B. das wenig konkrete hier rechtfertigen.

Grad gestern aber, da kamen hier umgekehrt gleich diverse kritische Ansätze, was vielleicht oder auch nicht geeignet wäre, sich moralisch zu entrüsten. Nicht nur das, auch ob solcher Mißstände aktiv zu werden.

In der Verkürzung ja womöglich ungerecht, aber ich lese dazu deinen verletzten Kommentar:
habe echt ziemlich Lust "f*** Euch alle" rumzuschreien. Wegen dieser Anspruchshaltung an mich. Ich habe halt auch das Bedürfnis als Mensch mit Ecken und Kannten angenommen zu werden.
Dabei wurde grad gestern vieles beigetragen, das zu deiner Vorgabe, dich als reformwilligen Therapeuten wahrzunehmen, der aktiv was bessern möchte, geschrieben.
Anspruchshaltung? Vielleicht liest du selber noch mal nach, aber ich meine, weitgehend erhebst doch du diesen Anspruch hier, das meiste, was erwidert wird, ist Reaktion auf deine eigene Anspruchshaltung dir gegenüber. Jedenfalls die, die hier sichtbar wird.

Doch wie ehrlich und wahrhaftig ist die eigentlich? Passt die zu dir? Bist du das, was du da sein möchtest?

Jetzt grad, aus all dem, was ich nun erfahren habe, seh ich dich ziemlich anders!
Du bist ein Student, ein Auszubildender. Jemand, der arg viel zu lernen hat. Der ackert, der gefordert ist, gefordert wird, von andern und auch von sich selbst. Anerkennung (vor allem auch durch andere)? Gestaltungsmöglichkeit? Möglichkeit, eigenes zu verwirklichen? Eher Fehlanzeige! Eher wird dir all das verdeutlicht, was du nicht kannst!

Ergebnis: du bist gefrustet, erschöpft, überarbeitet, all das noch dazu mit verletzter Eitelkeit. Ein armes, unrespektiertes Würstchen. So jedenfalls kommt es bei dir an. Dabei bist du doch zumindest eine Wurst in deinen Augen, kein Würstchen.

Wenn das Bild halbwegs stimmig ist, dann passt für mich vieles von dir hier. Auch, dass du dich hier als ein Therapeut angemeldet hast. Hoffnung, mal so, wenn nicht in deinem Wirkungskreis, so dann doch wenigstens in diesem Forum wahrgenommen zu werden.

Fände ich so unsinnvoll nicht! Liefe fast ein wenig auf Selbsttherapie deines Egos hinaus, natürlich unter Mitwirkung der User. Und an mancher Stelle agierst du hier ja dann auch so. Überall dort, wo du Kenntnisse einbringen kannst, die anderen nützen, passt das.
Sogar dass du selber deinen Kampf, Krampf hast, passt, Erzeugt eine Nähe, die Psychotherapeuten nicht hinkriegen, ja, wenn ich nicht irre, auch gar nicht hinkriegen sollen, dürfen, um sich nicht selbst zu verstricken.

Hier geht so was.

Der reformerische Teil, der des gegen Mißstände Kämpfenden? Ob die Rolle überhaupt zu dir passt? Wirst du selbst entscheiden müssen. Im Moment ist es, soweit ich sehe, nur eine sehr wage Vorstellung von dir. Eine, die noch dazu wenigstens zum Teil wohl so was wie eine Selbsttäuschung ist. Auf dem Weg kannst du dich halt von deiner eigenen Überanstrengung bei fehlender Fremdbestätigung distanzieren. Nicht so sehr dein ganz persönliches Ding, sondern das Ergebnis deiner bösen Umgebung, ja sogar eines definitionsübermächtigen Systems, genannt Psychotherapie.

Es so selbstfürsorglich zu fühlen, finde ich völlig richtig. Selbstmitleid in passender Dosis braucht jeder, grad in der Situation, in der du grad bist.
Grenzen hat jedoch auch das, wenn es nicht zu Krankheit werden soll.


LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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lonely69
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:15

Jenny Doe hat geschrieben:Ich finde es schon interessant, mit welcher ablehnenden und feinseligen Haltung hier einem angehenden Psychotherapeuten begegnet wird, von dem man etwas Persönliches erfährt. Noch ist EinTherapeut nur ein ganz normaler Mensch, mit menschliches Sorgen, Gedanken und Nöten. Doch eines Tages ist EinTherapeut ein ausgebildeter Psychotherapeut und therapiert Klienten (vielleicht sogar User hier?), die von ihm nichts Privates erfahren. Dann wird EinTherapeut in den Genuß kommen, von Klienten geliebt und angehimmelt zu werden, Klienten werden sich in ihn verlieben, werden sie bei ihm wohl und sicher fühlen, werden Tränen weinen, wenn der Tag kommt, an dem die Kasse die Therapie nicht mehr bezahlt, ... und werden den Wunsch äußern ihren tollen Therapeuten gerne privat kennenzulernen und etwas Persönliches über ihn zu erfahren.
Jenny, hast Du Dir mal Gedanken gemacht, wie es zu dieser Feindseligkeit kommt? Vielleicht hat es damit zu tun, dass im Kontext dieses Forums die Kehrseite der o.a. Projektionen ans Tageslicht kommt? Irgendwie muss ich auch an "Der Gott des Gemetzels" denken...

Lonely

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Tigerkind
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:17

@ein Therapeut: Es gibt diese GFK-Gruppen tatsächlich, nur müssen die natürlich nicht anonym sein, es geht darum sich immer wieder und wieder damit zu befassen und auch Mißverständnisse und eigene Vorurteile (nicht immer unbedingt bewußte) auszuräumen.

Darüber hinaus tut es einfach gut Menschen so zu begegnen, ich habe bisher nur 3 mal an diesen Treffen teilgenommenm, weil ich einfach so wenig Zeit habe, aber ich habe mir vorgenommen dies zu intensivieren und mir die Zeit zu nehmen.

@Lederblümchen:

Wenn ich lese das Du bezüglich GFK von Floskeln redest , dann bin ich sehr irritiert, weil ich es wichtig finde das Menschen sich zuerst informieren.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-


Jenny Doe
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Beitrag Di., 01.10.2013, 08:19

Noch nie was davon gehört, dass Psychologen einander achten sollen
Ich achte niemanden, der behauptet, ein Kind würde seine unerfüllten sexuellen Bedürfnisse, das es dem Vater gegenüber empfunden hätte (anders ausgedrückt, der Wunsch eines Kindes, vom Vater sexuell missbraucht zu werden) auf den Analytiker übertragen, ... selbst dann nicht, wenn ich Papst wäre.

Aber wir kommen jetzt vom Thema ab. Mir ging es nicht um die Übertragungsliebe, sondern darum, dass ich es sehr interessant finde, wie (angehende) Therapeuten angegriffen werden, wenn man etwas Persönliches über sie erfährt, sie aber anhimmelt und verehrt, wenn man nichts Persönliches vom Therapeuten weiß, obwohl es immer noch dieselbe Person ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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