Einsichtnahme in die Patientenakte (Psychotherapie)

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

Widow
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:02

sandrin hat geschrieben:Es kam auch nie die Frage, was ich bräuchte, was ich mir wünsche.
Die kam bei mir auch nie.
sandrin hat geschrieben:Hätte ich das von mir aus gesagt, dann wäre das sofort als Vorwurf verstanden worden und ich hätte das spüren bekommen. DAS ist es, was eine gute Beziehung ausmacht, dass man das aufgreift, dass man nicht nur etikettiert und verurteilt.
Hast Du das denn mal getan (ich stutze ein wenig über den Konj. II)? Mr. G. sagt mir dann oft ganz knallhart, dass ich etwas verstehen wollte, was er nie gesagt hat (z.B., dass ich mich kritisiert fühle, wo er versucht hat, mich gewissermaßen deskriptiv zu erfassen; ich lerne dadurch übrigens eine mir oft völlig fremde Denkweise kennen [was ich grundsätzlich sehr spannend finde], doch befremden tut die mich immer noch häufig - bin halt noch betonplattenumhängt).

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pandas
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:12

Mia Wallace hat geschrieben:
pandas hat geschrieben:.... sondern dass der Therapeut so agiert hat, dass es im Rahmen einer Therapie nicht statthaft war. Z.b. es hatte beleidigenden Charakter, verleumderischen o.ä. Oder es hatte eine Äusserung nichts in der Therapie zu suchen, die aber getriggert hat. Der Therapeut hat in der Therapie nicht derart auszuagieren. Das ist der Punkt.
Die Aufzeichnungen der Therapeuten waren glaube ich nicht weiter bemerkenswert hinsichtlich dessen, was die Therapeuten so dachten und fühlten. Das schrieben zumindest die, die ich da beobachten durfte nicht mit.
Was sie aufschrieben waren im Wesentlichen zum einen Fakten, die die Patienten über sich und ihr Leben, ihre Beziehunge etc. mitteilten und Gedanken und Gefühle, die die Patienten äußerten.
Mia, Du hast ja sogar mich als Beispiel genommen!

Du kannst doch nicht einfach Deine Erfahrungen aus diesem Praktikum mit diesem Therapeuten auf mein Beispiel übertragen und mir somit implizit unterstellen, ich wäre nicht in der Lage gewesen, meinen analytischen Ex-Therapeuten richtig zu verstehen.
Und dieses Zitat ist auch zu sehr aus dem Kontext gerissen.
Meine obige Wahrnehmung wurde mir im Kern durch die mittlerweile erhaltenen Berichte eindeutig bestätigt, ich habe einen neuen Therapeuten, und er hat die obigen Vorfälle als Behandlungsfehler und unstatthaftes Ausagieren bezeichnet.

Es hat sich bei dem Ex-Therapeuten um eine 251 stündige Therapie gehandelt.
Wir hatten oft genug über diese Vorfälle, die sich immer wiederholt haben, gesprochen.
Er hat darauf immer aggressiver und narzisstisch gekränkt reagiert.

Und es kam trotz des Ansprechens immer wieder zu verbalen Übergrifflichkeiten.

Durch das Recht, die Berichte bekommen zu können, habe ich dies etwas aufarbeiten können.

Du kannst doch nicht mit Deinen Praktikumserfahrungen vertuschen wollen, dass die Situation der ambulanten Therapie, die nur wenig kontrolliert werden kann, verleiten kann, dass der Therapeut seine eigenen emotionalen Bedürfnisse mitunter am Patienten ausagiert.

Es ist ja schön, wenn Du und andere Userinnen andere Erfahrungen gemacht haben, aber das passt nur bedingt hierher.
Ich schreibe ja auch nicht, ja, aber ich kenne Fälle, die sind vom Krebs geheilt worden, ist doch nur selten, dass da schwerwiegende Fehler passieren. Deshalb muss das doch dann nicht immer wieder thematisiert werden und vielleicht stimmt es so ja auch nicht, wer weiss, wer weiss, wobei es ja sicherlich nicht böswillig nicht stimmt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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sandrin
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:17

Widow hat geschrieben: Hast Du das denn mal getan (ich stutze ein wenig über den Konj. II)?
Immer wieder.

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stern
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:32

Ich kenne (auch?) beides... dass ich mal etwas falsch verstanden habe, aber auch dass manches falsch verstanden (und unprofessionell ausagiert) wurde. Ich weiß, dass es es sehr viel wert ist, dass sie (später) auch Verantwortung übernommen hat (was auch von PT-Seite hervorgehoben wurde)... und dass das zumindest teilweise (später) besprechbar war. Frühzeitigere Reflexion wäre natürlich noch besser gewesen...

Daher weiß ich, dass das nicht unbedingt leicht besprechbar ist... wenn überhaupt. Hängt halt von Therapeut und Patient ab... gut ist, dass ich mancherlei Hinsicht anders gestrickt bin, was Anfälligkeiten angeht.
Liebe Grüße
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pandas
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:42

stern, welche Anfälligkeiten denn?

Ich finde es schwierig, dass hier jetzt so ein Vergleichen entsteht.
Man kann das nicht vergleichen, da es mit 99% Sicherheit unterschiedlichste Vorfälle sind, um die es hier geht.

Insofern, jetzt zu sagen, Patient B war vielleicht auch zu anfällig, Patient C hätte das gar nicht als verletzende Beleidigung o.ä. empfunden, hat keine Substanz. Da es teilweise bei manchen um tatsächliche Behandlungsfehler geht, manche schreiben jetzt hier aber über Missverständnisse in ihren jeweiligen Therapien. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Gebiete.

Ich finde, das führt auch viel zu weit vom Threadthema weg.

Wenn Bedarf besteht, kann doch in einem dieser "Therapeut und ich haben uns missverstanden"-Threads geschrieben werden.

Das Thema "Einsichtnahme in die Patientenakte (Psychotherapie)" ist zu wichtig, um es damit zu verschwemmen. Und hat, im Gegensatz zu anderen Themen, auch mehr Neuheitswert, wegen den Änderungen, die es diesbezüglich gab.
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LynnCard
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:45

@stern

So wie Du Dich bemüht hast, Deinen Fehleranteil zu finden, das ist schon auch ungewöhnlich und überdurchschnittlich selbstkritisch. Aber ich finde es gut, an sich selbst zu arbeiten. Trotzdem ist es wichtig, sich nicht total verunsichern zu lassen. Allein schon dieser Umstand, dass ein Therapeut einen Patienten derart verunsichert und es nicht schafft, seine Interventionen auf der Basis einer vertrauensvollen, für den Patienten tragfähigen Beziehung einzuflechten, würde ich persönlich als Außenstehende als Therapeutenfehler bezeichnen, ungeachtet der vorhandenen Problematik und auch dem Missverstehensrisiko von Seiten des Patienten. Damit muss doch gerechnet werden, wenn sozusagen "am offenen Herzen" operiert wird, würde ich meinen. Bei den meisten fehlt es doch wahrscheinlich sowieso am Selbstwertgefühl, deshalb sollte doch dieses eher gestärkt werden, für mich wär das zumindest naheliegend.
LG Lynn

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stern
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:50

pandas hat geschrieben:stern, welche Anfälligkeiten denn?
Ich meine das eigentlich gar nicht auf user bezogen, sondern dass ich froh bin, dass ich und Thera in manchen Punkten anders gestrickt sind... ohne das jetzt näher zu präzisieren. In den Punkten kann ich das leichter mit Distanz betrachten.
Ich finde es schwierig, dass hier jetzt so ein Vergleichen entsteht.
Das lag mir fern... sicherlich geht es um unterschiedliches. Ich wollte nur sagen, dass ich beides kenne: Dass ich schon das eine oder andere eklatant falsch verstanden habe... mir aber die Erfahrung nicht erspart blieb, zu erleben, wie ein Thera etwas eklatant falsch versteht und ausagiert. Also in anderen Worten: Ich verstehe gerade so gar nicht , was dich an meinem Posting stört... eigentlich war das ja eher eine Bestätigung des Geschriebenen.
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pandas
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 17:59

@ stern

Ah, okay.

Ich habe wohl nach dem Zusammenhang zum Threadthema gesucht, da ich ja dafür wäre, diesem Thread sein Thema zu gewähren.

Wie dem auch sei, ich bin der Ansicht, dass die Einsichtnahme in beiden Fällen (und anders gelagertn Fällen) zusätzlich hilfreich sein kann.

Da so nachvollzogen werden kann, welche Methodik etc. der/die Therapeut(in) tatsächlich anwendet, was die Haltung ist, somit ob die eigene Wahrnehmung vielleicht doch stimmt, auch wenn Th behauptet, es sei doch alles etwas anders gelagert gewesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf diese Weise auch versucht wurde zu beschwichtigen (was nicht mehr beschwichtigt werden konnte). Zudem kam es wenig später wieder zu ähnlichen Vorfällen.

Aber ob jemand letztlich auch die Einsichtsnahme hinzuzieht, ist natürlich die eigene Entscheidung.

Bei mir ging es unter anderen auch um die den Deutungen zugrundeliegende Wertekonstruktion.
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stern
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 18:04

Mia Wallace hat geschrieben:Im Rahmen des Studiums hat mich (eine Art) Praktikum auch mal in eine Psychosomatische Klinik geführt, in der ich über 2 Monate als schweigende Zuhörerin einer Menge Gesprächen beiwohnen durfte.
Ich war recht oft erstaunt, erschüttert, ungläubig, wie bemerkenswert oft bei den Patienten wirklich das komplette Gegenteil dessen, was der Therapeut gesagt hatte, angekommen ist.
Wie oft wohlmeinende Interventionen (für mich kaum nachvollziehbar) als feindlich interpretiert wurden.
Wie oft es MIssverständnisse gab, die nicht aufgelöst werden konnten, weil der Patient seine Kränkung und Verletzung durch das vermeintlich Gesagte gar nicht mitteilte.

Das geschah nicht böswillig, sondern war vor dem Hintergrund der Geschichte und Störungen der Patienten und der entsprechenden Dynamik verstehbar. Aber es war eben doch objektiv tatsächlich etwas komplett anderes gesagt worden, als das, was beim Patienten angekommen war .
Und daher:
Wenn man es dann mit einem wirklichen Profi zu tun hat, der das erkennt und sich bemüht, den Patienten wieder in Kontakt zu holen und ihn/sie da abzuholen, wo er/sie nunmal gerade steht, ist natürlich die Chance viel größer, dass so etwas aufgelöst werden kann, als wenn der Therapeut selbst eine schwierige Persönlcihkeit ist, so wie
Ja... Zustimmung. Nur kann damit nicht jeder bzw. zu jeder Zeit professionell umgehen, was es dann schwer macht. Z.B. Reagiert der Thera dann angep***t, weil der Patient ihn eklatant falsch versteht bzw. nimmt er das gar persönlich. Kann er das (im Zusammenwirken mit dem Patienten) verstehbar machen. Kann er reflektieren, ob er vielleicht wirklich etwas missverständlich ausgedrückt hat (auch ich drücke mich sicherlich nicht immer unmissverständlich aus... die Frage ist dann, ob das dann irgendwie besprechbar ist). Blockt ein Thera dann ab oder versucht man das zu klären, usw. Und ja, vermutlich lässt sich das so zusammenfassen, dass die Kunst ist, ob Patient und Therapeut in Kontakt bleiben können (hehe, und da kann natürlich jeder von beiden Anteile mitbringen, die das erschweren bis verunmöglichen). Wenn ein Patient therapeutisch relevante Anteile einbringt, so versteht sich Therapie aus meiner Sicht so, dass auch das zugänglich gemacht wird...

Ein Missverständnis ist nicht automatisch Behandlungsfehler. Und ein Therapeut sollte reflektieren, ob er einen Fehler machte... wenn nein, gibt es logischerweise auch nichts einzuräumen, sondern dann wäre wünschenswert, das Missverständnis irgendwie aufzulösen. Und ist ein Fehler passiert, sollte dieser nicht auf den Patienten abgewälzt werden, sondern eingeräumt werden. Was evtl. der Patient an Störung mitbringt, kann man ggf. ansehen... aber ein Fehler sollte eben nicht als Störung des Patienten uminterpretiert werden.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 18:28

pandas hat geschrieben:Bei mir ging es unter anderen auch um die den Deutungen zugrundeliegende Wertekonstruktion.
Kommt halt darauf an, wie die Akte geführt ist, wie ergiebig das ist... also manches lässt sich sicherlich entnehmen... anderes weniger. Also jedes Missverständnis ist eher nicht gelistet... oder ein Thera wird auch eher nicht vermerken, ich habe die Patientin missbraucht. Fehler können auch von der Art eher sehr unterschiedlich sein... manches gibt die Akte vielleicht her, anderes nicht... auch in Abhängigkeit davon, wie ein Therapeut dokumentiert. Besprechung finde ich persönlich besser... nur wenn ein Therapeut dicht macht, geht das kaum. Ebenso wenn der Patient dicht ist (und der Therapeut keinen Zugang dazu findet). Braucht halt, wie ich oben schrieb, beide... ansonsten wäre es ein Monolog. Und besonders dann ist die Akte vielleicht das einzige, die vielleicht zumindest in Teilfragen etwas hergibt.
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pandas
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Beitrag Sa., 15.11.2014, 18:35

@ stern

Klar, die Akte ist nur ein Teilaspekt bei Klärung, Aufarbeitung, weiteren Beweggründen.

Ich habe ja auch mit dem Th viel gesprochen über die Konflikte. Wie gesagt, er war da insgesamt nicht gut ansprechbar, im Gegenteil, er wurde teils verbal aggressiv und/oder abschätzig.

Die Akte unterstützt, ein Gesamtbild zu entwickeln.

Auch ist es bei bestimmten Verhalten o.ä. zwar nicht so, dass dies exact in der Akte beschrieben steht, aber teilweise in Ansätzen so. Bei Therapeuten, die Behandlungsfehler begehen, liegt dies auch mit daran, dass sie diese sich selbst "fachlich" erlauben. Tja, und dann wählen sie doch auch übergriffige Formulierungen u.ä., die sie mitunter für noch korrekt halten. Aber: Sie halten diese noch für korrekt, andere Fachleute eventuell eben nicht.

Ab und an wird dann auch betont, den Bericht dürfe nur der Therapeut und der Gutachter selbst lesen.
Da zeigt sich doch schon, dass man sich bewusst ist, dass Fachleute aus anderen Disziplinen die Art und Weise der Formulierungen, Methoden etc. schon nicht mehr korrekt finden würden.
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Mia Wallace
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Beitrag Di., 18.11.2014, 06:59

pandas hat geschrieben: Das könnte in manchen Therapien natürlich passiert sein. Um diese Objektivität aber überprüfen zu können, ist die Einsichtnahme für den Patienten erforderlich. Bei Missverhältnissen können andere Fachpersonen zur Beurteilung herangezogen werden.

Wenn dies so gehäuft in Therapien vorkommen würde, wäre dies ein Argument dafür, sie methodisch grundsätzlich zu hinterfragen.
Ich denke, dass es keine Akte gibt, in der es 1:1 Mitschriften aller therapeutischen Gespräche gibt. Das wäre aber nötig, um diese "Objektivität" zu "überprüfen".
Was vielleicht helfen könnte, wären Videoaufzeichnungen der Gespräche anhand derer eine neutrale Person nachvollziehen könnte was mit welcher Intonation und Mimik von wem gesagt wurde
(Wird ja sogar manchmal gemacht zu Supervisionszwecken)
Ein paar mitgeschriebene biographische Fakten, Gefühle und Gedanken, vielleicht noch das Verhalten des Patienten werden kaum den von Dir erhofften Aufschluss bringen.


Ich glaube, bei dieser ganzen Sache geht es auch und vor allem um Themen wie Ohnmacht und Kontrolle, die sich vielleicht an schwierigen Therapeutenpersönlichkeiten besonders leicht entzünden, aber im Grunde sehr wenig mit dem Therapeuten zu tun haben.

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 18.11.2014, 07:10

pandas hat geschrieben:[ Deine Erfahrungen aus diesem Praktikum mit diesem Therapeuten auf mein Beispiel übertragen und mir somit implizit unterstellen, ich wäre nicht in der Lage gewesen, meinen analytischen Ex-Therapeuten richtig zu verstehen.
es waren mehrere, ganz unterschiedliche Therapeuten und ich habe das auch nicht auf Dich persönlich bezogen (einfach weil es für mich aus dem Zitat gar nicht hervorging, dass Du von Dir persönlich schriebst.....schönes Beispiel: Du missverstehst eine Aussage, die beinhaltet, dass vielleicht nicht immer und ausschließlich der therapeut an misslingenden Therapien schuld ist als persönliche Unterstellung á la "Pandas, Du persönlich warst nicht in der Lage, Deinen Ex Therapeuten richtig zu verstehen" ...man man)

Da hast Du mich gründlich missverstanden
Ich denke, Missverständnisse und Konflikte treten in allen möglichen Beziehungen auf. Somit eben auch in der therapeutischen. Und es macht Sinn, die Möglichkeit eigener Anteile an Konflikten und die Möglichkeit simpler Missverständnissen in seine Überlegungen miteinzubeziehen.
Nicht weniger aber auch nicht mehr.
pandas hat geschrieben:Du kannst doch nicht mit Deinen Praktikumserfahrungen vertuschen wollen, dass die Situation der ambulanten Therapie, die nur wenig kontrolliert werden kann, verleiten kann, dass der Therapeut seine eigenen emotionalen Bedürfnisse mitunter am Patienten ausagiert.
naja, das Wort vertuschen in diesem Zusammenhang finde ich schon extrem merkwürdig.
Weshalb sollte ich etwas vertuschen wollen? Ich bin kein Therapeut und ich bin weit davon entfernt, diese Zunft ganz unkritisch zu sehen. selbstverständlich wird es in manchen therapeutischen Beziehungen genau so sein, wie Du es in diesem Satz beschreibst.

Dass Dich allein schon das Erwähnen der Möglichkeit, dass die misslingende Kommunikation eventuell nicht allein das Versagen des Therapeuten ist so in Harnisch bringt kann ich nicht nachvollziehen

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stern
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Beitrag Di., 18.11.2014, 18:12

Mia Wallace hat geschrieben:Ich denke, dass es keine Akte gibt, in der es 1:1 Mitschriften aller therapeutischen Gespräche gibt. Das wäre aber nötig, um diese "Objektivität" zu "überprüfen".
Der Gutachter beurteilt aber auch "nur" anhand der Berichte und nicht anhand von 1:1 Mitschriften und Videoaufzeichnungen... und das muss ausreichen, um eine Entscheidung bezgl. der Therapie(bewilligung) zu treffen, die nicht willkürlich getroffen werden darf, sondern einigermaßen überprüfbar sein muss (und daher den Anspruch hat, nicht rein subjektiv-willkürlich sein zu dürfen).
Liebe Grüße
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Beitrag Di., 18.11.2014, 18:24

Mia Wallace hat geschrieben:Ich glaube, bei dieser ganzen Sache geht es auch und vor allem um Themen wie Ohnmacht und Kontrolle, die sich vielleicht an schwierigen Therapeutenpersönlichkeiten besonders leicht entzünden, aber im Grunde sehr wenig mit dem Therapeuten zu tun haben.
Klar geht es da auch um Kontrolle... eine Kontrollmöglichkeit, die dem Patienten (vgl. Gesetzesbegründung für Einzelheiten) sogar extra zugebilligt ist. Und ja, dem Patienten ist auch die rechtliche "Macht" zugebilligt worden, die Unterlagen notfalls auch gegen den Willen des Therapeuten einsehen zu können. Insofern HAT der Patient "Macht" (qua Gesetz)... ob er will oder nicht. Das heißt aber nicht zwingend, dass Macht/Ohnmacht das Motiv des Patienten ist... und auch nicht, dass der Patient das mit "Macht" (des Rechtes, das ihm gesetzlich und durch die Rechtsprechung zugebilligt ist) durchsetzen muss. Also vielleicht bricht das dem Therapeuten gar keinen Zacken aus der Krone. Schon vor dem Gesetz war es bei mir bisher NIE ein Thema, Berichte zu erhalten... selbst bei der Unterschrift meinte Thera damals, ob ich den Bericht lesen will (ohne das ich nachgefragt habe).
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