Gottsuche: Reizthema und Möglichkeit

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 14:14

Bitte entschuldige Saul, dass ich Dein Zitat nochmal
extra markiert habe.
Es geschah ohne bösen Hintergedanken.

Doch der Punkt erschien mir wesentlich.

Gemeinsam?!

stimmt das?

Natürlich ist mir klar, ab einem nicht näher definiertem Punkt im Ereignisstrang ist es "gemeinsam".
Doch ab wann?

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Blaubaum
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Beitrag Di., 29.03.2011, 15:26

Saul hat geschrieben:
Blaubaum hat geschrieben:Und alles ist in allem. Warum sollte man in der Mathematik (immerhin nicht umsonst eine Naturwissenschaft) nicht auch das Wesen unseres Lebens (und Sterbens) in diesem Universum ablesen können?
Meines Erachtens ist die Mathematik keine universelle Sprache, da sie dem Leben an sich im Grunde das Wesen entzieht.
Klar hab ich schon mal 3,7 Menschen gesehen, ich erinnere mich nur nicht mehr, wo es war.
Du kannst Menschen zählen, Du kannst Deine inneren Anteile zählen, Du kannst sagen dass "2 Herzen, ach, in Deiner Brust schlagen" (Ambivalenz), Du kannst die Persönlichkeiten einer DIS-Person zählen, Du kannst Dich einem Thema unendlich annähern und es dennoch nie erreichen (z.B. weil es nichts zu erreichen gibt). Du kannst feststellen, dass es genau 21,33 Minuten dauert, bis Du aus dem St.Gotthard-Tunnel wieder rausgefahren kommst, und stellst fest, dass Du tatsächlich wieder rauskommst, anstatt Dich in der Unendlichkeit zu verlieren, in der Du Dich tatsächlich befindest. Wenn Du die Ewigkeit in Deinem Alltagsleben nicht wahrnehmen kannst, dann kannst Du sie in der Mathematik finden (und sie evtl. dann auch fühlen).....
Ich bin alles andere als ein Mathe-Freak, aber ich weiss, dass z.B. bestimmte Aspekte der Musik der Mathematik sehr ähnlich sind. Nur, dass Musik sicher bei den meisten Menschen mehr über's Gefühl geht als die Mathematik. Aber das muss vielleicht nicht immer so sein. Ein Autist empfindet das vielleicht anders. Und viele exzellente Mathematiker wie auch Musiker haben autistische Anteile. Auch DIESE Wahrnehmungsweise existiert.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 15:34

Kontrapunkt. punkt

Was ist das?


"Bird's Lament" Moondog

Do you know what a secret is?

"Yes. A secret is, what nobody knows."
Ebenderselbe

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Aditi
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Beitrag Di., 29.03.2011, 15:47

Blaubaum hat geschrieben: Auch DIESE Wahrnehmungsweise existiert.
ich komm nicht umhin folgenden tip hier einzufügen. "wie wirklich ist die wirklichkeit" von paul watzlawik (alle teile anhören, es lohn sich)


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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 16:08

Hammer! Frischer Hammer!
So einen frischen Hammer gab's noch nie!
Hau Dir auf den Daumen, so frisch hat sich das noch nie angefühlt!!

Hammer! Frischer Hammer!

(Nägel? Nö Nägel führen wir nicht)
Hammer! Frischer Hammer...

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Saul
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Beitrag Di., 29.03.2011, 16:15

Aditi hat geschrieben:ich komm nicht umhin folgenden tip hier einzufügen. "wie wirklich ist die wirklichkeit" von paul watzlawik (alle teile anhören, es lohn sich)
Kenne ich schon. Es lohnt sich wirk-lich!

@Nitrat
Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns verstehen. Es ist (für mich) schon oft eine Herausforderung, deine eingeworfenen Begriffe in den Zusammenhang zu bringen. Du machst leider nicht immer deutlich, worauf sie sich eigentlich beziehen.

Aber wenn du das Wort "gemeinsam" noch einmal so dahinstellst, steht es offenbar noch immer zur Debatte. Oder wie soll ich das deuten?

Jede Gruppe, ob gewollt oder ungewollt, hat ein gemeinsames Interesse. Zweifelst du daran?

@Blaubaum
Du kannst Menschen zählen, Du kannst Deine inneren Anteile zählen
Nur dass die Summe der gezählten Menschen bzw. Anteile letztlich nichts über das Wesenhafte des gezählten Menschen oder der Anteile aussagt.
Wenn Du die Ewigkeit in Deinem Alltagsleben nicht wahrnehmen kannst, dann kannst Du sie in der Mathematik finden
Ich denke, dass Mathematik in dem Sinne eher Endlichkeit als Ewigkeit "greifbar" macht. Denn jede einzelne Zahl für sich ist nichts anderes als endlich. Sie lässt zumindest logisch keine Unendlichkeit im Wesenhaften zu. Das Leben ist von ihr ausgenommen.
aber ich weiss, dass z.B. bestimmte Aspekte der Musik der Mathematik sehr ähnlich sind.
Ja, Noten (also das Konzept, das den Melodien vorausgeht; und vielleicht noch einzelne, für sich stehende Töne) mögen mathematisch sein. Aber die Melodie als Ganze/in Harmonie hat mit ihr (der Mathematik) dann nicht mehr viel zu tun. Die Melodie hat ein "göttliches" Wesen - etwas Erfahrbares, aber nicht Messbares.

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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 16:36

Saul!

Da ich ansonsten eher zu weitschweifigen, formulierten
Beiträgen neige habe ich es jetzt einmal anders versucht.

Aber die Frage steht noch immer im Raum.
Was definiert Gemeinsamkeit und wie entsteht so etwas?
Gut fühlt es sich an, wenn man (Jedermann/JedeFrau)
erkennt, dass mann/frau nicht (mehr) allein ist auf weiter Flur.
Doch nicht immer entsteht daraus das Gute.
Vielleicht bedeutet dies im Hinblick auf den Nazionalsozialismus, dass sich einige nicht mehr alleine fühlten dabei, andere zu hassen.
Aber aus Hass kann (zumindest ist dies eine sehr gängige Anschauung) keine echte Liebe entstehen.

Ich irre mich, oder ich irre mich nicht.
Meine Anschauungen stelle ich hier zur Diskussion.
So wie die Anderen auch.
Alleine im Kämmerlein kann ich mir mein eigenes Universum erschaffen (doch wird es immer nur ein Kämmerlein sein).

Trotzdem habe ich bei Dir Saul, manchmal den Eindruck, dass Du vor allem eines suchst.

Den Kampf.

Vielleicht irre ich mich, vielleicht ist dies nur eine Projektion meinerseits.

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Saul
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Beitrag Di., 29.03.2011, 16:54

Nitrat hat geschrieben:Was definiert Gemeinsamkeit und wie entsteht so etwas?
Werden zum Beispiel mehrere Menschen, die sich nicht kennen und nie etwas miteinander zu tun gehabt hätten, von Rebellen gefangen genommen und gemeinsam in einem Verliess untergebracht, dann ist dieser Gruppe bereits ein Interesse gemein: Wie kommen wir hier wieder raus? Und wie gehen wir bis dahin gemeinsam mit der Situation um?
Nitrat hat geschrieben:Aber aus Hass kann (zumindest ist dies eine sehr gängige Anschauung) keine echte Liebe entstehen.
Das ist allerdings paradox; schliesst aber auch wieder die Polaritäten mit ein: Wir hassen die Anderen ... und stärken dadurch die Liebe zu unserem Vaterland (zu unserer Rasse, zu unserem Fussballclub, zu unserer kirchlichen Ideologie usw.). Ob das dann echte Liebe ist, ist natürlich fraglich. Aber darum geht es dabei auch nicht. Es geht auch nicht um Hass oder Liebe. Es geht einzig um die Unterscheidung durch Verortung. Es geht um Identität. Es geht um Integrität. Das muss jedes Individuum erreichen. Und das geht am besten mit "Gleichgesinnten" in der Gruppe.
Nitrat hat geschrieben:Trotzdem habe ich bei Dir Saul, manchmal den Eindruck, dass Du vor allem eines suchst.

Den Kampf.

Vielleicht irre ich mich, vielleicht ist dies nur eine Projektion meinerseits.
Nun, ich prüfe. Dieser Prüfung liegt ein Selbstverständnis zugrunde: Meine (Welt-)Anschauung ... an der ich allerdings selbst noch feile.

Und dieses (Über-)Prüfen anderer Anschauungen wirkt oft provokant. Das sehe ich ein.
Aber auch hier gilt die Devise: Ich bin ein Sender und ihr seid die Empfänger. Die Empfänger sind meiner Meinung nach vor allem selbst dafür verantworlich, wie sie mit dem Empfangenen umgehen. Und ja - das hat mit Projektion zu tun.

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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 17:10

Saul!

Wie aber könntest Du als einer der Rebellen im Verlies
den wirklich wissen, dass Deine Leidensgenossen Deine Interessen wirklich teilen?
Natürlich ist es das Interesse jedes Einzelnen wieder frei zu sein.
Aber Du weisst doch nicht, ob es das Interesse jedes einzelnen ist, dass andere (Du, alle zusammen)
freikommen.
Äußere Umstände können eine Schicksalsgemeinschaft hervorbringen (im günstigen Fall; Siehe Macchiavelli und Robert Greene etc) doch führt der Wegfall dieser Umstände dann doch zum Zerfall, sofern es nicht noch andere Gründe für ein Aufrechterhalten der Gemeinschaft gibt (etwa Schuld). Es gibt aber auch noch andere, mE positivere Gründe für Gemeinsamkeit

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littlebuddha
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Beitrag Di., 29.03.2011, 18:35

Hi Leute,
möchte nur kurz mitteilen, dass ich gerade keine Lust habe, daran zu bleiben. Das verschlingt zu viel wertvolle Zeit. Irgendwie dachte ich als früherer Vielschreiber, es wäre gut, mich "abzumelden". (nicht dass sich noch wer Sorgen macht)

Ich wünsche euch erst mal viel Spaß, vielleicht stoße ich später mal wieder mit meinen provokanten Thesen dazu.

LG,
Little
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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Nitrat
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Beitrag Di., 29.03.2011, 18:40

LittleBuddha!

Machs gut und danke für den vielen Fisch!

Hoffe bis demnächst.

Kostet viel Zeit? Du hast wohl was Besseres zu tun?!

(Du Glücklicher)

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Saul
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Beitrag Di., 29.03.2011, 19:51

Nitrat hat geschrieben:Es gibt aber auch noch andere, mE positivere Gründe für Gemeinsamkeit
Die Gefangenen im Verlies sind in meinem Beispiel aber nicht die Rebellen ... (genauer lesen bitte! )

Schicksalsgemeinschaften ... da sagst du was. Womit wir wieder bei der christlichen Gemeinde wären. Und die ist ja in der Tat eine positive Gemeinsamkeit für diejenigen Menschen, die gefunden haben oder noch immer suchen.

@littlebuddha
Dabei habe ich in Wahrheit die ganze Zeit nur für dich geschrieben.

Ist ja wichtig, hin und wieder auch mal Abstand zu nehmen von hier. Schau mal wieder vorbei!

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krabath
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Beitrag Di., 29.03.2011, 22:01

Saul hat geschrieben:Schicksalsgemeinschaften ... da sagst du was. Womit wir wieder bei der christlichen Gemeinde wären. Und die ist ja in der Tat eine positive Gemeinsamkeit für diejenigen Menschen, die gefunden haben oder noch immer suchen.
Ja genau, die neuesten Gerüchte über den Nachbarn, die Bekleidungsgewohnheiten der Damen, wer sitzt neben wem, welches Kind ist gut erzogen, wer hat Schnupfen und wer hat sich scheiden lassen.

"Jo mei, da pfoarra hod heid wieda sche predigt, goi?" "Hob eam ned zuaghorcht, owa d´Mitzi hod a schens Dirndl au, ob se se des scho leist´n kau?"

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 00:09

krabath hat geschrieben:"Jo mei, da pfoarra hod heid wieda sche predigt, goi?" "Hob eam ned zuaghorcht, owa d´Mitzi hod a schens Dirndl au, ob se se des scho leist´n kau?"
Süsse Sprache! Wo bekommt man die?
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Blaubaum
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Beitrag Mi., 30.03.2011, 00:35

Saul hat geschrieben:Nur dass die Summe der gezählten Menschen bzw. Anteile letztlich nichts über das Wesenhafte des gezählten Menschen oder der Anteile aussagt
Aber sicher, lieber Saul, aber sicher!
Du kannst den einzelnen Menschen ganz und gar im systemischen Sinne betrachten, also als Teil eines Ganzen, und die Struktur dieses Ganzen als Grundlage seines So-Seins begreifen.

Du kannst aber ebenso die einzelnen psychischen oder physischen Teile, aus denen ein Individuum besteht, im strukturellen Gesamtzusammenhang betrachten und dabei als Bezugsrahmen entweder den integralen Menschen wählen oder die Gesamtgesellschaft. Den Rahmen kannst Du Dir aussuchen, je nachdem, WAS Du WIE betrachten willst.

Und wenn Du glaubst, dass eine einzelne Note/ein einzelner Ton allzuviel zu sagen hat, dann stell Dir mal eine Musik vor, die aus wunderschönen Einzeltönen besteht, die aber leider weder rhythmisch noch harmonisch zueinander passen. Diese Musik würde als disharmonisch empfunden, und die Zuhörer kommen schlecht drauf (weil die disharmonische Struktur etwas mit ihnen macht).

Wenn Du Dich fragst, ob Du zu einem bestimmten Partner passt, brauchst Du Dich auch nicht lange damit aufhalten, lange und ausgiebig Deinen wunderschönen Bauchnabel zu betrachten, oder den wunderschönen Bauchnabel Deiner potentiellen Partnerin---die STRUKTUR Eures Miteinanders macht die Musik.
Wie gesagt---alles ist in allem, und die Verbindungslinien aller Teile können ebenso, wenn man will, mathematisch ausgedrückt und definiert werden. Deswegen sagen manche Mathefreaks (ob Autisten oder nicht), Mathematik sei für sie die Harmonie schlechthin.
Mathematik (oder Statistik) definiert die Struktur, nach der getanzt wird im Leben.

Wenn das nicht so wäre, dann dürftest Du Dich folgerichtig nicht an unlogischen Argumenten stören, denn diese sind deswegen unlogisch, weil sie eine kaputte Struktur haben. Und das "tut Dir weh".
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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