Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

Lena
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Beitrag So., 22.11.2009, 14:45

Hallo limmy,

danke für den (zweiten) Link, den kannte ich noch nicht. Fand ich sehr interessant.

Und sonst:
wie ist das bei euch, wenn Kinder-Ichs in der Stunde Thema sind oder einfach eben präsent sind? Wie gehen eure Therapeuten damit um / darauf ein? Wie fühlt ihr euch (als Erwachsene) damit?

LG Lena

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DieLinkeSocke
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Beitrag Di., 24.11.2009, 08:26

Hallo an alle!

Ich bin neu hier, habe aber schon lange Zeit in diesem Thread gelesen. Ich wurde erst vor kurzem mit einer Dissoziativen Störung diagnositiziert. Im Moment lautet die Diagnose: DDNOS.

Möchte mich gerne mit anderen Betroffenen austauschen.

Ein wenig zu mir:
Ich höre schon seit sehr langer Zeit die Stimmen von Persönlichkeitsanteilen in meinem Kopf. Manchmal kommt es auch vor, dass der eine oder andere "herauskommt" und ich mich nur noch reden höre, also keine Kontrolle mehr habe. Diese Zustände sind meistens eher unschön.

Auch während ich dies schreibe bin ich schon wieder halb weg.

lg,
Socke
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limmy
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Beitrag Di., 24.11.2009, 10:41

Hallo linkesocke,

willkommen hier!

Zur Frage nach den Kinderanteilen:
Ich habe erst ein oder zweimal gemerkt, dass da Kinderanteile rauskommen und in Kontakt gehen. Ich habe dann keine Amnesie, sondern bekomme das mit. Meistens versuche ich, dies irgendwie zu überspielen. Besonders wenn die zutraulichen
Kinder da sind.
Aber vielleicht sind das auch einfach nur Gefühle....die jeder hat...nach Geborgenheit....
Einmal habe ich einen blöden Kommentar während der Therapie abgegeben, da habe ich nicht eingreifen können. Das wurde natürlich bemerkt und war mir sehr peinlich...Mein Thera hat zwar einen lustigen, verständnisvollen Satz gesagt, aber mir war es trotzdem peinlich...

limmy


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Zerrissene
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Beitrag Di., 24.11.2009, 11:43

Hallo Socke,

herzlich willkommen hier.

Schön, dass du jetzt mitschreibst.

Mir geht es heute gar nicht gut (hatte eine aufwendige OP beim
Kiefernchirurgen ), bin aber froh wenigstens die OP geschafft
zu haben. Mit Antibiotikum und Dauerkühlung hoffe ich, dass die
Folgen nicht gar zu schlimm werden...

Zerrissene

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Lena
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Beiträge: 921

Beitrag Di., 24.11.2009, 15:20

Hallo limmy,
Aber vielleicht sind das auch einfach nur Gefühle....die jeder hat...nach Geborgenheit....
Weiß, was Du meinst. So was kenne ich auch, dass es "nur" kindliche Bedürfnisse oder Gefühle sind. Aber das meine ich da gar nicht, sondern ich meine Persönlichkeitsanteile, die so "ausgeprägt" sind mit eigenen Gedanken, eigenem Wortschatz, eigenem Erleben. So dass man schon erkennen kann, dass es nicht bloß ein Gefühl ist. Ich kriege das auch meistens irgendwie mit, wenn so was passiert. Aber es fällt mir schwer damit angemessen umzugehen.

Gute Besserung, Zerrissene.

LG Lena

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Helena81
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 00:21

Ein liebes Hallo an alle,
ich würde Euch gerne um eine Beurteilung bitten. Würdet ihr das unten beschriebene Verhalten als eine Form der DIS bezeichnen?

Ich wechsel in einen Kind-Modus, fühle mich vollständig wie so ein kleines Ding, brabbel in meinem Kopf mit lispelnder Kinderstimme und mache innerlich (!) kindliche Greif-Streckbewegungen mit meinen Fingerchen. Von außen betrachtet starre ich währenddessen ins Leere, wirke wohl abwesend oder konzentriert. Dabei "horche" ich gleichzeitig: Sobald jemand von außen mich anspricht und die Blitzanalyse meines Beobachters ergibt, dass eine "angemessene Reaktion" von mir erforderlich ist, dann wird binnen Sekunden eine adäquate Reaktionsbesetzung gesucht und die antwortet dann, in einem erwachsenen Tonfall. DAS sieht nach außen kein bisschen nach DIS aus. Wenn wir alleine sind, dann wird der Anteil auch "sichtbar": Es spricht dann z.B. mit sich selber als wäre da noch wer ... oder mit unserem Teddy. Es weiß nicht, welches Geschlecht es hat oder wie alt es ist. Es muss eigentlich immer weinen, aus alles möglich Gründen. Es scheint grundtraurig und sehr unsicher zu sein.

Hintergrund meiner Frage: 1) Ich habe irgendwo gelesen, dass die ersten Anteile sich schön früh abspalten können, sogar schon mit 6 Jahren. Mein Kind-Anteil wäre aber definitiv jünger. 2) Ich bin in Therapie und mein Therapeut hat, wenn auch nur kurz, mit diesem Kind-Anteil schon ein paar Mal gesprochen und auch mit einem anderen, boshafteren Anteil. Er sagt, er könne den Wechsel deutlich beobachten. Trotzdem glaube ich mir selbst nicht und unterstelle dasselbe auch dem Therapeuten.

Und für die Experten unter Euch noch eine zweite Frage: Wo ist der wahrnehmbare Unterschied zwischen DIS-Kind-Anteilen und Kind-Anteilen bei einer BPS? Laut Young und seiner Schema-Therapie ist es "lediglich" der Grad an Dissoziation zwischen den Anteilen (bzw. "Modi"), die den Unterschied ausmachen. Das finde ich schon auch einleuchtend. Andere Autoren machen aber einen weitaus größeren Unterschied. Wie seht ihr das?
Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen. Die Frösche sterben im Ernst. (Erich Fried)

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limmy
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 08:10

Hallo Helena,

Abspaltungen können schon sehr früh entstehen. Schon als Kleinkind.
Zu deinen Erfahrungen kann ich sagen, dass meine Anteile nicht so total abgespalten sind.
Und dass sie auch nur rauskommen, wenn ich alleine bin oder selten in der Therapie.
Aber ich habe keine Alltagsamnesien, jedenfalls merk ich es nicht
Weinende Kinder habe ich auch, das haben fast alle, die chronisch dissoziieren, habe ich mal gelesen.

Was ist gelesen habe, ist, dass sich die DIS am Ende eines Dissoziations-Kontinuums ist.
Am Anfang das Tagträumen und dann das abspalten...und:
Je ausgeprägter, desto DIS

Hier ein Auszug aus einem Buch von Michaela Huber:

"Chronische Dissoziation

Vom Ergebnis dieses Prozesses erzählt ein Zitat aus dem amerikanischen Buch „Loving to survive“ von D.K. Graham: „Wenn der Terror lange anhält, betrachten sich die Kinder in ihrem ganzen Sosein schließlich durch die Augen des Täters und erzählen uns das. Wenn wir sie fragen, was sie selbst dazu denken und fühlen, erzählen sie, wie die misshandelnden Eltern sich fühlen und über sie denken. Wenn wir sie darauf hinweisen, was sie da gerade tun und unsere Frage wiederholen, sagen wie: ‚Ich weiß nicht’.“ (Graham, 1994)

Der Grund ist einfach, wie es Harvey Schwartz in seinem eindrucksvollen Buch „Dialogues with forgotten Voices“ (2000) schildert: Misshandelte und vernachlässigte Kinder sind sozusagen die „Geiseln ihrer Eltern“ und überlebensabhängig von ihnen. Eine Mutter, die ihr Kind im Stich lässt und verrät, ihm Gewalt antut und es vernachlässigt, bedroht damit sein Überleben, zumindest in den ersten Lebensjahren. Also werden Kinder wie Sarah geradezu hypnotisiert darauf zu starren, was „der mächtige Mensch da draußen, von dem ich überlebens-abhängig bin“ tut und denkt. Gleichzeitig gibt es aber von innen kommende Impulse und Reaktionen auf vergangene Erfahrungen, die sie selbst, ihr Körper und ihre Seele, gemacht haben. Folge: Es wird entweder einen dauernden Machtkampf geben zwischen ihren eigenen und den Interessen der wesentlichen Menschen um sie herum. Oder sie werden – wenn sie sehr gut dissoziieren können – viele unterschiedliche Teile entwickeln: Mamas Liebling, Papas Liebling, die Ängstliche, die Wütende, die Hilflose, die Böse, die Heimliche,…

Sie werden Traumaerinnerungen aus bestimmten Zeiten abspalten: Das hilflos schreiende Baby; die Dreijährige, die vom Großvater befummelt wurde; die Siebenjährige, die im Winter von der Mutter ausgesperrt wurde, etc. ..."
Aus: Trauma und Traumabehandlung, Junfermann

limmy

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Helena81
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 23:36

Hallo limmy,
habe vielen Dank für Deine Antwort. Besonders dieser Abschnitt: "... betrachten sich die Kinder in ihrem ganzen Sosein schließlich durch die Augen des Täters und erzählen uns das." Das hat einen Gedanken bei mir aktiviert:

In der Therapie geht es ja öfter mal darum, Selbstfürsorge zu erlernen und für sein "inneres Kind" zu sorgen - ganz unabhängig von einer DIS. Ich erzählte in diesem Zusammenhang meinem Therapeuten von meinen schützenden Vorstellungsbildern, in denen ich ein Mann bin, der mich beschützt und distanziert, aber im Prinzip respekt- und liebevoll mit mir umgeht. Daraufhin er: "Das ist doch wunderbar! Ist doch schön, dass Sie sich so versorgen konnten!" Ich war daraufhin total verdattert ob seiner Euphorie, denn was er offensichtlich nicht verstand war, dass ich in all meinen Fantasien immer nur der beschützende, verantwortungsvolle Part bin - niemals aber das Kind oder die Frau, welches sich beschützt fühlt! Ich kenne mich zu 95% nur aus der "Außenperspektive", seit ich zurückdenken kann. Da machen die Heilungsfantasien nun keine Ausnahme. Mein "imaginiertes Versorgen" ist also lediglich ein Geben (wie ich es seit jeher tat), aber kein Entgegennehmen.

Eine weitere Frage hätte ich noch: Zu Beginn ist mir an mir nur aufgefallen, dass ich im "Normalzustand" eine sehr hohe Augenspannung habe, die mich anstrengt und die andere als unangenehmes Durchdringen ihrerselbst wahrnehmen, was aber vollkommen unbeabsicht von mir ist. Den Grund der Augenspannung verorte ich als 1. innere Anspannung im Sinne von ewiger Wachsamkeit und 2. die Fokussierung auf's Denken (Intellektualiseren usw.). Kennt einer diese Augenspannung vielleicht auch?

Zum Thema Stimmenhören: Wenn man seit jeher seine Anteile in sich sprechen hört, dann kommt man doch nicht ohne weiteres auf die Idee das das NICHT die normale Art "zu denken" ist. Ich gehe irgendwie noch immer davon aus, dass JEDER so einen Multilog in sich hört...
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Helena81
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Beitrag Do., 26.11.2009, 00:03

Ach, noch zu Deiner Frage Lena,

mein Therapeut ist in dieser Sache noch nicht so erfahren, dass heißt, mal lässt er sich darauf ein und spricht mit dem Kind-Anteil, auch so wie es angemessen ist (über Engels und bunte Lichter usw.). Und das Kind ist dann soooo glücklich und friedlich, endlich jemanden zu haben, der es wahrnimmt und mit ihm spricht, so wie es es dringend braucht. In der nächsten Stunde versucht der Therapeut dann wieder mit MIR Dinge zu besprechen, die mit MIR nichts zu tun haben. Er: "Aber die Lichterkette erfreut Sie doch. Sie sind also nicht nur gefühlstaub." Dann denke ich: "Der versteht das nicht. ICH bin gefühlstaub, aber das kleine Kind fühlt natürlich etwas, ganz viel sogar, und ja, ES liiiiiebt diese Lichterkette! Aber was habe ich damit zu tun!?!"

Und wenn mein Therapeut mal wieder so eine Ignoranz-Stunde hat und trotz Vereinbahrung NICHT auch nur einen Satz mit dem Kind spricht - dann fühlt es sich total verlassen und verraten. Und so kommt ein empörter, wütender Anteil 3 Minuten vor Sitzungsende zum Vorschein. Das ist dann für beide Seiten immer recht stressig.
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limmy
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Beitrag Do., 26.11.2009, 12:11

Helena81 hat geschrieben: In der Therapie geht es ja öfter mal darum, Selbstfürsorge zu erlernen und für sein "inneres Kind" zu sorgen - ganz unabhängig von einer DIS. Ich erzählte in diesem Zusammenhang meinem Therapeuten von meinen schützenden Vorstellungsbildern, in denen ich ein Mann bin, der mich beschützt und distanziert, aber im Prinzip respekt- und liebevoll mit mir umgeht. Daraufhin er: "Das ist doch wunderbar! Ist doch schön, dass Sie sich so versorgen konnten!" Ich war daraufhin total verdattert ob seiner Euphorie, denn was er offensichtlich nicht verstand war, dass ich in all meinen Fantasien immer nur der beschützende, verantwortungsvolle Part bin - niemals aber das Kind oder die Frau, welches sich beschützt fühlt! Ich kenne mich zu 95% nur aus der "Außenperspektive", seit ich zurückdenken kann. Da machen die Heilungsfantasien nun keine Ausnahme. Mein "imaginiertes Versorgen" ist also lediglich ein Geben (wie ich es seit jeher tat), aber kein Entgegennehmen.
Oh ja, das kommt mir bekannt vor. Ich bin - als ich (dabei bin ja alles ich) - immer die Starke. Alle Gefühle sind mir peinlich. Ich schaff es manchmal, inneren Kindern einen Schutz zu geben, aber ich delegier es auch irgendwie weg.

Zum Stimmenhören: Es wird ja auch oft gesagt, das seien laute Gedanken. Ich höre Kinder weinen.
Das meiste, was an lauten Gedanken kommt, höre ich in meinem Kopf....

@Helena
Hast du die DIS-Diagnose schon länger?
Wie geht es dir damit?
Wissen andere davon
Musst nicht antworten, bin vielleicht zu neugierig?
limmy

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limmy
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Beitrag Do., 26.11.2009, 12:13

Ach ja, Teile:
bei mir ist das auch so:
Manchmal machen wir in der Therapie "Teilearbeit", dann geht es ganz viel darum. Und wenn das beim nächsten termin auf einmal nicht vorkommt, bin ich auch immer ganz verletzt und fühl mich nicht gesehen...
Dabei denke ich, dass es auch wichtig ist, mich als Person als Ganzes auch da zu haben....

Wie ist das denn bei euch?

limmy

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nichtmehrda
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Beitrag Do., 26.11.2009, 13:10

Helena81 hat geschrieben:
Und wenn mein Therapeut mal wieder so eine Ignoranz-Stunde hat und trotz Vereinbahrung NICHT auch nur einen Satz mit dem Kind spricht - dann fühlt es sich total verlassen und verraten.
Hallo,
hast du schon mal probiert, den therapeuten darauf hinzuweisen, dass sich dieser teil massiv unverstanden fühlt und auch wütend wird?
was sagt er dazu? kann er damit was anfangen?
LG momo
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wenn es nicht mehr weh tut
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Helena81
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 00:39

Hallo limmy und momo,
ich habe bisher keine DIS Diagnose gestellt bekommen. Mein Therapeut und ich arbeiten daran, derzeit ist es so etwas wie unsere "Arbeitshypothese". Ich bin der Diagnose gegenüber sehr skeptisch, in Bezug auf mich.

@limmy: Eine andere Person weiß davon, eine ältere Frau. Sie ist verständig und offen, kennt aber natürlich die Störung nur durch die Medien, wo diese ja in extrem dramatischem Rahmen erscheint... daher, ich weiß nicht recht, wie sie darüber insgeheim denkt. Gute Freunde sagen, dass ich manchmal "nicht wieder zu erkennen sei" und dass meine "Stimmungen umschlagen" würden. Dabei kommen die meisten mit dem Stimmungsschwank Richtung rationale Kälte am wenigsten klar. Dass ist dann, wenn ich von einer Sekunde auf die nächste für die Person nichts mehr empfinde, keine Freundschaft, nicht mal mehr Mitleid.

@momo: So deutlich nicht, nein. Ich werde es nächste Sitzung versuchen, wenn ich kann.

Noch mal zum Stimmenhören: Klar, es sind eigene Gedanken, aber wie genau klingen die Stimmen bei Euch (auch wenn es Weinen oder Schreien ist)? Beispiel von mir: Ich mache dem Therapeuten gegenüber eine Aussage, z.B. "Diese ganze Sache mit der DIS ist doch Quatsch!" Dann höre ich innerlich eine spöttische Stimme, die sagt: "Jaha, DAS glaubst Du nur!" Dann andere Stimme, kindlich, heulend-verzweifelt: "Wieso sagst Du das?" Dann antwortet eine andere, böse Stimme:"Halt die F**e!" (zum Kind). Dann wieder die spöttische Stimme, verführerisch diesmal: "Komm, rede nur weiter..." (dabei amüsiert diese sich köstlich, dass ich nicht sagen kann, was ich sagen möchte. Als würde die mir den Mund zu kleben. Ich kann dann nur sagen: "Ich darf dazu nichts sagen, dass ist wie ein Gesetz." Bei mir gibt es also drei unterscheidbare "Zustände": 1) Ich nur als ICH. 2) Ich als wer anders und 3) Der Multilog (wie oben beschrieben).
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Hamna
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 01:26

limmy hat geschrieben:Hi, Rilke,
[...]
Es gibt - symptomorientiert - viele Überschneidungen zwischen BL und DSNOS.
Und zwischen DESNOS - DDNOS und DIS gibt es auch Überschneidungen.
Das meinte ich mit kleinkleinDiagnosen. Ich hate schone einige unterschiedliche Diagnosen und mir hat nichts geholfen.

Erst jetzt in meiner jetzigen Therapie gehts voran - es wird eben jatzt mit allen Anteilen gearbeitet. Ob das jetzt nun DDNOS oder DIS oder eine Ego State Order ist - egal. Hauptsache, ich fühle mich aufgehoben und verstanden.

Zum weiterlesen:
http://www.trauma-beratung-leipzig.de/
http://www.martinsack.de/index.html
und Micaele Huber.

Viele Grüße
limmy
Hallo limmy,

Hab den Thread hier nicht vergessen, konnte mich nur zwischenzeitlich nicht so drauf einlassen - überhaupt auf die Idee, ich könnte eben auch betroffen sein.

Dass bei dir jetzt mit allen Anteilen gearbeitet wird - geht das denn ambulant? Ich dachte, schon für eine vernünftige BL-Therapie müsste man stationär gehen, weil die ja schon sehr umfangreich ist? Oder bist du stationär gerade? Wenn ambulant, wieviele Sitzungen hast du denn pro Woche. Sorry für die doofen Fragen, bestimmt steht es hier schon irgendwo, aber ich konnte den Thread noch nicht lesen, weil s. o.

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Hamna
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 01:39

DieLinkeSocke hat geschrieben:ich mich nur noch reden höre, also keine Kontrolle mehr habe. Diese Zustände sind meistens eher unschön.
Hi Socke, wie genau erlebst du dann diese Zustände? Wie fühlst du dich in dem Moment den Leuten gegenüber, mit denen du dich reden hörst?

Ich denke dann so oft: "hör auf, sei doch still, halt die Klappe" und höre mich weiter reden und reden und bin total machtlos. Danach, wenn gesagt wurde, was unbedingt raus wollte, stehe ich da und schäme mich innerlich in Grund und Boden, lasse mir aber meistens nichts anmerken und schaue erst mal, wie das Gesagte auf mein(e) Gegenüber wirkt. Noch ist nichts allzu schlimmes oder peinliches passiert (hm, naja...), aber da ich beruflich (wenn ich denn mal arbeite *lach*) viel mit Menschen zu tun habe, mit vielen Kollegen, Kunden am Telefon, ich auch überregional Mitarbeiterschulungen durchführe, geht mir so dermaßen der Ar§ch, dass "ich" mich mal richtig unmöglich machen könnte!

Ich könnte gerade heulen, weil ich mich so mega verstört fühle. Andererseits sage ich (?) mir dann wieder: stell dich nicht so an, verdränge den Scheiß doch, dir fehlt nichts!

Hören kann ich die Stimmen nicht, es sind nur Gedanken. Und das erklärt auch, warum ich NIE zur Ruhe komme, weil sich die Gedanken in meinem Kopf so überschlagen, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich bräuchte drei Leben mindestens, um alles machen zu können, was die Gedanken mir z. B. an Ideen so einflüstern.

Ich bin gerade total verwirrt, weil mal wieder alles durcheinander geht.

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