Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Waldschratin
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Beitrag Di., 10.04.2018, 13:33

Na ja, ich hab irgendwie das Gefühl, dass sich die liebe Gedankentanz ihren Nicknamen hier nicht umsonst gegeben hat 😉
Geht mir ähnlich. :-D

Dass du, liebe Gedankentanz, dringend Ruhe und Entspannung etc. bräuchtest, krieg ich auch nur zu deutlich mit.
Aber es "geht" ja offensichtlich derzeit nicht, du kannst nicht abschalten, dich ablenken, "aussteigen" aus dem Gedankenkreiseln.

Und das kenn ich selber auch, wenn einen etwas dermaßen umtreibt und sich "aufdrängt", dass es einen schier "bestimmt" und schon ins Zwanghafte geht.
Hab ich ja oben schonmal geschrieben : Bei mir sind das dann meist die "ganz wichtigen" Dinge, zentrale Themen, die ne gewisse "Dringlichkeit" in sich tragen und sich ja nicht aus Jux und Dollerei so dermaßen "aufdrängen".
Sondern weil sie einem was "sagen" wollen, was klarmachen wollen.

Und wenn man eh grad nicht "aussteigen" kann, dann hilft manchmal trotz aller Erschöpfung und allem Widerwillen und dem Wunsch nach "ausbrechen wollen" nur der Weg nach vorne : "durch" durch den Wust.

Ich hab dabei die Erfahrung gemacht, dass trotz aller Verwirrung und Durcheinander in einem die Seele und die Intuition schon wissen, was sie tun. Auch mal im "Blindflug" und jenseits der eigenen Belastbarkeit.

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Beitrag Di., 10.04.2018, 15:06

Waldschratin hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 13:33
Dass du, liebe Gedankentanz, dringend Ruhe und Entspannung etc. bräuchtest, krieg ich auch nur zu deutlich mit.
Aber es "geht" ja offensichtlich derzeit nicht, du kannst nicht abschalten, dich ablenken, "aussteigen" aus dem Gedankenkreiseln.
Genau, es geht gerade nicht. Bin sooo müde, könnte im stehen einschlafen, doch lege ich mich hin, bin ich hell wach.
Waldschratin hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 13:33 Und das kenn ich selber auch, wenn einen etwas dermaßen umtreibt und sich "aufdrängt", dass es einen schier "bestimmt" und schon ins Zwanghafte geht.
Hab ich ja oben schonmal geschrieben : Bei mir sind das dann meist die "ganz wichtigen" Dinge, zentrale Themen, die ne gewisse "Dringlichkeit" in sich tragen und sich ja nicht aus Jux und Dollerei so dermaßen "aufdrängen".
Sondern weil sie einem was "sagen" wollen, was klarmachen wollen.
Ja, ganz genau. Da sind Dinge die verstanden und erfasst werden wollen. Wie ein kleines Baby. Es schreit und schreit, man versucht es zu ignorieren, aber dann schreit es noch lauter. Egal wie müde man ist, man hat keine Wahl, man muss aufstehen. Schauen warum das Baby so schreit. Hunger, Durst, welche Bedürfnisse wollen da gesehen werden?
Man schaut und denkt, "Alles gut, warum schreit es dennoch weiter?"
Es geht durch und durch....
Waldschratin hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 13:33 Und wenn man eh grad nicht "aussteigen" kann, dann hilft manchmal trotz aller Erschöpfung und allem Widerwillen und dem Wunsch nach "ausbrechen wollen" nur der Weg nach vorne : "durch" durch den Wust.
Ja, ich muss da jetzt irgendwie durch. Ob ich will oder nicht, sonst platzt mir noch das Trommelfell.
Waldschratin hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 13:33 Ich hab dabei die Erfahrung gemacht, dass trotz aller Verwirrung und Durcheinander in einem die Seele und die Intuition schon wissen, was sie tun. Auch mal im "Blindflug" und jenseits der eigenen Belastbarkeit.
Das finde ich sehr schön geschrieben...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Di., 10.04.2018, 15:13

Philosophia hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 13:24 Na ja, ich hab irgendwie das Gefühl, dass sich die liebe Gedankentanz ihren Nicknamen hier nicht umsonst gegeben hat 😉
Wohl kaum.
So passen hier einige Nicknamen, zu ihren Erfindern.
Der Gedanketanz ist wohl mit unter der schwerste Tanz... Schritte fern ab von dem Standart, so werde ich mein Leben lang lernen, immer mehr, immer neue Schritte, immer neue Choreografien.
Nimmer müde sind die tanzenden Gedanken, die sich ständig zanken...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


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Beitrag Di., 10.04.2018, 15:29

Gedankentanz hat geschrieben:Wie ein kleines Baby. Es schreit und schreit, man versucht es zu ignorieren, aber dann schreit es noch lauter. Egal wie müde man ist, man hat keine Wahl, man muss aufstehen. Schauen warum das Baby so schreit. Hunger, Durst, welche Bedürfnisse wollen da gesehen werden?
Man schaut und denkt, "Alles gut, warum schreit es dennoch weiter?"
Manchmal (wahrscheinlich wohl meistens... :gruebel:) wollen Babys einfach nur, dass jemand "bei ihnen" ist, ganz nah, sie "hält" und "trägt", und das mit "Wärme" und Zuwendung, mit "ganzem Herzen" sozusagen.
Nicht mit "Tun", sondern mit "Sein". Bild

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Beitrag Di., 10.04.2018, 15:37

Waldschratin hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 15:29 Manchmal (wahrscheinlich wohl meistens... :gruebel:) wollen Babys einfach nur, dass jemand "bei ihnen" ist, ganz nah, sie "hält" und "trägt", und das mit "Wärme" und Zuwendung, mit "ganzem Herzen" sozusagen.
Nicht mit "Tun", sondern mit "Sein". Bild
Das berührt mich.
Ja, besser hätte ich es nicht sagen können.
Manchmal will man einfach nur sein.
Durch das gehalten werden, spürt man den Herzschlag und plötzlich ist im ganzen Durcheinander eine Orientierung möglich...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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diesoderdas
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Beitrag Di., 10.04.2018, 16:10

...und das hättest du auch gern bei deiner Therapeutin, oder? Diese Sicherheit, dass sie einfach "nur da sein wird"?


ziegenkind
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Beitrag Di., 10.04.2018, 16:26

gedankentanz, da tut sich was bei dir, scheint mir. ich spür da eine neue, zaghafte, aber doch unübersehbare sanftheit im umgang mit dir selber. guck mal, es wirkt!!!! vielleicht dabei erst einmal belassen? vielleicht jetzt laden/faden hier erst mal dicht machen und diese sanftheit leise wurzeln in dir schlagen lassen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Beitrag Di., 10.04.2018, 16:36

diesoderdas hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 16:10 ...und das hättest du auch gern bei deiner Therapeutin, oder? Diese Sicherheit, dass sie einfach "nur da sein wird"?
Ich glaube schon...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Di., 10.04.2018, 16:43

ziegenkind hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 16:26 gedankentanz, da tut sich was bei dir, scheint mir. ich spür da eine neue, zaghafte, aber doch unübersehbare sanftheit im umgang mit dir selber. guck mal, es wirkt!!!! vielleicht dabei erst einmal belassen? vielleicht jetzt laden/faden hier erst mal dicht machen und diese sanftheit leise wurzeln in dir schlagen lassen?
Vielleicht erwächst daraus ein großer Baum, in dessen Krone die Gedanken tanzen können ohne das die Wurzeln Schaden nehmen.

Ich bereue es nicht, euch in meine Gedanken eingeladen zu haben.
Ich hoffe ich kann mich dafür mal revanchieren.

Ihr Lieben, danke für die zarten Triebe....
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Joa
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Beitrag Di., 10.04.2018, 17:54

Ich bin eigentlich der selben Meinung wie Candle, denke auch, dass du mal Ruhe brauchst. Ab einem gewissen Punkt sind Gedanken und Selbstreflexion nicht mehr produktiv, sondern ein destruktiver Kreisel - da hilft oft nur mehr Abstand. Meiner subjektiven Erfahrung nach kann man anschließend, aus einer klareren Perspektive heraus, mitunter wieder konstruktiver weitermachen.

Wäre eine Pause ev. eine Option? (Ich habe btw auch den Eindruck, dass dir diese vier Stunden pro Woche nicht gut tun.)

Alternativ - wenn du es natürlich schaffen würdest, die Fragen, die in der Stunde aufkommen -wie Thema Neid- gleich dort just in time anzusprechen, dann gebe es für dich nicht so viel Interpretationsspielraum und Grübelfutter....

LG Joa

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Joa
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 01:36

Sorry Gedankentanz, du scheinst den Thread jetzt zumindest mal ruhen lassen zu wollen - hab ich überlesen. Kann meinen Beitrag nicht löschen, von daher - forget it und alles Gute für dich! ;-)

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Beitrag Mi., 11.04.2018, 09:59

Joa hat geschrieben: Di., 10.04.2018, 17:54
Wäre eine Pause ev. eine Option? (Ich habe btw auch den Eindruck, dass dir diese vier Stunden pro Woche nicht gut tun.)

Alternativ - wenn du es natürlich schaffen würdest, die Fragen, die in der Stunde aufkommen -wie Thema Neid- gleich dort just in time anzusprechen, dann gebe es für dich nicht so viel Interpretationsspielraum und Grübelfutter....

LG Joa
Eine richtige Pause von mehreren Wochen ist nicht drin.

Leider schaffe ich das nicht immer, mit Fragen just in Time denn ich bin oft unglaublich müde in der Sitzung und bin daher nebenher viel damit beschäftigt nicht "einzuschlafen", mich durch den Nebel zu kämpfen.
Erst wenn ich dann raus bin, an der frischen Luft, kann ich wieder klarer denken. Dann fängt aber auch die Grübelei an.
Das ist unangenehm....
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diesoderdas
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 10:34

Ging es dir vor der Therapie eigentlich besser oder schlechter als in dem Jahr seit der Therapie (es war, glaube ich, 1 jahr)?
Wenn man von dem aktuellen Chaos mal absieht. Also: bringt es denn etwas? Ich meine, so, dass sich etwas ganz handfest in deinem Leben verbessert? Oder geht es dir insgesamt eher schlechter?


shesmovedon
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 10:50

Es hört sich ja sehr stark nach Zwangsgedanken an. Bist du bei einem Psychiater in Behandlung?
Eventuell könntest du mal vorübergehend eine geringe Dosis Seroquel oder ein anderes Neuroleptikum nehmen, so dass diese Zwangsgedanken medikamentös etwas ausgeschaltet werden. Es muss ja keine dauerhafte medikamentöse Unterstützung sein.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 11.04.2018, 10:54

Da möchte jetzt etwas Beruhigung reinbringen, Schlendi. Ich hatte auch eine krasse Gedankenkreiserei während der Hardcoreanalysezeit. Ich bin froh, keine Medis genommen zu haben und das alles hab spüren können.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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