isabe hat geschrieben: Von Mädchen erwartet man immer noch Zurückhaltung. Selbst wenn man reflexartig sagen möchte: "Stimmt ja gar nicht". Doch, es ist so. Ich hab drei Kinder durch die Schule begleitet... Jungen können so viel eher ihre negativen Seiten ausleben, während Mädchen sich den Weg des "Hintenrums" suchen müssen. Ich habe noch nie einen Mann / Jungen lästern gehört, wirklich noch nie. Die haben andere Macken, natürlich: hängen ihren Pim.mel raus, wo's gerade passt oder auch nicht. Oder sie liefern sich Wettrennen in ihren Autos usw. Aber im Job oder in einer Beziehung sagen sie, was sie fühlen - oder sie schweigen, weil sie meinen, es gibt nichts zu sagen.
Ich versuch mal, einerseits zu dem zu schreiben, was isabe zu Beginn für sich formulierte, andererseits schon das mitzudenken, was hier nun grad sehr allgemein diskutiert wird.
Klar sein sollte, mir ist jedenfalls klar, dass ich selbst natürlich einen individuellen Hintergrund habe, der mich überhaupt dazu bringt, hier zu schreiben, der mich das schreiben lässt, was später andere lesen.
Der Hintergrund geht nicht immer klar aus dem zu Lesenden hervor. Und alle Teile des Hintergrunds kann ich auch nicht mit formulieren, würde viel zu lang werden, und sogar dann würde vieles fehlen, all das, das mir kaum bis gar nicht bewusst ist. Über 50 Jahre Leben?! Unzähliges, das zu mir heute dazu gehört, bzw. das geformt hat.
Wohl schon die die Grundkonstruktion bei Geburt, die Formung dieses Subjekts durch zig kleine und größere Erfahrungen. Was mir vorgelebt wurde, beigebracht wurde, was ich so alles erfuhr, theoretisch und praktisch.
All das Hintergrund von mir heute. Auch viel Wissenschaftliches. Egal wo. Sicher nicht allein durch Studien, Studieren. Auch im allgemeinen Leben basierte von Beginn an vieles auf Wissenschaft. Ich kann die, will die nicht über oder unter was stellen, für mich ist die Teil vom Ganzen. Nicht mehr und nicht weniger.
Weil das so ist, ich auch dies als Hintergrund habe, kann ich ohne wissenschaftlichen Hintergrund hier überhaupt nicht schreiben, natürlich auch nicht, weil es ohne Wissenschaft dies Medium hier kaum gäbe.
Zum Zitat „passende“ Wissenschaften, die mich wie auch immer bei der Betrachtung eigener Erfahrungen beeinflussen: Geschichtswissenschaft/Historiker, Psychologie, Biologie, Pädagogik, Philosophie, Sozialwissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Gentechnik/Neurowissenschaften.
Unterschiede m/f? Es gibt sie, unsicher bin ich mir aber bereits, ob die m/f Unterschiede größer, beachtlicher als die Unterschiede innerhalb der Geschlechter bzw. geschlechterübergreifend sind?
Überschlägig betrachtet? Mit wem ich wie gut zurecht kam, ganz allgemein, maß, misst sich an Unterschieden, die ich erst mal nicht am Geschlecht festmache, festmachen kann.
Heute meine ich, ganz grob ist schon mal die „Sozialisation“ wichtig. Auf jeden Fall einfacher sich mit denen zu verstehen, mit denen man recht viel gemeinsam hat, durchaus von klein auf. Ähnliche Lebensverhältnisse.
Vielleicht sogar die frühen Ähnlichkeiten wichtiger als die später.
Das spielt wohl auch ins Rollenverständnis rein. Klar, war in meiner Jugend sehr traditionell, einerseits.
Aber nun nicht arg streng. Gab durchaus Mädchen, die mit den Jungs Fußball spielten, oder später an Technik selbst rumwerkelten, sich auch dafür interessierten, interessieren durften. Und damals sicher auch eine Umgebung, die nicht arg bildungsfixiert war. Die da Erwartungen hatte, schon noch unterschieden nach m/f, aber
Nen Schulabschluß, auch ne spätere Ausbildung wurde von beiden Geschlechtern erwartet.
Dass Jungs/Männer nicht lästern? Widerspricht meinen Erfahrungen völlig. Ob nun als über andere herziehen, oder als spinnen von Intrigen, ich seh menschliche Unterschiede, aber keine Unterschiede m/f. Unterschiede erst beim „wie“. Übergänge sind auch da fließend, aber mir scheint Frau/Mädchen zum einen oft weniger offensiv direkt (aggressiv?), umgekehrt kommunikativer, wortreicher, variantenreicher.
Das geht nahtlos dazu über, dass es meiner Erfahrung schon entspricht, m sagt erheblich weniger zu eigenem Gefühl. Ihm schnell viel zu viel Worte. Oft aber nicht mangels Gefühl. Eher dass schon das in Worte fassen unangenehm ist, Klappe halten (zu Emotionen) fühlt sich besser an. Aus meiner Sicht/Erfahrung fehlt aber auch Erfahrung/Übung. In meiner Jugend? Jungs untereinander brachten Emotionen kommunikativ nur indirekt zum Ausdruck. War jemand schlecht drauf? War dann am Verhalten zu merken. Und eingeübt wurde, das wortlos zu berücksichtigen, wie auch immer. Kann mich kaum erinnern, dass da viel hinterfragt wurde, gar nicht, dass so was thematisiert diskutiert wurde.
Ursache? An allein eine glaub ich nicht. Und zur Mischung der unterschiedlichen Ursachen weiß ich bislang recht wenig. Das was ich Wissenschaftlichem bislang entnommen habe? Mindestens widersprüchlich.
LG hawi