DIS: Ich verstehe das nicht

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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stern
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 20:36

Jenny Doe hat geschrieben:Eine Therapie sollte darauf abzielen, dass der Klient lernt zu akzeptieren, dass es das selber ist und selber erlebt hat. Aber das ist meine Meinung.
Kann man meiner Meinung nach so pauschal auch nicht sagen... du hattest schlichtweg eine andere Störung, daher passt für dich manches nicht, sondern eher das von dir beschriebene. Ich halte es ebenso für bedenklich, pauschal anzunehmen oder so zu arbeiten, dass alles der Patient selbst ist [er aber z.B. depersonalisiert]. Es gibt schließlich auch manches, was von außen eingeredet wurde... und evtl. weniger damit zu tun hat, was der Patient selbst ist. Sondern was eher zu korrigieren ist. Wichtig ist aus meiner Sicht daher eher, dass man erkennt, was Sache ist... wie man das dann nennt, erachte ich für sekundär. Gibt viele Mechanismen, um etwas auszublenden... und dementsprechend unterschiedlich kann die Vorgehensweise sein. Deine Thera hat das offensichtlich eklatant falsch erkannt, was bei dir Sache ist. Und ja, ich glaube, darin ist auch nicht jeder Thera erfahren, sondern bedient dann mglw. irgendwelche Schablonen oder 2-3 Tages-Fortbildungsvorträge.

Wenn jemand keine verschiedenen (Kind)Anteile hat, macht es natürlich auch erdenklich wenig Sinn, damit zu arbeiten oder solche zu konstruieren oder suchen zu lassen. Ansonsten geht es um Verbindung, die nicht unbedingt unbedingt immer Verschmelzung sein wird... aber umso stressfreier wird so eine System dann auch, je besser das gelingt. Wenn jemand zunehmend zerstückelt wird, läuft natürlich etwas falsch... allerdings ist davon zu unterscheiden, was einer Aufdeckung von etwas entspricht, was evtl. sehr wohl zum Patienten gehört. Ich denke auch, das ist in der Tat mitunter schwer zu unterscheiden, womit man es zu tun... sowohl für Patient als auch Therapeut. Hinzukommt, dass die Diagnosekriterien in dem Bereich vermutlich mehr schlecht als recht sind, weil die Ausgestaltung indviduell sehr unterschiedlich sein kann (wie auch Memory beschreibt) und die Schablone dann irgendwie defizitär ist. Ist wahrscheinlich ähnlich, wie 1 Mio. Menschen 3 Kategorien zuzuordnen wollen, die aber die Merkmale dieser Menschen möglichst gut treffen sollen. Und selbst wenn jemand schauspielert, so kann das einer Störung entsprechen... dann halt evtl. einer anderen. Ich denke, man kann es Theras noch nicht einmal unbedingt anlasten, wenn sie falsch diagnostizieren... weil ICD und Informationen über bestimmte Störungen nicht gerade der Hit sind. Denn gerade, was Traumata angeht, so gehört das zunehmend in die Ausbildung augenommen, was eben früher nicht unbedingt der Fall war. Das ist ein eher neuerer Bereich. Ich glaube, es ist wie im körperlichen Bereich: Ein PT kann kaum alle Störungen gleichermaßen gut abdecken. Forbildung ist ja löblich... aber wenn man sich dann nach einer 2-3-Tages-Fortbildung an einem Patient versucht, um sein neues Wissen auszuprobieren, finde ich das dann auch fraglich, wenn der Patient dann eher Versuchskarnickel ist. Denn man kann auch in der Psyche eines Menschen viel Schaden anrichten... tragischerweise umso mehr, je vorbelasteter ein Patient ohnehin bereits ist.
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 21:26

@ Stern
du hattest schlichtweg eine andere Störung, daher passt für dich manches nicht,
Egal ob das für mich passte oder nicht, .. ich habe erlebt wie eine DIS-Therapie durchgeführt wird und halte diese Vorgehensweise für problematisch, egal für welchen Klienten. Ziel sollte nicht sein, die Dissoziation zu fördern.
Ich halte es ebenso für bedenklich, pauschal anzunehmen oder so zu arbeiten, dass alles der Patient selbst ist [er aber z.B. depersonalisiert]. Es gibt schließlich auch manches, was von außen eingeredet wurde...
Darum geht es mir nicht. Ich rede von etwas anderem.

@ Igelkind
Ich vermute, das "auseinander halten" der Teile hilft als erstes dem Therapeuten, sich da im Innenleben und den meistens sehr komplizierten Strukturen und den verschiedenen Beziehungen zurecht zu finden.
Ich hoffe sehr, dass das nicht der Grund für eine solche Vorgehensweise ist. Wenn ein Therapeut erst mal die Dissoziation fördern muss, damit er selbst überhaupt Anteile "auseinander halten" kann, dann stimmt was nicht.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Fr., 10.10.2014, 21:36

Jenny Doe hat geschrieben:Egal ob das für mich passte oder nicht, .. ich habe erlebt wie eine DIS-Therapie durchgeführt wird und halte diese Vorgehensweise für problematisch, egal für welchen Klienten. Ziel sollte nicht sein, die Dissoziation zu fördern.
ZIEL IST ES AUCH NICHT, DIE DISSOZIATION ZU FÖRDERN. Weiß nicht, warum du das immer verbreitest... Huber schreibt, sie arbeitet noch nicht einmal mit DIS-Patienten, die nicht an Integration interessiert sind (vollständige Fusion meint sie damit aber nicht unbedingt, meine ich). Hatte ich sogar verlinkt. Wiederhole ich jetzt nicht mehr.

Bei dir wurde schlichtweg Mist gebaut... das ist entgegen gängigen Empfehlungen gewesen. Das war wohl nicht nicht einmal eine DIS-Therapie lege artis und auch keine Therapie mit Anteilen, wie sie empfohlen wird. Sondern eine Fehlbehandlung. Und wenn darüber hinaus eine unpassende Therapie angewendet wird, die für eine andere als die existenten Störung konzipiert ist, passt es doppelt nicht. Heißt aber nicht, dass das IN RICHTIGER ANWENDUNG für andere MIT ENTSPRECHENDEN STÖRUNGEN unpassend ist. Wenn ich eine Therapie für eine Störung erhalte, die ich nicht habe und der Arzt dabei auch noch entgegen Behandlungsempfehlungen arbeitet, so kann das ja nichts werden... ist also kein Argument. Wenn ich ein Blinddarm-OP erhalte obwohl ich ein Magengeschwür habe, passt's halt nicht.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.10.2014, 21:59, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 21:43

Jenny Doe hat geschrieben:Darum geht es mir nicht. Ich rede von etwas anderem.
Doch, darum geht es sogar sehr wesentlich, sich nicht an Begriffen aufzuhängen und das mit bestimmten Störungen zu assozieren, wie auch du das machst bzw. auch deine Therapeutin gemacht hat (vgl. Stimmen, Co-Bewusstsein). Sondern GENAU zu schauen, welche Dynamik zugrunde liegt (dazu braucht es nicht unbedingt Fachbegriffe, sondern Beschreibung)... um dann zu schauen, so zu behandeln, dass etwas heilsames entsteht. Und da gibt es mehr als Dp. Und auch das ein oder andere, das man tatsächlich nicht der Person des Patienten zuordnen würde. Und dazu sollte halt der Patient auch möglichst authentisch sein und nicht irgendetwas schildern oder demonstrieren, was er eigentlich gar nicht so empfindet. Und ein Therapeut sollte auch nicht einfach etwas überstülpen, was er vielleicht mal in einer Fortbildung aufschnappte. Bei dir liegt schlichtweg eine massive Fehlbehandlung zugrunde...
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 22:11

Jenny Doe hat geschrieben:Ich hoffe sehr, dass das nicht der Grund für eine solche Vorgehensweise ist. Wenn ein Therapeut erst mal die Dissoziation fördern muss, damit er selbst überhaupt Anteile "auseinander halten" kann, dann stimmt was nicht.
es würde eher dann nicht stimmen, wenn er sich auf ein Kind einschießen würde... ähnlich wie bei dir. Scheint aber nicht der Fall zu sein, soweit das erlesbar ist.
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 22:29

Stern, ich finde es immer wieder lustig, und das schon den gesamten Thread über, wie du hier über was ganz anderes redest als ich und wenn ich dir dann sage, dass ich über ein anderes Thema rede kommt von Dir die Antwort:
Darum geht es mir nicht. Ich rede von etwas anderem.
Doch, darum geht es sogar sehr wesentlich
Ich weiß nicht, wie oft ich Dir noch sagen muss, dass es mir nicht um das geht was du schreibst. Du schreibst immer und immer weiter, postest mich hier zu, springst von einem Thema zum nächsten und bist soooo fest davon überzeugt, mir geantwortet zu haben. Ich kann dir X Mal sagen, dass ich über was anderes rede, dann geht dir sonst wo vorbei, du philosophierst immer weiter rum.

Da das inzwischen zu einem Dauerzustand bei dir geworden ist, werde ich weitere Postings von dir nicht mehr lesen.
sich nicht an Begriffen aufzuhängen und das mit bestimmten Störungen zu assozieren, wie auch du das machst
Wenn FÜR DICH Begriffe nicht wichtig sind, dann sag es und gut ist. Aber schreib mir nicht vor, was FÜR MICH wichtig sein soll!!!
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 22:38

Igelkind hat geschrieben:Das ist interessant, dass Multiziplizität auch weiter gefasst wird. Das ist wirklich ein weites Feld, und eigentlich habe ich es in letzter Zeit beiseite gelassen, mich da umfassend zu informieren.
Ich will in erster Linie mich verstehen und mit mir klar kommen, nicht eine Diagnose verstehen und "erfüllen" oder eben nicht.
Noch nicht einmal die gesunde Person sieht man als eindimensional an, soweit ich weiß. Es gibt einige Leute, die sehen das als Kontinuum (von gesund zu pathologisch)... am hinteren Ende steht dann die DIS als stärkste Ausprägung der Dissoziation. Also Kategorien gibt es grds. mehr... allerdings sind die Schablonen bei Traumastörungen, etc. nicht der Hit. Der ICD-11 wird voraussichtlich Änderungen bringen, was aber aus meiner Sicht nicht die ultimative Lösung ist. Ich glaube, es ist nicht ganz so leicht, Patienten in eine Kategorie zu stecken, weil zudem oft noch mehr hinzukommen dürfte an Symptomatik als die Dissoziation an sich, so dass man sich nicht immer nur an deren Grad/Wesen derselben orientieren kann. Ob es dir hilft, dazu würde ich berücksichtigen, ob du das Gefühl hast, dass es dich verbindet (ähnlich wie du geschrieben hast... das scheint er ja auch anzustreben). Wenn man x Innies (oder whatever) dissoziert hat, finde ich es logisch, dass man sich erstmal "multipler" bzw. "vielschichtiger" FÜHLEN kann, wenn man das zunehmend ins Bewusstsein holt, um zu verbinden. Nur ist das dann ja nichts, was vorher nicht da gewesen wäre. Nur muss nicht alles Unbewusste Dissoziation sein aus meiner Sicht... insofern finde ich es gut, wenn ihr das genau anschaut. Dass du bei deiner Wahrnehmung bleibst, finde ich gut... und auch, dass du deinen Thera notfalls korrigierst.

Heikel wäre aus meiner Sicht, wenn man allem möglichen einen Namen gibt und ausgliedert. Oder man sich auf einen Kindanteil einschießt und sich daraufhin jemand (symbolisch gemeint) dann einen Schnuller schnappt und das zelebriert (das ist mir auch eher fremd, was anfangs geschrieben wurde... da würde ich sagen, da geht es um anderes, wenn jemand so darin aufgeht).
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.10.2014, 22:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 22:42

Jenny Doe hat geschrieben:Da das inzwischen zu einem Dauerzustand bei dir geworden ist, werde ich weitere Postings von dir nicht mehr lesen.
Danke! Mich stört schlichtweg, dass du Wahrheiten verkündest, die keine sind. Z.B. Huber geht es als Ziel ausgesprochen nicht darum, Dissoziation zu fördern. Im Gegenteil. Das resultiert -so meine Vermutung- daraus, dass du Dinge aus dem Zusammenhang reißt oder an Begriffen aufhängst... schon mehrmals aufgefallen. Und das lasse ich dann auch nicht so stehen. Deine Meinung nimmt dir auch keiner. Die kann ja jeder nachlesen. Dennoch nehme ich mir die Freiheit, eine abweichende zu äußern.
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 22:56

Stern, es interessiert mich nicht, was du schreibst.

Noch Mal für alle, nachdem Stern hier mal wieder ihre Märchenstuden hatte:

Genau das, was Igelkind schreibt meine ich, wenn ich sage, dass ich es bedenklich finde, wenn Therapeuten Methoden anwenden, die die Dissoziation fördern:
Trotzdem gingen mir dann seine Fragen wie "wer ist jetzt da?" und auch "wie alt sind sie jetzt?" auf den Wecker.
Auf die erste Frage antwortete ich konsequent immer mit "ich", und was die Frage nach dem Alter betrifft, habe ich ihn "umerzogen" damit er fragt" wie alt FÜHLEN sie sich?"
Ich hab mich auch geweigert, den Teilen verschiedene Namen zu geben.
(...)
Mit mir in Kindersprache reden geht gar nicht, das habe ich meinem Therapeuten auch gleich abgewöhnt.
Ebenso Sinarellas
Ich praktiziere aber auch ganz fest seit Stellung der Diagnose das ICH und nichtmehr das ständig "ich muß mit wir schreiben und wir sehen das so blabla". Das ist in meinen Augen alles andere als hilfreich.
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:06

Huber schreibt in "Wege der Traumabehandlung: Trauma und Traumabehandlung, Teil 2": Überblick über die Psychotherapie bei DIS: Intergration ist ein generelles Behandlungsziel. (...) Wo immer möglich, sollte die Behandlung der KlientIN dazu verhelfen, ein zunehmendes Gefühl für ein integriertes, alltagstaugliches Selbst zu erhalten.

Oder in Multiple Persönlichkeiten: seelische Zersplitterung nach Gewalt: Optimales Therapieziel ist die vollständige Integration der »Personen« und ihre Fusion zu einem einzigen, ganzheitlichen »Ich«.

Insofern empfinde ich es als sehr irreführend, dauernd zu verbreiten, Huber würde es darum gehen, Dissoziation zu fördern. Wenn -so wie es aussieht- alles mögliche falsch gemacht wird, was falsch gemacht werden kann, so ist das allerdings wenig verwunderlich, wenn das dann Zerstückelung fördert. Nur geht es dann um einen Behandlungsfehler.
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:18

Diejenige mit den Märchen bin nicht ich.
Jenny Doe hat geschrieben:Genau das, was Igelkind schreibt meine ich, wenn ich sage, dass ich es bedenklich finde, wenn Therapeuten Methoden anwenden, die die Dissoziation fördern:
Wenn Dissoziation bereits vorhanden ist, wird diese dadurch nicht gefördert, wenn man die Innies benennt.

Um plastischer zu machen : Das ist nun kein Märchen, sondern nun Sendung mit der Maus :

Das ist so ähnlich wie wenn ein rotes, blaues, gelbes und grünes Osterei versteckt ist, und der Patient eines davon gefunden hat und dann in der Therapie Hand hält... und der Therapeut dann fragt: Welche Farbe hat denn das Ei? Es wird also etwas angeschaut, was vorhanden ist, aber versteckt war.

Nur sollte man halt nichts Neues schaffen und das zunehmend aus der Persönlichkeit herauslösen.

Also wenn aus ursprünglich 4 versteckten Eiern gefühlt ein Lastwagen von Eiern wird.

Wenn man hingegen fragt: Könnte es neben dem gelben Ei, das sich gerade gefunden haben, vielleicht auch ein rotes Ei geben, kann der Patient ja oder nein sagen (wie er es eben sieht). Und vielleicht hält er das rote Ei ja irgendwann in den Händen (oder auch nicht). Aber das ist dann kein neues Ei, sondern eines dass vorher nur versteckt war.

Und das Ziel ist: Ah, da ist ja das Nest (Gesamtheit), das mal 4 Eier enthalten hat, wovon eines rot, eines blaues, eines gelb und eines grün war ... und mithin nicht, dass man sich dauernd nur mit dem roten Ei beschäftigt.

Ich finde Igelkind geht damit gut um.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.10.2014, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Tamila
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:23

Mal so zwischenrein....mir wird ganz schlecht (wirklich nicht im übertragenen Sinne) und es verwirrt mich, was hier diskutiert wird.
Ich fand jede Art von Teile-Arbeit sehr schwierig die mit Dissoziation direkt zu tun hat.
Mir hat nur die Gestalt-Therapie-Teile-Arbeit geholfen, wo einfach etwas kurz "ausgesiedelt" wird um es anzusehen oder sich einzufühlen. Die Arbeit von Reddemann mag ich mehr, als die von Huber, mit der ich selbst auch nichts anfangen kann.
Ich habe ja öfters mal versucht, Anteile in mir zu benennen und mache das aktuell nur im Rahmen von Gestalttherapietechniken, und nur bewusst vorrübergehend. Alles andere macht mich verwirrt und fördert wie es aussieht meine Depersonalisationsneigung oder auch das derealisieren. Ist ja klar, jede Arbeit MIT Teilung unterstützt Teilung doch.
Wenn jemand DIS wirklich hat, wird er das aber vielleicht gar nicht wahrnehmen. Er bekommt es ja nicht mit.

Ich kann Igelkinds Wahrnehmung auch gut nachvollziehen. Mein Therapeut fragte mich auch mal "wie alt bist du jetzt" und ich sagte nach kurzem Überlegen "7" und er meinte, "das passt". Heute ist mir klar, dass dies einfach eine Eingrenzung war, denn in diesem Alter muss zwar etwas "eingefroren" sein, was aber nicht heißt, dass es wirklich völlig von mir abgetrennt ist.
Man kann diese Frage so stellen, dass sie einfach für den Moment gedacht ist um etwas herauszufinden, und nicht, um jetzt Teile einer Persönlichkeit aufzuspüren und "festzuhalten". Jede Fixierung ist ungesund, so denke ich heute. Alles Lebendige ist veränderbar und veränderlich. Alles andere ist "tot" oder "künstlich". Das ICD-10 ist auch künstlich und tot, wenn mans mal so sieht und im Grunde für Heilung völlig unwesentlich. Ein Therapeut sollte wissen, wann grundlegende Phänomene wie Angst, Trauer, Trauma usw. was erforderlich machen im Umgang und für die Heilung.

Hey , Stern, ein "neuer" Welli....süß das Hähnchen, noch ganz jung zur Zeit des Fotos, oder? Mein mausern noch was das Zeug hält zur Zeit und Hennen und Hähne leben aktuell geschlechtergetrennt....mal so off topic, weil mich dein Avatar immer so animiert....

LG Memory
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:26

Zu Huber. Huber selbst sagt, dass erst mal die Multiplizität geschaffen werden muss, das Multipelsein gefördert wird, so dass eine Differenzierung eintritt. Das wird dadurch errreicht, dass die Personen eingeladen werden (so formuliert sie das an einer anderen Stelle) rauszukommen, der Therapeut diese individuell anspricht und mit diesen individuell arbeitet.
Viele Kritiker der TherapeutInnen, die mit Multiplen arbeiten, bringen vor: Diese TherapeutInnen würden durch ihr Eingehen auf das „Wahnsystem“ der Betroffenen die Multiplizität erst schaffen. Man mag es erstaunlich finden: Ja, das stimmt in gewisser Weise. Es ist zwar kein „Wahnsystem“, sondern die Multiple hat tatsächlich eine Fülle durch starke amnestische Barrieren voneinander getrennter Persönlichkeitsanteile, die sich jeweils als „Ich“ fühlen und jeweils voll und ganz die Kontrolle über Denken, Fühlen und Handeln der Gesamtperson übernehmen. Doch dadurch, dass die Therapeutin diese zulässt und die Klientin auch noch ermuntert, ihre jeweils unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile („Personen“) „da“ sein zu lassen, und diese jeweils individuell anspricht und behandelt, wird zunächst das Multipelsein gefördert, als eine Differenzierung eintritt“.
Michaela Huber. Multiple Persönlichkeiten. Überlebende extremer Gewalt. Seite 269

Ich halte diese Vorgehensweise für bedenklich. Es steht jedem frei eine andere Meinung zu haben.
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:30

Memory hat geschrieben:Ist ja klar, jede Arbeit MIT Teilung unterstützt Teilung doch.
Wenn man richtig arbeitet, dann nicht...

Das ist nicht das Ziel von Arbeit mit Teilen.
Hey , Stern, ein "neuer" Welli....süß das Hähnchen, noch ganz jung zur Zeit des Fotos, oder? Mein mausern noch was das Zeug hält zur Zeit und Hennen und Hähne leben aktuell geschlechtergetrennt....mal so off topic, weil mich dein Avatar immer so animiert....
Das Foto ist neuer... aus der Mauser ist er größtenteils schon heraus. War bei Kauf auch nicht mehr ganz jung. Aber insgesamt ist er noch recht jung. Mit Schnabelmilben hatte er auch schon zu tun, was zum Glück auskuriert ist.
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Tamila
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Beitrag Fr., 10.10.2014, 23:31

Ich habe die CD und Buch "mein geheimer Garten" oder so ähnlich von M.Huber.

Und ich komme damit schon nicht klar....ist mir schon zuviel mir vorzustellen, mich in dem Alter und in dem Alter und mit einem zukünftigen Abbild von mir zu treffen. Das ist einfach ein ZUVIEL an mir ! Das erschlägt doch jede Seele...

Mein Therapeut hat mich da gut gefördert. Er sieht mich. Er findet meinen Vornamen wesentlich. Mein Ich, meine Seele. Ich war Kind, war Jugendliche, bin aber Erwachsene. Ja vielleicht habe ich in mir unbefriedigte Bedürfnisse und ärgste Nöte versteckt und für mich unsichtbar gemacht. Er versucht mich damit in Kontakt zu bringen, was ich brauche um gut zu leben, wie ich heute bin.

Die Ganzheit ist wesentlich für einen Menschen.
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