Kann man meiner Meinung nach so pauschal auch nicht sagen... du hattest schlichtweg eine andere Störung, daher passt für dich manches nicht, sondern eher das von dir beschriebene. Ich halte es ebenso für bedenklich, pauschal anzunehmen oder so zu arbeiten, dass alles der Patient selbst ist [er aber z.B. depersonalisiert]. Es gibt schließlich auch manches, was von außen eingeredet wurde... und evtl. weniger damit zu tun hat, was der Patient selbst ist. Sondern was eher zu korrigieren ist. Wichtig ist aus meiner Sicht daher eher, dass man erkennt, was Sache ist... wie man das dann nennt, erachte ich für sekundär. Gibt viele Mechanismen, um etwas auszublenden... und dementsprechend unterschiedlich kann die Vorgehensweise sein. Deine Thera hat das offensichtlich eklatant falsch erkannt, was bei dir Sache ist. Und ja, ich glaube, darin ist auch nicht jeder Thera erfahren, sondern bedient dann mglw. irgendwelche Schablonen oder 2-3 Tages-Fortbildungsvorträge.Jenny Doe hat geschrieben:Eine Therapie sollte darauf abzielen, dass der Klient lernt zu akzeptieren, dass es das selber ist und selber erlebt hat. Aber das ist meine Meinung.
Wenn jemand keine verschiedenen (Kind)Anteile hat, macht es natürlich auch erdenklich wenig Sinn, damit zu arbeiten oder solche zu konstruieren oder suchen zu lassen. Ansonsten geht es um Verbindung, die nicht unbedingt unbedingt immer Verschmelzung sein wird... aber umso stressfreier wird so eine System dann auch, je besser das gelingt. Wenn jemand zunehmend zerstückelt wird, läuft natürlich etwas falsch... allerdings ist davon zu unterscheiden, was einer Aufdeckung von etwas entspricht, was evtl. sehr wohl zum Patienten gehört. Ich denke auch, das ist in der Tat mitunter schwer zu unterscheiden, womit man es zu tun... sowohl für Patient als auch Therapeut. Hinzukommt, dass die Diagnosekriterien in dem Bereich vermutlich mehr schlecht als recht sind, weil die Ausgestaltung indviduell sehr unterschiedlich sein kann (wie auch Memory beschreibt) und die Schablone dann irgendwie defizitär ist. Ist wahrscheinlich ähnlich, wie 1 Mio. Menschen 3 Kategorien zuzuordnen wollen, die aber die Merkmale dieser Menschen möglichst gut treffen sollen. Und selbst wenn jemand schauspielert, so kann das einer Störung entsprechen... dann halt evtl. einer anderen. Ich denke, man kann es Theras noch nicht einmal unbedingt anlasten, wenn sie falsch diagnostizieren... weil ICD und Informationen über bestimmte Störungen nicht gerade der Hit sind. Denn gerade, was Traumata angeht, so gehört das zunehmend in die Ausbildung augenommen, was eben früher nicht unbedingt der Fall war. Das ist ein eher neuerer Bereich. Ich glaube, es ist wie im körperlichen Bereich: Ein PT kann kaum alle Störungen gleichermaßen gut abdecken. Forbildung ist ja löblich... aber wenn man sich dann nach einer 2-3-Tages-Fortbildung an einem Patient versucht, um sein neues Wissen auszuprobieren, finde ich das dann auch fraglich, wenn der Patient dann eher Versuchskarnickel ist. Denn man kann auch in der Psyche eines Menschen viel Schaden anrichten... tragischerweise umso mehr, je vorbelasteter ein Patient ohnehin bereits ist.