Definitionsmacht und Psychotherapie / @EinTherapeut
Ich finde ohnehin Interessant , dass dieses autarke Vorgehen keine Konsequenzen nach sich zog. Man stelle sich einen Therapeuten in Ausbildung vor, der scheinbar eine Schulenferne Methode anwandte, eine die die Supervisorin nicht kannte...
Aber wahrscheinlich unterscheiden sich da wohl Deutschland und die Schweiz.
Aber wahrscheinlich unterscheiden sich da wohl Deutschland und die Schweiz.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Ja, Eigenwilligkeit kann oft zum Stolperstein werden. Gerade für die Ausbildung fände ich es auch ratsamer, sich an die lehrtechnischen Vorgaben zu halten. Klar dass man später pragmatischer vorgehen kann, das ist auch in anderen Berufsgruppen bekannt. Doch innerhalb der Ausbildung steht und fällt alles mit den vorgegebenen Methoden. Das erinnert mich an meine Schulzeit, wo ich in Mathe die Aufgaben nach einer anderen - auch richtigen - Methode löste. Mein Lehrer war nicht gerade begeistert, weil es ja darum ging, die aktuellen Formeln anzuwenden in den Aufgaben. Das wollte ich aber nicht, weil mir Formeln suspekt waren. Ich bin auch ein Mensch, der immer eigenwillig war und bei den Lehrern und allen Autoritäten aneckte. Es hat mir nicht viel gebracht und heute würde ich schon auch klüger vorgehen und die Betrachtungsweise des Lehrers einbeziehen. Man lernt ja auch dazu und wägt ab, ob sich der Eigensinn lohnt oder eher einem selbst oder womöglich noch anderen schadet.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Ich schliesse mich insoweit an, indem ich zugebe, dass schon der Nick "EinTherapeut" mich dazu gebracht hat, die Beiträge zu überspringen.Waldschratin hat geschrieben:Mit Sicherheit wärest du in nem Therapeutenforum damit besser aufgehoben.Nur,soweit ich das bisher mitbekommen habe,haben die Theras kaum Zeit und Muse zu so nem Forum und haben ihren Austausch mehr im direkten Miteinander.EinTherapeut hat geschrieben:@Waldrschratin:
Es geht schlussendlich um das Psychiatriesystem. Wäre ich nicht Therapeut, hätte ich zum Glück nicht damit zu tun. Ich selbst leide aber darunter. Nicht als Privatperson, sondern als Therapeut. Leider ist mir kein so belebtes Therapeutenforum bekannt. Sonst wäre ich dort evtl. besser aufgehoben. Aber der Trialog-Gedanke ist mir eigentlich auch sehr nahe.
Ich frag mich allerdings - weniger mißtrauisch denn neugierig - warum du dann nicht von Anfang an geschrieben hast : Ich bin Therapeut und hab meine Probleme mit dem Psychiatriesystem,unter dem ich leide in meinem Job ?
Ich bin mir recht sicher,da hättest du hier jede Menge Solidarität unter den Klienten gefunden. Allerdings natürlich aus deren Sicht und Erleben - und das ist (Weiß ich aus eigener Erfahrung auch...) ja recht
ohnmächtig.
Trialog ist mein Ding auch. Nur spiel ich da gern von vorneherein mit offenen Karten und finde das auch unabdingbar,wenn ein Trailog fruchtbar sein soll.Daß dabei jeder Beteiligte mal in diese,mal in jene Rolle schlüpft oder sich in zweien gleichzeitig befindet,gehört da mit dazu.Aber eben genauso,daß man da sehr am Ball bleibt,diese sich ständig ändernden Rollen zu reflektieren und ordentlich im Blick zu behalten.
Nachdem ich ein bischen gelesen habe, habe ich erfahren, dass "EinTherapeut" in Ausbildung ist.
Naja, ein Student ist manchmal ziemlich arm dran, denn er muss lernen, was ihm als lernenswert vorgesetzt wird und das ist keine befriedigende Situation für einen Narzissten.
Mfg
haluro
@Haluro,
wahrscheinlich hast Du sogar recht.
Ich frage mich schon die ganze Zeit wo die positiven Aspekte bleiben. Z.B Dankbarkeit und Demut, von älteren Menschen
noch viel lernen zu dürfen, dass die Eltern die Ausbildung teilfinanzierten usw.
Es ist klar, dass wenn man etwas revolutionieren möchte, die Missstände anprangert....
Aber bei der von Dir genannten Personengruppe, fällt ja ein typisches Verhalten aus. Schuld sind immer all die äußeren Umstände, seinen Beitrag, den man selbst dazu beiträgt wird ignoriert.
Aber ich bin leider immer zu schnell mit meinem "Das Ding hat immer 2 Seiten" und positives, objektives, realistisches Denken ist hier auch nicht so gern gesehen, wie mir scheint.
Na ja
wahrscheinlich hast Du sogar recht.
Ich frage mich schon die ganze Zeit wo die positiven Aspekte bleiben. Z.B Dankbarkeit und Demut, von älteren Menschen
noch viel lernen zu dürfen, dass die Eltern die Ausbildung teilfinanzierten usw.
Es ist klar, dass wenn man etwas revolutionieren möchte, die Missstände anprangert....
Aber bei der von Dir genannten Personengruppe, fällt ja ein typisches Verhalten aus. Schuld sind immer all die äußeren Umstände, seinen Beitrag, den man selbst dazu beiträgt wird ignoriert.
Aber ich bin leider immer zu schnell mit meinem "Das Ding hat immer 2 Seiten" und positives, objektives, realistisches Denken ist hier auch nicht so gern gesehen, wie mir scheint.
Na ja
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Das meinte ich mit dem Glas halbvoll zu sehen. Meistens ist es Einstellungssache. Hoffe mal, dass es nicht gleich ein so tiefergehendes Muster ist. Doch weiß ich von mir selbst, wie sehr man sich im Wege stehen kann. Ich denke auch, dass vieles nicht als selbstverständlich zu nehmen ist. Ich könnte meinem Neffen/Pflegesohn eine solche Ausbildung nie ermöglichen, er müsste davor länger arbeiten und das Geld selbst zusammensparen, bevor er überhaupt eine solche Ausbildung beginnen könnte. Ehrlich gesagt kann ich ihm aktuell nicht mal die Matratze neu kaufen, obwohl die alte echt auf den Müll gehörte.
Zuletzt geändert von (e) am Di., 01.10.2013, 06:25, insgesamt 2-mal geändert.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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@ EinTherapeut,
ich weiß nicht wie fit Du in der Methodik der Schematherapie bist, aber aus der Perspektive betrachtet lese ich bei
Dir ein Misstrauens/Unterwerfungsschema heraus, informiere Dich da mal und das meine ich nicht pathologisierend,
denn jeder Mensch bildet kognitive Schemata aus.
Das würde möglicherweise erklären, warum Du Dich als Opfer begreifst und gleich noch Therapeuten unterstellst,
sie würden indirekt durch Medien und die Psychpathologie desTraumas selbst eine Vermeidungshaltung in Bezug auf Traumatisierung einnehmen.
Kannst drüber nachdenken, es aber natürlich auch lassen.
Beste Grüße
ich weiß nicht wie fit Du in der Methodik der Schematherapie bist, aber aus der Perspektive betrachtet lese ich bei
Dir ein Misstrauens/Unterwerfungsschema heraus, informiere Dich da mal und das meine ich nicht pathologisierend,
denn jeder Mensch bildet kognitive Schemata aus.
Das würde möglicherweise erklären, warum Du Dich als Opfer begreifst und gleich noch Therapeuten unterstellst,
sie würden indirekt durch Medien und die Psychpathologie desTraumas selbst eine Vermeidungshaltung in Bezug auf Traumatisierung einnehmen.
Kannst drüber nachdenken, es aber natürlich auch lassen.
Beste Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Ich glaube eher, dass es mit dem Aufwachsen in einem offenbar recht begüterten Elternhaus zusammenhängt. Ich habe noch nie erlebt, dass Kinder aus "reichen" Elternhäusern wirklich realistisch denken. Das wird ihnen im Elternhaus nicht beigebracht. Es wurde ja immer alles gekauft und bezahlt von Kindesbeinen an. Das soll jetzt kein Vorurteil sein, es sind meine Erfahrungen mit Kindern aus gutbetuchten Elternhäusern. Da ist das Aufwachen später dann natürlich nicht so schön. Sogar meine Mutter, die zuerst reich aufwuchs, aber den Bankrott ihres Vaters miterlebte, hatte früher lange wie ihre Geschwister diesen "Anspruch", den hat sie später aber verlor, als sie 7 Kinder ohne Geld zu versorgen hatte. Auf einmal musste sie mit kleinen Fächern hantieren, für jeden Tag ein paar kleine Banknoten einteilen, damit wir durchkamen. Spielsachen gab es da nicht. Sie hat vieles selbst gemacht, auch die Kleider.
Lieben Gruß
elana
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Das ist natürlich sinnvoll - spricht ja nicht gerade für den Erfolg dieser Methode, wenn sie nur funktioniert, wenn man mit den Leuten kommuniziert, die sich mit denselben Floskeln ausdrücken...Das wäre sicher eine sinnvolle Selbsthilfebewegung. Anonyme GfK-ler oder so. Sehne mich auch manchmal danach. So als kleine Auftankoase für den Alltag.
Ich finde es schon interessant, mit welcher ablehnenden und feinseligen Haltung hier einem angehenden Psychotherapeuten begegnet wird, von dem man etwas Persönliches erfährt. Noch ist EinTherapeut nur ein ganz normaler Mensch, mit menschliches Sorgen, Gedanken und Nöten. Doch eines Tages ist EinTherapeut ein ausgebildeter Psychotherapeut und therapiert Klienten (vielleicht sogar User hier?), die von ihm nichts Privates erfahren. Dann wird EinTherapeut in den Genuß kommen, von Klienten geliebt und angehimmelt zu werden, Klienten werden sich in ihn verlieben, werden sie bei ihm wohl und sicher fühlen, werden Tränen weinen, wenn der Tag kommt, an dem die Kasse die Therapie nicht mehr bezahlt, ... und werden den Wunsch äußern ihren tollen Therapeuten gerne privat kennenzulernen und etwas Persönliches über ihn zu erfahren.
Willkommen in der Realität.
Willkommen in der Realität.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Na toll, wenn DAS die Motivation ist, Psychotherapeut zu werden, dann läuft aber gewaltigst etwas schief, oder?!?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 6034
Ich denke, wenn man ein richtig guter Therapeut werden will, der seinen Job wirklich ernst nimmt, dann sollte sich das in einer inneren Haltung widerspiegeln, die man durchaus auch schon während der Ausbildung einnehmen darf...
Man wird ja nicht nur durch die Ausbildung zu einem Therapeuten - so nach dem Motto: "Was vor dem Tag meiner Approbation war, ist egal - ab heute wird alles anders und besser".
Dass du, Jenny, hier so abfällig über die Übertragungsliebe schreibst, ist zum Beispiel auch typisch für eine feindliche Haltung den bedürftigen Patienten gegenüber. Du weißt ja sicher ziemlich gut, dass man sich nicht unbedingt in die Person des Therapeuten verliebt, sondern dass man dabei überträgt. Insofern ist so ein Satz wie: "...und in zehn Jahren werdet ihr ihn alle anhimmeln" natürlich unsinnig, denn niemand wird ihn anhimmeln, weil er der Held ist, der wider alle Hürden seine Ausbildung geschafft hat, sondern sie werden ihn - sollte es jemals dazu kommen - deshalb anhimmeln, weil sie in ihrer Therapie alte Beziehungsmuster re-inszenieren. ER kann sich mit dieser Feder sicher nicht schmücken.
Man wird ja nicht nur durch die Ausbildung zu einem Therapeuten - so nach dem Motto: "Was vor dem Tag meiner Approbation war, ist egal - ab heute wird alles anders und besser".
Dass du, Jenny, hier so abfällig über die Übertragungsliebe schreibst, ist zum Beispiel auch typisch für eine feindliche Haltung den bedürftigen Patienten gegenüber. Du weißt ja sicher ziemlich gut, dass man sich nicht unbedingt in die Person des Therapeuten verliebt, sondern dass man dabei überträgt. Insofern ist so ein Satz wie: "...und in zehn Jahren werdet ihr ihn alle anhimmeln" natürlich unsinnig, denn niemand wird ihn anhimmeln, weil er der Held ist, der wider alle Hürden seine Ausbildung geschafft hat, sondern sie werden ihn - sollte es jemals dazu kommen - deshalb anhimmeln, weil sie in ihrer Therapie alte Beziehungsmuster re-inszenieren. ER kann sich mit dieser Feder sicher nicht schmücken.
@Jenny Doe: Kommt auf die Patienten/Klienten an, könnte natürlich auch zu Behandlungsfehlern führen und dann sind es diese Patienten, die bei der Patientenanlaufstelle Klage führen. Und dort gäbe wieder jemand, der sich für solche Fälle interessiert und hofft, "das System" ändern zu können. So beginnt der Kreislauf wieder von vorne.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Außerdem sollte diese Übertragungsliebe am Ende einer Therapie aufgelöst werden. Tut das ein Therapeut nicht, weil er sich lieber in der "Liebe" seiner Patienten sonnt, oder diese sogar ausnutzt, dann ist das ein Narzisst, der mehr Schaden anrichtet als Nutzen.
Das Forum ist voll von diesen Opfern!
Ich denke mal, es ist ganz gut, dass du dich für die Wirtschaft entschieden hast, Jenny.
Das Forum ist voll von diesen Opfern!
Ich denke mal, es ist ganz gut, dass du dich für die Wirtschaft entschieden hast, Jenny.
Den Patienten, die einen Thera anfeinden oder wechselnd entwerten und anhimmeln, wird ein Therapeut regelmäßig auch begegnen . Da kann er dann evtl. GFK zum Einsatz bringenIch finde es schon interessant, mit welcher ablehnenden und feinseligen Haltung hier einem angehenden Psychotherapeuten begegnet wird, von dem man etwas Persönliches erfährt. Noch ist EinTherapeut nur ein ganz normaler Mensch, mit menschliches Sorgen, Gedanken und Nöten. Doch eines Tages ist EinTherapeut ein ausgebildeter Psychotherapeut und therapiert Klienten (vielleicht sogar User hier?), die von ihm nichts Privates erfahren. Dann wird EinTherapeut in den Genuß kommen, von Klienten geliebt und angehimmelt zu werden, ...
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich weiß zwar nicht, welche Methode du angewandt hast....Ohoh ....aber dir ist schon klar, dass nicht alles, was für einen Patienten als angenehm und stimmig empfunden wird, für ihn auch tatsächlich gut und hilfreich ist, oder?!?EinTherapeut hat geschrieben:Momentan habe ich gute Rahmenbedingungen um sehr authentisch mit meinen Patienten Therapie zu machen. Nach meinem Empfinden ist das für beide sehr stimmig.
Eine Supervisorin von mir hat mich auch schon (wohl aus einer schlechten Laune heraus) dafür gerügt, dass ich in der Behandlung eines Falles eine Methode verwendet habe, die ihr nicht bekannt war....
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