Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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faquju
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 13:09

(ja der Nick hehe )

Dann warst du also seit dem Kindesalter dem Leben gegenüber schon pessimistisch eingestellt?! Mit Berücksichtigung für eventuell negativ einprägenden Geschehnissen, kann ich das gut nachvollziehen und erlaube mir dich demnach auch als Charakterstark zu bezeichnen.

Jedenfalls trägt man mental selbst viel zur positiv- oder negativen Lebenseinstellung bei, was auch das Leben abgesehen von der Psyche stark beeinflusst.

Darf ich fragen ob du Psychotherapie machst?

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Thread-EröffnerIn
Carla1
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Beitrag Fr., 01.03.2013, 22:22

Zur Zeit mache ich keine Psychotherapie. Habe aber mehrere Therapien hinter mir (mit verheerenden Folgen!)

Wollte nur sagen, dass es eben nicht immer so ist, dass man mal paar Wochen oder Monate "Depressionen" und/oder Suizidgedanken hat und dann das Leben wieder lebenswert findet, was hier und an anderer Stelle ja immer wieder behauptet wird. So was kann auch ein Dauerzustand sein!

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Tolya
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Beitrag Do., 07.03.2013, 12:24

ist das Leben ein Recht oder eine Pflicht.
Damit fängt letzendlich alles an.

Ein Auszug aus dem Belgischen Gesetz "Ein Recht auf Euthanasie hat in Belgien jeder Erwachsene, der seinen Todeswunsch freiwillig und wiederholt ausspricht. Ärzte müssen bestätigen, dass der Patient aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls an dauerhaften und unerträglichen psychischen oder physischen Schmerzen leidet, die medizinisch nicht gelindert werden können."

Und es ist der Patient der über sein Leiden entscheidet. vor kurzem gab es 2 zwillingbrüder die zusammen Sterbhilfe bekommen haben. Hatten eine seltsame Krankheit, waren schon blind und taub und es würde nur noch schlimmer werden.

hast du MS und willst di nicht in einem Rollstuhl rumfahren, brauchst du 3 Ärzte und Sterbehilfe ist erlaubt.
bist du 90, ist deine Frau tot, sind alle deine Freunde verstorben darf man um Sterbehilfe fragen.
Carla hat in Belgien recht auf Sterbehilfe wenn sie schon 30 Jahre leidet.

2 Lücken gibt es noch
Kinder und dementierenden (wird aber bald gelöst).

und nein, Es werden in Belgien nicht massenhaft Rentner, Kranke und Behinderte ermordet.

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che711
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Beitrag Di., 11.06.2013, 00:47

Carla1 hat geschrieben:Zur Zeit mache ich keine Psychotherapie. Habe aber mehrere Therapien hinter mir (mit verheerenden Folgen!)

Wollte nur sagen, dass es eben nicht immer so ist, dass man mal paar Wochen oder Monate "Depressionen" und/oder Suizidgedanken hat und dann das Leben wieder lebenswert findet, was hier und an anderer Stelle ja immer wieder behauptet wird. So was kann auch ein Dauerzustand sein!
Ich denke schon länger darüber nach. Ich finde die belgische Lösung in dieser Frage im Ansatz schon nicht schlecht, aber die Zeit darf nicht so lang sein.
30 Jahre ist wohl ein Witz ! Das müsste der Betroffene innerhalb von 1-2 Jahren mit Hilfe eines Arztes entscheiden können.
Jeder der sich dagegen ausspricht, war noch nicht in solch einer Situation.
Und ich kann dieses Gerede von neuen Medikamenten und Therapien nicht mehr hören !
Wie Carla1 geschrieben hat, kann so eine Depression/Psychose/Persönlichkeitsstörung ein Dauerzustand sein, der alles andere als angenehm für den Betroffenen ist. Da kann jeder Tag, jede Stunde zu einer großen Belastung werden. Wie gesagt, das kann sich ein psychisch Gesunder nicht vorstellen. Ich glaube auch nicht, das man zum Beispiel Menschen mit einer chronifizierten Depression noch helfen kann. Diese Menschen nehmen zwar ihre Medikamente und gehen regelmässig zum Arzt und zur Psychotherapie, aber es ändert sich nichts. Diese Betroffenen verlieren nach gewisser Zeit auch die Hoffnung.

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Beitrag Di., 11.06.2013, 01:37

Carla1 hat geschrieben:Zur Zeit mache ich keine Psychotherapie. Habe aber mehrere Therapien hinter mir (mit verheerenden Folgen!)
Magst Du Näheres berichten? Welche Therapieformen hast Du denn ausprobiert und für wie lange?
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 11.06.2013, 01:39

che711 hat geschrieben:Diese Menschen nehmen zwar ihre Medikamente und gehen regelmässig zum Arzt und zur Psychotherapie, aber es ändert sich nichts. Diese Betroffenen verlieren nach gewisser Zeit auch die Hoffnung.
Gehörst Du auch zu diesen Menschen? Bist Du in Therapie jetzt?
Lieben Gruß
elana

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che711
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Beitrag Di., 11.06.2013, 01:52

elana hat geschrieben:
che711 hat geschrieben:Diese Menschen nehmen zwar ihre Medikamente und gehen regelmässig zum Arzt und zur Psychotherapie, aber es ändert sich nichts. Diese Betroffenen verlieren nach gewisser Zeit auch die Hoffnung.
Gehörst Du auch zu diesen Menschen? Bist Du in Therapie jetzt?
Ja. Und ich bin auch in Therapie.

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Beitrag Di., 11.06.2013, 01:57

Hi che711

Mich würde interessieren, ob Du auch schon andere Wege gegangen bist, z. B. religiöse, wegen der Sinnfrage des Lebens. Was glaubst Du? (wenn ich das fragen darf)

Ich muss für mich sagen, dass mir meine Religiosität den eigentlichen Lebenssinn gibt und dies keine Psychotherapie herbeizaubern kann. Psychologie ist zu wenig, da gibt es noch viele andere Wege, die auch noch einen Versuch wert sind.

Meine Schwester war auch jahrzehntelang todessehnsüchtig und suizidal. Jetzt nicht mehr, ganz im Gegenteil. Ihr hat die Religion geholfen (nicht unbedingt die offizielle).
Lieben Gruß
elana

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che711
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Beitrag Di., 11.06.2013, 02:10

Hallo Elana !

Es gibt vielleicht Menschen für die Religion die Lösung ist. Für mich ist das keine Lösung. Ich glaube auch nicht, das man mir mehr helfen kann.
Ich weiß nicht ob diese Sinnfrage nach dem Leben überhaupt einen Sinn ergibt ?!

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Beitrag Di., 11.06.2013, 03:17

Welchen Sinn macht es denn zu sterben?
Lieben Gruß
elana

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che711
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Beitrag Di., 11.06.2013, 16:32

Hallo Elena !
elana hat geschrieben:Welchen Sinn macht es denn zu sterben?
Das Sterben hat wahrscheinlich keinen Sinn. Aber für den Betroffenen stellt sich diese Frage nicht. Das Leiden hätte ein Ende.

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che711
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 00:02

Hallo Elana !

Meine Meinung hat sich nicht geändert. Ich denke immer noch so über diese Sterbehilfe.

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hawi
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:52

Gerade in der Flimmerkiste gesehen, jedenfalls zum Teil.
Auch wenn der Thread hier, den ich erst jetzt sehe, mir rausgesucht habe, sicher noch mal anders thematisiert.
Ich meine (hoffe), das folgende passt hier rein.
Todeswunsch - Soll Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stehen?
Interview mit Silvia Bovenschen


LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell


pandas
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:56

Erstaunlich, welche Veränderung selbst noch bei den Befürwortern hier sich in der Zeit seitdem ergab, so dass ich mich immer noch frage, ob sie sich selbst anderes gestehen als anderen psychisch kranken Menschen, die mal Suizidgedanken haben.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 22:06

Ach, wie ich die heuchler mit dem Argument des Selbstbestimmten Todes hasse...
Ebenso diejenigen, die zwar Sterbehilfe einschränken wollen (auf Behinderte, Alte, unheilbar Kranke, vielleicht auch Asoziale, Straffällige, Unangepasste, Arbeitslose, der eigenen Karriere zuwiederlaufende - aber darüber darf man noch nicht diskutieren), jedoch jegliche Selektion leugnen, damit die Leute nicht an den Geschichtsunterricht denken. Dabei vermittelte der Geschichtsunterricht nicht, dass die Nazis die Euthanasie nicht erfunden haben und dass das nur möglich war, weil viele damit einverstanden waren, weshalb auch immer. Das ist so ähnlich wie Pelz waschen, ohne nasszumachen.

Wenigstens der Wahrheit ins Gesicht sehen, die Leute nicht betrügen, die sich gern betrügen lassen. Ich als Befürworterin stehe zu alledem. Ja, es wird ein gesellschaftlicher Druck auf bestimmte Gruppen entstehen und ja, es gibt historische Ähnlichkeiten. Sorry Leute.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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