Nuklearkatastrophe in Japan

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Ive
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:04

Während wir hier uns "einen Kopf" machen:

Japan braucht deine Hilfe


Rotes Kreuz: Spendenkonto: 41 41 41,Bank für Sozialwirtschaft,BLZ: 370 205 00,Stichwort: Tsunami 2011
Caritas International Freiburg: Spendenkonto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00: Stichwort Tsunami
Aktion Deutschland Hilft e.V.: Bank für Sozialwirtschaft, Kontonummer 10 20 30, BLZ 370 205 00, Stichwort: Erdbeben/ Tsunami Japan

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leidend2009
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:05

Ive hat geschrieben: Das finde ich jetzt auch erschütternd ... Sind wir so abgestumpft? Haben wir es deshalb "verdient"?
Abgestumpft...ich weiß es nicht.
Und wir ja scheinbar auch nicht, angeblich leiden hier ja viele andere mit.
Ich konnte nur für mich feststellen, dass ich nicht in dem Maße gefühlsmäßig beteiligt bin, wie ich finde, dass ich es sein müsste.
Da ich beruflich bedingt derartige Ereignisse recht schnell und aktuell mitbekomme, ist das auf der Arbeit natürlich auch Thema.
Ich weiß nicht, warum ich mich in solchen Fällen eher unbeteiligt fühle .
Als ich einem meiner Kunden sagte, dass mir dafür vielleicht auch einfach die Vorstellungskraft fehlt, meinte er, er könnte sich das gut vorstellen. Aber er war nachsichtig mit mir und meinte, er hätte aber schließlich auch Krieg erlebt, er glaubte, das wäre vielleicht vergleichbar.
Vielleicht bin ich aber auch einfach abgestumpft... kann schon sein.

Und verdienen ist eher wörtlich zu nehmen und eben als "Verdienst" für erbrachte Leistungen zu betrachten.
Es wird nahe am Wasser gebaut, da kommt es bisweilen zu Überflutungen.
Es werden Hochhäuser in Erdbeben-Gebiete gebaut, die fallen zusammen.
Der Mensch baut Holzhütten in Hurricane-gefährdete Regionen und wundert sich, dass sie bei Stürmen wegfliegen.
Das hat mit Karma (wie ich hier gelesen habe) nicht viel zu tun, es ist einfach die Konsequenz dessen, was der Mensch tut und die Quittung bekommen wir irgendwann dann nunmal dafür.

Man muss nicht hellsehen können, um zu wissen, welche Gefahren ein Atomkraftwerk birgt.
[Ironie]Macht aber alles nichts, hauptsache mein Rechner kann zwei Tage durch laufen und mein Parkplatz ist nachts beleuchtet. Natürlich müssen Schaufenster von Geschäften, die gar nicht geöffnet sind, nachts beleuchtet sein und die bunten Werbeplakate überall sind doch auch eigentlich ganz schön...[/Ironie]

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autumnflower
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:08

Saul hat geschrieben:Ich vermute, dass die, die nun dort vor Ort weitermachen, es aus einem Ehrgefühl heraus tun - ganz nach dem "Kamikaze-Prinzip" (Tokkotai).
Sie wissen, dass sie das nicht überleben, wollen aber etwas für ihre Nation und für die Welt tun, weil es sonst keiner macht.
Daran dachte ich auch sofort, in Tschernobyl gab es ja genau solche Helfer. Ich bin jedoch insgesamt noch vorsichtig bei der Beurteilung der Situation, denn alles ist so unklar. Die Amerikaner stellen z.B. ein höhere Radioaktivität fest als die Japaner. Dann denke ich wieder an Tschernobyl, wie sich damals zumindest teilweise bemüht wurde, das Risiko für den Einzelnen gering zu halten. Und auch an die Möglichkeiten, sich zumindest ein bisschen zu schützen, Bereiche mit weniger Strahlenbelastung, Schutzanzüge, Kernphysiker, die sich sehr gut auskennen und man kann davon ausgehen, dass sie alle Schutzmassnahmen ergreifen, die möglich sind. Man weiss einfach nicht, was da momentan vor sich geht... Momentan verlasse ich mich eigentlich nur auf die ARD-Berichtererstattung und auf das ARD-Team vor Ort. Hetkämper war jedenfalls gerade im Interview leicht fassungslos, sie sind nun auch aus Tokio raus, er wundert sich über die "Kopflosigkeit" der Japaner, die sich nun freiwillig melden und auch über die unterschiedlichen Aussagen von den Amerikanern und Japanern.
Sandy hat geschrieben:Von den 50 Spezialisten sollen ja bereits 5 gestorben sein, 2 werden vermisst. Bei diesen Leuten gehe ich auch von Spezialisten aus, obwohl gesagt wurde, dass ein Teil davon einfache Arbeiter des Kernkraftwerkes sind.
Laut ARD sind 20 Mitarbeiter verstrahlt und einer schwer, zumindest war das eine Info am morgen.


S.Wortschatz
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:09

Wer oder was sind Helden ? Helden - Ein "verbrannter" Begriff, ja oder nein ?

Ja, Heldentum ist ein verbrannter Begriff für mich
Die Zuschreibung, dass wer ein Held sein kann oder sich heldenhaft aufopfert,
kann erstmal unglaubwürdig erscheinen, blickt man in die Geschichte,
wurde doch in der Vergangenheit der Geschichte der M.enschheit
das Heldentum höchst unterschiedlich bewertet und lange Zeit allein
dem Wirken und Können der Männer zugeordnet.

So bezeichnete man früher, aber auch bis heute noch, Krieger und Soldaten
beiweilen als "...Helden, die sich heldenhaft in Schlachten stürzten",
sich (nur) dort beweisen und bewähren konnten als echte Männer.

Wenn sie für die falsche Sache kämpften, konnten sie meines Erachtens
niemals wahre Helden gewesen sein. Die, die für die richtige Sache gekämpft haben,
wie die Amerikanischen Soldaten im 2.Weltkrieg jedenfalls im Kampf gegen Hitler,
haben es ja aus unterschiedlichen Motiven getan, einige aus Patriotismus,
einige aus humanistischen weltanschaulichen moralischen Gründen,
viele aus Gründen des Lohn- und Broterwerbs - viele hatten mehrere Motive.

In Japan im Jahre 1945 haben sich die Amerikaner unzweifelhaft unehrenhaft
schuldig gemacht: Mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki
vom 6. und 9. August 1945.

Die Motive scheinen mir wichtig und bedeutsam zu sein,
wann ich jemanden als Helden empfinde und tituliere und wann nicht.

So gibt es für mich keine Helden unter den Deutschen Soldaten im 1. und 2.Weltkrieg.
Mit den Ausnahmen, wenn sie sich Befehlen widersetzten und sich in einzelnen Situationen
als human und moralisch handelnd bewiesen, z.B. in den Widerstand wechselten
oder eben Menschenleben retteten oder verschonten, in Widerspruch zu Befehlen.

Nach meinen Verständnis kann jeder in (s)einer Person mal ein Held und mal ein Schurke sein!

Ein Held ist also nicht nur Held oder nicht ab einen Zeitpunkt immer ein Held!

Nein, Heldentum ist kein verbrannter Begriff für mich
Heute verbinde ich mit Heldentum eher nicht Auszeichnungen im Krieg, sondern:
Heute verknüpfe ich mit der Zuschreibung des Heldentums zum einen
die Heldentaten des Alltags,
z.B. wenn jemand Zivilcourage an den Tag legt und jemand anderen
uneigennützig aus einer Notlage hilft aus Motiven der Mitmenschlichkeit, der Barmherzigkeit
der Solidarität und der Nächstenliebe.

Es gibt die kleinen aber feinen Heldentaten des Alltags,
wenn wer den Schwachen der Gesellschaft in kleinen Alltagsbegebenheiten
humanitär hilft und unterstützt.

Diese Motive, die Mitmenschlichkeit, die Solidarität und die Nächstenliebe
und der humanitäre Einsatz scheinen mir unter anderem bedeutsam zu sein,
ob ich jemanden in einer bestimmten Art und Weise in einer Situation gehandelt zu haben
als einen Helden, als eine Heldin erachte oder eine Handlung als heldenhaft werte.

Als ein Synonym für die Heldenhaftigkeit kann für mich
"...die Vorbildlichkeit im uneigennützigen bis hin zum selbstlosen moralischen Handeln" gelten.

Das ganz große Heldentum ist für mich folgendes, wenn Menschen vorbildlich
über einen bestimmten Zeitraum ihres Leben wirken wollten, zu Gunsten anderer,
und auch so gewirkt haben, wie Jesus, Gandhi, Mutter Theresa,
die Geschwister Scholl, Janusz Korczak und andere Personen der Geschichte
und so viele andere Menschen mehr, die uns namentlich nie bekannt wurden
und mir gegenwärtig nicht geläufig sind.
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Do., 17.03.2011, 15:29, insgesamt 18-mal geändert.
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Lilly111
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:12

stern hat geschrieben:Ich versuche noch Hoffnung zu wahren, dass nicht die worst-case-szenarien eintreten. Weiß auch nicht, ob wirklich in Betracht zu ziehen ist, dass es zu Aufräumarbeiten analog Tschernobyl kommt...
Ich versuche es auch noch mit Hoffnung.
Ob es analog zu Tschernobyl kommt, weiß noch keiner, aber dass es da eine Menge aufzuräumen oder zu reparieren oder zu betonieren gibt, ist leider traurige Tatsache. Das kostet noch tausenden (oder zig oder hundert) Menschen ihr Leben. Wenn nicht gleich, dann später an den Folgen der Krebserkrankungen, die sie sich jetzt gerade "einfangen".

Zeitgleich erwägt RWE und e.on gegen das Muratorium und die Stilllegung der AKW zu klagen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 26,00.html

Auf welchem Planeten lebe ich hier eigentlich?

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Saul
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:22

SandyZ. hat geschrieben:Hier kann man wohl nur vermuten, welche Beweggründe diese Menschen haben, vor Ort zu bleiben und nicht zu flüchten. Ich gehe von Familienvätern aus, die von den Gefahren wissen, und v.a. ihren Familien noch etwas Gutes tun wollen. Wenn sie freiwillig bleiben, dann werden ihre Familien - sollten sie überlebt haben - gut versorgt sein.
Dass sie sich zuallererst für "die Nation" aufopfern halte ich für unwahrscheinlich.
Nun, über das sogenannte "Ehrgefühl" der Japaner könnten wir jetzt streiten. Wenn man sich Japans Geschichte (und Kultur) anschaut, dann trifft man immer wieder auf diesen "Kamikaze-Geist" (nicht erst seit dem zweiten Weltkrieg). Diese "Ehre" zieht sich bis in die heutige moderne Gesellschaft und ist fest verankert mit dem Selbstverständnis der (meisten) Japaner. Zumindest theoretisch.

Von den Helfern vor Ort soll es auch schon Abschiedsbriefe gegeben haben, die in den Medien verlesen werden. Die Inhalte, die an die Familien der Arbeiter gerichtet sind, lassen ebenfalls vermuten, dass die Männer (vielleicht auch Frauen ) aus Ehrgefühl bei den Reaktoren bleiben. Gut möglich, dass die Familien später einmal den Lohn für die Heldentaten ihrer Ehemänner und Väter von der japanischen Regierung erhalten.
autumnflower hat geschrieben:Dann denke ich wieder an Tschernobyl, wie sich damals zumindest teilweise bemüht wurde, das Risiko für den Einzelnen gering zu halten.
Und in Tschernobyl waren die Leute über die Gefährlichkeit der Strahlung noch gar nicht so aufgeklärt. So einen Super-GAU hatte es ja noch nicht gegeben. Denn sonst wären damals sicherlich nicht 400.000 Helfer dort gewesen. Die Russen haben es mit dieser Art Ehrgefühl eher nicht so, glaube ich ...

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Schneekugel
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:35

@Ted Ich weiss du wolltest nichts mehr von mir wissen, manches möchte ich jedoch so nicht stehen lassen. Die Erde steht nicht "noch" obwohl wir sie schon immer ungeregelt verdrecken, sondern schon immer haben wir auch gegenseitig aufeinander Einfluss genommen. Angefangen von dem Tag im Moment an dem man im Mittelater nicht in den Fluss scheissen durfte, da an diesem Tag die Brauer das Wasser fürs Bier bezogen haben bis hin zu Reglementierungen in den 60ern für Abluft, Abwasser usw... bis hin zu Regelungen wieviel Pilze und Früchte man sammeln darf, Fische man fischen darf, Wild man jagen darf usw... Gerade beim Vergleich mit dem Ostblock kann man recht gut sehen, dass das immer noch schöne Leben durchaus auf diesen Reglementierungen beruhen. Irgendwie Träumen oder so braucht man dafür nicht, einfach von der technischen Seite ist das Problem das die Leute den Bezug zu "ihrer" Umwelt verloren haben. Früher hast du einfach geschaut das es deinem Kirschbaum im Garten halbwegs gut geht, nicht weil du son toller Ökofritze warst, sondern weil du einen natürlichen Bezug dazu hattest, dass dir dein Kirschbaum lecker Kirschen liefert und wenn der verreckt hast du nächstes Jahr keine leckeren Kirschen mehr und das ist halt doof. Der Fortschritt hat uns jetzt soweit gebracht, dass wir unsere Kirschen im Supermarkt haben, was auch total ok ist, und auch wenn es logisch nachvollziehbar ist, dass es ohne Kirschbaum keine Kirschen gibt, fehlt aber leider der emotionale Bezug dazu.

Und genauso wie ich eben kein Wasserkraftwerk auf Holladero bauen soll und darf, weil dieses auch Einfluss auf die Umwelt nimmt, und zwar eben auch ganz direkt im wirtschaftlichem Sinne wie der berühmte Nilstaudamm bei dem nicht berücksichtigt wurde, dass durch dessen Bauweise Fischströme empfindlich unterbrochen wurde und auch der Nilschlamm nicht mehr weitertransportiert werden kann. Und da gibts jetzt nicht nur den moralischen "Ach die armen Fischerln." Standpunkt sondern den ganz wirtschaftlichen: "Ach die Fischer die uns jetzt wirtschaftlich belasten und ach das ganze Geld das wir jetzt aufwenden müssen um künstlichen Dünger anstelle Nilschlamm zu kaufen, der andererseits wieder mit den Abwässern den Nil belastet. Verdammt, um das Geld was wir da jetzt schon zusätzliche Kosten hatten, hätten wir den Staudamm erstens gleich mal gescheit bauen können und dazu noch fünfmal die Cheops Pyramide sanieren."

Klar passieren Unfälle und wir geben deswegen nicht das Auto auf, aber wir setzen uns zusammen, einigen uns auf Verkehrsregeln und technische Grundrichtlinien und wenn dein Auto diesen nicht mehr entspricht, sprich durch den TÜV fällt, musst dus eben entsprechend den Regeln die wir gemeinsam aufgestellt haben, wieder herrichten oder verschrotten. Und ein 40 Jahre altes Atomkraftwerk muss sich halt auch damit auseinandersetzen.

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Ted
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:36

Empty,

wo ich dich doch auch mag , aber du schreibst mit einer Emotionalität, die mir in diesem Zusammenhang zu "weltfremd" ist.
Und zu "phantasiereich"...es gibt auch Filme, in denen die Weltherrschaft von Außerirdischen übernommen wird. Ich will ja nicht 100% abstreiten, dass auch das eintreffen könnte, aber naja.
Ich weiß auch langsam nicht mehr wie ich es dir erklären soll...
Sieh es doch mal so: so wie du jetzt schon "an mir" verzweifelst, weil ich deinem Denken nicht folgen mag, wirst du an Millionen Menschen verzweifeln, die so denken wie ich (und du wirst mit zustimmen, dass es die gibt).
Wenn es dir diese "Verzeiflung" wert ist, oki. Mir wäre es das eben nicht.
Ich nehme es im Großen so hin wie es ist. Ich mache auch meinen Vorfahren keine Vorwürfe, dass sie mir die Welt so hinterlassen haben wie sie jetzt ist, genauso wenig wie ich mir von anderen später etwas vorwerfen lasse.


P.S. Ich hoffe doch mal nicht, dass ich in zehn Jahren schon tot bin, hallo???!!!
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Empty-Soul
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:44

Hm~~

Also ich wäre meinen Vorfahren ziemlich stinkesauer, wenn sie mir hier ne Deponie hinterlassen täten und ich das alles aufräumen soll, damit ich gut lebe.
Ebenso könnte ich dann nicht wegsehen und denken: och ein anderer machts schon irgendwann...

Klar verzweifel ich an "Leuten wie dir".
Aber verrate mir: was ist Hoffnung?

Ich habe sie, und hoffe, dass ich mit solchen Videos zum Beispiel zumindest im Tierschutz ein wenig voran komme.

[video][/video]

Die Hoffnung schwingt mit, dass es mehr Leute geben wird, die einsehen, dass es nicht gut ist, was sie machen, akzeptieren und hinnehmen.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Nico
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:49

Ach ob nun 400 000 oder 800 000 ist doch wurscht oder ? Man muss ja nicht alles so genau nehmen, Hauptsache es klingt gut. So wie Lilly´s abwechseln der Arbeiter im SEKUNDENTAKT.
Schon interessant wie das gegangen sein soll.....
800 000 Arbeiter jeweils 2,3,oder 4 Sekunden ergeben dann also 800 000 bis 3,200 000 Sekunden, aber die brauchen sie um in das verstrahlte Gebiet und wieder weg zu kommen, wann wurde dann geräumt ??
Ja ich weiß das sind jetzt wieder Sitzfindigkeiten die vernachlässigbar sind

Übrigens lebt der Fotograf der die ersten Aufnahmen des kaputten Reaktors in Tschernobyl wenige Stunden nach dem GAU gemacht hat, heute noch.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Lilly111
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:53

Nico hat geschrieben: So wie Lilly´s abwechseln der Arbeiter im SEKUNDENTAKT
Das hatte nicht ich geschrieben.
Ach ob nun 400 000 oder 800 000 ist doch wurscht oder ?
Dein Zynismus ist einfach nur noch widerlich.

Lilly
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S.Wortschatz
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:54

Wer oder was sind Helden ?

Diese Motive, die Mitmenschlichkeit, die Solidarität und die Nächstenliebe
scheinen mir unter anderem wichtig und bedeutsam zu sein, ob ich jemanden
in einer bestimmten Art und Weise in einer Situation zu handeln als einen Helden, als eine Heldin erachte oder eine Handlung als heldenhaft werte.

Als ein Synonym für die Heldenhaftigkeit kann für mich
"...die Vorbildlichkeit im uneigennützigen bis hin zum selbstlosen moralischen Handeln" gelten.

Das ganz große Heldentum ist für mich folgendes, wenn Menschen vorbildlich
über einen bestimmten Zeitraum ihres Leben wirken woll(t)en, zu Gunsten anderer,
und auch so gewirkt haben, wie Jesus, Gandhi, Mutter Theresa,
die Geschwister Scholl, Janusz Korczak und andere Personen der Geschichte
und so viele andere Menschen mehr, die uns namentlich nie bekannt wurden
und uns gegenwärtig nicht geläufig sind - sozusagen Namenslose, aber nicht Persönlichkeitslose,
Helden, wie die Katastrophenhelfer im Katastropheneinsatz im Katastrophengebiet.

Das gute Beispiel von Janusz Korczak, einem polnischen Helden der Geschichte.
Hier Auszüge von der web-Seite:w.ww.janusz-korczak.de/

"Janusz Korczak wurde am 22. Juli 1878 Warschau geboren.
In einer assimilierten jüdischen Familie aufwachsend entschied er sich für das Medizinstudium.(...)
Obwohl ihm ein unaufhaltsamer internationaler akademischer Aufstieg
bevorstand, wählte er einen anderen Weg: er wollte den Armen und Waisen in den Elendsvierteltn Warschaus helfen. Schon als kleiner Junge
hatte er heimlich das Elternhaus verlassen, um mit den armen Kindern der Hinterhöfe zu spielen. Parallel zu seiner Entscheidung gegen eine bürgerliche
private Karriere, für ein Leben mit sozial benachteiligten Kindern verlief sein
Namenswechsel: aus Henryk Godszmit wurde Janusz K.orczak.

Ab 1911 leitete K.orczak das nach seinen Plänen errichtete Waisenhaus Dom
Sierot. Hier entwickelte er aus der refektierten Praxis heraus seine
Vorstellungen von Erziehung als einer Utopie von einer friedfertigen,
klassenlosen Gesellschaft
. (...)

Neben der Leitung des Kinderhauses Dom Sierot und eines weiteren, Nasz Dom, ist K.orczak unentwegt damit beschäftigt, seine Erfahrungen zu durchdenken, seine Erziehungsentwürfe zu konkretisieren und mit allen Kräften für die Verbesserung des Loses der Kinder der Strassen zu arbeiten.

In seinen beiden Kinderbüchern von König Hänschen - genauer - Krol Macius - z.B. beschreibt K.orczak, wie Kinder als Sachkenner in Angelegenheiten von Kindern ihre Welt ordnen und wie Erwachsene ihnen dabei helfen können. (...)

In den pädagogischen Hauptbüchern "Wie man ein Kind lieben soll" und "Das
Recht des Kindes auf Achtung" unterbreitet er seine durch Erfahrung und
liebenden Einsatz gewonnenen Einsichten für eine bessere Erziehung. Dabei
handelt es sich nicht um ein geschlossenes Theoriegebäude mit ableitbaren
Handlungsanweisungen. Seine Pädagogik ist vielmehr ein Appell an Erwachsene, ihre Haltung dem Kind gegenüber zu überprüfen und sich selbst
zu ändern.

Im Dom Sierot realisiert er seine Vorstellungen von einer demokratischen
Kinderrepublik. Da gibt es ein Parlament, ein Kindergericht, eine Kinderzeitung
und viele andere "Institutionen", mit denen und in denen Kinder und Erzieher
lernen können, so miteinander zu leben, daß die eine Gruppe nicht die andere
unterdrückt oder dominiert.


(...)
Nach Kriegsausbruch 1939 zog der seine polnische Offiziersuniform wieder an, die er schon als Militärarzt getragen hatte, und demonstrierte auf diese Weise seine Loyalität mit dem angegriffenen polnischen Volk.

Als das Ghetto errichtet wurde, musste das jüdische Waisenhaus ebenfalls in ein Haus innerhalb der Ghetto-Mauern ziehen. Dort lebten K.orczak und die Kinder unter unsäglichen Bedingungen bis die Nazis am 22. Juli 1942 mit der Massentötung der Bevölkerung des Warschauer Ghettos durch die "Umsiedlung" nach Treblinka begannen.

Am Mittwoch, dem 5. August 1942, war das bisher verschont gebliebene Waisenhaus Korczaks an der Reihe.

Dr. K.orczak selbst hatte wiederholt die Möglichkeit gehabt, sein Leben zu retten. Aber alle diesbezüglichen Vorschläge lehnte er entrüstet ab. Er hätte eine solche Tat als Verrat an den Kindern und an seiner Aufgabe betrachtet.
S.Wortschatz
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Do., 17.03.2011, 15:12, insgesamt 9-mal geändert.
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Ted
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:57

Schneekugel, ich sehe, du magst mich auch .

Alles richtig was du schreibst.
Genauso wie ich dir bereits schrieb, dass ich - mich durchaus in den Kreislauf der Vernunft einreihend - mich auch mit dem Kauf von Sonnenkollektoren für mein Dächle beschäftigt hatte. Gestehe mir ausreichend Intelligenz und Weitblick zu, wenn ich dir sage, dass es sich - unter Abwägung aller Umstände - für mich nicht rentiert. Fertig. Aus.
Gestehe auch anderen Menschen zu, dass sie andere, wichtigere Dinge haben.
Weißt du - und ich bin ziemlich sicher, dass du das genau weißt, je mehr du Menschen penetrant mit Beispielen kommst und auf sie einredest, umso mehr verschließen sie sich. Du erreichst also das Gegenteil.
Ich behaupte auch gar nicht, dass sich Atomenergie "für immer" halten wird. Ich behaupte nur, dass die Aufregung, die jetzt herrscht, sich in ein paar Wochen wieder gelegt hat und dann für lange Zeit wieder Business as usual herrscht.
Wir können uns gerne in fünf Jahren nochmal zusammensetzen und wenn mich die Kollektoren dann nur noch die Hälfte kosten, denke ich nochmal genauer darüber nach, oki
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Nico
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Beitrag Do., 17.03.2011, 14:59

Lilly111 hat geschrieben:
Nico hat geschrieben: So wie Lilly´s abwechseln der Arbeiter im SEKUNDENTAKT
Das hatte nicht ich geschrieben.
Oh verzeihung, ein blöder Irrtum !
Ach ob nun 400 000 oder 800 000 ist doch wurscht oder ?
Lilly111 hat geschrieben:[Dein Zynismus ist einfach nur noch widerlich.

Lilly
Das ist Ansichtssache, ich finde es wiederum widerlich mit möglichst hohen Zahlen herumzuwerfen um dem ohnehin schon unvorstellbaren Grauen noch eines draufzusetzen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ted
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Beitrag Do., 17.03.2011, 15:05

Empty-Soul hat geschrieben:Hm~~

Also ich wäre meinen Vorfahren ziemlich stinkesauer, wenn sie mir hier ne Deponie hinterlassen täten und ich das alles aufräumen soll, damit ich gut lebe..
Empty, deine Vorfahren haben dir diese Deponie bereits hinterlassen .
Du versuchst sie zu beseitigen, ich lebe mit ihr - ohne stinksauer zu sein.
"Empty-Soul"

Klar verzweifel ich an "Leuten wie dir".
Och nööö

Empty-Soul hat geschrieben: Aber verrate mir: was ist Hoffnung?
Dass schon alles gut werden wird
Empty-Soul hat geschrieben: Die Hoffnung schwingt mit, dass es mehr Leute geben wird, die einsehen, dass es nicht gut ist, was sie machen, akzeptieren und hinnehmen.
[/quote]

Empty, Süße, da kann ich dir Hoffnung machen: diese Leute wird es immer geben. Du bist nicht allein (nur etwas alleiner als die "Gegenseite" )

Edit: Huch, keine Ahnung, was da beim Zitieren eben schief gelaufen ist...
Edit 2: Jetzt ist es wieder schick.
Zuletzt geändert von Ted am Do., 17.03.2011, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
Ihre Verwarnungs-Stufe: [ 3 ]

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