Mutter meiner Tochter beschuldigt mich des Missbrauchs

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Nico
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Beitrag Sa., 14.04.2012, 07:51

So wie ihr euren Kampf ausfuehrt geht das garantiert auf die Psyche des Kindes und wenn du deine Tochter auch nur ein bisserl lieben wuerdest, waerst du zumindest in diesem Punkt deiner Ex dankbar.
Dass du auch da dagegen bist, sagt 100x mehr aus als all deine Beteuerungen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Rib-eye
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Beitrag So., 15.04.2012, 10:50

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben: Was vermutest du, warum sie das macht?
Vielleicht geht sie mit deinem Kind einfach nur zum Therapeuten, weil der ganze Steit zwischen euch nicht spurlos an dem Kind vorbeigegangen ist?
Nein, damit hat es nichts zu tun.
Unsere Tochter verhält sich - jedenfalls wenn sie bei mir ist - völlig normal, ist alles andere als verhaltensauffällig.
Die Mutter ist mit beiden Kindern schlicht überfordert (Tochter erzählte neulich davon, dass Mama sie anschreit) und meine Tochter und ihre Halbschwester streiten sich zudem wohl oft.
Ich vermute, dass ihre Hilflosigkeit den Kindern gegenüber die Ursache für die Besuche beim Kindertherapeuten sind, da beide Kinder nun dort hingehen.
Statt sich selbst therapeutische Hilfe zu suchen, schickt die Mutter lieber die Kinder in eine Therapie.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel


Jenny Doe
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Beitrag So., 15.04.2012, 11:03

@ Rib-eye
Statt sich selbst therapeutische Hilfe zu suchen, schickt die Mutter lieber die Kinder in eine Therapie.
In einer Kindertherapie werden nicht nur die Kinder und deren Verhalten therapiert, auch das Verhalten der Eltern wird analysiert und ggf. korrigiert.
Von daher würde ich das nicht so negative sehen. Wenn deine Ex überfordert ist, dann bekommt auch sie dort Hilfe und Feedback. Dort wird auch der Anteil der Eltern am Verhalten der Kind mit einbezogen, es wird nicht nur am Kind "rumtherapiert".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.04.2012, 13:01

Jenny Doe hat geschrieben:
In einer Kindertherapie werden nicht nur die Kinder und deren Verhalten therapiert, auch das Verhalten der Eltern wird analysiert und ggf. korrigiert.
Von daher würde ich das nicht so negative sehen. Wenn deine Ex überfordert ist, dann bekommt auch sie dort Hilfe und Feedback.

Aber nur wenn die Therapeutin was taugt. Es gibt genauso viele weniger gute PTs für Kinder wie PTs für Erwachsene.

Das kann man so pauschal also nicht annehmen, wenn man auch zumindest hoffen kann daß die Therapie was taugt und so vorgegangen wird wie du es beschreibst.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 15.04.2012, 13:20

@ münchnerkindl
Aber nur wenn die Therapeutin was taugt. Es gibt genauso viele weniger gute PTs für Kinder wie PTs für Erwachsene.

Das kann man so pauschal also nicht annehmen, wenn man auch zumindest hoffen kann daß die Therapie was taugt und so vorgegangen wird wie du es beschreibst.
Ich gehe mal davon aus, dass es auch kompetente Therapeuten gibt, die ihren Job verantwortungsbewusst und richtig machen. Ich mag nicht antizipieren, was alles schlimmes durch Therapie passieren könnte und Rib-eye Angst einjagen.
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Rib-eye
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Beitrag Di., 17.04.2012, 13:39

Jenny Doe hat geschrieben:Dort wird auch der Anteil der Eltern am Verhalten der Kind mit einbezogen, es wird nicht nur am Kind "rumtherapiert".
Nach dem, was mir meine Tochter erzählt hat, sitzt die Mama da und liest Zeitung, während das Kind im Gespräch ist
Aber natürlich ist es schwierig nur aus den Aussagen meiner Tochter über die Qualität der Therapeutin mutmassen zu wollen.
Jenny Doe hat geschrieben:Ich mag nicht antizipieren, was alles schlimmes durch Therapie passieren könnte und Rib-eye Angst einjagen.
Ja, danke.
Die Bandbreite ist - wie so oft - doch recht breit.
Falls dort bislang aber irgend etwas Negatives hervorgezaubert worden wäre, wäre mir das sicher schon längst mitgeteilt worden.
Ich habe auch nochmals vorsichtig bei der Mutter nachgefragt, ob ich denn möglicherweise in irgend einer Form positiv an einer Problemlösung mitarbeiten könne, da ja das Kind schliesslich eine nicht unerhebliche Zeit bei mir verbringt. Die Mutter will mich nun - nach Rücksprache mit der Therapeutin - gegebenenfalls informieren.
So wie ich heraushören konnte, liegt der Schwerpunkt wohl tatsächlich beim Konflikt zwischen den beiden Mädchen, die ältere Halbschwester ist 12/13 und hat auch schon viel mitmachen müssen.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:09

Nach dem, was mir meine Tochter erzählt hat, sitzt die Mama da und liest Zeitung, während das Kind im Gespräch ist
Na, dann läuft ja alles bestens Kleiner Scherz. Jetzt mal wieder zurück zum Ernst des Lebens :
Die Mutter will mich nun - nach Rücksprache mit der Therapeutin - gegebenenfalls informieren.
Super!
Versuch bei allem, auch wenn es schwer fällt, ruhig und sachlich zu bleiben. So hast du die besten Chancen dein Kleines erfolgreich groß zu kriegen. Wenn sich die Eltern irgendwie zusammenreißen und zusammenarbeiten, dann ist das für das Kind besser als eine Schlammschlacht.
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Rib-eye
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Beitrag Mi., 23.05.2012, 10:47

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben:Versuch bei allem, auch wenn es schwer fällt, ruhig und sachlich zu bleiben.
Das tue ich schon seit längerer Zeit.

Nachdem die Mutter mir zunächst ein persönliches Gespräch bzgl. der laufenden Therapie unserer Tochter angeboten hatte, überlegte sie sich es aber wieder anders (ganz ihrem sprunghaftem Charakter entsprechend).
Sie verwies mich nun an einen möglichen E-Mail-Austausch zum Thema.
Ich fragte sie also per Mail, welche mir unbekannten Probleme aus ärztlicher Sicht eine Therapie erforderlich machen; welche Diagnose vorliegt, sowie wie ich evtl. zur Verbesserung der Lage unserer Tochter beitragen könne.
Nun hat sie mir geantwortet:
Zeitweise sehr auffällig, warum auch immer, muss sie sich letztendlich allein ihren verschiedenen Lebenssituationen anpassen.
Bei/mit Dir verhält sie sich anders als bei/mit mir/uns, denn Du gehst anders mit ihr um, als ich/wir. Deshalb steht sie oft zwischen den Welten, vor allem, wenn sie von Dir wieder zurück zu uns kommt.
Insofern ist es nur gut, dass sie da noch einen anderen, neutralen Ansprechpartner hat. In ihr Verhältnis zu Frau Psychotherapeutin mische ich mich aber nicht ein. Dies ist ganz allein ihr Bereich.
Das Einzige, was Du für Kind tun kannst, wäre, ihr gegenüber nicht immer wieder unterschwellig mein und Halbschwesters Handeln (oft belächelnd) be- bzw. abwertend abzutun.
Damit untergräbst Du meine Autorität als Mutter enorm und stellst mich und meine Entscheidungen in Frage. Das verwirrt und verunsichert sie jedes Mal, sie kommt ins Schwanken und gerät so immer mehr aus dem Gleichgewicht.
Tja so ist das eben als Vater ohne jegliche Rechte - da muss mann sich mit derlei Luftblasen zufrieden geben.
Übrigens werte ich ganz bewusst weder die Mutter noch die Halbschwester vor unserer Tochter ab (ganz im Gegenteil), denn das würde sie nur in zusätzliche Loyalitätskonftlikte bringen.
Die Mutter tut nun so, als ob sich unsere Tochter ganz allein zu der Psychotherapie entschieden hätte , beantwortet meine konkrete Nachfrage wieder nur mit Vorwürfen und klammert ihre Verantwortung an der Entscheidung für diese Therapie völlig aus.
Stattdessen singt sie wieder einmal das Lied von der unbeachteten Person.

PS
Auf vorsichtige Nachfrage hin, erzählte mir meine Tochter übrigens wieder, dass Mama während ihrer Besuche bei Frau Psychotherapeutin Zeitung liest.
In ihr Verhältnis zu Frau Psychotherapeutin mische ich mich aber nicht ein. Dies ist ganz allein ihr Bereich.
scheint also völlig zutreffend zu sein ...
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Nico
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Beitrag Mi., 23.05.2012, 11:58

Rib-eye hat geschrieben:
PS
Auf vorsichtige Nachfrage hin, erzählte mir meine Tochter übrigens wieder, dass Mama während ihrer Besuche bei Frau Psychotherapeutin Zeitung liest.
...
Und was glaubst du wird deine Tochter ihrer Mutter auf dessen vorsichtige Nachfrage, schönes über dich erzählen ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Jenny Doe
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Beitrag Do., 24.05.2012, 05:25

Hallo Nico,

erst mal zu dir
Und was glaubst du wird deine Tochter ihrer Mutter auf dessen vorsichtige Nachfrage, schönes über dich erzählen ?
Sicher wird auch die Mutter fragen "Na, wie wars beim Papa? Was hat dein Papa gemacht?, ...", so wie Rib-eye sein Kind fragt "Na, wie ist es in der Psychotherapie?, Was macht die Mama?, ..."
Das sind ganz normale und neutrale Fragen, die jedes Elternteil das Kind stellt, wenn es vom Besuch des anderen Elternteils zurückkehrt.
Zu einem Drama werden solche Fragen erst, wenn Vater und Mutter nicht mehr vernünftig miteinander umgehen können, wenn Emotionen reinspielen, wenn jeder denkt (vielleicht zu recht), der andere stellt die Fragen mit bösartigen Hintergedanken.

Jetzt zu dir, Rib-eye,

frag dich selber mal ganz ehrlich, warum du deinem Kind die Frage nach seiner Psychotherapie stellst. Du wirst sicherlich ein Interesse daran haben zu erfahren, wie es deinem Kind geht. Aber spielen da nicht auch noch negative Hintergrundgedanken in Richtung deiner Ex ("Sie liest Zeitung") mit? Kinder merken mehr, als so manch ein Erwachsener glaubt. Auch solche an sich neutrale Fragen können ein Kind verwirren, wenn ein Elternteil diese anders stellt, als andere Fragen (z.B. mit mehr Emotionen, hartnäckiges Nachhacken, Gesicht verziehen bei der Antwort des Kindes usw.)
Bei/mit Dir verhält sie sich anders als bei/mit mir/uns, denn Du gehst anders mit ihr um, als ich/wir. Deshalb steht sie oft zwischen den Welten, vor allem, wenn sie von Dir wieder zurück zu uns kommt.
Dazu mal etwas aus meiner eigenen Erfahrungsschatzkiste. Diesen Satz hat auch meine Mutter gesagt, wenn ich vom Wochenendbesuch bei meinem Vater zurückkehrte. Wenn ich von meinem Vater zurückkehrte konnte meine Mutter mit mir kaum noch was anfangen. Sie hat Tage gebraucht, um mich wieder "normal" zu kriegen und hat schlussendlich das selbe Scheidungtheater veranstaltet, wie andere Mütter. Sie wollte erreichen, dass ich meinen Vater nicht mehr sehen darf. Mit Erfolg!
Es ist eben ein Unterschied, ob der Vater noch zu Hause im Alltag und in der Routine lebt oder ob man als Kind seinen Vater nur alle 14 Tage übers Wochenende sehen darf. Mein Vater hat mich an diesen Wochenende unglaublich verwöhnt. Er hat mit mir Ausflüge gemacht, hat mir alles gekauft, was ich wollte, ... Die Wochenenden waren wunderschön. Doch nach zwei Tagen hieß es, zurück zur Mutter, zurück in den Alltag, zurück in die Routine, zurück zu einer Mutter, die einem nicht alles kauft, die mit dem Kind nicht täglich etwas Schönes unternimmt, ... Ich habe ein riesen Theater gemacht, wenn ich zurück zu meiner Mutter musste. Bei meinem Vater war es einfach schöner. Das führt zu einer Verwirrung des Kindes und zu einem aufsäßigen Verhalten der Mutter gegenüber. Meine Mutter interpretierte das so, dass mein Vater gegen sie hetzen würde, was er aber nicht getan hat. Es war einfach schöner beim Papa, der sein Kind, wenn er es dann endlich mals wieder sehen darf, einfach nur verwöhnen möchte. Das sind zwei Welten, zwischen denen das Kind hin- und herpendelt. Es muss sich ständig umstellen und wieder neu anpassen.
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Nico
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Beitrag Do., 24.05.2012, 05:35

Jenny Doe hat geschrieben:

Sicher wird auch die Mutter fragen "Na, wie wars beim Papa? Was hat dein Papa gemacht?, ...", so wie Rib-eye sein Kind fragt "Na, wie ist es in der Psychotherapie?, Was macht die Mama?, ..."
Das sind ganz normale und neutrale Fragen, die jedes Elternteil das Kind stellt, wenn es vom Besuch des anderen Elternteils zurückkehrt.
Zu einem Drama werden solche Fragen erst, wenn Vater und Mutter nicht mehr vernünftig miteinander umgehen können, wenn Emotionen reinspielen, wenn jeder denkt (vielleicht zu recht), der andere stellt die Fragen mit bösartigen Hintergedanken.
.
Es ging mir eigentlich weniger um die Frage, sondern eher um die Einordnung der Antwort des Kindes.
Kinder beschreiben die Szenen aus ihrem Blickwinkel und meisterns spielt auch mehr oder weniger das "Motiv des gefallen wollens" eine gewisse Rolle dabei.
Sie erzählen in solchen Konstellationen gerne das, wovon sie glauben das es der jeweilige Fragensteller gerne hören würde.
Mit der Realität muss das nicht unbedingt etwas zu tun haben.
Von zerstrittenen Elternteilen wird das dann aber nur allzugerne für bare Münze genommen womit man dem Kind ein weiteres Mal keinen guten Dienst erweist.
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Rib-eye
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Beitrag Do., 24.05.2012, 10:35

Hallo,
Jenny Doe hat geschrieben: frag dich selber mal ganz ehrlich, warum du deinem Kind die Frage nach seiner Psychotherapie stellst.
Weil das Kind nun einmal die einzige Person ist, die mir darüber Auskunft gibt.
Als nicht sorgeberechtigter Elternteil erhalte ich auch von der Kinderärztin (die die Überweisung ausstellen musste) keine Auskunft.
Zudem interessiert es mich natürlich, was dort überhaupt so vor sich geht mit dem völlig gesundem Kind.
Aber wenn ich so mitbekomme, dass sogar Borderliner tatsächlich als Psychotherapeuten arbeiten
Jenny Doe hat geschrieben: Aber spielen da nicht auch noch negative Hintergrundgedanken in Richtung deiner Ex ("Sie liest Zeitung") mit? Kinder merken mehr, als so manch ein Erwachsener glaubt. Auch solche an sich neutrale Fragen können ein Kind verwirren, wenn ein Elternteil diese anders stellt, als andere Fragen (z.B. mit mehr Emotionen, hartnäckiges Nachhacken, Gesicht verziehen bei der Antwort des Kindes usw.)
Negative Hintergrundgedanken ?
"Sie liest Zeitung" war zunächst nur die neutrale Schilderung des Kindes, die mir aber auch zeigt, dass es offenbar keine Therapie ist, die die Mutter mit einbezieht.
Gerade mir, dem Falschbeschuldigungen der schlimmsten Art unterstellt wurden (die gerade durch Suggestivfragen entstanden sind), ist die Wirkung von Tonfall und Körpersprache durchaus bekannt. Du kannst davon ausgehen, dass ich diese Art von "Befragung" gewiss nicht praktiziere.
Selbstverständlich zeige ich meiner Tochter nicht, dass ich diese Therapie höchst fragwürdig finde - zumal die Mutter eine klare Aussage zur Diagnose verweigert.
Jenny Doe hat geschrieben: Es ist eben ein Unterschied, ob der Vater noch zu Hause im Alltag und in der Routine lebt oder ob man als Kind seinen Vater nur alle 14 Tage übers Wochenende sehen darf.
Sogar ein großer Unterschied.
Deshalb habe ich ja auch wie ein Löwe gekämpft, um nicht den Status des Besuchspapas verliehen zu bekommen.
Bei Donnerstag bis Montag 14-tägig ist wenigstens ein kleiner Teil Alltag möglich.
Das ich gern mehr Alltag (Doppelresidenzmodell) gehabt hätte, brauche ich wohl nicht noch zu betonen.
Jenny Doe hat geschrieben: Mein Vater hat mich an diesen Wochenende unglaublich verwöhnt. Er hat mit mir Ausflüge gemacht, hat mir alles gekauft, was ich wollte, ...
Obgleich ich meine Tochter in der gegenwärtigen Konstellation vermutlich mehr verwöhne, als es sonst der Fall wäre, achte ich genau darauf sehr.
Insbesondere weil sie bei ihrer Mutter nicht erlernen kann, was Grenzen sind (ausser "das ist zu teuer", da Geld nie vorhanden ist - eigenes langes Thema)
Als Wochenendvater muss man dem Kind einerseits ganz natürlich auch Grenzen setzen und andererseits ist man aufgrund der knappen Zeit immer geneigt besonders viel "Aktion" zu machen. Ich achte da schon sehr auf einen gewissen Ausgleich und wenn ich mich mit anderen Wochenendvätern vergleiche, kann ich mich selbst loben .
Jenny Doe hat geschrieben: Bei meinem Vater war es einfach schöner. Das führt zu einer Verwirrung des Kindes und zu einem aufsäßigen Verhalten der Mutter gegenüber.
Jedes Kind, welches nicht frühzeitig Grenzen erlernt, wird zwangsläufig aufsässig. Das ist ja eines der Grundprobleme der Mutter.
(deshalb ist es nicht das Kind, dass eine Therapie braucht)
Schon der nun 12-jährigen Halbschwester sind niemals von der Mutter konsequent Grenzen gesetzt worden (hat z.B. auch ein Essproblem); dem jüngeren Mädchen winkt dasselbe Schicksal.
Ich hatte im letzten Jahr das Gefühl, dass meine Tochter sich auch deshalb sehr wohl bei mir gefühlt hat, denn Kinder brauchen Grenzen für eine gesunde Entwicklung.
Sie kennt von ihrer Mutter z.B. nicht, dass "Nein" auch "Nein" bedeutet.
Jenny Doe hat geschrieben: Das sind zwei Welten, zwischen denen das Kind hin- und herpendelt. Es muss sich ständig umstellen und wieder neu anpassen.
Sicher - wie jedes Trennungskind, einige hunderttausende pro Jahr in Deutschland.
Ein Kind allein schon deshalb in eine Psychotherapie zu schicken ...
Wobei noch hinzuzufügen ist, dass meine Tochter schon im Babyalter zum Trennungskind wurde, d.h. für sie ist diese Konstellation völlig normal.
(bis auf die Zeiten, in denen die Mutter mit ihrem Wahn die Kontakte unterbunden hatte)
Zum Thema "umstellen" und "neu anpassen" könnte ich noch ganz viel schreiben, es gibt aber genug Facharbeiten zum Thema.
Die weitverbreitete Meinung der Volksstimme jedenfalls "ein Kind braucht ein zu Hause" ist hinlänglich widerlegt.
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Rib-eye
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Beitrag Do., 24.05.2012, 10:39

Nico hat geschrieben: Von zerstrittenen Elternteilen wird das dann aber nur allzugerne für bare Münze genommen womit man dem Kind ein weiteres Mal keinen guten Dienst erweist.
Wenn meine Tochter (auf meine neutrale Frage) mir antwortet, dass Mama währen der Sitzung bei Frau Psychotherapeutin Zeitung liesst, dann ist das "bare Münze".
Da gibt es gar nicht viel dran zu deuteln.
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Jenny Doe
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Beitrag Do., 24.05.2012, 11:50

Hi Rib-eye
"Sie liest Zeitung" war zunächst nur die neutrale Schilderung des Kindes, die mir aber auch zeigt, dass es offenbar keine Therapie ist, die die Mutter mit einbezieht.
Ich kenne mich mit einer Kinderpsychologie nicht so gut aus. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung (meine Mutter hatte mich, weil ich so "aufsässig" zu einer Psychologin geschickt), dass die Eltern in der Therapie mit dem Kind nicht dabei sind. Die Gespräche (und Therapie?) findet mit den Eltern seperat statt. Aber, wie gesagt, ist jetzt nur meine Erfahrung. Müsstest du dich mal schlau machen, wie das in der Kindertherapie abläuft.
Ein Kind allein schon deshalb in eine Psychotherapie zu schicken ...
Das Problem sehe ich darin, dass viele Eltern ihr eigenes Verhalten und die Wirkung ihres Verhaltens auf das Kind nicht reflektieren können, nur das "aufsässige" Kind sehen und denken, dass es mit seiner "Verhaltensauffälligkeit" in Therapie gehört.
Ich wünsche dir, dass dein Kind eine Therapeutin hat, die das Verhalten der Eltern mit einbezieht.
Aber wenn ich so mitbekomme, dass sogar Borderliner tatsächlich als Psychotherapeuten arbeiten
Nicht nur Borderliner. Eine ehemalige schizophrene Mitstudentin von mir ist auch auf dem Weg Psychotherapeutin zu werden. Es gibt gewiss so einige Therapeuten, die selber in Therapie gehören. Aber zum Glück gibt es auch "normale" bzw. Therapeuten, die zwar auch ihre Probleme haben, aber damit umgehen können. Es bleibt zu hoffen, dass dein Kind bei einer "guten" (was auch immer man unter "gut" versteht) Therapeutin ist.
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Beitrag Do., 24.05.2012, 13:15

Jenny Doe hat geschrieben:Hi Rib-eye
Das Problem sehe ich darin, dass viele Eltern ihr eigenes Verhalten und die Wirkung ihres Verhaltens auf das Kind nicht reflektieren können, nur das "aufsässige" Kind sehen und denken, dass es mit seiner "Verhaltensauffälligkeit" in Therapie gehört.
Exact dieser Fall liegt hier vor.
Dank meiner nicht vorhandenen Sorgerechtsbefugnis kann ich eben leider dabei nur zusehen.
So manche Kinderärztin stellt auch recht vorschnell eine Überweisung für eine Psychotherapie aus, wenn die Mutter nur intensiv genug von "Verhaltensauffälligkeit" lamentiert.
Dabei fällt ihr die Verhaltensauffälligkeit der Mutter gar nicht erst auf.
Jenny Doe hat geschrieben: Ich wünsche dir, dass dein Kind eine Therapeutin hat, die das Verhalten der Eltern mit einbezieht.
Danke, aber bislang kann von Einbeziehung beider Eltern nicht die Rede sein, sonst hätte mich schon ein Feedback der Therapeutin erreicht.
Ich hatte ja diesbezüglich explizit bei der Mutter nachgefragt.
Ich kann nur hoffen, dass diese Therapie keinen Schaden anrichtet und wenigstens in dem vorhandenem Geschwisterkonflikt eine Verbesserung erreicht.
Ob und inwiefern die Psychotherapeutin die "zwei Welten" meiner Tochter als grundsätzlich problematisch und therapiebedürftig einschätzt bzw. normales Verhalten - der Auffassung der Mutter folgend - ebenfalls als "auffällig" ansieht, werde ich wohl nie erfahren.




noch bis 17.Juni 2012
Aktion Kinderschuhe für Sorgerecht
http://www.v1v.de/
... 529290676/
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel

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